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Samstag, 23.06.2012 | von: af

ein Schulprojekt ...

Projekt:

 

„Vom Ziel zum Start“

 

Planung und Organisation einer Sportveranstaltung am Beispiel Marathon in Kaltenkirchen

von Tobias H., Jannik H. und Sören F.

 

Quellen: Keine Internet-Nutzung, sämtliche Informationen erhielten wir  vom Veranstalter des Kaltenkirchener Marathons (Arne Franck)


 

01.Einleitung

Für das in den neunten Klassen vorgeschriebene Projekt haben wir uns für das Thema „Planung und Organisation einer Sportveranstaltung am Beispiel Marathon in Kaltenkirchen“ entschieden.

Warum haben wir uns ausgerechnet dieses Thema aus- gesucht? Wir  wollten deutlich machen, was für ein riesiger Aufwand es ist, einen solchen Event wie einen Lauf zu planen und zu organisieren. Was muss passieren, bis der Startschuss gegeben werden kann?

Für einen Läufer ist es nämlich neben der Vorbereitung nur ein Tag oder sogar nur wenige Stunden, in denen er sich mit dem Lauf beschäftigt.

Ganz anders sieht dies für den Organisator aus. Dieser muss fast das ganze Jahr einplanen, um den Lauf zu organisieren, wozu z.B. Punkte wie eine Genehmigung beim Deutschen Leichtathletikverband, Organisieren von Helfern und viele von uns in diesem Ordner aufgelistete Punkte gehören.

 

Wir hoffen, Ihnen gefällt dieses von uns als sehr spannend empfundenes Thema und es bereitet ihnen genau so viel Spaß den Ordner zu lesen wie uns ihn zu erstellen.

Ihre Projektgruppe „Planung und Organisation einer Sportveranstaltung am Beispiel Marathon in Kaltenkirchen“:



02. Idee & Rahmendaten

Jeder Event, egal ob Marathon, Konzert oder eine andere Veranstaltung beginnt mit der Idee. Diese ist immer der Ausgangspunkt für das Ereignis. Der Kaltenkirchener Veranstalter – selbst lange Zeit aktiver Marathonläufer und somit Starter bei diversen völlig verschiedenen Wettkämpfen - hatte schon lange den Gedanken im Kopf, hier einen solchen Lauf zu organisieren, das wurde aber häufig als „nicht durchführbar“ belächelt. Nachdem er selbst eine längere Pause einlegen musste, nahm die Idee 2001 konkrete Formen an.

Beim Marathon muss eine geeignete Strecke gefunden werden, die standardmäßig eine Distanz von 42.195 km  beträgt. Aber damit ist es noch längst nicht getan, denn auch bei der Strecke gibt es wieder viele Aspekte sowie Möglichkeiten - soll es ein Lauf mit mehreren Runden, die zusammen die 42,195 km ergeben oder eine einzige Runde mit der vollen Distanz sein? Hierbei gibt es bei beiden Möglichkeiten Nach- sowie Vorteile.

Mehrere Runden haben den Vorteil, dass man je nach Länge der Runde weniger Verpflegungsstände und somit Helfer benötigt. Auch werden weniger Sanitäter zum Abdecken der Strecke benötigt, was wiederum Kosten spart.

Dafür muss die Runde von der Abmessung exakt auf die Gesamtdistanz  kommen, macht zum Beispiel bei zehn Runden jeweils die Distanz von 4.2195 km. Mehrere Runden vermeiden bzw. vermindern zudem Straßensperrungen.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Zuschauerfreundlichkeit; jeder kann den Läufer mehrfach anfeuern, was wiederum natürlich auch für die Läufer selbst angenehmer ist, als nur weit verteilte Zuschauer auf einer großen Runde.

Dafür verteilen sich auf einer Großrunde die Sportler besser, so dass ein größeres Teilnehmerfeld möglich ist. Unter den Läufern gibt es für beide Varianten Anhänger, in Kaltenkirchen entschied man sich anfangs für 8, in der jetzigen Strecken-Variante für

10 Runden. Ideengeber war dafür ein ähnlicher Naturlauf in Dänemark. Der Lauf verzeichnet übrigens regelmäßig viele Teilnehmer aus dem Ideen-Land Dänemark.

Der Freizeitpark bot sich als Ort zur Nutzung an und mit dem Messrad wurde eine geeignete Runde abgemessen.

 Nach der Suche einer möglichen Strecke braucht man natürlich noch einen Start bzw. Zielpunkt, der optimalerweise auf einer Sportanlage o.ä. sein sollte. Dies hat zudem den Vorteil, dass Parkplätze, sanitäre Einrichtungen sowie Umkleidemöglichkeiten gleich vor Ort sind. Kleinere Läufe müssen dagegen häufig mit DIXI-Häuschen auskommen.

Wurde in den ersten Jahren die Sportanlage an der Schirnau genutzt, so findet der Lauf nun ausgehend vom Freibadgelände statt.

Es muss geklärt werden, ob neben der Marathon-Distanz weitere Distanzen angeboten werden. In Kaltenkirchen gibt es auch die Möglichkeit, einen Halbmarathon zu laufen, dabei wird das Ergebnis auch gewertet, wenn man sich während der Marathondistanz zum Abbruch nach 5 Runden entscheidet und ins Ziel läuft. Nach dem Tod eines befreundeten Läufers werden seit einigen Jahren zusätzlich Staffelmelder (2-10 pro Marathonstrecke) angenommen, da Familienmitglieder, Freunde und Mitarbeiter auf diese Weise dem Verstorbenen gedenken wollten, ohne selbst eine längere Distanz laufen zu müssen. Verbunden damit war die Umbenennung der Veranstaltung in „Kaltenkirchener Helmut Jung Gedächtnismarathon“

 

Wie viele Teilnehmer trägt die Strecke, soll es ein Höchstlimit und Nachmeldemöglichkeiten geben? Maximal 120 pro Strecke – ausgenommen die Staffeln – sind in unserem Fall machbar. Nachmelder sind offiziell wegen des erhöhten Aufwands kurz vor dem Start nicht zugelassen, steht aber, wie bereits passiert „spontan“ ein Niederländer morgens im Meldezelt, wird der natürlich nicht nach Hause geschickt.

Wie hoch ist das Startgeld und was bekommt der Läufer dafür geboten? Darauf gehen wir in Punkt 4. näher ein, aber „günstig und gut“ lautet das Motto.

Wann soll der Lauf stattfinden? Berücksichtigt werden vorgegebene Startzeiten (in den Sommermonaten wegen der Hitze spätestens um 09:00 Uhr), Anfahrtswege der Läufer, Ferienzeiten, Konkurrenzläufe. Unser Event findet nach Abstimmung an einem Wochenende im September oder Oktober ab 10:00 Uhr statt.

Großveranstaltungen nutzen zur Zeitnahme häufig zu mietende Timechip-Systeme, d.h. ein Computerchip am Laufschuh wird von Sensoren in einer Matte registriert, der Chip selbst wird gegen Pfand verliehen. Einige Läufer haben auch inzwischen eigene, gekaufte Chips.  Hier wird aber aus Kostengründen mit einem speziellen Gerät per Hand gestoppt, das die Zeiten parallel ausdruckt. Zur Sicherheit wird eine handgeschriebene Einlaufliste geführt. Weitere Nachteile des Chipsystems: die Technik ist relativ anfällig und es müssten während der Veranstaltung größere Mengen Bargeld durch die Pfandhinterlegung verwahrt werden.

 03. Rechtliche Grundlagen


Für jeden Event sind natürlich auch die jeweiligen Genehmigungen sehr wichtig und stehen beim Marathon an erster Stelle, denn ohne Genehmigung kann es gar nicht erst zu einer Ausführung der Veranstaltung kommen. Der Prozess beginnt an erster Stelle immer beim Verein. Dies wäre in unserem Fall  die Kaltenkirchener Turnerschaft; der FSC scheidet aus, da es dort keine Leichtathletiksparte gibt. Mit dem Einverständnis des Vereins ist es aber noch lange nicht getan.

Nun muss man nämlich weiter zur zuständigen örtlichen Behörde. Diese kann je nach Ort variieren und wäre in unserem Beispiel die Stadt Kaltenkirchen. Was genau schreibt die Stadt  hier vor? Der Veranstalter muss alle Kriterien der Stadt für den geplanten Event einhalten. Dies wären bei einem Lauf, der Straßen überquert, zum Beispiel Straßenabsperrungen und Warnungshinweise für Autofahrer, Information von Anwohnern auch wegen der Beschallung, Sauberhaltung des geplanten Geländes und weitere von der Stadt und dem Lauf abhängige Regeln. Außerdem muss die Veranstaltung in der von der örtlichen Behörde vorgegebenen Zeit stattfinden.

Es folgt noch eine weitere Anlaufstelle: der  Schleswig Holsteinische Leichtathletikverband (SHLV). Was bewirkt diese Genehmigung? Durch sie ist die Veranstaltung in läuferischer Hinsicht versichert. Das heißt  zum Beispiel bei einer Verletzung eines Läufers haftet der Leichtathletikverband und nicht der für den Lauf verantwortliche  Veranstalter. Sollte tatsächlich der schlimmste Fall eintreten und ein Teilnehmer versterben, so wird eine Todesfallsumme an die Familie gezahlt.

Aber Achtung! Diebstähle sind von der Haftung ausgeschlossen und selbst zu verantworten, worauf man unbedingt als Veranstalter in der Ausschreibung hinweisen sollte.

Die Genehmigung bewirkt ebenfalls eine Aufnahme in den jährlich erscheinenden Laufkalender.

Basis für die Terminabstimmung aller Läufe eines Bundeslandes ist die jährlich stattfindende „Laufbörse“ in Neumünster. Demnach sollten mehrere Läufe an einem Tag mindestens 50 km Luftlinie zwischen sich haben, wobei der ältere Lauf ein Vorrecht hat. Manchmal erübrigt sich diese Diskussion, da man z.B. durch verschiedene Distanzen oder unterschiedliche Einzugsgebiete gar nicht dieselben Läufer anspricht und daher nicht in Konkurrenz steht. Haben bereits bei betroffenen Veranstaltern Wettkämpfe stattgefunden, können die Meldelisten hilfreich sein.

Jeder Lauf bzw. jeder andere Event benötigt (kostenpflichtige) Sanitäter vom DRK. Bei kleinen Veranstaltungen sind diese meistens zu zweit vertreten, bei größeren dementsprechend mit mehr Personen. Die Hauptaufgabe der Sanitäter ist es, Läufern bei Problemen mit zum Beispiel dem Herz-Kreislauf- System oder Stürzen zu helfen. Gerade in den Sommermonaten von Juli bis September sind die Sanitäter unverzichtbar, da es Aufgrund der Hitze leichter zu Zusammenbrüchen und Kreislaufschwächen kommen kann. Aber auch Kleinigkeiten wie Insektenstiche oder allergische Reaktionen können bei Läufern sowie den Zuschauern vorkommen.

04. Finanzielle Kalkulation

Zu Beginn sollte man dringend eine finanzielle Kalkulation erstellen. Wie viel will und muss ich ausgeben? Welche Teilnahmegebühren veranschlage ich? Sollte ich mir Sponsoren suchen? Diese und viele weitere Fragen spielen eine wichtige Rolle.

Zuallererst sollte man sich eine grobe Liste machen, in der alle wichtigen Posten genannt sind. Dazu gehören unter anderem: Die Kosten für ein möglicherweise in Frage kommendes Eventteam, Läufer-Verpflegung, die Preise für die Sieger sowie Medaillen, Startnummern und Urkunden.

Erhalten bei großen Stadtläufen die Ersten Preisgelder, so bekommen in Kaltenkirchen die jeweils ersten drei Pokale und Sekt (Männer) bzw. Pokale und Blumen (Frauen), alle Teilnehmer erhalten zusätzlich eine Medaille und nachträglich eine Urkunde mit Zeit und Platzierung.

 

Am schwierigsten gestaltet sich die Kalkulation im ersten Jahr, da eine Grundausstattung angeschafft werden muss. Das können sein: Pavillons, Tische und Bänke, Absperrhütchen, Zeitnahmegerät, große Uhr, Start-, Ziel- und sonstige Banner. Zudem hat man noch keine finanziellen Polster und man weiß nicht, wie hoch die Meldezahl ausfallen wird. Durch gute Kalkulation und erfolgreiche Läufe lässt sich das später immer weiter aufstocken, nach mehreren Jahren müssen natürlich auch Dinge ersetzt werden.

Laufende Kosten werden verursacht durch: Startnummern, Büromaterial, Flatterband und Kreide, Becher, Briefmarken und natürlich Verpflegung.

 Immer ist man dabei auf der Suche nach dem günstigsten und besten Anbieter. Den kann über das Internet finden oder man engagiert lokale Anbieter, hilfreich sind Erfahrungswerte anderer Veranstalter. Besonders durch die PC-Präsenz erhält man als Veranstalter auch laufend Werbung diverser Firmen.

Einfache Pfeilschilder für die Strecke kann man sich am PC erstellen, ausdrucken, laminieren und dann an einen Pfosten nageln. Größere Arbeiten kann ein Copy-Shop umsetzen. Wichtig ist, dass man die Strecke erst am Vortag absperrt (bestenfalls am späten Abend) so verhindert man, dass die Aufbauten durch schlechtes Wetter oder Vandalismus beschädigt werden.

Es ist sicherlich hilfreich, sich einen Sponsor zu suchen, allerdings gelingt dieses nicht in jedem Fall und gerade kleine Läufe haben eine geringere Chance auf einen Sponsor oder andere finanzielle Unterstützung. Oft ist man dann an Auflagen der Sponsoren, z.B. Werbung gebunden.

Ist es also schlau, ein besonders hohes Startgeld zu fordern? Nein, sicher nicht, denn hohe Startgelder verschrecken meistens die Läufer. Man könnte sich aber auf wesentliche Punkte beschränken und stattdessen Besonderheiten einarbeiten, zum Beispiel ein Nudelessen nach dem Zieleinlauf und Fotos vom Lauf. Das ist dann ohne größere preisliche Auswirkungen möglich, wenn man auf Bekannte und ehrenamtliche Helfer zurückgreifen kann. So haben sich in Kaltenkirchen im Laufe der Jahre Sponsoren von sich aus angeboten und es gibt z.B. eine kostenlose Massagemöglichkeit, gesponserte Medaillen, außerdem mehrere Hobbyfotografen. Die Verschickung von Fotoabzügen, im Idealfall mindestens ein 13x18 Bild pro Teilnehmer, ist in dieser Form wohl einmalig und war ein großes Anliegen des Organisators. Üblicherweise sind sonst bei größeren Events externe Fotografen eingebunden, die ihre Bilder später – meist relativ teuer – per Internet anbieten.

Seit einigen Jahren greift man wegen des enorm hohen Aufwandes in Kaltenkirchen auf ein kostenpflichtiges Eventteam zurück. Es gibt natürlich vom Umfang (und Kosten) her verschiedene Angebote; das hier genutzte umfasst mehrere große Zelte, den Sanitätsdienst, Verkauf von Snacks und Getränken für die Zuschauer, Organisation aller Getränke, Moderation und Beschallung. Der „Chef“ und Moderator dieser Firma ist mittlerweise selbst begeistert vom Event und kennt auch viele Teilnehmer.








05. Werbung und Meldungen
 

 Werbung ist in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken - überall kommt Werbung vor, wie zum Beispiel im Fernsehen, im Radio, im Internet, in Briefen, auf Plakaten oder auf Handzetteln (Flyer). Werbung wird eingesetzt, um Menschen gezielt zu beeinflussen, vor allem, um bei ihnen Bedürfnisse zu wecken und sie zum Kauf von Produkten oder Dienstleistungen zu bewegen. Werbung wird auch vor Events eingesetzt, z.B. für den Hamburg-Marathon, um Läufer und Besucher zur Teilnahme zu motivieren.

 Anders als Werbung will Öffentlichkeitsarbeit keine direkten Handlungen auslösen, sondern hier geht es eher um Information und Einstellungen, so können z.B. wichtige Ziele sein: Erhöhung des Bekanntheitsgrads, Aufbau, Verbesserung bzw. Änderung des Image eines Produktes. Das ist jedem selbst überlassen. Oftmals (wie auch in unserem Fall) geht es darum, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass ein Event stattfindet (in unserem Fall der Marathon).

Hier gibt es viele Möglichkeiten den Event publik zu machen. Einmal könnte man einen Presseartikel für die Zeitung schreiben wie zum Beispiel an die Umschau, Nord Express oder Segeberger Zeitung. Dieser Aufruf beinhaltet eine kleine Beschreibung zum Event, das Veranstaltungsdatum und noch vieles mehr.

 

Eine zusätzliche Möglichkeit ist die Erstellung einer eigenen Homepage, auf der der Besucher alle Infos finden kann. Die offizielle Seite des Kaltenkirchener Laufs lautet www.kaltenkirchener-marathon.de ! Doch man muss bedenken dass das mit großem Aufwand und Kosten verbunden ist. Allein das Layout einer Website kann schnell eine vier – bis fünfstellige Summe kosten: das der HASPA- Akademie hat z.B. ca. 20 000€ gekostet oder die (von Tobias gebaute) Seite „www.ff-alveslohe.de“ hätte bei einer professionellen Agentur ca. 4 000- 5 000€ gekostet.

Kaltenkirchen hat zum Glück einen befreundeten Läufer, der diese Aufgabe übernommen hat. Durch die Internetpräsenz werden z.T. andere Firmen aufmerksam, die sich anbieten, auf der Veranstaltung z.B. umsonst alkoholfreies Bier im Ziel auszugeben. Das sind dann aber einmalige Aktionen.

Über die Homepage erfolgt auch der Großteil der Meldungen. Der Läufer erfasst seine Daten, die dann an den Organisator in Form einer Mail weiter geleitet werden, worauf der Läufer eine Meldebestätigung (auch per Mail) erhält.

Die gemeldeten Daten (Name + Anschrift/Alter/Verein/Strecke/Besonderheiten) werden in einer Meldeliste vermerkt. Gleichzeitig wird schon eine Klarsichthülle mit Startnummer, Name und Nudelgutschein vorbereitet, die Urkunde ohne Zeiten und Platzierung gedruckt, ein Briefumschlag adressiert und mit Startnummer versehen sowie eine Lastschrift zum Einzug der Startgebühr ausgefüllt.  

So sind gleichzeitig die Startunterlagen für die Ausgabe am Veranstaltungstag vorbereitet, ebenso wie die Umschläge und Urkunden für die Nachbereitung. Kurz vor dem Event oder bei Erreichen des Teilnehmerlimits erfolgt eine Abschaltung der online-Meldemöglichkeit, Anfragen werden dann nur noch telefonisch geklärt. Nachzügler zahlen dann am Veranstaltungstag in bar, wie übrigens auch die meisten Dänen, die bei uns auch in Kronen zahlen können.

Bei besonderen Statistikwerten erfolgt eine Notiz für den Moderator und auf der Homepage, z.B. der 100ste Lauf eines Teilnehmers.

 

Zudem kann man Ausschreibungen in Form eines Flyers verteilen, in denen der Event noch einmal detaillierter erklärt wird und gleichzeitig eine Anmeldeseite enthalten ist.  

Die Verarbeitung der Meldedaten verläuft identisch wie online; als Bestätigung für den Läufer zählt hier nur die Abbuchung des Startgeldes.

In Kaltenkirchen nicht genutzt, aber auch möglich: Plakate - man könnte ein Foto oder eine Grafik mit den wichtigsten Daten ergänzen. Diese Plakate sollten im näheren Umkreis verteilt werden. Unter anderem könnte man auch bei einem Radiosender fragen, ob diese für das Event Werbung machen. Dies ist aber eine Kostenfrage. Fernsehsender wären auch eine Möglichkeit, doch das kommt eher für die riesigen Events in Frage. Automatisch durch die Genehmigung des Verbandes dagegen wird  - wie oben bereits erwähnt - der Lauf in den offiziellen Laufkalender aufgenommen.

06. Material

Die genannten Posten in der finanziellen Kalkulation müssen rechtzeitig besorgt werden. Dazu gehört die Bestellung der Startnummern, Pokale und Medaillen incl. Entwurf des Aufklebers für die Medaille, ebenso die Bevorratung mit Bechern, Flatterband, Ersatz von defekter Ausstattung, z.B. Pavillons, Bierzeltgarnituren u.ä. Kurzfristig kommen die Verpflegung (Obst/Müsliriegel usw.), Kreide zur Streckenmarkierung, Sekt, Blumen dazu. Kaltenkirchen ist mittlerweile für seinen üppig bestückten Verpflegungsstand bekannt, und so mancher Läufer hält sich dort offensichtlich lieber als auf der anspruchsvollen Laufstrecke auf.

Neptunhaken für die Strecke müssen beim Bauhof geordert werden, Material zum Aufbau wird überwiegend von den Helfern mitgebracht.





07. Die Helfer

Nach all den Genehmigungen ist natürlich einer der wichtigsten Punkte, sich rechtzeitig Helfer in ausreichender Menge zu organisieren. Bei jedem größerem Event ist es so gut wie unmöglich, ohne Helfer auszukommen. Diese arbeiten meist ehrenamtlich und kommen bei kleineren Organisationen aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreises. 

Aber wo und wozu braucht man Helfer eigentlich? Grundsätzlich kann man Helfer überall gebrauchen, ob an den Verpflegungsständen oder zur Streckenabsperrung.

Hilfreich sind erfahrene Personen für die Zeitnahme; in Kaltenkirchen übernimmt das eine Familie aus dem Schwimmsport, die jahrelang dort Kampfgerichte unterstützte und auch die PC-Betreuung im Griff hat.

 

Viele Unterstützer übernehmen gleich mehrere Aufgaben wie Auf- und Abbau, Streckenmarkierung, Beschilderung, Ausgabe der Startunterlagen, Rundenzählung,  Fotos, Medaillenausgabe, Führungs- und Besenfahrrad.

Die einzelnen Aufgaben der Helfer hängen von den verschiedenen Bereichen ab. Als Verpflegungshelfer z.B. hat man vor dem Start die Aufgabe, Getränke, Obst und andere Lebensmittel vorzubereiten. Nach dem Start geht es dann daran die Getränke anzubieten und wenn nötig neue Lebensmittel vorzubereiten.

Wie schon gesagt machen es die Helfer meist freiwillig, sie werden aber oft mit einem Gutschein oder ähnlichem für ihre Hilfe belohnt.





08. Veranstaltungstag

 

Nachdem am Vortag so viel wie möglich aufgebaut und vorbereitet wird (Pavillons, Flatterband, Start und Zielbereich), bleibt auch für den eigentlichen „großen Tag“ genug zu tun. Die Verpflegungsstände werden bestückt, die letzten Schilder und Absperrungen vorgenommen, PC- und Zeitanlagen aufgebaut, der Zielbereich mit Siegerpodest und Preisen eingerichtet, Informationswände aufgebaut, die externen Helfer breiten sich  ebenfalls aus.

Ab 08:00 Uhr beginnt dann die Ausgabe der Startnummern und Versorgung der Läufer, denn Fragen und Wünsche gibt es immer genug.

Die größte Aufregung legt sich nach Ansprache und Startschuss, dann, wenn für den Läufer das Ereignis erst beginnt. Während des Wettkampfes werden Fotos gemacht Runden gezählt, viele Fragen beantwortet, verpflegt, bis schließlich die ersten Teilnehmer das Ziel erreichen.

Dann beginnt der Stress für die Zeitnehmer und Einlaufspezialisten, denn hier zählt absolute Konzentration. Der Veranstalter selbst ist die ganze Zeit „Mädchen für alles“, Fotograf und später Gratulant der Sieger. Auch die Presse will zu ihrem Recht kommen, führt Interviews und schießt Siegerfotos.

Bis der letzte Läufer die Ziellinie überquert und die Medaille um den Hals hat, kommt es zu hoffentlich wenig Zwischenfällen,aber auch Verletzte, Verirrte und sonstige Kuriositäten gehören dazu.
 

Während die letzten Ankömmlinge noch ihr Getränk und ein Nudelgericht genießen, wird schon fleißig abgebaut. Die Strecke und das Freibad werden von Müll befreit, den der Bauhof später entsorgen wird. Im Idealfall spielt das Wetter mit, ansonsten muss im Nachgang das Material getrocknet werden.

Kaum ist der Wagen entladen, rufen die ersten Pressemitarbeiter an, um offizielle Ergebnisse zu erfragen. Am wichtigsten ist abends der Abgleich der Einlaufliste und die Erstellung einer vorläufigen Ergebnisliste, die zeitnah ins Netz gestellt wird. Ergeben sich Nachfragen/Proteste, wird geprüft und eventuell nachgebessert.



09. Nachbereitung
 

Einige Tage später ist alles offiziell – die Homepage ist auf dem neuen Stand, erste Zeitungsberichte sind gedruckt. Zwischenzeitlich werden die zahlreichen Fotos gesichtet, bearbeitet, sortiert und bestellt, denn Ziel ist – wie bereits erwähnt – mindestens ein 13x18 Abzug pro Läufer. Bevor die Urkunden handschriftlich mit Einlaufzeit und Platzierung ergänzt werden, werden die „Nichtstarter und -finisher“ aussortiert. Zum Abschluss werden jedem im Vorwege mit Startnummer versehenen Briefumschlag Fotos, Urkunde, Ergebnisliste, Zeitungskopien und – nicht zu vergessen – die nächste Ausschreibung beigefügt und anschließend verschickt. Denn während der Läufer noch über seinen Muskelkater jammert, läuft schon längst die Vorbereitung für das nächste Jahr! Nach dem Lauf ist eben vor dem Lauf.





10.Fazit

 

Wenn man sich einmal anschaut, was hinter einem Event steckt, das selbst nur einen Tag in Anspruch nimmt, dann ist das schon ein gewaltiger Aufwand. Pausen gibt es selten, dafür umso mehr „Hochphasen“. Laufend ergeben sich neue Situationen, Ideen und Verbesserungen, auch durch die vielen Rückmeldungen der Aktiven.

So lernt man eine Sportveranstaltung anders zu schätzen, besonders, wenn man einmal selbst als Helfer / Familienmitglied beteiligt war. Dafür gibt es aber auch jede Menge tolle Kontakte und Erlebnisse! Und wer jetzt neugierig geworden ist – am 23.09.2012 ist es wieder soweit.




Anmerkung:

Die Schulaufgabe war es, im zweiten Halbjahr der neunten Klasse neben dem Unterrricht ein Projekt in kleinen Gruppen (3 bis 4 Schüler) auszuarbeiten. Das Thema sollte schülerbezogen sein. Die Zeitvorgabe waren zwei Monate und die abschließende Präsentation hatte nur vor Lehrern zu erfolgen. Die erzielte Note fließt in das Abschlusszeugnis ein! Die drei Schüler erhielten für ihre Arbeit die Höchstwertung.


AF (Quentsch)    


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1 Kommentar

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Mario schrieb am 29.06.2012 - 00:06 email

Da unsere Tochter im letzten Jahr selbst eine solche Projektarbeit erstellt hat, wissen wir um den Aufwand, der da drin steckt.

 

Und das in Kombination mit unserem Sport: sehr gelungen.

 

Glückwunsch an Sören und seine Mitstreiter. Und danke an Arne für die "Unterstützung".