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Freitag, 19.06.2009 | von: mw

Nord-Ostsee-Kanal-(NOK) Lauf

„Laufen für die, die nicht mehr laufen können“

Warum in die Ferne schweifen, wenn die Möglichkeit zur Teilnahme an einem außergewöhnlichen Lauf fast vor der Haustür liegt, in diesem Fall das Ziel in Brunsbüttel, auf der anderen Elbseite. 

Norddeutschlands „härtester Ultra“ sollte es sein, mit Start am Tiessenkai in Holtenau und Ziel an der Schleuse in Brunsbüttel. Man durchquert Deutschland von Ost nach West, durchläuft ein Bundesland, ein Ultra von der Ostsee zur Nordsee, 108 km, attraktiv und anspruchsvoll. Letzte Selbstzweifel wurden während des Steinburg Ultra zerstreut.

Am Samstag Morgen gegen halb sieben trafen sich 24 Ultraläufer etliche Helfer, Angehörige und sonstige Sympathisanten.

„Laufen für die, die nicht mehr laufen können“, lautet zum 5. Mal das Motto des NOK-Laufes, das vom Organisator Karl-Heinz Jost, vielfacher Ultra-Marathon-Läufer, Iron-Man, Wüstenläufer, angezettelt wurde. 

Sinn und Zweck war neben dem sportlich–läuferischen Aspekt der Wunsch, etwas für die Multiple Sklerose Erkrankten zu tun, in diesem Fall über Spenden das notwendige Rollstuhlfahrertraining zu ermöglichen.  

So starteten wir nach Begrüßung durch den Race-Director, sowie Bürgermeister von Kiel und Vertreter der MS-Hilfe, pünktlich um 7 Uhr Richtung Osten. Die von uns gestarteten Luftballons zeigten uns an, dass es gegen den Wind ging. Na was soll’s.

Von Kiel ging es nach Rendsburg. 

Dort, nach Marathondistanz, wurden wir auf dem Paradeplatz bereits erwartet. Vertreter von  Stadt und MS-Hilfe begrüßten uns und auch die Presse war präsent.

Sonny-Boy und Womanizer Hartmut Feldmann gab der Reporterin gerne Auskunft:

http://www.kn-online.de/schleswig_holstein/aus_dem_land/97102_Der-lange-Lauf-fuer-einen-guten-Zweck.html

Kilometer für Kilometer lief die Läuferkarawane den Kanal entlang, gut um- und versorgt von einer großen Zahl umsichtiger Helfer. Erfahrene Zug- und Bremsläufer sorgten dafür, dass das „Rudel“ zusammen blieb, was (meistens) gelang. Als geführter Gruppenlauf bedeutet das Disziplin, dem eigenen Drang  mal „Gas zu geben“, nicht nachzugeben, sich zurückzunehmen. Das tat gut. So hatte man Zeit, die Landschaft zu geniessen, den Pötten auf dem Kanal hinterher zu schauen und gute Gespräche zu führen. Und so war es auch eine gute Möglichkeit, den eigenen Gedanken freien Lauf zu lassen und sich darüber zu freuen, dass man laufen kann, was eben keine Selbstverständlichkeit ist.  

Jetzt haben wir aber gleich den Kanal voll! Lachen für den Papparazzi (oder wie heißt der Vogel?)

So relativiert sich auch das Streben nach eigenen neuen Rekorden, PB’s und möglichst vielen Marathons übers Jahr, in einem Monat oder Woche. Diejenigen, für die wir liefen, wären wahrscheinlich froh, einen Fuß vor den anderen zu bekommen. Das sollten wir nie vergessen!

Tja und ehe man sich versah, war ein schöner Samstag (der schönste der ganzen Woche ;-) ) zu Ende. Kurz vor Brunsbüttel noch schnell die Schutzwesten fürs KFZ, keine schusssicheren (tolles Wort mit –sss- ), damit kein Ditmarscher Treckerfahrer die müden Läufer in den Graben kickt. Beim Einlauf (Thema während des Laufes) in Bb-Town wurden wir von unseren Fans begrüßt. Dann den Weg durch das mehr oder weniger stark alohlolloisierte Partyvolk auf die Bühne gebahnt. Noch ein Bier für lau und ein paar warme Worte (ne heiße Suppe hätte es auch getan) vom Stadthäuptling und ab unter die Dusche. Danach wurde siegergeehrt und bei den Helfern und –innen bedankt, richtig nett.

Dann ging es zum Matratzenhorchdienst auf die Turnmatte oder wie ich (verweichlichter Luxuxläufer) ins Hotel  oder sonstwohin.

Fazit: toll war es, Orga vom feinsten, wirklich prima. Danke Karl-Heinz und Team und allen mit denen ich laufen durfte.

Viele Grüße von der Küste
Abbi
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2 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Claudi schrieb am 19.06.2009 - 17:05 email

Hallo Abbi,

schöner Bericht zu einem sicherlich tollen Lauf! Man muss wirklich dankbar sein, wenn man einfach so laufen kann, merke es gerade an einem kleinen Wehwehchen, das hoffentlich bald wieder erledigt ist... Cry Auch Chrisian Hottas hat einen interessanten Bericht mit einigen Bildern auf seiner Homepage:

teichwiesen.myblog.de/teichwiesen/art/6476887/Kiel-Holtenau-Brunsbuttel-5-Nord-Ostsee-Kanal-Lauf-108-km-am-13-06-2009-von-Christian-Hottas - ebenfalls sehr lesenswert!

Viele Grüße

Claudi

Nr. 2   Christian Hottas schrieb am 30.06.2009 - 20:18 email homepage

Inzwischen gibt es auch einen Bericht von Christine Schroeder, nachzulesen unter squiddy.myblog.de/squiddy/art/6666734/M-U-78-U-10-Kiel-Brunsbuttel-5-Nord-Ostsee-Kanal-Lauf-am-13-06-2009-eigener-Bericht