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Mittwoch, 15.06.2005 | von: mw

7. Pisamarathon Italy

7.Pisamarathon. Wenn ich mir die Städte anschaue die HLX zum Schnäppchenpreis von Hannover anfliegt.Fällt auf,das in fast jeder auch ein Marathon stattfindet.So war nun Pisa dran. So flog ich am Freitag 03.06. dorthin,kam um 18:30 Uhr mit einer Stunde Verspätung an. Der Flughafen dort ist ja schon fast in der Stadt und auch wenn man weiter will,z.B.Florenz Ist der Bahnhof direkt nebenan.Ich nahm eine Taxe und war kurz nach 19:00 Uhr im Hotel. Das Wetter herrlich und lud förmlich zu einem Bummel durch die Stadt ein. Dabei fiel mir ein grüner durchgehender Farbstrich auf und deutete wohl schon auf die Strecke des Marathons hin,als ich eine 40 auf der Straße sah,wahr klar km 40. Pisa wird ja wie Florenz vom Fluss Arno durchquert,liegt nur 4 m über dem Meeresspiegel und zur Küste sind es nur 10km.Die über 100000 Einwohner Stadt ist ja hauptsächlich wegen Ihrer antiken und adeligen Vergangenheit berühmt.Es wird behauptet das Pisa älter sei als Rom.Dann steht hier ja eines der 7 Weltwunder,der Glockenturm oder schiefe Turm von Pisa mit dem riesigen Domplatz rundherum von einer grünen Wiese umgeben. Der Bau des schiefen Turm wurde 1174 von Bonnano Pisano begonnen.Bis zum Bau des 3 Stockes war der Turm noch gerade.Auf Grund einer Bodensenkung wurden die arbeiten für 90 Jahre unterbrochen.99 Jahre später wurde der Bau von Giovanni di Simone beendet. Man kann den Turm über 294 Stufen hohe spiralenförmige Treppe im innern des Gebäudes besteigen.Das tat ich auch,aber nach dem Marathon.Genaue Höhe des Turms 55,863 Meter. Samstagmorgen erst mal die Startnummer bei der Expo abholen.Die ist in der Stazione Leopolda,einem ausgedienten Kleinbahnhof.Dort fand außerdem eine kleine Messe statt. Bei der Abholung gab es keine Probleme, man freute sich sogar riesig,wenn jemand aus dem Ausland zu Ihrem Marathon anreist,ich konnte sogar mit eigenem Chip laufen.Bekam ein hochwertiges T-Shirt,ein paar Socken und wurde noch auf die Pastaparty am Abend aufmerksam gemacht.Mir wurde noch erklärt das Sonntagmorgen hier um 6:30 Uhr ein Bus steht der uns zum Start nach Pontedera bringt.Der Pisamarathon ist kein Citylauf.Eher ein Landschaftsmarathon durch die Provinz mit Zieleinlauf am schiefen Turm in Pisa. So war ich Samstag noch in Pisa als Tourist unterwegs und war dann pünktlich zur Pastaparty,die man in Italien ja nicht auslassen darf, wieder bei der Expo. Einige bekannte Gesichter vielen auf.Martin war da,zuletzt in Mannheim gesehen.Der Klaus von www.marathon4you.de. noch 2 aus dem 100 Marathonclub haben sich nach Pisa begeben.Insgesamt 13 Deutsche waren hier. Für die Nudeln gab es einen Bon „per te e la tua famiglia“-für Dich und deine Familie. Sehen will den Bon aber niemand.Die Nudeln sind Klasse und die Soße erst.Wir holen mehrfach Nachschlag und die Helferinnen haben eine Riesenfreude daran,dass es uns gut schmeckt.Dazu gab es Rot-und Weißwein bis zum abwinken und Obst.Das Mineralwasser bringen sie uns Flaschenweise auf den Tisch.Nebenan sitzen Läufer einer Olivenölfirma.Sie stellen uns ein ganzes Tablett mit in Öl getauchten Weißbrot auf den Tisch.Dazu präsentieren junge Musiker ihr Repertoire.Alles unter blauem Himmel und strahlender Sonne.Kein großer Trubel,aber eine prächtige Stimmung und eben Italienisch.Wenn morgen nicht der Lauf wäre,der ein oder andere würde hier versacken. So trafen wir uns Sonntagmorgen 6:30 Uhr hier wieder.Der Bus kam pünktlich,auch für die Kenianer gab es keine Extrawurst,sie saßen auch im Bus.Nach 30 minütiger Fahrt kamen wir in Pontedera an.Dort rollte übrigens 1946 die erste Vespa vom Band und ist heute noch Firmensitz von Piaggio.Das Wetter leicht bewölkt,warm und schwül.Immmer noch besser als Schnee und Eis redeten wir uns ein.Es gab zu trinken und die Kleiderbeutel konnten abgeben werden. 8:30 Uhr pünktlich der Start für ca.700 Marathonis in der Innenstadt.Schon mal ein kleiner Anstieg über eine Brücke und der Schweiß tropfte schon auf den Asphalt.Ich sehnte schon der ersten Verpflegungsstelle entgegen. Raus aus der Stadt und ein herrlicher Blick zu den Bergen der Toscana tat sich auf,wo wir den Monte Pisano immer im Blick hatten.Mehrere kleinere Orte werden durchlaufen.Durch eine teilweise nach oben geschlossene Pinienallee,dadurch schön im Schatten Richtung Calcinaia.Endlich Verpflegung,Wasser,Iso und später auch Müsliriegel,Bananen,Rosinen und Zucker sollten uns auf den Beinen halten.Die Strecke wechselte nun von sonnendurchfluteten Strassen,Landschaft soweit das Auge reicht,wenig Schatten,die schönen Ausblicke ließen die wärme fast vergessen.Der Ort Vicopisano am Fuße des Monte Pisano mit Blick auf die imposante Burg mit der Stadtmauer aus dem 13.Jahrhundert.Kein Traum,da steht jemand mit einem Gartenschlauch.Stehen bleiben und volle Dusche.Herrlich bei gefühlten 50 Grad.Ein km weiter alles wieder trocken.Zur nächsten Wasserstelle.Das es dort immer Flaschen gab war sehr gut,für unterwegs konnte ich eine mitnehmen.Kleine Orte werden durchquert St.Giaovanni alla Vena und Cascini der nächste Ort,der HM ist bald erreicht.Für die Hitze läuft es noch ganz gut.Aber die Zeit ist heute so was von egal.Weiter Richtung Calci inmitten grüner Olivenhaine sehe ich wie ein Schloß vor mir das Karthäuserkloster und wie schön,die ersten Duschen mitten auf der Strasse.Die Gründung des Klosters geht auf das Jahr 1366 zurück.Schon bald war es eines der wichtigsten und reichsten der gesamten Toscana.Heute ist es Nationalmuseum.km 27 Klaus schloss zu mir auf und liefen die nächsten km einigermassen zusammen.Ab 31 km liess ich ihn ziehen,ich versuchte so gut es ging km für km oder von Wasserloch zu Wasserloch weiter zu kommen.km 35 Pisa in Sicht und ich schaute wieder in einen Gartenschlauch.Wunderbar und weiter zum 4 mal über Arno hinweg bereits in Pisa,was sehnte ich diesen Augenblick herbei.In den Gassen der Stadt stand die Hitze.Da war auch km 40,rechts die gotische,reich dekorierte Chiesa Santa Maria della Spina aus dem 13.Jahrhundert.Sie wirkt wie ein Fremdkörper vor den Häusern am Arnoufer und zum 5.mal über eine Brücke des Arno noch 500 Meter an Ihm entlang,von rechts voll die Sonne.Backofenathmosphäre.km 41 an Restaurants vorbei,die Leute saßen beim essen und trinken.Viele klatschten.Forza,Forza,meine Augen geradeaus,ein atemberaubender Blick und unbeschreiblich,die aus weißem Marmor gebaute Basilika Santa Maria Assunta (1063-1118),das Bapterium,die größte Taufkapelle der christlichen Welt und der schiefe Turm,die letzte Kurve,noch mal leicht bergan ich schwebe dahin,werde namentlich genannt und man bedankt sich,dass ich aus Deutschland zum Marathon nach Pisa gekommen bin Zeit 4:38:50 Std. Ich habe zu danken,für den herrlichen Lauf,die perfekte Organisation und die herzliche Gastfreundschaft. Eine Medaille so schön wie keine zuvor und schwer erkämpft. Marathon,das ist Lebensphilosophie in Bewegung,Glücksgefühl und als Erlebnis immer wieder einmalig. Ich setzte mich auf einen Stuhl und genoss die Athmosphäre in dem einer nach dem anderen überglückich ins Ziel kam.Wie schwer der Kurs und Wetter waren hat auch Martin gemerkt und kam als einer der letzten nach 6:00 Std. ins Ziel. Am Abend wurde gefeiert. Montagmorgen ging es mir schon wieder ganz gut und machte mich noch mal als Tourist auf den Weg.Zum Bahnhof und mit dem Zug nach Livorno ans Mittelmeer.Hier findet am 13.11. ein Marathon statt.Den Montag verbrachte ich dort und traf gegen Abend wieder in Pisa ein. Mein Weg noch mal zum schiefen Turm.Gegen abend war hier nicht viel los und nutzte die Gelegenheit für 15 € die 294 Stufen nach oben zu erklimmen.Fast so anstrengend wie der Lauf,aber oben werde ich mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Dienstagnachmittag pünktlicher Abflug Richtung Hannover mit Marathon 169 im Gepäck. Fazit:Tolle Tage in Pisa ein perfekt Organisierter Marathon,wirklich ein Geheimtipp. Mille Grazie.Ciao. Streckenbeschreibung: Autofreie Strecke Pontedera-Pisa punkt zu punkt Strecke,welliger Kurs. Auszeichnung: Sehr schöne Medaille,Hochwertiges T-Shirt,Urkunde,Ergebnisliste. Logistik: Bus zum Start,Kleiderbeutelabgabe in Pontedera.Alles perfekt. Verpflegung: Fast alle 2,5 km Wasser,Iso,Riegel,Bananen,Rosinen,Zucker,Apfel. Schwämme Sonstiges: Nur 20€ Startgeld.Liebevolle familiere Veranstaltung und wirklich ein Geheimtipp.

Wolfgang Schwabe.
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