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Donnerstag, 09.04.2009 | von: af

Doppeldecker mit spritzigem Ausgang!

Am 4. April fand Lothars Geburtstagslauf in Öjendorf statt. Dieses war einer der wenigen Wettkämpfe in 2009, die ich ohne den Läufer, dessen Namen nicht genannt werden darf, nennen wir ihn mal Affenzahn, lief. Der faule Sack ruhte sich aus - und was hatte er davon - haben wir am Sonntag gesehen. Bei ungewohnt warmen Wetter und neuem Teilnehmerrekord ging es dann nach kurzer Auftaktrunde 12 mal um den See. Passend zur Startnummer 4 erlief ich mir den 4. Platz. An den Sieg war heute eh nicht zu denken, und in der zweiten Hälfte musste ich doch etwas länger an den Verpflegungsstationen verweilen, um meinen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Dieses nutze dann gleich Sven Peemöller aus, mich nach der 8. Runde heimlich am Verpflegungsstand zu überholen.

 

Jetzt ist erst mal Sommerpause - großer Dank an Lothar und sein Team für die bisher netten  Veranstaltungen und das reichhaltige Verpflegungsangebot. Nicht vergessen will ich Arne, der unermüdlich am knipsen ist und uns immer mit tollen Photos versorgt. Einmal sah ich ihn dann mit einem Stativ rumrennen - der Meister scheut keine Mühen für Qualität.

 

Da der Weg von U-Merkenstr. bis zum Start-/Zielbereich fast 4 km beträgt, nehme ich normalerweise mein Fahrrad im Bus bis Steinbeker Marktstr. mit und radele dann Richtung See. Nach dem Marathon und ausgiebigem Mittagessen strample ich dann nach Hause. Diemal kam ich aber von der U-Bahn zu Fuß und ging nach Verzehrung von Ritas köstlichen Salaten und Grillgut nach Jenfeld, um zum nächsten Essen weiterzureisen - Nudelparty in Cuxhaven. Bei der Startnummernausgabe habe ich nur meine Nummer erhalten. Die von Affenzahn hat der Mann mir nicht gegeben, weil wohl schon öfter jemand Nummern mitgenommen hat und die entsprechenden Sportler später doch noch erschienen. Und die Nummer gab's auch nur gegen Ausweisleistung - soll am Sonntagmorgen aber nicht so gewesen sein. Ich hatte sowas zwar noch nicht erlebt, aber anscheinend kann es doch gefährlich sein, sich darauf zu verlassen, dass andere die Startnummer mitbringen, da man es nicht mehr rechtzeitig schafft, denn dann wird sie vielleicht nicht rausgerückt. Auf der Rückfahrt am Sonntag überlegten Affenzahn und ich, ob es für diese Fälle hilfreich wäre, eine Vollmacht auszustellen. Auf der Nudelparty gab es ein Gemisch aus Nudeln, Mohrrüben und Spinat mit reichlich Fleischeinlage. Schmeckte wirklich gut - also noch ne 2. Portion verdrückt, was, wie sich am nächsten Tag herrausstelle, auch gewirkt hatte.

 

Affenzahn und ich fuhren am Sonntag um 8:07 Uhr mit dem Metronom nach Cuxhaven. Da er mich bei den Fahrten nach Meine und Marbung auf den Geschmack des Alkohols gebracht hatte, stellte ich erstmal 2 Gläser und eine Flasche Likör auf den Tisch, aber anscheinend hatte der Raucher Angst vor der Promillegrenze auf der Laufstrecke. In Himmelpforten gesellten sich noch Dietrich Eberle und Sigrid Eichner zu uns. Wo kamen die denn her? Im HVV-Bereich fuhren sie erstklassig und jetzt der Abstieg in die 2. Liga. In Cuxhaven lauerte schon die Laufpresse in Form von Powerschnecke. Letzte Woche hat er aber ein Photo verpaßt - dazu später mehr.

 

Ca. 500 m nach dem Start überholte mich im Affentempo so'n Läufer im 100 MC Dress. Auf meine Frage, "Wo kommst Du denn her?", erhielt ich die Antwort, "hab noch Kuchen gegessen", großes Gelächter bei den Mitläufern. Da die 10 km Läufer bereits vor dem Marathonstart im Ziel waren, war das Kuchenbüffet schon vor unserem Start eröffnet. Nachdem der Raucher dann das Tempo vorgab, und ich Mühe hatte, ihm zu folgen, fiel er dann nach 4 km zurück. Damit stand dem 11. Sieg im 11. gemeinsamen Wettkampf in diesem Jahr nichts mehr im Wege. Das Nudelessen hatte sich gelohnt und 'ne Laufpause am Samstag bringt nicht zwangsläufig etwas. Der Cuxhavenmarathon hat einen 10,5 km langen Rundkurs mit jeweils 4 Verpflegungsständen. Jeder km ist ausgeschildert. Das finde ich auch wichtig, da die einzelnen km-Schilder nicht immer an der richtigen Stelle stehen. Anscheinend kurzfristige Abweichungen beim Kilometerschnitt erklären sich dann meist beim nächsten Schild. Bei km 6 roch es nach leckeren Fischbrötchen; leider gab es für die LäuferInnen nur Banane & Co. - naja wenns nichts anderes gibt muss das auch gehen. Diesmal lief ich sehr konstant und konnte mich in der zweiten Hälfte noch um einige Sekunden steigern. Ich hatte mir mal die Regel aufgestellt, dass eine Zeit unter 3:20 nur möglich ist, wenn ich die ersten 13 km unter einer Stunde laufe. Heute brauchte ich 1:00:01 bis zum 13er Schild und schaffte trotzdem eine 3:15. Im Gegensatz zum letzten Jahr gab es einen neuen Duschraum mit warmen Duschen. Die ausgibige Massage musste ich aufgrund der nahenden Abfahrt des Metronoms nach 15 Minuten abbrechen.

 

Am letzten Märzwochenende machten der laufende Raucher und ich uns auf den Weg in den Süden. Für 29 Euro ging es über Köln und Freiburg nach Basel. Wir hatten die Fahrt so organisiert, dass wir in Köln 12 Stunden Aufenthalt hatten und über Nacht weiterreisten. Zeit genug also für den Königsforstmarathon. Startnummern und Blankourkunden hatten wir vorab schon per Post nach Hause geschickt bekommen. Toller Name der Bushaltestelle: Frankenforst (Bus). Nach dem Lauf fuhr uns das DRK zum Duschen nach Bensberg. Vom Fenster aus sah ich in der linken Nebenstraße so'n Schild, was auf einen Bahnübergang hindeutete. Ja die Straßenbahn war nur wenige Schritte von der Dusche entfernt; damit kamen wir noch pünktlich zum Essen nach Köln. Als wir in der Schule ankamen, wo sich die Duschen befanden, fanden wir erst nur die eine Tür, die zu den Damenduschen führte. Als wir dann auch die Herrenduschen entdeckten, kamen wir da gar nicht rein. Die Zeit war knapp, also gingen ein Läufer und ich in die Damenumkleide. War auch nur eine Frau da. Auf ihre Bemerkung antwortete ich, dass wer nach einem Marathon noch Kraft für komische Dinge hat, zu langsam gelaufen ist. Daraufhin merkte der noch anwesende Läufer an, dass diese Sportler noch kommen.

 

Aus der Zeit als mein Ausbeuter mich noch Bonn geschickt hatte, kannte ich noch den koreanischen Laden "Buffet Chang". Sattessen für 6,90 Euro in der Breiten Str. 80-90 in Köln. Also ausgiebig Energietanken für Freiburg. Der ICE war um 4:50 Uhr alter bzw. 5:50 Uhr neuer Zeit in Freiburg. Aber warum so früh aufstehen, wenn der Start doch erst um 11:05 Uhr ist und die Fahrt nach Basel auch nicht mehr kostet als nach Freiburg (finde ich zwar etwas unlogisch, aber das ist eben die kapitalistische Preispolitik). Zurück ging es dann mit dem Lidl-Ticket. Da gab es nur diesen ungeduldigen Affenzahn, der mich mehrmals in der Nacht weckte und mich am Schlafen hinderte. Eigentlich fand Affenzahn die Idee mit Basel gar nicht so schlecht, da der Tabak in der Schweiz billiger sein soll. Aber als wir dann in Basel Badischer Bahnhof ausstiegen fiel ihm ein, dass er seine Kreditkarte vergessen hatte. Als ich ihm dann Meine anbot, wusste er den aktuellen Wechselkurs nicht. Also wieder zurück in den ICE - sollte laut Bahnsteiganzeige nach Berlin fahren, drinnen stand aber Hamburg. Und in Mühlheim war erstmal Endstation - Oberleitungsschaden.

 

Waren wir noch vor kurzem durch Freiburg durchgefahren, stellte sich jetzt die Frage: Schaffen wir es noch pünktlich zum Start? Affenzahn äußerte seine Bedenken betreffs Zeitzusagen von Handwerkern - hat wohl schon eigene Erfahrungen gesammelt der Kerl...Irgendwann hieß es dann, es würde noch 90 Minuten dauern, dafür gab es Freigetränke und einen lächerlichen Gutschein. Werner bestätigte mir die Woche darauf in Öjendorf diese komische Entschädigungsregelung der DB. Da soll man doch tatsächlich den Fahrschein einschicken und bekommt nach erfolgter Prüfung nur 20% des Fahrpreises zurück. Also das habe ich in der Vergangenheit aber schon mal besser gesehen. Jedenfalls kam unser Raucher jetzt gratis zu seinem Morgenkaffee und auf dem Bahnsteig von Mühlheim durfte ausgiebig gequalmt werden.

 

Durch Nachfrage beim Zugchef erfuhr ich dann, dass in 5 Minuten ein Regionalzug nach Bad Krozingen fährt und dort Schienenersatzverkehr nach Freiburg besteht. Eine Durchsage erfolgte allerdings nicht. Also schnell am  halben Zug entlanggelaufen, dem ungläubigen Affenzahn die Lage erklärt, Gepäck geschnappt zum Gleis 1 gerannt, kurzer Blick auf den Abfahrsplan, aha - nach Bad Krozingen sind es 12 Minuten - Zeit zum Umziehen - normalerweise gehe ich dann immer auf die Toilette - aber für sowas war keine Zeit - hat aber keine Frau gejammert. Merke: Der Beamte schläft zwar gern und ausgiebig, ist aber bei entsprechender Motivation in Sekundenschnelle einsatzbereit. In Bad Krozingen hieß es dann, es kommt gleich ein Intercity nach Norden. Vielleicht wussten die da unten nicht, dass es auch eine Stadt Norden gibt und meinten einfach Norddeutschland. Jedenfalls kam derselbe ICE, den wir gerade in Mühlheim verlassen hatten. Manchmal ist auf Handwerker ja doch Verlaß. Wir erreichten Freiburg mit 90 Minuten Verspätung. Auf dem Bahnsteiganzeiger stand Frankfurt. Also irgendwie scheinen die Leute in Baden Württemberg mit der Geographie überfordert.

 

Der Start war also noch pünklich erreicht. In der S-Bahn zum Messegelände trafen wir Dietrich Eberle, der heute Webern oder Hähnern wollte. Später jammerte er dann darüber, dass ihn soviele Halbmarathonies angeführt von Kurzstreckler Dieter Baumann überholten, die Verpfegungsstellen plünderten und das warme Wasser der Duschen verbrauchten. Die Duschen waren auch nicht ohne. Umkleiden in den Messehallen und duschen draußen im Zelt bedeuteten, dass die nackten Füße halb abfroren. Tolle Strecke in Freiburg mit viel Musik und zwei Runden. Aber wen sah ich denn da zwischen km 21 und 22 - den Affenzahn - war die ganze Zeit vor mir - kündigte aber beim Überhohlmanöver an, dass er jetzt etwas ruhiger laufen will - sprich Zeit haben wollte für die Suche nach einem Zigarettenautomaten und den dazugehörigen Raucherpausen - und nicht daran dachte den Zug um kurz vor vier nach Hamburg zu nehmen. Also hatte ich 2 Stunden länger Zeit und konnte noch die Massage und Nudelparty ausnutzen. Affenzahn hält übrigens nichts von Massage - wir haben aber weiter oben gesehen,dass das nach Hinten los gehen kann. Ich denke mir, wenn diese Massagen nichts bringen würden, würden die Veranstalter sowas auch nicht anbieten - ist für sie bestimmt nicht kostenlos.

 

Nachdem wir im vergangenen Jahr uns gegenseitig versägten, stand es jetzt in der Jahreswettkampfwertung 2009 zwischen Affenzahn und mir 10:0 für mich...das musste gefeiert werden. Beim Schlecker im freiburger Bahnhof gab es Kupferberg Gold. Laut Etikett spritzig. Und das stimmt auch. Obwohl ich Flasche nicht geschüttelt habe, war der Deckel nach dem Öffnen plötzlich weg und es tropfte von der Decke des ICE. Und wo war da der Clubfotograf? Die Nachbarn waren irgendwie nicht begeistert - also schnell das Glas gelehrt, um nicht noch mehr zu verschütten, und mit dem Handtuch die Decke abgetrocknet. Leider war die Flasche dann viel zu schnell leer. Als ich dann in der Nacht nach Hause kam, las ich in der Sonntagszeitung dass mein Lieblingsdiscounter diese Marke im Angebot hat. Also habe ich mir einen Karton für die nächsten spritzigen Erlebnisse gesichert - hat aber wirklich gut geschmeckt und ich konnte danach auch gut durchschlafen.

René Wallesch 


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1 Kommentar

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Nr. 1   René Wallesch schrieb am 09.04.2009 - 13:30 email

Was ich noch vegessen hatte. Auf dem Band der Freiburgmedaille steht: AOK - die Gesundheitskasse für Läufer Razz . Marathonlaufen ist also doch soo gesund - nur Ewiggestrige verstehen das nicht.