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Dienstag, 15.09.2009 | von: af

24 Stunden in Bernau

Bernau die 24 Stunden 2te Auflage.

Heinz Helmuth Kohl

 

Nachdem ich von dem 24 Stunden in Stadt Oldendorf nicht sehr begeistert nach Hause kam, entschloss ich mich diesen Frust mit einem anderen 24 Stundenlauf wieder auszugleichen.

In Frage kamen da dann die 24 Stunden von Bernau.   Die Strecke und Gegebenheiten kannte ich ja nun noch vom letzten Jahr und so war die mentale Vorbereitung denn schon im Gange.

Dass ich aber nun in 22 Tagen 4 Ultras laufen würde , das hätte ich so auch nicht gedacht.

Also der Müritzlauf 76,6 km war ja gar nicht geplant, an diesem Tage wollte ich eigentlich in Bissingen den Osnabrücker Landmarathon laufen.   Da hatte ich einen Freistart von Erdinger gewonnen. 76,7 km fand ich interessanter, also lief ich an der Müritz.    Ultra number one.

Außerdem hatte ich den, wie schon berichtet durch ein Preisausschreiben der DUV gewonnen.   Eine Woche danach den Moormarathon war normal geplant, das daraus dann ein Ultra von 45 km wurde, auch nicht geplant.     Ultra number two

 Die 6 Stunden von Amelinghausen wiederum geplant, - okay.Ultar number three

 

Immerhin sind es von mir zu Hause exakt 373 km bis nach Bernau.   So bin ich dann schon am Freitagnachmittag mit meinem WW hinten dran gestartet.   19.30 Uhr kam ich dann ich Bernau an und konnte auch einen guten Platz dicht an der Laufstrecke in der Nähe des Verpflegungsstandes finden.   Eingewiesen wurde ich durch einen netten jungen Berliner der schon sein Zelt aufgebaut hatte.   Es war Benjamin und er war mit Frau Mutter und Kindern angereist um seinen ersten 24er zu laufen.   So gab ich ihm auch einige Tips die er auch dankend annahm.   Nachdem ich meinen WW gut platziert und aufgebaut hatte , ging ich noch in einen netten kleinen Asia Bisto.   Den kannte ich noch vom vorherigen Jahr und ließ mir da ein leckeres Nasigoreng schmecken.   Dann ging es ab in die Heja.

 

Die Nacht verlief sehr ruhig und so stand ich Morgens gut ausgeruht auf.   Nach dem Frühstück ging ich dann die mir allerdings schon bekannte Laufstrecke ab.   So war ich dann  doch überrascht als ich dann schon Silke Stutzke an der Strecke antraf.   Sie hatte bereits ihre Basisstation eingerichtet und stellte mich kurz darauf ihrem Mann Jörg vor, der mich dann auch direkt dem Publikum als „Altkanzler“ vorstellte.   Gegen 12.00 Uhr begab ich mich dann zur Startnummernausgabe wo ich dann auch meinen Lauffreund und Marathon-Legende Horst Preisler traf.   Bei Horst Preisler fasziniert mich nicht nur die fantastische Laufleistung dieses Mannes sondern auch immer wieder sein freundliches mit einem verschmitzten Lächeln versehenes Auftreten und Hallo Helmuth schön das du hier bist.

Eben ein netter liebenswerter Sportkamerad.

Hatte ich letztes Jahr rein zufällig die Startnummer 17 erhalten, worauf ich meine jüngste

Tochter Jasmin sofort anrief um ihr mitzuteilen, dass ich ihr diesen Lauf Heute widme.

Sie war zu diesem Zeitpunkt auch 17 Jahre jung.

So half ich der „Sache“ dieses Jahr etwas nach , indem ich den Veranstalter anrief und ihn bat eventuell die Startnummer 18 oder 20 zu bekommen.   Antwort: „Das kriegen wir hin!“

Auf die Bernauer ist Verlass, bekam ich doch tatsächlich die Startnummer 18 also wieder der Lauf für Jasmin.   Bei Startnummer 20 wäre der Lauf für Katharina gewesen.

Als ich wieder zu Hause war erzählte mir Jasmin, dass sie während ich in Bernau kämpfte hier zu Hause auf meiner Homestrecke auch 5 km gelaufen sei, - na bitte!   Meine Gene!

Heike Pawzik die ich dann auch wieder traf und begrüßen konnte hatte dieses Jahr meine Startnummer vom letzten Jahr die 17.   Also war diese Nummer auch in guten Händen!

 

 

 

 

D e r   L a u f.

 

Pünktlich um 14.00 Uhr wurde der Start freigegeben durch den offiziellen Sprecher Jörg Stutzke.   Das Feld war nun ziemlich voll, da ja auch noch die 6 Stundenläufer mit auf die Strecke kamen.   Laut Liste und der Leute die ich ja bereits vom 100MC kenne war ich ja nun der Einzige vom Club der hier die Fahne hochhielt bei dem 24er Lauf.

Kurz nach dem Start geht es ja gleich an der Stadtmauer dem Henkershaus vorbei und da geht es bereits leicht bergan.   Am Anfang merkt man davon fast nichts, kommt man aber jenseits der 50 Runden und mehr merkt man das dann doch und es wird auch schwer.

Jedenfalls in den Lauf kam ich sehr gut hinein, wobei ich mir vor nahm die beiden kleinen Steigungen von Anfang an nicht zu laufen sondern zu gehen.   Horst Preisler legte zu meiner Überraschung ein ganz schönes Tempo vor und ich dachte so bei mir, na er wird ja wissen was er macht.   Hat er auch, denn so nach ca. fünf ein halb Stunden schlug er mir beim Vorbeilaufen leicht auf die Schulter, was dann wohl als Abschiedsgeste gedacht war.   So war es dann auch und Horst beendete das Rennen nach 27 Runden mit 43,620 km womit er natürlich wieder ein Marathon in seiner Weltrekordliste verbuchen konnte.

Meinen ersten Marathon hatte ich nach 06:02:08 in der „Tasche“ und fühlte mich gar nicht gut, hatte ganz schön schwere Beine.   So habe ich dann auf meinen Body gehört und mich erst einmal eine Stunde und 30 Minuten ausgeklinkt.   Davon dann versucht 1 Stunde zu schlafen.

Habe mal von einem anderen erfahrenen Ultra gehört, dass er sich nie auf normale Uhren verlässt sondern nur auf mechanische.   Also hatte ich meiner Frau die Eieruhr geklaut und diese genau auf eine Stunden gestellt und weeeit weg von meinem Bett!

Das hat hervorragend funktioniert und in neuen trockenen Klamotten sah die Welt dann wieder etwas besser aus.   Noch schnell ein Erdinger genossen und ab ging die Post.

Nun war ich wie ausgewechselt und es lief wieder gut.   Hatte zwar nun eine Weste an jedoch Tshirt mit kurzen Armen sowie kurze Hose.   So nach 12 Stunden wurde es doch etwas kälter und da hatte ich doch wahrscheinlich in Silke Stutzke „Muttergefühle“ geweckt, denn sie meinte bei Einem ihre nicht wenigen Versägmanövern des Altkanzlers: Helmuth zieh dir besser etwas Wärmeres an Armen und Beinen an, das ist besser für die Muskulatur.   Sicherlich hat Silke Recht sagte ich mir von einer so erfahrenen Läuferin kann man nur lernen.   Außerdem widerspreche ich nicht gerne Frauen, habe zu Hause davon 3! Und dass gibt eh nur Stress.   Dennoch ein gutes Gefühl wenn Andere auf einen so ein wenig achten und kleine Tips geben.

Genauso wie Heike Pawzik die auch nie grußlos an mir vorbeilief , außer sie war in ein Gespräch vertieft.   Aber wenn man nach ca. 18 Stunden dann auf einmal so von Achtern Heikes Stimme hört mit : „Das sieht aber noch gut aus junger Mann“, ob das noch gut aussah, den Eindruck hatte ich allerdings nicht.   Aber solche netten Kleinigkeiten können einen wieder ganz schön aufrichten, und dann auch noch junger Mann!    Thanks Heike!

Allerdings Morgens so gegen 04.00 Uhr wurde ich dann doch ganz schön müde und bin fast über meine eigen Füße gestolpert.   Da sagte ich mir Stopp so gehr das nicht weiter ab in die Koje.   Eieruhr wieder klar gemacht, eine Stunde geschlafen, kurz gefrühstückt und weiter ging es dann.

Am Abend seit Beginn des Rennes versorgte uns eine ältere Dame am Verpflegungsstand. Hatte ich doch die andere Dame vom letzten Jahr hier Heute nicht vorgefunden.   In der Nacht wurden wir dann von 2 netten jungen Damen bestens betreut, die auch all unsere Läuferwünsche erfüllten.   So gab es auch neben einer guten Verpflegung, Haferschleim den ich seit Aarhus in mein Verpflegungsprogramm bei Ultraläufen mit einbezog.   War ich dann Morgens doch positiv überrascht als dann meine alte „Freundin“ vom letzten Jahr tatsächlich wieder im Stand anzutreffen war.   Auch sie erkannte mich und bedankte sich für den netten Bericht vom letzten Jahr, worin ich sie auch bedacht hatte und zur „Mutter der

Kompanie ernannt hatte.   Somit war eine erstklassige Verpflegung für den Rest des Laufes gesichert.

Auch ein positiver Nebeneffekt ist , dass nach vorgerückter Stunde bei einem 24 Stundenlauf auch die Topläufer langsamer werden und auch mal kurze Distanzen gehen.   So kommt man hier und da zu einem kleinen kurzen Gespräch.   So sprach ich auch kurz mit dem späteren Gewinner Wolfgang Schwerk, der auch meinte, dass die beiden Erhebungen die man ja jede Runde zu bewältigen hat so langsam zu einem riesigenen Berg werden.   Das summiert sich ganz schön seine Worte.   Auch lernte ich so Manfred Ludwig kennen, der mir auch so einige Episoden aus seinem Läuferleben mitteilte.   Sowie die nette Zweite der Damen Petra Räsler mit der ich dann auch ein kleines Gespräch führen konnte.

Überhaupt war das Läuferfeld dieses Jahr mit vielen Topläufern bestückt was auch einen besonderen Reiz hat, ganz einfach dabei zu sein, einer von ihnen!

Mein erstes Ziel, 24 Stunden zu laufen ohne gesundheitliche Schäden, noch nicht mal einen Blase, gelaufen zu haben hatte ich ja erreicht.   Mein zweites Ziel meine PB zu knacken und eventuell 126,6 km, also 3 Marathons zu schaffen, dazu hat es Heute nicht ganz gereicht.

Aber das ist for me secundär!   24 Stundenläufe gibt es noch genug und die Lust daran ist bei mir überhaupt nicht erloschen, - im Gegenteil.

Außerdem möchte ich hier einmal sagen, das von meinen 5  , 24 Stundenläufen seit Delmenhorst 2008 organisatorisch die Beste war für mich. Die Rundenzählung war perfekt, bessere geht es nicht, man hat jede Runde genau gewusst wo man steht und wie viele km man schon hat.   Publikum hat man hier 24 Stunden lang.   Ja die 24er werden auch am frühen Morgen schon wegen ihrer Leistung auch von den Fans der Team Läufer angefeuert.

Einfach Klasse alle unterstützen einen und man hat nie das Gefühl ganz alleine zu Laufen.

Dann ist da nicht zu vergessen der Moderator und Rundensprecher Jörg Stutzke!

Das hat der so Professional absolviert, jeden Läufer hier und da vorgestellt oder mit einem netten Spruch bedacht. So hat er mich groß angesehen als ich so bei km 81 ankam: „Na Herr Kohl bis Km 100 ist noch ein langer Weg.“   Wie Recht er da hatte, zu dem Zeitpunkt war mir auch  noch nicht klar ob ich da hier und Heute hinkommen würde. Aaaber dann kam es ja doch anders.   Mit 119,317 km ( 2,38 km weniger wie 2008) bin ich mehr als zufrieden, außerdem war das ja auch ein Trainingslauf für den nächsten 24 ger!     Any Questions??

 

Bei diesen nun amtlich festgestellten Talent als Moderator und Rundensprecher des Herrn Jörg Stutzke sollte man diesem das Laufen verbieten, - zumindest in Bernau!!

 

Bleibt Alles in Allem festzustellen, dass die 24 Stunden von Bernau mal wieder ein sehr schönes sportliches Wochenende mir beschert haben und die Reise sich gelohnt hat.

 

In jedem Fall ist meine Teilnahme für 2010 schon jetzt geplant wenn dann alle so bleibt wie es ist jest in the moment!              Denn Bernau ist eine Reise wert.

 

Heinz Helmuth Kohl


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5 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   von Palombini schrieb am 15.09.2009 - 21:17 email

Heinz-Helmuth,

vielen Dank für Deinen schönen Bericht. Du bist so engagiert, das finde ich ganz toll.

Man möchte als Läufer im Prinzip immer an mehreren Orten gleichzeitig sein, und wie geht das? Gedanklich - durch das Lesen von Laufberichten.

Vale.

Nr. 2   Kohl Heínz Helmuth schrieb am 15.09.2009 - 22:37 email homepage

Lieber Jobst,

Danke für Deine netten Worte. smile

Ja ich finde jeder große Lauf ist jedesmal wieder etwas Besonderes. Dieses Besondere möchte ich für mich auch immer noch für Später behalten.

Außerdem erlebe ich die Läufe dann immer noch einmal aus einer anderen Perspektive. Eine Woche später könnte ich die Berichte so in dieser Art auch nicht schreiben. Nach meinem ersten 24er in Delmenhorst 08 rief mich Lothar Gehrke an, gratulierte mir und wollte wissen wie es denn war. Gerade hatte ich wieder meinen Privatbericht geschrieben. Lothar sagte ich was soll ich viel reden, werde Dir gleich eine Mail schicken dann kannst du das selbst in Ruhe lesen.

Wenige Minuten später rief mich Lothar an: Mensch Helmuth das ist ja ein Klasse Bericht, schicke den mal Arne Frank zu der soll ihn auf unsere Homepage bringen. Was daraus geworden ist lieber Jobst weist Du ja nun selbst. Wenn die Reports so gut ankommen dann kann das von meiner Seite aus auch weitergehen zwinker

Greetings from Altkanzler

Helmuth zwinker

Nr. 3   Silke schrieb am 16.09.2009 - 09:12 email

Lieber Heinz-Helmuth, Dein Lächeln wiederum hat mich aufgebaut. Danke erstmal dafür. Vielleicht hast Du gelesen, dass es mir ja auch nicht durchgehend gut ging aber dennoch war auch für mich Bernau ein Highlight. Ich hoffe, ich treffe Dich hier immer wieder und auch zwischendurch dann mal. Dein Bricht ist wie Du - liebevoll, herzlich, liebenswert.

Herzlichen Gruß an Deine Tochter, meine sind auch 18, und eine davon betreute mich in Bernau.

Alles Guet von Silke

Nr. 4   Silke schrieb am 16.09.2009 - 13:13 email

Übrigens - die Sache mit der Eieruhr, das ist einer der besten Ultralauftipps, die ich seit langem gelesen habe. Ich glaube, so eine lege ich mir auch zu. Wenn man so denkt - ach 10 Minütchen mal Pause, einfach eingestellt und schon weiß man wanns wieder losgehen soll. Genial.

Nr. 5   Kohl Heínz Helmuth schrieb am 16.09.2009 - 22:10 email homepage

Ja liebe Silke Razz

So isses man, lernt immer wieder dazu wenn man will und nicht mit geschlossenen Augen und Ohren durchs Leben latscht. Mr. Green Mr. Green

In meiner Heimat am Rhein und Westerwald sagt man: Du wirst alt wie ne Kuh, und lernst immer noch dazu!

Rolleyes

Wish you all the best Big Grins

and Greetings also

to Jörg

 

The Oldchancler

zwinker