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Mittwoch, 07.01.2009 | von: mw

Drei Marathontage zum Jahresanfang

Wir sind zwischen Weihnachten und Neujahr und zum Jahresanfang bei Minusgraden in Berlin im Plänterwald Marathon gelaufen. Minus 8 bis minus 10 Grad – frostige Temperaturen frühmorgens an der Spree.
Aber was ist Frost? 
Das Wort „Frost“ stammt aus dem Germanischen und bedeutet „frieren“. Von Frost spricht man, wenn die Lufttemperatur in zwei Metern Höhe unter den Gefrierpunkt von Wasser (Null Grad Celsius) sinkt. Dabei wird unterschieden zwischen geringen (-2), leichten (bis -5), mäßigen (bis-10), strengen (bis -15) und sehr strengen Frost (kälter als minus 15 Grad). Vorbote ist der Bodenfrost. Den gibt es oft schon im Herbst. Dabei kühlt die Luftschicht direkt über dem Boden (5 cm Höhe) bis unter den Gefrierpunkt ab. Der Erdboden selbst muss nicht gefroren sein. Die Anzahl der Frosttage bestimmt die Härte eines Winters.
Für Berlin war der Winter 2005 / 2006 mit 28 Frosttagen sehr streng, der Winter 2006 / 2007 dagegen mit nur vier Frosttagen sehr mild.
Unsere Läufe fanden demnach bei leichtem bis maßigem Frost statt.

Bei den eben genannten Marathonläufen machten alle Teilnehmer eine neue Erfahrung: Die eingeschenkten Getränke überzogen sich mit einer Eisschicht. Das traf auch auf den warmen Tee zu, der eine Runde vorher eingegossen wurde (eine Runde – 5 km – in ca. 30 Minuten).
Wann gefriert nun was?
Wasser gefriert bei null Grad Celsius. Voraussetzung: Ein Luftdruck von 1013 bar (normaler Druck auf Meereshöhe). Alle wasserhaltigen (Cola, Saft) oder minder alkoholischen Getränke (Bier, Wein) können bereits ab minus fünf Grad gefrieren. Reiner Alkohol hat einen Gefrierpunkt von minus 114 Grad. Benzin gefriert erst bei 45 Grad unter Null, Diesel kann schon bei minus zwölf Grad in den festen Zustand übergehen. Auch feste Stoffe bleiben vom Frost nicht verschont. Elektronische Bauteile in Deutschland sollten bei Temperaturen zwischen minus 20 und plus 70 Grad funktionieren. Allerdings kommt es ab minus 15 Grad zu Ausfällen bei Monitoren (Handys, Navigationsgeräte). Akkus verlieren bereits ab minus fünf Grad Speicherkraft.
Jetzt weiß ich, warum meine Kamera nach dem ersten Bild streikte, weiß aber auch zu schätzen, dass unser Fahrzeug  nicht streikte.

Drei Marathontage zum Jahresanfang  2.1.,3.1. und 4.1.2009

Die drei Lauftage nutzten 16 Teilnehmer mit 24 Starts.

Der erste Marathontag im neuen Jahr zeigte sich in weiß. Die weiße Pracht indessen erschwerte den Transport der Getränke erheblich. Es war recht mühsam, das schwere Gepäck durch den Schnee zu ziehen. Doch Ralf schaffte Abhilfe. Er übernahm für die nächsten Tage den Transport der benötigten Dinge.

Die Laufstrecke sah aus wie verzaubert. Es war kalt, dazu kam etwas später noch Sonnenschein – einfach nur schön. So begann und endete der erste Lauftag 2009 für alle Teilnehmer höchst zufrieden. Nur Daniela hatte noch einen Wunsch offen. Für sie war es heute der  99. Streich gewesen. Mit  dem 100. Marathon wollte sie Club Mitglied werden – versprochen  schon Anfang 2007. Ob es wohl morgen schon werden würde?

Am zweiten Tag war es anfangs sehr kalt,  minus 8 Grad am Spreeufer. Der Schnee auf den Wegen war festgetreten und glatt. Ich zog über meine Laufschuhe Spikes und entging damit der Rutschgefahr. Auch heute schien wieder die Sonne und so wurde es ein wunderbarer Lauftag. Von frieren keine Spur mehr. Daniela  hakte lachend die 100 ab und sorgt ab sofort für „Frauenpower“ im 100 MC. Nur Wolfgang – unser Zeitnehmer – wartete geduldig frierend auf alle Teilnehmer.

Am dritten Tag kam es dann ganz dick von oben. Sechs mal  Marathon bei „Trocken von Oben und Unten“; Einmal muss sich das Glück ja wenden. Feiner feuchter Schnee von oben fällt auf glatte Wege. Es taut und friert gleichzeitig; Matsch und Glätte ohne Ende. Mir helfen die Spikes standhaft zu bleiben, besonders als ein  kalbsgroßer Hund mit mir nur spielen will. Ich bin mir sicher, wenn Hunde lesen könnten, würden sie ihr Frauchen auf den Leinenzwang hinweisen. Aber auch heute kommen wir alle an - völlig durchnässt versteht sich. Auch Kurt ist mit dabei, der bei der ersten Serie auf Grund von Magenproblemen aufhören musste. Nur Wolfgang entgeht der Nässe! Er hat sich unter das Dach der Fährhaltestelle gestellt und der Fährmann hat nicht gemeckert. Ich bedanke mich bei allen und wir sehen uns wieder: am gleichen Ort und an gleicher Stelle mit der gleichen Absicht – Marathon zu laufen.

Soeben erreicht mich noch eine E-Mail von Hajo: Text: Laufen bietet nicht nur etwas für die Beine, sondern auch viel für Kopf und Auge. Ich habe gestern und heute auf den 8 Runden im Plänterwald folgende Vögel gesehen und beobachtet: Stockente, Reiherente, Mandarinente, Höckerschwan, Blässhuhn, Teichhuhn, Kormoran, Haubentaucher, Lachmöve, Heringsmöve, Nebelkrähe, Kohlmeise, Blaumeise, Schwanzmeise, Kleiber, Rotkehlchen, Amsel und Zaunkönig. Spechte habe ich des öfteren gehört, aber nicht gesehen – und bei einer 3. Mövenart bin ich nicht ganz sicher. Außerdem war da auch noch ein Mäusebussard.

Alle Wetter, kann ich da nur sagen. Ich muss  mehr auf den Weg achten. Möven habe ich auch nur gehört und die Enten, na ja, die wurden von den Spaziergängern gefüttert und ganz bunte waren da auch dabei.


      

Grüße Euer Sturmvogel
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5 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Ramona schrieb am 08.01.2009 - 09:03 email homepage

Informativer Bericht und vor allem sehr schöne Bilder! Glückwunsch allen Finishern! Möge Euer Laufjahr so weitergehen!

LG

Ramona

Nr. 2   Werner schrieb am 08.01.2009 - 10:19 email

Hallo zusammen,

war schön bei Euch in Berlin smile

Bin am 04. an den TW gelaufen - da war das Wetter auch nicht viel besser. Wir hatten aber kein Schnee - nur Glatteis.

Danke Sigrid, für den schönen Bericht - tolle Bilder!!!

Anmerkung zu meiner AK: leider nicht mehr M40 zwinker

Gruß Werner

Nr. 3   Silke schrieb am 08.01.2009 - 21:59 email

Sigrid, Du bist wirklich ne Powerfrau. Mir hatten die 4 Marathons genügt. Aber wenn wieder was stattfindet und es passt, bin ich wieder dabei. Die Organisation ist phantastisch.

Einen lieben Gruß

Silke

Nr. 4   Eichner schrieb am 08.01.2009 - 22:50 email

Liebe Leser, zuerst bedanke ich mich bei Michael, der aus meinem Stückwerk so einen ordentlichen Bericht gezimmert hat. Als nächstes entschuldige ich mich bei Lothar Preißler der am 2.1. gelaufen ist, dessen Zeit ich aber nicht in die Ergebnisliste aufgenommen habe. Er finishte in 4:35:48 und wurde damit 3. in der Gesamtwertung. Damit rutschen ab Platz 3 alle eine Nummer tiefer. Außerdem waren es dann auch 25 Starts. Es ist wie im Leben, Fehler gibt es immer wieder. Ich Danke für Euer Verständnis.

Sturmvogel

Nr. 5   Eichner schrieb am 08.01.2009 - 23:18 email

Wie auf den Bildern zu sehen ist,laufen die Wasservögel auf der zugefrorenen Spree. Sie rutschen ab und zu aus, aber ihre Füsse kleben auf dem Eis nicht an. Wieso?

Die Wasservögel haben eine Körpertemperatur von 40 Grad Celsius. Die wird durch das gefettete und aufgeplusterte Gefieder gehalten. Die Körpertemperatur nimmt zu den Beinen hin ab und beträgt an den Füssen nur noch 6 Grad. Deshalb können Ente und alle anderen übers Eis gehen ohne anzufrieren und im Wasser schwimmen ohne kalte Füsse zu bekommen.

Ich dagegen habe kalte Füsse auch mit Wollsocken und Schuhen an denselben.

Sturmvogel