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Montag, 17.10.2011 | von: mw

Kaiserwetter am Wolfgangsee


Der Lauf ist ein Klassiker, doch mit der Streckenlänge von 27 km für mich als Marathonsammler bisher nie ein Thema gewesen. Doch zum 40. Jubiläum hat der Veranstalter mit dem 1. Salzkammergut Marathon einen Wettbewerb ins Programm genommen, bei dem ich jetzt nicht nein sagen konnte.
Bei nur 250 zugelassenen Startern über diese Distanz habe ich mich früh angemeldet. Dennoch, etwas überraschend, sind es am Ende nur 230 Anmeldungen.

Von einer Anhöhe bei unserer Anreise fällt der erste Blick auf den Wolfgangsee über St. Gilgen. Das herrliche, wenn auch kalte, Wetter ist auch für den kommenden Lauftag vorhergesagt. 

Der Marathon startet in der Kaiserstadt Bad Ischl, die sich dementsprechend bei Kaiserwetter präsentiert.

Wir haben unsere Unterkunft hier am Startort gewählt und inspizieren das Startgelände an der Trinkhalle. Wir, das sind außer mir Lauftreffkollege Peter und Clubmitglied Gerd.
Die Startunterlagen bekommen wir am Sonntagmorgen hier zwar auch,

aber wir wollen uns den Wolfgangsee zunächst auch in Ruhe anschauen und fahren nach St. Wolfgang, um hier am See etwas zu entspannen nach der langen 450 km Anreise.
Trotz der Kälte läßt es sich in der Sonne gut aushalten.
Eine Bootstour haben wir aber nicht in unserem Programm, die Zeit ist zu knapp dazu.

Herrlicher Blick auf das Wasser.

Hier in St. Wolfgang liegen am See die Nobelhotels mit ihren exklusiven Bademöglichkeiten.
Wir holen im Michael Pacher-Haus unsere Startnummern ab. Anläßlich des Jubiläums erhalten alle Teilnehmer ein kleines Präsent.

Da wir nach dem Lauf sofort zurückfahren wollen, ist das Hotel in Bad Ischl vielleicht doch nicht die günstigste Wahl, denn es liegt entgegengesetzt und es gibt nur wenige Abfahrtszeiten für die Shuttlebusse.
Aber ich habe eine Idee, ich fahre nach dem Frühstück bereits nach St. Wolfgang und stelle das Auto dort ab, denn um 8:30 Uhr fahren ja bereits Shuttlebusse zum Start.

Um den Gefrierpunkt, so kalt ist es draußen am Marathonmorgen, so dass man hier im Michael Pacher-Haus auf den Bus wartet.

Die "Harten" warten natürlich draußen.

Pünktlich um 8:30 Uhr fährt der erste kleine Bus vor

und 15 Minuten später haben wir hinter der Trinkhalle Bad Ischl erreicht. Genügend Zeit, nochmal ins Hotel zurückzugehen.

15 Minuten vor dem Start brechen Gerd, Peter und ich auf. Es ist wärmer geworden, aber mit 5°C trotzdem winterlich kalt. Entsprechend warm habe ich mich angezogen.

Wenige Minuten vor dem Start ist draußen noch wenig los.

Fast alle wärmen sich auf in der Trinkhalle.

Ich kenne zwei Clubmitglieder, die jeden Marathon nur einmal laufen. Einer ist Jürgen, der sich diese Gelegenheit nicht entgehen lässt,
der andere ist Hartmann, der wie ich fleißig auf Motivsuche ist.

Die Teilnehmer sind bereit.

Pünktlich geht es um 9:30 Uhr los.

Gerd und Peter sind bester Laune.
Es geht durch Bad Ischl
und vorbei an unserem Hotel.
Dann verlassen wir Bad Ischl
und laufen für einige Zeit auf schmalem Pfad
am Wasser entlang.
Hartmann und Peter sind noch bei mir, heißt aber, ich bin für meine Verhältnisse zu schnell.
Wir verlassen diesen Pfad,
um wenige Meter später auf den nächsten zu stoßen.
Es läuft prima im 6-er Schnitt, aber Hartmann und Peter setzen sich so langsam nach vorne ab. Hartmann erreicht später eine 4:12:42, Peter kommt nur wenig später nach 4:16:41 ins Ziel. Noch besser Jürgen, der in 4:00:57 einläuft.

Gut 4 km sind gelaufen, es geht durch Pfandl.

Bis St. Wolfgang geht es ab jetzt auf der Straße.
Und die ist gespickt mit einigen Anstiegen. Aber ich laufe zügig weiter, denn Peter ist nicht allzu weit entfernt. Ich habe Sichtkontakt und das sport an.

Also zügig hoch diese Steigungen,
was den Applaus des Publikums einbringt.

Und gleich der nächste Anstieg. Bis km 9 werden es rund 100 Höhenmeter bergauf sein.
Aber in dieser frühen Phase nehme ich das locker.
St. Wolfgang naht.
 
Auch ohne Seeblick ist die Landschaft sehenswert, zumal bei diesem Wetter.
Nur noch 3 km bis St. Wolfgang.
Wir überqueren die Straße und kommen hier an der Verpflegungsstelle auf die Original 27 km Strecke, deren Schlußstück wir zunächst laufen.
Von links stoßen die 5 km Läuferinnen und Läufer zu uns.
Die dann gut 2 km später in St. Wolfgang bergab in Richtung Ziel laufen.
Für uns geht es nach rechts weiter. 15,2 km sind geschafft. Ab hier dann also die komplette 27 km Runde um den Wolfgangsee. 

Aber nach 3 km hört der Spaß auf. Vor mir dieser Anstieg, der steiler ist, als das Bild vermittelt.
Zunächst führt der Weg im Grünen,
dann in den Wald.
Kaum einer läuft, fast alle gehen und es ist steil und schweißtreibend.
Nein, der Traktor sammelt keine aufgebenden Läufer auf. Dennoch sind im Ziel "nur" 196 der gemeldeten 230 Teilnehmer.

Dann geht es nach zwei Kilometern Anstieg wieder hinab zum See, aber nicht auf langgezogenem Gefälle, wie es das Höhenprofil in der Ausschreibung andeutet, sondern noch steiler, als bergauf. Kommt man in den normalen Laufschritt, wird man so schnell, dass man kaum noch die Beine kontrollieren kann. Daher bremse ich ständig, was auch viel Kraft kostet.

Schon nach einem Kilometer sind wir wieder unten am See, wo die Strecke nun ganz dicht vorbeiführt. Hier macht das Laufen wieder Spaß.  
Es geht durch St. Gilgen.

Vom Café aus kann man in der Sonne ganz gemütlich die Läufer beobachten.
Wir haben herrliche Blicke auf den See.

Doch es gibt auch zähe Abschnitte in der inzwischen warmen Sonne entlang der Straße. Aber es ist flach und dennoch schwinden mir die Kräfte.
Noch 10 km liegen vor uns, als ich die letzte des 27 km Wettbewerbs überhole. Wir unterhalten uns ein wenig und ich erfahre, dass es sich um die Ex von Gerhard Wally handelt, einem Marathonsammler aus Österreich, der aber heute in Amsterdam läuft. Na, da ist die Ex aber gut informiert.

Ich schleiche auf diesen letzten Kilometern, muss viele Gehpausen machen. Die "schnellen" Kilometer bis St. Wolfgang und der Anstieg haben zu viel Kraft gekostet.  
Eine passende 4:55 hatte ich dann auch noch regelrecht verbummelt. So warte ich wenige Meter vor dem Ziel hier vor dem Weissen Rössl knapp drei Minuten auf eine passende 5:00:10.
Auch Gerd hatte schwer zu kämpfen. Völlig kaputt erreicht der 78-Jährige nach 5:28:16 das Ziel.
Dennoch für uns alle war es ein tolles Erlebnis. Die Qualen sind ja schnell vergessen.

Viele Grüße
 Michael Weber

    
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1 Kommentar

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Hartmann Stampfer schrieb am 17.10.2011 - 14:03 email homepage

Hallo Michael, macht es nicht Spaß vor einer Traumkulisse zu laufen?

Wer nicht dabei war, war selber schuld.

Tolle Bilder