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Sonntag, 21.03.2004 | von: mw

XXVII Barcelona Marathon (Maratona Catalunya)

Da ich gern im Frühjahr in wärmeren Regionen einen Marathon laufe, viel meine Entscheidung bereits im November auf Barcelona. Per Internet einen HLX Flug gebucht und auch online beim Veranstalter in Barcelona angemeldet und natürlich das Hotel geordert. Das war im November damit alles schon erledigt.  So kam der Dienstag 16. 03. 04. Kerstin und ich machte uns per Bahn auf den Weg zum Flughafen wo wir pünktlich um 10:50 Uhr abhoben gen Süden. Herrliches Wetter begleitete uns und über der Schweiz beeindruckende Momentaufnahmen, blauer Himmel, schneebedeckte Berge. Schon waren wir an der Küste des Mittelmeeres und landeten 13:00 Uhr in Reus, das liegt ca. 100 km südlich Barcelonas. Wie kommen wir jetzt nach Barcelona, die Frage hat sich nach dem verlassen des Flughafengebäudes erledigt. Dort stand ein Bus nach Barcelona bereit, wir bezahlten auch gleich die Rückfahrt und kostete 16 €, eine einfache Fahrt 9 €. Kurze Zeit später fuhren wir los und ohne Halt ins Herz von Barcelona, dem Bahnhof Sants. Von hier kommt jeder per Metro oder Bahn zu seinem Ziel. Der Busfahrer gab uns noch die Zeit der Rückfahrt mit. Die Metro wie in Madrid sehr übersichtlich und 10 Fahrten kosten nur 6 €. Einmal umsteigen und an der Station Fabra de Puig war für uns die Fahrt beendet. Wegen der Tragödie in Madrid hatten wir ein mulmiges Gefühl in den Katakomben der Metro, obwohl die Polizei überall präsent war.  Wieder überirdisch hielten wir Ausschau nach unserem gebuchten Hotel Ibis, das war nicht zu übersehen. 14 Etagen hoch und wir wurden in der 13. Etage einquartiert, mit einer herrlichen Aussicht, sozusagen über den Dächern Barcelonas. Mittwoch und Donnerstag waren wir als Touristen unterwegs, diese beiden Tage kamen mir auch schon wie ein Marathonlauf vor. Hier gibt es sehr viel zu sehen. Der Freitag stand dann im Zeichen der Startnummernabholung und dortigem treffen mit unseren Freunden aus Stendal, die inzwischen ausserhalb Barcelonas Quartier bezogen haben. Pünktlich um 11:00 Uhr wie verabredet haben wir uns dort getroffen.  Danach waren wir der Meinung noch einiges von Barcelona zu sehen ohne grosse Fussmärsche. Da bietet sich eine 2 stündige Bustouristikfahrt an, die wir auch in Anspruch genommen haben. An mehreren Haltepunkten kann jeder aussteigen und mit einem der nächsten Busse weiterfahren. So war der Tag auch schnell rum. Wir verabredeten uns für Sonntag und am Samstag stand für mich und Kerstin die Pastaparty auf dem Programm. Noch ein Satz zum Wetter, ab Donnerstag wurde es Tag für Tag besser und tagsüber strahlender Sonnenschein und über 20 Grad, so stell ich mir das vor. Sonntag 21. 03. mein Wecker klingelt, es ist 5:45 Uhr, draussen ist es noch dunkel, kurz frischmachen und ab zum Frühstück, dort treffen wir eine gLaufgruppe aus dem Sauerland, die auch im Ibis wohnten. Eine Stunde später zur 300 meter entfernten Metro, die uns direkt zum Startplatz, der Avenida de la Reina Maria Christina, was für ein Name. Direkt am Placa de Espanya brachte. Noch war es frisch aber der Himmel schon ohne Wolken, mit der Sonne wurde es dann schnell wärmer, so war es gut das der Start schon um 8:30 Uhr war. Den Kleiderbeutel ohne Probleme abgegeben. Perfekte Organisation beim 27. Marathon de Barcelona, der damit der älteste in Spanien ist.  Beindruckender Startplatz war das hier, hinter uns der Nationalpalast und neben und vor uns Wasserfontänen und der grandiose Placa de Espanya. Noch 3 min. zum Start und 4500 Marathonis gedachten eine Minute den Opfern von Madrid, ein beklemmendes Gefühl, es war totenstill, sogar der Hubschrauber der eben noch über uns kreiste war für einen Moment verschwunden. Was für eine stille. Neben mir weinte ein Spanier, das ging doch unter die Haut.  Aber das Leben geht halt weiter, wie bei mir und so gab es auch den Startschuss. Wir bogen links auf eine 3 spurige Strasse wo das Feld sich gut bewegen konnte in den westlichen Teil Barcelonas. Nach km 13 waren wir wieder in der Nähe vom Start und auf einer Kilometer langen geraden nur durch einige Kreisel unterbrochen in den östlichen Teil. Teilweise hatte ich das Gefühl auf einer Autobahn zu laufen. Nach 25 km wurde die Strecke schöner, unter Palmen entlang zum Meer. Inzwischen brannte die Sonne vom Himmel und alle 2, 5 km Erfrischungen waren an diesem Tag sehr gut. Wie immer im Süden gibt es kaum Becher sondern das Wasser in Flaschen, was ich besser finde. Es geht nicht so viel daneben und kann gleich 2 Flaschen greifen. Eine über den Kopf, eine getrunken, so komme ich bei wärme ganz gut über die 42, 195 km. Eine kühle Brise vom Meer sorgte ein wenig für Abkühlung. Bei km 36 liefen wir Richtung Zentrum und der Wind war weg, so wurde es sofort wieder wärmer.  Links und rechts Straßencafes, alles voll besetzt, da kreuzt ein Kellner mit 2 Glas Bier meinen Weg, wie von Geisterhand bewegte sich mein Arm in Richtung Bierglas, er reichte mir es entgegen, was mach ich, ich zog zurück und werde wohl nie erfahren ob er es mir gegeben hätte. Km 40 leicht bergan und immer geradeaus, am ende der Placa de Espanya, an den Fontänen vorbei auf die beeindruckenden letzten Meter und geschafft. Marathon 146 nach 4:26 Std. im Kasten. Medaille in Empfang genommen und eine Beutel mit Trink und Essbarem, der wog auch einiges. Den Kleiderbeutel hatte ich auch sofort, dann gabs den verdienten Marathonkuss von Kerstin.  Die Sonne wurde noch genossen und ich stellte fest, meinen ersten Sonnenbrand 2004. Am Montag erfüllte ich mir meinen Jugendtraum, einmal „Camp Nou“das Stadion des Fußballclub CF Barcelona von innen sehen. Auch das Museum im Stadion ist sehenswert, dann der Moment ins Stadion zu gehen, was muss hier für eine Atmosphäre herrschen bei 100000 Zuschauern, wirklich beeindruckend.  Dienstag 23. 03. die Rückreise steht an. Wir fuhren zum Bahnhof Sants, der Bus stand schon da und 1, 5 Stunden später waren wir in Reus. Pünktlich 13:50 Uhr hoben wir ab und 16:00 Uhr landete der Flieger in Hannover. Kaum aus dem Flugzeug rollte schon unser Koffer übers Band, das könnte neuer Rekord gewesen sein. So bekamen wir schnell S-Bahn Anschluss und unseren Zug nach Nordstemmen. 17:30 Uhr wieder zu Haus war ein schönes Laufabenteuer beendet. Bereits am Freitag 26. 03. nach der Arbeit mache ich mich auf den Weg zum 1. Freiburg Marathon, die mit 3000 Teilnehmern zur Prämiere gerechnet haben. Inzwischen sind dort über 8000 Meldungen eingegangen. Das laufen „boomt“.









Wolfgang Schwabe
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