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Mittwoch, 16.11.2005 | von: mw

25. Maratona Citta’ di Livorno (Italien)

Livorno vom Meer umspült das durch die Medici-Kanäle bis in die Altstadt dringt, besitzt den einzigartigen Reiz einer toskanischen Stadt die sich zum Mittelmeer öffnet. Alles hier bezeugt die enge Verbundenheit Livornos mit dem Meer. Geschichte, Traditionen und Kultur, leuchtende Sonnenuntergänge, die klare und wohlduftende Luft. Hier entstanden im 19. Jh. Mit dem Beginn der eigentlichen Idee vom Urlaub am Meer die ersten Badeanstalten Europas. Livorno geht ja wirklich gut über die Lippen.

 
Aufmerksam auf diesen Marathon bin ich im Juni während des Pisamarathon geworden und warum nicht noch mal mit HLX Billigflug in die Toscana Reisen. So traf ich alle Vorbereitungen noch im Sommer. 2 Tage Urlaub und in der Ausschreibung wurden Hotels angeboten. Dabei fiel auf das das Hotel Atleti in der gleichen Strasse war wie das Ziel und Expo. Per eMail 2 Nächte gebucht, auch per eMail beim Marathon angemeldet. Alles klappte wunderbar. So ging die Reise los am 11.11. nicht elf Uhr elf sondern 10:15 von Hannover nach Pisa.

 
Pünktliche Landung um 12:05 Uhr und im Airport gleich eine Bahnfahrkarte nach Livorno gekauft. Das ist ja das schöne hier. Direkt vorm Ausgang fangen schon die Bahngleise an und in regelmäßigen Abständen kommt jeder hier schnell weg. Nach Florenz z.B. 1 Stunde und nach Pisa Centrale 5 min. Ich stieg in Pisa Centrale um in den Zug nach Livorno Fahrzeit 14 min. Dort mit Bus 1 durch das Zentrum am Mittelmeer entlang zum Hotel.

 
So war ich 14:00 Uhr bei herrlichem 20 Grad und Sonnenschein dort angekommen. Ich nutzte den Nachmittag mit einem Bummel an der schönen Strandpromenade und draußen an einem Cafe die wärmenden Sonnenstrahlen. Die Sonne fiel langsam blutrot ins Meer. Hunderte Menschen schauten sich dieses Spektakel an.

 
Beeindruckend.

 
Auch abends in der Stadt waren noch 18 Grad. Am Samstag nach dem Frühstück ging ich schon mal die 500 Meter zur Marathon Expo. So bekam ich auch schon meinen Startnummer, dazu eine hochwertige Laufweste und ein T-Shirt. Die Expo war natürlich mit denen in Deutschland nicht zu vergleichen. Klein aber fein.

 
Tagsüber besichtigte ich noch mal die Innenstadt und die 9 km lange Promenade.

 
Inzwischen haben auch Italienische Läufer das Hotel bezogen mit denen ich am Sonntagmorgen zusammen Frühstückte. Erstaunt waren sie doch das hier jemand aus Deutschland ist. Einige konnten sogar deutsch und eine Unterhaltung war möglich. Inzwischen habe ich rausbekommen das für die Läufer nach dem Lauf 2 Zimmer zum Duschen zur Verfügung stehen. So konnte ich mal wieder alle Sachen dort lassen und lauffertig zum Start gehen. Vorsichtshalber ließ ich mir für 14:00 Uhr ein Taxi bestellen, denn nach dem Marathon folgt der nächste. Die Rückreise. Es sollte sich ja wieder ein warmer Tag anbahnen. So war sommerliche Laufkleidung im November angebracht. Ich lief locker zur Via Italia. Hier soll ja der Start um 9:00 Uhr folgen.

 
Aber wo war hier der Start, nichts zu sehen alle Läufer stehen auf der Strasse. Auch die Autos und Busse fahren noch. Hoffentlich ist pünktlich der Start. Jede Minute zählt für mich, da der Rückflug nach Stuttgart um eine Stunde auf 17:00 Uhr vorverlegt wurde. 8:57 Uhr es tut sich immer noch nichts. 8:58 Uhr ein Tor geht auf zur   großen Kaserne der Marineakademie. Hier werden seit über einem Jahrhundert Offiziere der italienischen Marine ausgebildet. Alles strömte hinein. Eine Kapelle spielt auf und mein Überraschender Blick gerade aus. Partenza da war er der Start. 9:01 Uhr kaum drin der Startschuss und wieder raus auf die Via Italia Richtung Innenstadt. Vor 5 min. fuhren hier noch PKW und Busse. Jetzt haben die Läufer freie Bahn. Entlang der Küstenstrasse in die Innenstadt. Zur Piazza Attias weiter Piazza Cavour und die nächste Piazza Grande kam mir bekannt vor. Hier ist Hauptbusumsteigeplatz und das Restaurant wo ich gestern meinen Nudeln gegessen habe. Weiter in das Viertel „Venezia Nuova“ in der Altstadt das auch heute noch seine ursprüngliche Anlage hat, besonders eindrucksvoll sind die Medici Kanäle, ein dichtes Geflecht aus befahrbaren Wasserstraßen , welche die Lagergebäude mit den Wohnhäusern der Händler verband. Wie in Venedig haben sie ihre Grundmauern und Eingänge auf Wasserhöhe mit Zugang zu den Räumen. Ein Hauch von Venedig auf diesem Teil der Strecke.

 
Bevor es an den drittgrößten Containerhafens Italiens vorbei geht. Bei km 10 wurde der äußerste Punkt erreicht und kehrten zurück, bei km 12 kommen wir an der 1590 erbauten Fortezza Vecchia einer alten Festung im alten Hafen vorbei. Das Wetter wurde mal wieder mein Freund. Es wird immer wärmer und das Thermometer zeigte schon 23 Grad. Was für ein Tag. Die nächste km sind einfach einzigartig, rechts das Meer links pastellfarbige Jugendstilvillen und hier und dort Pinienwäldchen, charakteristische Cafes laden zum verweilen ein. Die strahlend weiße „Terrazza Mascagni“ bietet einen wundervollen Ausblick auf die Inseln Gorgona und Capraia. Diese Via Italia eine Panoramastrasse vom feinsten. In der ersten von 2 Runden ging der Kurs auch durch das eindrucksvolle Kasernengelände mitten durchs Portal auf ein Schiff zu liefen drum herum dahinter das Meer.

 
Durch den Garten der Kaserne wieder auf die Via Italia. Die Sonne spiegelte sich im Meer. Weiter gerade aus, auf der anderen Straßenseite kommen mir Läufer entgegen. Eine Wendepunktstrecke von 5 km. Diese hinter uns gebracht rechts ab in die Via die Pensieri, meinem Hotel vorbei und die ca. 1000 Halbmarathonläufer durften zum Ziel abbiegen. Ich freute mich richtig auf die 2 Runde. Nun wurde es übersichtlicher, denn ca. 400 Marathonläufer waren dabei. Zur Hälfte mit 1:57 Std. war ich noch gut in der Zeit und vorbei am Stadion des Serie A spielenden AS Livorno zurück auf die Via Italia zur 2 Runde. Der Verkehr in der Innenstadt lief schon wieder, nur für die Marathonis wurde noch gestoppt. Diese 2 Runde bekam ich auch ordentlich hin und erreichte das kleine Leichtathletikstadion neben dem großen Stadion in 4:07:58 Std. Im Ziel bekam ich einen Zettel mit meiner Platzierung (209) in die Hand gedrückt. Was ich damit sollte stellte sich in der Expohalle raus.

 
Dafür gab es noch ein T-Shirt und eine Goldmedaille mit eingravierter Platzierung 209, was für ein Abschluss.

 
Passend zu diesem positiven Lauferlebnis. Uhrzeit 13:10 Uhr ab zum Hotel. Duschen umziehen 13:50 Uhr stand ich bereit, auch das Taxi kam Pünktlich und brachte mich Unfallfrei zum Pisa Airport. Pünktlich hob um 17:00 Uhr der Flieger ab nach Stuttgart. Kaum oben ging es schon wieder runter, nur der Huckel Alpen wurde überquert und in 50 Minuten Flugzeit landeten wir schon in Stuttgart. Weiter mit der S-Bahn zum HBF. So bekam ich den ICE 19:34 Uhr nach Hannover. Bis hierher lief alles nach Plan. Doch die Bahn schaffte es wie so oft gleich mit Verspätung zu starten. 19:54 Uhr fuhr er ab und anstatt Zeit aufzuholen gab es noch Nachschlag. Meinen letzten Zug nach Nordstemmen konnte ich schon mal vergessen. Alternative war in Göttingen aussteigen und hoffen das der ICE nach Berlin über Hildesheim auch Verspätung hat. Das trat tatsächlich ein und alle die nach Berlin wollten mussten hier raus sonst hätten sie in Hannover übernachten müssen. In Hildesheim angekommen wurde mir von der Schaffnerin noch gesagt, ich soll mich beim Bahnservice melden und bekomme das Taxi bezahlt. 23:58 Uhr es war noch jemand da von der Bahn und er rief sogar ein Taxi. 0:00 Uhr Fahrt nach Heyersum auf Bahnkosten und 0:20 Uhr war das schöne Erlebniswochenende beendet. Ein Bier noch und ich falle müde ins Bett.

Wolfgang Schwabe
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