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Sonntag, 19.08.2007 | von: fb

Karl-Wolfgang Baumgarten zum Zermatt-Marathon

6. Zermatt Marathon am 07.07.2007
Zermatt Marathon - das schönste Marathonziel Europas - so die Eigenwerbung auf der Internetseite.
Bei der ersten Austragung des Laufes im Jahre 2002 lautete die Eigenwerbung noch "das höchstgelegene
Marathonziel Europas". Seinerzeit war das Ziel des Laufes am Gornergrat auf über 3000 m Höhe.
Mit der zweiten Austragung des Laufes wurde das Ziel auf den Riffelberg (Höhe 2582 m) gelegt
und der Lauf etwas "entschärft" - dennoch sind knapp 2000 Höhenmeter zu überwinden und aus "dem Ärmel
zu schütteln" ist dieser Lauf gewiss nicht - eine gute Vorbereitung erschien mir angesichts der heraus-
forderung unerlässlich.
Ich reiste also bereits am 01.07. an und nahm an der Lauftrainingswoche (vom 01.07. -
8.07.07) teil. Diese fand im Hotel Riffelberg direkt am Ziel des Laufes rund 900 m über Zermatt statt.
Wir waren eine kleine Gruppe von 15 Läufern und wurden von dem Ehepaar Stephan und Babsie
Tassani-Prell hervorragend betreut und gecoacht. Beide betreiben einen Laufladen und eine Laufschule in
Piding und sie kennen sich aus beim Zermatt Marathon. Stephan gewann den Zermatt Marathon 2002 - also den was die Höhenmeter (und auch was das Wetter anging denn es schneite teiweise heftig) bisher schwersten Lauf.
Und auch in 2007 kam er 11. noch auf das Treppchen - gleiches galt für Babsie die als 9. ebenfalls noch aufs
Treppchen kam. Die Woche war mehr als kurzweilig. Wir (meine Frau als Begleiterin und ich) als einzige Nord-
lichter in der Gruppe (und was mich angeht mit "sagenhaften" Berglaufvorraussetzungen angesichts fehlendem
Geländeprofil im Bremer Umland) hatten eine Menge Spass. Der Vormittag stand im Zeichen von Gymnastik und dem Ablaufen eines Teilstückes des Marathons. Nachmittags standen dann Ausflüge wie z. B. zum kleinen Matterhorn oder auch runter nach Zermatt auf dem Programm. Überhaupt Zermatt - der Weltkurort hat nur 5000 Einwohner aber rund 1,5 Millionen Übernachtungen im Jahr. Aufgrund der Erfahrungen der Woche könnte man glauben dass 1 Million Übernachtungsgäste aus Japan kommen.
Bei dem Lauf selbst habe ich aber - anders als beim Honolulu Marathon - keine Japaner gesehen. Am 07.07. um 8.50 war es dann für unsere Gruppe soweit - Start des Laufes in St. Niklas (Höhe 1085 m). Für den Transfer
von Zermatt dorthin sorgt die Matterhorn-Gotthard Bahn (im Startgeld inbegriffen, der Rücktransport vom Riffelberg mit der Gornergratbahn ist ebenfalls inklusive). Für Stimmung im Start bzw. später im Zielbereich war gesorgt, denn der Sprecher war Heinz Schild der "Erfinder" des Jungfrau Marathons. Bei herrlich sonnigem Wetter aber gemässigten Temperaturen bis 20 Grad ging es dann vom tiefsten Punkt der Strecke über Täsch nach Zermatt zur Halbmarathonmarke. Bis hierhin galt es 600 Höhenmeter zu überwinden.
Unterwegs kreuzte man mehrmals die Bahnlinie der MGB und wurde von dort haltenden Zügen der "Fahrenden Tribüne" immer wieder angefeuert. Grosse Unterstützung gab es dann auch in Zermatt - wo im übrigen Wechselpunkt für die Teamläufer war. Ansonsten konnte man die herrliche Landschaft
mit insgesamt 29 Viertausendern geniessen.
Auf der 2. Hälfte hatte man dann auch mehr Zeit dazu denn das Profil ließ oft kein Laufen zu - so konnte man den Blick immer wieder ausgiebig aufs Matterhorn richten Nach der Verpflegungsstelle Sunnegga bei km 32 kamen dann einige halsbrecherische Auf- und Abpassagen, die mich an den Panoramatrail beim K 78 in Davos erinnerten. Km 39 ist in Riffelalp (2222 m hoch) erreicht - doch dann geht's erst richtig los mit 380 m Höhenunterschied auf 2500 m Strecke. In diesem Bereich wird man im übrigen mit dem Matterhorn im Hintergrund fotografiert (kostenfrei, Bild kann in Zermatt am Bahnhof nach dem
Lauf abgeholt werden) - also hier galt es kurzzeitig die "entgleisten" Gesichtszüge wieder fotogerecht zu präsentieren. Der Zielbereich ist wie eine kleine Stadt - wir konnten den Aufbau ja in der Woche verfolgen. Dort gibt es die verdiente Medaille, das Finishershirt, die tolle Zielverpflegung (Verpflegung auch unterwegs mit allem was das Läuferherz begehrt - also für mich auch Cola und Bouillon), die Gepäckrückgabe,
Duschen, Hüpfburgen für Kinder, Musik, Biergarten und die Bahnstation der Gornergratbahn ist in Schrittweite.
Besonders aus unserer Gruppe möchte ich neben Babsie und Stephan den Spanier Ricardo (66 Jahre alt) hervorheben. Er wurde mit einer Zeit von 4:37 Sieger seiner Altersklasse mit fast 30 Minuten Vorsprung vor dem Zweiten und war auch noch schneller als der Sieger der M 60 Klasse. Sein zusätzlicher Lohn war ein Schweizer Käse (Grösse Wagenrad). Von diesem Käse hatten wir später bei unserer Finisher Party alle was.
Fazit Zermatt Marathon: Der Lauf war für mich ein absolutes Highlight und das gilt gleichermaßen für die Trainingswoche.
Der 7. Zermatt Marathon ist für den 05.07.2008 terminiert und auch eine Trainingswoche wird es im nächsten Jahr wieder geben.
Karl Wolfgang Baumgarten
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