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Dienstag, 18.03.2008 | von: fb

Trans Gran Canaria am 1. März 2008


Wie einige von euch mitbekommen haben, zog es mich an dem Wochenende das erste Mal nach Gran Canaria, um in zweifacher Hinsicht Neuland zu betreten. Denn beim Trans Gran Canaria sind auf einer anspruchsvollen Strecke 115 km sowie 4.000 Höhenmeter (Das sind die Angaben des Veranstalters. Tatsächlich ist die Strecke etwa zehn Kilometer kürzer, hat dafür aber mehr Höhenmeter. Umgekehrt wäre es mir lieber gewesen. ;-) ) zurückzulegen. Der Start war um 6 Uhr und man hatte für die Strecke 28 Stunden Zeit. Sie führte von Süden nach Norden über die landschaftlich recht reizvolle kanarische Insel. Nur vier Deutsche nahmen an diesem Lauf teil. Wahrscheinlich, weil es noch keine deutsche Übersetzung der Website gibt und der Lauf noch weitgehend unbekannt ist.

Da einige an diesem Lauf Interesse zeigten, berichte ich kurz, wie ich den Lauf erlebt habe.

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich diesen Lauf heil überstanden habe. Steinige Wege und Geröllpisten, die bei mir bereits nach 13 km die Nerven blank legten, bargen die Gefahr zu stürzen oder umzuknicken. Als mir die Hitze und ein besonders langer Anstieg zu schaffen machten, bin ich nur deswegen nicht ausgestiegen, weil der nächste Verpflegungsstand so lange auf sich warten ließ. So musste ich ja weiter und schleppte mich von einer Sitzmöglichkeit zur anderen. Als ich dann endlich bei Kilometer 73 den nächsten Verpflegungsstand erreichte, hatte ich vermeintlich fast alle Höhenmeter geschafft, so dass es für mich nicht mehr in Frage kam aufzugeben.

Am meisten Angst hatte ich vor der Dunkelheit, weil ich befürchtete, mich in den Bergen zu verlaufen. Wegen der perfekten Streckenmarkierung zerstreuten sich diese Befürchtungen ziemlich schnell. War ich mir mal des Weges nicht sicher, musste ich nur einen Moment warten und dann tauchte bald ein Läufer auf, der wusste, wo es lang ging. Schließlich kam ich dann nach 23 Stunden und 24 Minuten ziemlich erschöpft ins Ziel.

Freude wollte sich komischerweise nicht einstellen. Irgendwie wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was ich von dem Ganzen halten sollte… Doch die Freude sollte später aufkommen. Auch wenn das nach diesen Zeilen vielleicht nicht nachzuvollziehen ist: Wenn ich könnte, dann würde ich wieder mitlaufen. Schließlich gab es auch sehr schöne Eindrücke. So blieb ich immer mal stehen (beim Laufen musste ich mich immer auf den Weg konzentrieren) und schaute mir die Landschaft an und blickte auf die Bergwelt. In der Nacht knipste ich auch mal das Licht meiner Stirnlampe aus, um den wunderschönen Sternenhimmel in all seiner Herrlichkeit betrachten zu können. Also wirklich, die Teilnahme bereue ich nicht.

Diese Veranstaltung zeichnete sich durch eine gute Organisation und eine herzliche Atmosphäre aus. Das Startgeld von 60,00 € war gemessen an dem, was geboten wurde, niedrig. Wer gerne in den Bergen unterwegs ist, dem empfehle ich diesen Lauf.

Alle wichtigen Infos von der Pflichtausrüstung bis hin zum genauen Streckenverlauf findet ihr übrigens in einem schönen und zugleich informativen Bericht von Oliver Lau (http://knallwade.de/transgrancanaria-2008.html).

Frohe Ostern!

Sylvia
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