Nach der Nachtschicht vom Samstag war am Sonntag das Programm des verkorksten Wochenendes was das Ausschlafen anbetraf nahtlos weiter gegangen. Schließlich hatte ich heute einen sehr langen Weg vor mir, der mich an Orte mit für mich recht exotischen Namen führen sollte, und die mir bis Dato nur von der Landkarte her bekannt – und doch Ziel einiger Träume - waren!
Ich war schon eine Minute vor dem Weckerklingeln wach, sprich um 5:24 h und freute mich, dass ich somit den grässlichen Klingelton umgehen konnte… Schnell war das morgendliche Laufvorbereitungs- Programm abgespult und ich war um 6:10 h pünktlich zur Abholung durch Doris und Mario Saggasser reisebereit – mit, trotz der Entfernung ,recht leichtem Handgepäck: es war ja schließlich mit angenehmen Temperaturen zu rechnen!
Flugs ging es es über die Autobahn Richtung Kiel und von dort aus weiter an die östlichen Strände des Landes der Horizonte. Schon um halb 8 Uhr fuhren wir auf den Parkplatz der Schulsporthalle Schönberg. Wir hatten demnach noch eine Stunde bis zum Start des Fliegers – äh, sorry, des Laufes! – und bestaunten zunächst einmal die Massen an belegten Brötchen, Kuchen, Laugenstangen etc. auf unserem Weg zur Startnummernausgabe . Sicherlich als einige der Ersten nahmen wir unsere Startertüte mit der Nummer sowie einem eigentlich sehr schicken blauen Funktions-T-Shirt (leider trotz Größe S – Herren?? - „leicht“ zu groß).
(Doris, Kerstin, Peter, Mario, Kerstin, Günther v.l.)
(Bildmitte: Michael Weber)
Und schon begann das übliche Hallo mit vielen Lauffreunden, u.a. Harald Petersen, Sven Peemüller, und Günther Heyer sowie kurz darauf auch auf dem Parkplatz mit den zwei Kerstins und ihren Männern Peter und Werner (seit gestern ja der „Gebückte“ – der aber, ich weiß nicht, soll ich es mit „Hut ab“ oder „leichtsinniger Bursche“ betiteln - trotz seines Hexenschusses lief und auch finishte), Klaus Bangert, Vagn Kirkelund (der gestern als einer von 3 – und das NUR DÄNEN!!!!! – den Triple in Allermöhe finishte!!! – TILLYKKE!!!!!). Besonders nett war es für uns auch, Michael Weber, unseren neuen Website- und Clubheft-Chef einmal persönlich zu treffen. Er hatte einen Entwurf für das nächste Clubheft als Muster mit sowie natürlich einige Broschüren für den Hahn/Weber-Wettbewerb (60 Marathons mit 60 verschiedenen Zeiten in einem Zeitrahmen von einer Stunde), den er auch noch nebenbei betreut (wie viele Stunden hat eigentlich so ein Webertag???).
(Kerstin und Peter mit Horst vor dem Start)
Bald war es kurz vor halb neun – Zeit, sich in den Startbereich zu begeben. Knapp 200 Melder gab es für die
Marathondistanz, die dieses Jahr – wohl als einmaliges Event – zum 750. Geburtstag der Gemeinde Schönberg angeboten wurde. Der Salz- und Deichwiesenlauf durch die schöne Probstei an sich ist bereits eine Institution seit 20 Jahren, und bietet Distanzen vom Schnupperlauf über 800 m bis zur Halbmarathonstrecke an.
(On the go)
Und schon ging es los. Doris und ich wollten vorerst zusammen laufen, und ich versuchte, es ruhig anzugehen, da meine Oberschenkel mit Beton gefüllt zu sein schienen. Doch das war leichter gesagt als getan, denn das gesamte Feld lief zunächst recht zügig. Bald bildeten wir, nachdem sich erst Werner und dann auch noch Peter von uns abgesetzt hatten, fast das Schlusslicht. Lediglich ein Läufer war noch zwischen uns und dem Besenfahrrad und dem Lumpenwagen. Das bekamen wir durch einen kleine Gebüsch- erkundungstour dann auch noch hin – dass wir endlich ganz hinten waren … Wir liefen auf einem Plattenweg durch wunderschöne Natur, zur Rechten und zur Linken abwechselnd goldgelbe Weizenfelder, grüne, saftige Wiesen, an denen sich die grasenden Kühe und Schafe labten und viele bunte Sommerblumen, hier besonders farbintensiv der schöne rote Klatschmohn.
Kurz vor Erreichen des ersten Dorfes – Wendtorf – gab es schon einen Unfall. Ein Läufer vor uns war über seine Schnürsenkel gestolpert und hatte sich so ziemlich alles aufgeschürft, was nicht mit Kleidung bedeckt war (und vielleicht ja noch mehr…). Er kämpfte aber tapfer weiter und wollte sich auch eigentlich nicht verarzten lassen – am zweiten Getränkestand wurde er dann aber dann doch wohl behandelt und wir ließen ihn hinter uns.
Langsam aber stetig fühlte ich mich lockerer und so ging es etwas zügiger voran. Kurz vor Laboe konnten wir dann die Ostsee sehen, auf der viele Segelschiffe und sogar eine Fregatte kreuzten.
(Blick auf die Ostsee von Laboe aus)
Nach zwanzig Kilometern nur mit Wasser an den Verpflegungsständen, freuten wir uns nunmehr auf Tee und Bananen. Allerdings bekamen wir nur an zwei Ständen Tee, danach war dieser überall aus – Pech gehabt, nächstes Mal schneller laufen! Nur auf die Bananen war Verlass sowie auf das Schlabberwasser und – an allen Stellen – sehr motivierte und freundliche Helfer. Von Kindern bis zum Rentner hatten die Schönberger scheinbar die gesamte Gemeinde für den Lauf rekrutiert.
(Ein Läufer sucht Kühlung für die Füße)
Von Laboe ging es hinauf nach Stein und von dort ca. 10 km auf der Deichpromenade entlang, wo uns ein kräftiger Gegenwind zwar ziemlich zu schaffen machte, aber wohl aufgrund der dadurch mobilisierten Kräfte nochmals anziehen ließ. Immer mehr Läufer konnten wir so überholen.
Bald war das erste meiner Traumziele - Kalifornien - erreicht, was ich leider nur an einem unspektakulären Restaurant, aber gleichzeitig auch an einem traumhaft weißen Sandstrand ausmachen konnte . Ortsschilder waren – bis auf eines – auf dem Deich nämlich keine. Dafür gab es umso mehr Spaziergänger sowie natürlich auf der gesamten Strecke sehr viele Fahrradfahrer.
(Ein Strandgottesdienst am Sonntag Vormittag)
Plötzlich war die brasilianische Flagge am Strand zu sehen, und ein mit Hulakranz behängter Herr feuerte die Läufer durch ein Megaphon an, dazu natürlich heiße brasilianische Rhythmen. Dazu ein Ortsschild: „Brasilien“! Wir hatten es geschafft, völlig problemlos und ohne Umstände von Nord- nach Südamerika zu gelangen!
(Brasilien...)
(Überall motivierte Zuschauer)
Nun waren wir gänzlich beflügelt und überflogen so förmlich den letzten Teil der Laufstrecke auf dem Deich, bevor es bei km 35 wieder landeinwärts Richtung Schönberg ging. Noch einmal konnten wir die wunderschöne Landschaft genießen und kamen nach 4.48 h und nach einer sehr angenehmen halben Stadionrunde (supertoller Belag)! glücklich ins Ziel. Dort trafen wir wieder auf Mario, Sven, Sigi Schmitz sowie Kerstin und Peter. Mario versorgte uns mit Getränken und wärmender „Überkleidung“, so dass wir direkt zum offenen Massagepavillon gehen konnten, in dem 3 fleißige Masseure/innen dafür sorgten, dass die gequälte Muskulatur sowie die brennenden Sehnen ihre gute Laune wieder fanden. Kaum „aufgemöbelt“, rief uns Mario zu, dass wir in unseren Altersklassen Treppchenplätze erlaufen hatten und schnell noch zur Siegerehrung müssten.
Vor der Bühne hinter dem Ziel durften wir dann erst dabei sein, wie die ältesten Teilnehmer geehrt wurden: Götz W. Eipper sowie Gerd-Rudi Papcke (beide M75 und natürlich 100-MC-Mitglieder) sowie – heute wieder von früh bis spät begleitet von einem NDR-Team - unser Weltrekordler, M70er oder einfach glücklicher Goldhochzeitbräutigam (herzlichen Glückwunsch an das Paar von dieser Stelle!) Horst Preisler. (siehe Hamburg-Journal, Montag, 29.06.09 19.30 h)
(Götz, Gerd-Rudi, Horst)
Doris und Mario wurden geehrt für ihre zweiten bzw. 3. Plätze in der M/W 40, ich durfte als Zweite in der W45 aufs Treppchen und Mario, Sven und Torsten Hirschberger gewannen die Mannschaftswertung (für den 100 MC). Harald Petersen sicherte sich mit seinen Kollegen den 3. Platz (LTV-Kiel-Ost) in dieser Wertung.
(Die beiden Gelbjacken dürften bekannt sein. Sigi Schmitz hatte übrigens dem Moderator viele Infos über
die geehrten Läufer "gesteckt".)
(Die Vertreter der 3 Mannschaftssiegerteams)
Anschließend bedankte sich Mario noch im Namen aller Läufer für den tollen Lauf und legte dem Organisationsteam ans Herz, diese Veranstaltung doch nicht einmalig bleiben zu lassen, wir alle würden schon durch Mundpropaganda dafür sorgen, dass auch im nächsten Jahr viele Läufer nach Schönberg kommen.
Dem möchte ich mich gerne anschließen und den Salz- und Deichwiesen-Marathon 2010 – so er denn stattfindet – unbedingt empfehlen!
Seite 1 von 1 1
Schade Claudia und Doris,
dass euch die dritte im Bunde "fehlte". Ihr wärt ein sehr fotogener Mannschaftssieger der Damen gewesen.
Und so bitte ich alle Mitglieder sich zu überlegen, ob und wann es für sie Sinn macht, den 100 MARATHON CLUB als Verein anzugeben (z.B. wenn es eine Mannschaftswertung gibt und bereits 2 Mitglieder gemeldet sind) - und notfalls kann man ja auch noch vor Ort ummelden.
Hallo Mario!
Gut, daß Du dieses Thema mal angehst: Ganz wichtig ist dabei natürlich auch die gleiche identische Schreibweise, die nicht einmal ich weiß!! Alle Buchstaben großgeschrieben, mit oder ohne Freizeichen nach der "100". "100MC " o.ä. dürfte sicher nicht ausreichen. Auch dürften nicht 2 Vereine angegeben werden.
Möchte keine Diskussion entfachen, aber vielleicht kann noch mal die ganz richtige Meldeanschrift genannt werden zur Verinnerlichung.
Dem "Gebücktem" ging es suuuuper gut bis KM 30
Dann kam der Worldrunner und hat ihn in absoluter Überlegenheit ganz logger versägt.
@ Michael: ... sah und war absolut logger - super Performance!!!
Bei KM 35 meldete sich bei mir für ca. 1,5 KM Herr Ichias (oder wie der Mistvogel heißt...) und dann auf einmal das Fußgelenk samt Wade auf der anderen Seite - wahrscheinlich wegen Schonhaltung auf der anderen Seite!?
Wegen "Bruder Leichtfuss" oder "Herrn Hut-ab" - wenn ich's mir ausssuchen könnte, dann ...
Also - das mit dem verlängerten Rücken bzw. noch ein klein wenig tiefer hatte mich vor gut 2 Wochen zur Aufgabe gezwungen!!! Samstag wäre ich wahrscheinlich auch auf Händen ins Ziel gelaufen (konnte ich früher mal!
) und gestern habe ich streng eine Aussage eines sehr erfahrenen Marthonis befolgt. "Was vom Laufen kommt, das geht auch vom Laufen!!!"
Wer mich kennt, weiß das ich einen Mara auch gern der Gesundheit zur Liebe nicht zu Ende laufe!
Sorry, das ich gestern so schnell weg war - kalte Duschen und leichtes Aua beschleunigen bei "kleinen Entfernungen" mein Heimweh.
Gruß Werner
Hallo Mario, es war echt ein sehr schöner Tag am Sonntag! Heinz, ich melde immer unter "100 Marathon Club". Wir sehen uns am Sa, Werner, lass den "Mistkerl" zu hause!
Gruß
Claudia
Heinz, ganz einfach:
100 Marathon Club