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Sonntag, 23.05.2010 | von: mw

Trollinger Marathon Heilbronn 16.05.2010

Beim Weihnachts-Bilderrätsel auf unserer Clubseite hatte ich einen Freistart gewonnen für den Schwarzenbek Marathon am 16.05., der ja von unserem Vorstandsvorsitzenden organisiert wird. Da ich aber am Vortag bei einem Sportfest des Heimatvereins als Kampfrichter benötigt wurde, konnte ich diesen Preis leider nicht in Anspruch nehmen. Eine Anreise über Nacht, noch dazu bei dieser wenig frühlingshaften Witterung, wollte ich mir nicht antun.
So blieb als Alternative eine Teilnahme am Trollinger Marathon in Heilbronn, keine 50 km von zu Hause entfernt. Natürlich nahm ich auch wieder Gerd mit, der mit seinen 77 Jahren noch immer Marathon an Marathon reiht und mit Duisburg Ende Mai bereits seinen nächsten Marathon gebucht hat.
Nach dem oben angesprochenem Sportfest war ich ganz schön durchgefroren, denn bei Temperaturen um 8°C kriecht die Kälte so nach und nach in den Körper ein, wenn man den ganzen Tag auf dem feuchten Rasen steht und eigentlich nicht viel Bewegung hat. So kratzt es auch prompt am Sonntag früh in der Nase. Ist aber halb so schlimm, ich kann ja einen gemütlichen Marathon laufen. Auf der Fahrt nach Heilbronn ist mal kurz die Sonne zu sehen. Die gibt es also tatsächlich noch, denn so langsam konnte man seine Zweifel bekommen. Doch schnell hatte sie sich dann leider wieder verkrochen.

Parkplätze am Veranstaltungsgelände rund um das Frankenstadion gibt es genug und so ist der Weg nicht weit zum großen Zelt, in dem die Startnummern ausgegeben werden.

Eine kleine Marathonmesse ist hier auch, aber Messe ist sicherlich übertrieben, angesichts der zwei oder drei Verkaufsstände.

Es ist der 10. Trollinger Marathon und so zeigt man sich einigermaßen spendabel. Bis zum Meldeschluss am 26.04. hatte ich 43 Euro bezahlt. Funktionsshirt und Finisher-Medaille sind darin inbegriffen. Dazu gibt es eine Flasche Trollinger mit speziellem Marathon Etikett. Ein Paar Laufsocken werden dann auch noch in die Tüte gepackt und der Lebensmitteldiscounter Lidl sponsort für jeden Teilnehmer ein Poloshirt. Lidl ist hier mit einer größeren Teilnehmergruppe vertreten, die alle mit einem entsprechenden Laufshirt eingekleidet wurden.

Pünktlich um 8:45 Uhr erfolgt der Start zum Marathonlauf in der Badstraße. Der Halbmarathon wird erst um 10:20 Uhr gestartet.

Ulrich ist auch hier, den ich ja dieses Jahr bereits in Kandel und Freiburg schon getroffen hatte. Im Hintergrund Teilnehmer des Lidl Teams.

Auch Keule Klaus hat sich für eine Teilnahme entschieden, obwohl er nach dem 85 km Ultra auf dem Teufelskopf mit 2.800 Höhenmetern am Vortag ziemlich platt war. „Ich laufe heute 5 Stunden“ sagt er zu mir und liegt mit dieser Aussage ziemlich richtig. An seiner Seite Stefan, ebenfalls ein erfahrener Ultraläufer. Beide haben sich für Handschuhe entschieden, auf die ich dieses Mal aber verzichte, ist doch schon Mitte Mai und nicht selten gab es hier regelrechte Hitzeläufe.

Die ersten Kilometer sind flach. Über die Rosenbergbrücke wechseln wir auf die andere Seite und haben hier einen Blick auf den Götzenturm, der seinen Namen durch Goethes Drama „Götz von Berlichingen“ erhielt. 1985 schuf Hubertus von Goltz seine scherenschnittartige Skulptur „Über dem Abgrund“ in luftiger Höhe.

Durch den Wertwiesenpark geht es auf schmalen Wegen dem Neckar entlang.

Bei km 5 ist Sontheim erreicht und es ist bisher sehr gut gelaufen: 6 min/km.

Die erste Verpflegungsstation ist erreicht. Überall gibt es auch Trollinger Wein, den Namensgeber dieser Veranstaltung, wenn auch etwas unscheinbar immer am Ende jeder Station.

Heilbronn ist eine Mischung aus Stadtmarathon und Landschaftsmarathon. Sehr oft führt die Strecke hinaus über weite Landschaften.

Trotz der nicht gerade frühlingshaften Temperaturen von anfangs knapp unter 10°C gibt es doch einige Zuschauer entlang der Strecke. Diese beiden mit ihrem Hündchen haben es sich auf einem Parkplatz bequem gemacht.

Andere feuern uns im stehen an.

Es ist vorbei mit der flachen Strecke. Es beginnt ein rund zwei Kilometer langer Anstieg zum Haiger. Zunächst noch auf der Straße,

dann durch die Weinberge.

Oben angekommen werden wir von einem Alphornbläser und einer Musikkapelle kurz vor der 10 km Marke empfangen. Der höchste Punkt der Strecke auf 265 Metern ü. NN ist nun erreicht. Seit dem Start haben wir damit etwa 110 Höhenmeter bewältigt.

Doch so steil, wie die letzten Meter nach oben waren, geben wir die erlaufenen Höhenmeter auch schon wieder ab und erreichen kurz darauf Talheim.

Dann geht es schon wieder hinauf

und wieder bergab. Die Laufstrecke ist übrigens ganzjährig durch Tafeln markiert, doch wer kommt auf die Idee, die Strecke auf eigene Faust zu laufen bei den vielen dann nicht abgesperrten Straßen?

Es geht hinunter nach Lauffen und schon von weitem habe ich Gerhard erkannt, sein Laufschritt ist unverkennbar.

In den Ortschaften ist immer was los und die Musikgruppen halten uns bei Laune.

Auf der Neckarbrücke Trollinger-Verpflegung bei km 20.

Es geht durch Meimsheim.

Auch so etwas gibt es: Eine Verpflegungsstelle einer ehemaligen Volkspartei. Vielleicht lassen sich so neue Wählerschichten erreichen?

An einer Kreuzung sehen wir Figuren auf überdimensionalen Nägeln. Leider habe ich dazu keine weiteren Informationen gefunden.

Wir laufen nun auf breiten einsamen Straßen. Rudi, der Zimmerkollege von Gerd vor einigen Jahren auf Cuba läuft auch hier. Beide werden später gemeinsam über die Ziellinie laufen.

Der leichte Anstieg fällt bei Publikum und Musik bedeutend leichter.

In Hausen grüßt ein Weinhändler die vorbeiziehende Läuferschar.

Leicht bergan zieht sich die Straße in Richtung Dürrenzimmern.

Von hier aus blicken wir rechter Hand auf die Burg Neipperg.

Was erblickt das wachsame Auge hier? Man sieht Schatten, denn tatsächlich zeigt sich auch mal die Sonne. Nicht nur die Musizierenden wird es freuen.

Bei km 28 geht es mach dieser Hocketse in die Weinberge, aber zum Glück verläuft dieser Abschnitt nicht etwa bergan sondern ganz leicht fallend. So läuft es sich hier ganz angenehm.

Es geht durch Nordhausen und Nordheim bevor

bei km 36 noch ein längerer letzter Anstieg zu bewältigen ist, an dessen Beginn ich leider mal kurz in die Büsche muss. Dixi Klos am Rande der Strecke hatte ich bis dahin vergeblich gesucht. So erleichtert fällt mir aber der Anstieg nicht schwer,

zumal man sich auf der danach folgenden Bergabpassage erholen kann.

Km 38 und in das Feld der Marathonläufer biegen die Halbmarathonis ein. In Freiburg wurde ich von denen ja regelrecht überrollt, aber hier ist es das hintere Feld und während die fast alle mit ihren Kräften am Ende sind, kann ich noch einmal aufdrehen. Das gibt Schub für die letzten Kilometer.

Dann ist auch schon das Ziel im Frankenstadion erreicht und man bekommt die verdiente Medaille von netten Mädchen im Trachtenkostüm.

Der Sonne sei Dank, sie zeigt sich jetzt wieder und so kann man es sich auf dem Rasen gemütlich machen. Für die gut gemeinte Sprühanlage ist es aber dann doch eher noch zu kühl.

Die Ehrung der Gesamtsieger erfolgt im Frankenstadion. Die Sieger der Altersklassen werden im großen Biergarten geehrt. Gerd erhält für seinen 3. Platz in der M70 eine Flasche Wein und ärgert sich mal wieder, dass keine M75 ausgeschrieben wurde.

Hier noch die Ergebnisse der Clubmitglieder:


Viele Grüße
  Michael Weber  
      
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2 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Gunla Eberle schrieb am 24.05.2010 - 14:03 email

Hallo, Michael! Durch deinen sehr netten Bericht mit den vielen schönen Fotos werden wieder Erinnerungen wach! Als ich am 29.05.05 diesen Marathon lief, bekam ich eine "übertolerante" Sollzeit, da es so furchtbar heiß war! zwinker

Nr. 2   Regina Mühleis-Blumenthal schrieb am 26.05.2010 - 14:40 email

Lieber Michael,

ist doch toll, wenn man so nah vor der Haustüre einen Marathon zwischen unseren schönen schwäbischen Weinbergen laufen kann. Aber die Höhenmeter ? Da muß ich dann ja noch kräfig üben. Frage: Du und "ab in die Büsche", sind es doch sonst deine Laufdamen mit der schwachen Blase. Hast'e vielleicht zuviel Wein getrunken ?

Liebe Grüße deine Lauffreundin Regina Big Grins