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Montag, 10.12.2012 | von: ms

Premiere in Nicosia

Es war mal wieder Hochzeitstag bei uns - also schnell den AIMS-Calendar befragt, welche Stadt ich denn in diesem Jahr mit Doris erkunden wollte. Die Wahl fiel auf Nicosia, da wir noch nicht auf Zypern gelaufen sind.

Jedoch war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass Zypern im zweiten Halbjahr 2012 die EU-Ratspräsidentschaft inne haben würde. Das ist für die Zyprer etwas sehr Besonderes, weil ein Land diese Ehre nur alle 13 Jahre erhält.



Was wir bei unserer Ankunft in der Hauptstadt Nicosia schnell feststellen: überall waren die EU-Flagge, das Logo der Ratspräsidentschaft sowie die Flaggen der EU-Mitgliedersstaaten aufgehängt.
So auch in der Haupteinkaufsstraße Ledra, die in dem einzigen Übergang für Fußgänger in Nicosia nach Nordzypern endet.



Neben der EU-Flaggenparade ist aber auch Vorweihnachtszeit, was sich vor allem in der Straßenbeleuchtung und den Schaufensterdekorationen widerspiegelte.

So sahen wir "tropfende Eiszapfen",


Weihnachtsbäume in Kugelform,


"gefrorene Zweige" und


reichlich Lichterbögen.


Ach ja: der Weihnachtsmann benutzt aufgrund Schneemangels hier natürlich keinen Schlitten. Ob das allerdings sein Ausweichfahrzeug ist, konnten wir nicht rauskriegen.


Überrascht waren wir wieder von den Orangenbäumen - vor allem, weil diese voller Vögel waren, die uns lautstark auf dem Stadtrundgang begleiteten.


Speziell waren auch diese Blumenkübelpflanzen, die mich ein wenig an Salat oder Kohl erinnerten.


Außerdem wird sehr viel neu gebaut (bei diesem Gebäude hat Doris bereits jetzt Mitleid mit dem Fensterputzer) 


und aus alt "modern" gemacht.


Außerdem gibt es neonfarbene Ziffernblätter ...



... und überdimensionale Cola-Flaschen als Tischbeine in den Straßencafés.


Auf Zypern tankt man deutlich günstiger als bei uns und E10 scheint hier kein Gesprächsthema zu sein. (Rechts daneben übrigens wieder das Logo der EU-Ratspräsidentschaft.)


Die Ausgabe der Startunterlagen erfolgte im berühmten Famagusta-Tor. Hier war früher in der venezianischen Stadtmauer, ausgestattet mit elf Bastionen in Zackenform, der Ausgang nach Famagusta.


Dem olympischen Gedanken folgend brannte hier ständig eine Flamme.


In der mittelalterlichen Halle gabs alle Informationen, Startunterlagen, vorbestellte T-Shirts für die Läufer.


In den beiden Nebenräumen stellte der Architekt Kostas Neofitidis sehr beeindruckend seinen "Balancing Act" aus, der mich an Bilder des Kubismus erinnerte. Sehr schön mit Musik untermalt.


Aufgrund unserer "Anfahrt" wurden wir von mehreren Mitgliedern des Organisationsteams empfangen.




Man kam ins Gespräch mit vielen Anwesenden und diese beiden jungen Helfer waren höchst beeindruckt,  persönlich mit einem Spartathlon-Finisher zu sprechen - was in einem Erinnerungsfoto festgehalten wurde.



Nachdem wir später noch über den Grenzübergang in den Nordteil der Stadt gingen, wofür wir ein Einreiseformular ausfüllen mussten, der aber schon fast menschenleer war, weshalb wir uns fürs Abendessen im südlichen Teil beim großen M entschieden.

Am nächsten Morgen ging es bereits um 8 Uhr los. Die Temperatur beim Start lag bei ca 12°C, mittags bei gut 20°C. Die angekündigten Schauer blieben aus, so dass wir bei herrlichem (v.a. ungewohnten) Sonnenschein die 2 Marathonrunden laufen durften: hervorragend von den vielen Helfern an den ausreichend Verpflegungsständen (alle 2,5 km) mit Wasser, Iso-Getränk, Schwämmen und später auch Bananen und Cola versorgt.
Außerdem waren die Streckenposten und Polizisten sehr engagiert, die Autofahrer von der gesperrten Laufstrecke fernzuhalten. (Ich erlebte z.B. eine Schimpfkanonade einer Autofahrerin auf einen jugendlichen Helfer, weil sie nun wg. der Gitter offensichtlich nicht ihren gewohnten Weg fahren konnte.) Auch Doris berichtete, dass die Straßensperrungen bis zu den letzten Läufern bestehen blieben: vorbildlich.

Die Beschilderung und km-Angaben war ebenfalls sehr gut, gut zu erkennen und v.a. vollständig.
Die Zahl der Zuschauer war übersichtlich, doch wenn, dann sehr begeisterungsfähig.
Doris wurde während des Rennens von einer Gruppe zyprischen Soldaten angesprochen, die den Halbmarathon liefen, ob sie tatsächlich aus Deutschland sei. Umso größer war deren Anerkennung, dass sie extra für IHREN Marathon nach Nicosia gekommen ist.
(Ähnlich hatten wir es 2010 beim Athen-Marathon erlebt, als sich die Zuschauer bedankten, dass wir in ihre Heimat gekommen sind, um den 2.500 Jahrestag des ersten Marathonlaufs zu feiern.)

Hier meine Göttergattin beim Zieleinlauf als 7. des Frauenfelds (die Zeit steht drüber) - ich benötigte 3:24 h und werde 12.


Da hatte die Damensiegerin aus Frankreich gerade ihren Pokal, ihren (echten) Lorbeerkranz sowie einen "goldigen" zum Hinstellen erhalten. Bei den Siegerehrungen waren bis auf 1 Läufer alle Platzierten anwesend - auch das ist außergewöhnlich.



Weil wir den Lauf anlässlich unseres Hochzeitstags gewählt hatten, bekamen wir vom Veranstalter ebenfalls eine Ehrung- die bekommt nun einen Ehrenplatz in unserer Vitrine.

(Hinweis: beim " 1. Nicosia-Marathon" wurde aus organisatorischen Gründen nur der Halbmarathon gelaufen, der "2. Nicosia-Marathon" wurde aus Termingründen verlegt - und der Veranstalter hat "weitergezählt". Deshalb steht hier: 3rd)


Nach der Dusche im Hotel (late check out) ging es per Taxi zum Flughafen. Bis 2 km vor dem Ziel plötzlich hinten rechts ein schleifendes Geräusch auftrat, als würde ein Teil der Radkastenverkleidung auf dem Rad aufliegen! Schock bei allen 3 Insassen - nach der ersten Begutachtung fuhr der Chauffeur langsam weiter, so dass wir unseren Flieger noch erreichten. In Hamburg gab es beim Landeanflug noch eine "Ehrenrunde", da die Landbahn noch einmal kontrolliert werden musste, da vorher Reifenteile von einer anderen Maschine aufgefunden wurden.

Fazit: ein schöner Lauf in warmer Umgebung, wenn es bei uns kalt und ungemütlich ist, mit einem sehr engagierten und freundlichen Organisations- (special thanks to Sophia Petrou)- und Helferteam.

Mein spezieller Dank gilt dem Laufgenossen René fürs "Dichthalten", Tipps ("Nehmt gleich ein Taxi!"), Karten und Reiseführer.

Mario

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1 Kommentar

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Gunla Eberle schrieb am 14.12.2012 - 07:18 email

Liebe Doris,lieber Mario,

Dietrich und ich gratulieren nachträglich ganz herzlich zum Hochzeitstag und ganz aktuell zu den guten Laufzeiten!

Der Reisebericht ist toll und die Bilder super!

Liebe Grüße

Dietrich & Gunla