Donnerstag, 09.10.2014 | von: ms
Mysterious Transylvania oder Run Bukarest
Nach dem Öjendorf-Marathon in einem Vereinsheim "en passant" geduscht und ab zum Flughafen Hamburg, um nach Bukarest zu fliegen. Wir kommen nachts an und sehen aus dem Taxi Werbeschilder der "Bank of Transylvania". Am nächsten Morgen sehen wir, dass wir im Land des Graf Vlad aka Dracul
angekommen sind.
Auf offener Straße wird nämlich Knoblauch verkauft.
Aber es wird noch bizarrer.
Vor 30 Jahren wollte der Staatschef ein neues Prachtgebäude, angeblich für sein Parlament. Also eröffnete er einen Architekten-Wettbewerb. Bei der Auswahl berücksichtigte er dann allerdings nur ein Kriterium: "das Größte" sollte es werden. Das ließ er sich dann in 2 (!) Jahren bauen und es wurde das 2-größte Gebäude der Welt (nach dem Pentagon).
Bei meinem Halbmarathon-Zieldurchlauf brauchte ich 78 sec, um am Parlamentsgebäude vorbeizulaufen. Also dürfte es über 250 Meter lang sein.
Um es komplett zu fotografieren, muss man sehr weit zurücktreten.
Für den Bau des Boulevards, der darauf zuläuft, galten ähnliche Kriterien. Der bis dahin größte, die Champs Elysees in Paris, sollte in Länge und Breite um jeweils einen Meter übertroffen werden.
So haben die vielen Springbrunnen auf dem Mittelstreifen alle eigene Namen.
und diese Querstraße ist eine 10 (in Worten: zehn)- spurige Einbahnstraße.
Um den notwendigen Platz zu bekommen hat man 35.000 Bewohner in Plattenbauten an den Stadtrand umgesiedelt
und den Fluss 2 Ebenen tiefer gelegt.
Im ersten "UG" ist übrigens die U-Bahn.
Zig Kirchen wurden abgerissen und deren Grabsteine auf den Kirchhöfen der verbliebenen aufgestellt.
All diese Informationen haben wir auf dem Stadtrundgang von unserer rumänischen Reiseführerin erfahren, die den Staatschef selbst noch 9 Jahre erleben durfte.
Die Bukarester selbst haben sich ein Haus der Künste gebaut, einzig aus Spenden finanziert, gemäß dem Motto: "Einen Leu fürs Atheneu."
Wir besuchten das älteste Hotel der Stadt, das seit 200 Jahren existiert und ein Dach aus Holzscheiben hat.
Leider gibt es auch jüngere Gebäude, die nicht so gut erhalten sind:
Bukarest feiert in diesem Jahr den 555. Geburtstag.
Die Häufigkeit dieser Zahlen-Skulpturen wird nur noch durch die Marathonplakate übertroffen, auf denen uns die rumänische Marathonolympiasiegerin von 2008 Constantina Ditu zulächelt.
Sprachlich fühlt man sich eher in Italien als in Osteuropa und kulturell gibt es viele Gemeinsamkeiten mit Frankreich, wie diese mobile Cafeteria zeigt
oder diese Dame, die leger gekleidet einkaufen geht.
Sportlich machen wir Bekanntschaft mit dem Marathon Club Romania
und treffen wieder auf Esa und seine Kumpels aus Finnland, den wir in Zagreb kennenlernten.
Vom Countrymarathonclub lernen wir Jaap und seine Frau Mea aus den Niederlanden kennen
bevor wir am Adidas-Promo-Stand etwas relaxten
Am Sonntag ging es dann bei optimalen Bedingungen auf die Strecke. Nachdem wir uns durch Halbmarathonis und Staffelläufer durchgewühlt hatten, konnten man die Strecke sowie das freundliche Publikum und die sehr aufmerksamen Helfer genießen. Bis zum Ende waren die Verpflegungsposten gut ausgestattet - es gab sogar alkoholfreien Radler in Dosen.
Doris auf der Strecke
kurz hinter unseren finnischen Freunden:
Doris trifft einen ehemaligen "Arbeitskollegen"
und dann endlich im Ziel
um wieder ... zu relaxen: natürlich mit einem Radler.
Soviel aus Bukarest und vom Länderpunkt Rumänien.
Doris und Mario
Außerdem fielen uns diese kulinarschen Highlights auf.
Die 1-Liter-Weizenbier-Dose
und
HoPi2,5LiFla (wie es der Barmbeker Jung Lotto King ausdrücken würde):
[Übersetzung:
Holsten
Pilsener
2,5 Liter
Flasche]
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