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Samstag, 02.07.2005 | von: mw

Santa Claus Arctic Circle Marathon

Santa Claus Arctic Circle Marathon am 02.07.2005 in Rovaniemi Finnland Über manche Weihnachtsgeschenke freut man sich mehr – oder weniger. Mein Weihnachtsgeschenk schlechthin war der Arctic Circle Marathon, den mir meine Familie 2004 zu Weihnachten schenkte. ( die mich natürlich begleitete ) . Finnland war ein weisser Fleck auf der Landkarte für mich , ganz zu schweigen von Lappland . Polarkreismarathon , wenn auch im Juli veranstaltet klingt irgendwie nach Frostbeulen . Die Zahlenfolge 66´32´35´´ waren, dann auch wie sich später herausstellte weder die Masse eines finnischen Topmodels noch die Fininsherzeit eines gemütlichen Marathonis sondern, der Breitengrad des nördlichen Polarkreises , the home of Santa Claus. Am Freitag , den 1. Juli flogen wir zunächst von Hamburg nach Helsinki , wo wir 4 Stunden Aufenthalt hatten ; zu viel Zeit um sie am Flughafen zu vertrödeln, eben genug um sich ein wenig in der Stadt umzusehen. Nach einem Spaziergang an der Uferpromenade genossen wir die finnische Sonne und die auf dem Wochenmarkt angebotenen Leckereien. Die Zeit reichte gerade um sich einen flüchtigen Eindruck zu verschaffen – das was wir von Helsinki sahen , hat uns sehr gefallen. Beim Einchecken nach Rovaniemi trafen wir die anderen Reiseteilnehmer (Reisezeit)unter anderem Manne Hopp und Frau . Mit einer Stunde Verspätung erreichten wir Rovaniemi . Von dort ging es per Bus in unsere Unterkunft Guesthouse Mattka Borrealis ( nomen est omen !) . Meine erste Assoziation beim Lesen des Names ,war der Erreger einer schlimmen Infektion nach Zeckenbiss , andere weniger charmante Vergleiche sollen unerwähnt bleiben. Manne Hopp , meinte nur trocken : Immer noch besser als eine Jurte (= Zeltbehausung ) . Das Etablissement bestand außen aus Metall , innen war es komplett mit Kunststoff ausgestattet . Diese Bauweise führte dazu , das die Raumtemperaturen deutlich über den Außentemperaturen ( tagsüber 25 bis 30 Grad , nachts 20 bis 25 Grad ) lagen . Die Wirtin immerhin war sehr nett , sehr bemüht , aber die Unterkunft war sauber aber eben sehr einfach. Fazit : Sauna anstatt Nachtschlaf , da Lüften wegen der Mücken nicht empfehlenswert war. Am Freitagabend genossen wir noch die Mitsommernacht bei einer Miniwanderung . Samstag Vormittag machten wir, nach einem sehr spartanischen Frühstück, noch einen Ausflug in ein Schamanendorf. Der Vorzeigeschamane ein netter älterer Herr, gekleidet in der Tracht der Lappen gab uns am Ende der Tour , während wir uns mit Rentiereintopf stärkten noch moralisch ethisches Rüstzeug für den Marathon , in Form einer lappisch (oder heisst es läppisch ?) gehaltenen Lesung mit nachfolgender Übersetzung durch die Reiseleitung . Um 17.00 Uhr war der 1. Start der Marathonläufer mit Zielzeit 5 Stunden plus . Die anderen Marathonis starteten 2 Stunden später , die Hm-Läufer und die 12 km Läufer um 20 Uhr . Der Start war am Polarkreis, in Pajakylä dem Dorf des Weihnachtsmannes der auch die Läufer ins Rennen schickte. Die Mittagstemperaturen von 30 Grad liessen einen echten Hitzelauf erahnen , aber pünktlich zum Start schob Petrus einige Wolken vor die Sonne, und es kühlte etwas ab . Ich startete gemeinsam mit Manne Hopp mit dem ich die ertsen 12 km gemeinsam lief. Zwei Kilometer, nach dem Start führte die Route durch den Santa-Park, danach durch die Heimhöhle des Weihnachtsmannes , etwas kitschig aber nett , vor allem wegen der angenehm kühlen Temperaturen . Die Route führte bergab durch den Wald .Es wurde der breite Ounas-Fluss überquert. Die Strecke war eben und folgte dem Flusslauf von Kemijoki, dem längsten Fluss Finnlands, leider führte die Route über lange Strecken auch entlang einer vielbefahrenen Strasse. Nachdem die Halbmarthonis in die Stadt einbogen , liefen die Marathonläufer noch eine Schleife nach Paavalniemi.südlich von Rovaniemi. Es war ein ruhiger, landschaftlich schöner Streckenabschnitt . Die Strecke war zunächst abschüssig , danach eben aber auch immer wieder Steigungen , teilweise wellig . Die Streckenmarkierung war vorbildlich und die Helfer sehr freundlich. Die Zuschauer waren begeistert und feuerten uns , vor allem auf dem abgelegeneren zweiten Streckenabschnitt mit dem typischen „hopp ,hopp , hopp“ an. Kilometermarkierungen fand man bei 3,5,9 km danach jeden Kilometer. Die Versorgungspunkte auf der Strecke befanden sich in Entfernung von 3-4 Kilometern. Als Verpflegung gab es Bananen , Rosinen , Mandarinenstückchen ! und in Scheiben geschnittene , eingelegte saure Gurken (?!?) , Wasser , Isogetränk und Saft , sowie für die äußere Kühlung Schwämme - alles in ausreichender Menge . Beim Nähern des Zieles führt die Route festlich durch Volksmusik- und Volkstanzfestival Jutajaiset. Ziel war die Fußgängerzone , Sampoaukio , im Zentrum von Rovaniemi, wo Volksfestcharakter herrschte . Unter dem Jubel der Zuschauer lief man ein und bekam eine sehr außergewöhnlich Medaille aus Holz überreicht . Außerdem gab es noch einen Schneeball , der nicht nur zur Erfrischung diente , sondern der , wenn man Glück hatte eine Losnummer für einen Gewinn enthielt . Tolle Idee! Die Zielverpflegung war ebenfalls gut es gab zusätzlich zu den oben erwähnten Leckereien noch belegte Brötchen. Um 24.00 Uhr war dann Siegerehrung . Gewinner des Marathons war bei den Männern Jari Oja aus Finnland in 02:59:20 Stunden bei den Damen Joanne Fearon aus Irland in 04:13:19 Stunden . Manfred Hopp(100 MC) finishte in 05:51:15 und wurde 5. in seiner AK Dr. Hans-Albert Henne ( das bin ich ), TSG Nordholz und „100MC friend“ in 04:35:07 Stunden . Die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit, der fehlende Nachtschlaf machten schwere Beine und drückten auf das Tempo. Aber es ist ohnehin die Frage , ob man einen so außergewöhnlichen Marathon nur abspulen will , oder ob man sich entschließt ,die Natur zu geniessen und die Eindrücke , die die besondere „Location“ dieses Laufes mit sich bringt, auf zunehmen und auf sich wirken zulassen. Es war rückblickend und eingedenk der kleinen Unzulänglichkeiten ein aussergewöhnlicher Lauf mit besonderem Charme.

Hans-Albert H.

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