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Samstag, 29.11.2008 | von: af

Jürgen Kuhlmey auf Kuba

Schon verschiedene Marathon Reisen habe ich in die weite Welt unternommen, jedoch Kuba war anders.

Mit meiner Frau verreisen kann ich eigentlich nur, wenn es auch „zufällig“ gerade dort einen Marathon gibt. Also machten wir eine Tauchreise zu den schönen Riffs und dem warmen  Gewässern rund um  Kuba, die wir bisher nur aus der Luft von einem Rundflug rund um den mexikanischen Golf kannten.

Unser Problem war auch, dass wir zur Zeit des Marathon in Florida waren, zwar nur ca. 200 km entfernt von Kuba, jedoch eine lange Reise, die uns aus politischen Gründen zunächst nach Cancun/ Mexico führte, das ich schon von einem früheren Marathon kannte und wo wir wegen der ungünstigen  Verbindung die Zeit zu einem Schwimmen mit Delphinen nutzten. Etwas verspätet landeten wir dann abends auf dem Flugplatz Jose Marti bei Havanna. Die Autovermietung war in einem 4 Qudratmeter grossem „Gebäude“  untergebracht. Nachdem ich neben den 270 Euro Leihgebühr in Deutschland noch zusätzlich für Versicherung und Kaution 300 $ bezahlt hatte, bekamen wir noch ein neues Ersatzrad und sowie einen Wagenheber, alles Dinge die wichtig speziell bei der Rückgabe sind, da diese oft bemängelt werden und zum Verlust der Kaution führen!? Nachdem alle Seiten und das Reserverad fotografiert waren, ging es los zu dem Touristen-Paradies Varadero.

Jedoch entsetzlich, auf der Fahrt gab es keine  Orts-Hinweisschilder. Verzweifelt suchten wir eine Tankstelle auf, die aber vorwiegend nur Cola und Kekse verkaufte. Ein junger Mann wies uns schliesslich die Richtung, ganz anders  als im Reiseführer, aber richtig. Als kurz später die Nacht hereinbrach, waren wir mit den vielen Anhaltern an den Autobahnen allein. Nur wenige Autos fuhren auf den 6-spurigen unmarkierten und ohne Hinweischildern versehenen Autobahnen, bei denen man nie sicher war, ob man sich noch auf der Fahrbahn  befand . Wir folgten den wenigen Fahrzeugen , die immer wieder an unbezeichneten Abzweigungen die Autobahn verliessen. Als wir jedoch meinten, uns Varadero zu nähern, waren wir plötzlich nach einem langen Tunnel  und 60 km Fahrt wieder in Havanna Altstadt und waren froh, als wir ein Hotel fanden, das uns von diesem 30 Grad-schwül-heissen und 60 km-langen Nacht-Trauma erlöste. Als Nachschlag für diese stressvolle Fahrt gab es noch die Bezahlung des alten und schönen 4 Sterne-Hotels, denn Kreditkarten wurden nicht akzeptiert und zum Glück konnte ich als heimlicher Gast in einem fremden 5-Sterne Hotel Geld vom Konto abheben. Ansonsten klappte das Wechseln des Geldes meist nur unter Zahlung einer erhöhten Provision ohne schriftliche Belege.

Am nächsten Morgen ging es frohen Mutes wieder Richtung Varadero.  Zum Glück ist Spanisch meine 2. Muttersprache, jedoch nach 7 facher falscher Auskunft fanden wir einen Polizisten, der uns dann schliesslich den richtigen Weg wies.  Ein zweites Mal wollte ich freiwillig den unerwartet langen Weg von Varadero nach Havanna zum dortigen Marathon „MARABANA“ waehrend unseres 5 tägigen Tauchurlaubs auf Kuba nicht noch einmal fahren.  Zu ersten Mal war ich froh, als Ausrede für einen verpassten Marathon meinen noch nicht verheilten Fersensporn zu haben. Denn schliesslich besteht eine Marathon-Reise nur zum geringsten Teil aus dem Marathon und auf die vielen Erlebnisse im Zusammenhang mit einer Marathonreise musste ich nicht verzichten. So wurde die Marathon-Reise nach Kuba eine Reise ohne Marathon.  

Eigentlich war es auf Kaba sehr schön und auch zum Marathon gab es einen Wettersturz auf 20 Grad Celsius, der das Laufen erleichtert haette. Die Bevölkerung ist hilfreich, freundlich und man fühlt sich sicher. Nur sollte man nicht z.B. aus Kostengründen versuchen,Kuba auf eigene Faust zu erforschen.


Jürgen Kuhlmey


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2 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Silke schrieb am 01.12.2008 - 12:43 email

Kuba, das ist noch so ein Traum von mir. Gibt es zu diesem schönen Bericht vielleicht noch das eine oder andere Foto?

Herzliche Grüße

Silke

Nr. 2   Meinulf Krön schrieb am 23.12.2008 - 16:01 email

Jaja, man sollte wohl aus Kostengründen nicht versuchen, Kuba auf eigene Faust zu erforschen........

Ich werde das aber (leider wohl erst in zwei Jahren) mit schmalem Portmonnä genau doch tun, da ich zwar Spanisch nicht als zweite Muttersprache spreche, wohl aber mit einem Kubaner befreundet bin und Kuba eins der wenigen Länder ist, die mich bei der Einreise nicht diskriminieren (anders als die USA z.B.). Viva la revolución!