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Mittwoch, 23.06.2010 | von: af

Nr. 100 von Heinz Helmuth Kohl

Mein  100ster Marathon/Ultra

Beim 24h Lauf in Delmenhorst.

Von Heinz Helmuth Kohl

 

Also abzusehen, dass ich dieses Jahr 2010 meinen 100sten Marathon/Ultra laufen würde, war es schon irgendwie, wenn man mir nicht beide Beine amputieren würde.  Allerdings das wann und wo, da hatte ich noch keinen festen Plan.  Da mir die 24h Läufe doch sehr gut liegen und mir auch gefallen, sollte es doch schon ein 24h Event sein. 

Meinen ersten 24er hatte ich ja 2008 in Delmenhorst gelaufen.  Von der Organisation und auch der Strecke her, hatte ich Delmenhorst noch in sehr guter Erinnerung.

Ausgerechnet an diesem Weekend hatte meine jüngste Tochter Jasmin in Stade ihren Abi-Ball.  Dass der Abi-Ball dann auf Sonntag den 20.06.2010 fiel, kam mir doch sehr gelegen.

Da der Ball erst Sonntags und nicht Samstags war, entschloss ich mich nach Rücksprache mit Jasmin doch in Delmenhorst zu starten.  Ähnliche Events gab es an diesem Weekend auch noch, aber die waren mir zu weit weg und da bot sich Delmenhorst regelrecht an.  Für die Delmenhorster war das dann ihre 7. 24 Stunden-Lauf Veranstaltung und ebenso mein siebter 24 Stundenlauf.  Außerdem wurde mir vom Einzelbetreuer Karl-Ludwig Rittel die Startnummer 100 zugesagt, - was will man an Unterstützung mehr!?

 

So setzte ich mich dann am Freitag dem 18.06.2010 mit meinem mobilen Kanzleramt in Richtung Delmenhorst in Bewegung.  Rechtzeitig angekommen bekam ich dann von dem Platzwart Wolfgang Gerdes einen Superstellplatz für mein Kanzleramt zugewiesen.  Aufgrund meines Nummernschildes wurde ich dann sofort von einer Gruppe angesprochen die im Begriff waren ihre Zelte aufzubauen, ob ich der Einzelläufer aus Buxtehude sei.  Nein sagte ich , ich bin der Einzelkämpfer aus Assel.  Die Gruppe stellte sich dann vor als Lauftreff Harsefeld und meinen Stellplatz hatte ich unmittelbar neben ihrem Zelt.  Elektrische Power für mein Kanzleramt konnte ich dann freundlicher Wiese aus ihrer Kabeltrommel entnehmen.  Nach Einrichtung meines WW begab ich mich dann einmal auf die Suche nach einigen bekannten Laufgesichtern.  Finden konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch keines und so begab ich mich einmal zur Erkundung der Laufstrecke, die sich gegenüber 2008 etwas verändert hatte.

Mehrfach fiel mir ein Mann auf, der öfters das Handy am Ohr hatte, muss wohl an important man sein hier, dachte ich mir so.  Als er mal kein Handy am Ohr hatte, sprach ich ihn einmal an, ob er sich hier denn auskenne.  Hatte ich doch ins Schwarze getroffen und den Chef vom Ganzen, Dr. Hans Böhmann erwischt.  Hans freute sich sichtlich den Altkanzler persönlich begrüßen zu können und stellte mich auch gleich der Dame vor, die für Web, Grafik und Fotos zuständig ist, Ute Packmohr.  Gegen 21.00 Uhr, als ich gerade beim Abendessen in meinem WWKA saß, bekam ich Besuch vom 24h Seilersee Veranstalter Bernd Nuss.  Wir erkundeten zusammen noch ein wenig die Gegend und gegen 23.00 Uhr begab ich mich dann in die Heija.  

Nach einer gut durchschlafenen Nacht und einem kleinen breakfast begab ich mich dann so easy zur Startnummernausgabe.  Kurz darauf konnte ich Sven Peemöller erblicken, sowie unseren dänischen Lauffreund Michael Nielson.  Mit Sven ging ich dann auch einmal die Strecke ab, damit er schon mal wusste wie die nächsten 24 Stunden für ihn aussehen würden.

Es trafen immer mehr bekannte Laufverrückte ein, so konnte ich mal wieder die OS Gang, angeführt von meinem Lauffreund HaWe Rehers begrüßen. Im Schlepptau hatte er dann noch Hannes Staarmann sowie Günter Liegmann.  Gerd Junker und Maria Rolfes hatten heute gefehlt, wobei ich erfahren konnte, dass Gerd eine Knie OP hatte und einige Zeit läuferisch ausfallen würde.  Maria hatte wohl wichtigeres vor, - es gibt ja auch noch einige andere Annehmlichkeiten außer laufen, - gelle!  Sicherlich aber haben die Beiden ihren “Kanzler“ in Gedanken bei seinem 100sten Marathonabenteuer begleitet.  Außerdem konnte ich noch begrüßen: Wolfgang Weitkämper, Helmut Rosieka, Frank Dams, und auch etliche nicht namentlich Bekannte.

 

Die Uhr ging auf 12.00 und das bekannte Bauchkribbeln vor dem Start nahm seinen Lauf.

Es wurde gelaufen auf einem 1,220 km Rundkurs. bestehend aus einer Hälfte Parkweg und einer Hälfte Pflaster und Asphalt an einem kleinen See vorbei.  Im Park hatten wir reichlich tierische Zuschauer, die überhaupt keine Scheu vor uns zeigten, man hatte den Eindruck auch denen gefällt das was wir da läuferisch boten.  Allerdings in the night waren sie dann alle verschwunden und wir hatten total freie Piste.

So gegen 17.30 Uhr näherte ich mich meinem ersten Ziel, die magische 100 der Marathons für mich zu erreichen.  Bei den letzten beiden Runden dazu wurde ich von Frank Dams ganz nett begleitet.  So hatte ich nach 05:49:58 und 35 Runden, 42,7 km also meine 100 Marathons

in der „Tasche“.  Irgendwie hatte sich das dann schnell herumgesprochen und ich wurde von allen Seiten zu meiner Marathon Number 100 gratuliert.  Nun entschloss ich mich bis km 50 durch zulaufen, um dann eine Ruhepause von einer Stunde einzulegen.  Bis auf einige kurze Regenschauer spielte das Wetter auch gut mit, nur war es für die Jahreszeit viel zu kalt.

Gegen 21.30 Uhr begab ich mich dann wieder auf die Piste, hatte mich umgezogen und fühlte mich auch eigentlich recht gut.  Die Feuerwehr Delmenhorst war schon fleißig dabei die Strecke auszuleuchten und taten dies dann auch mit wirklich schönem buntem Licht.  So um Mitternacht waren auch unserer tierischen Bewunderer in ihre Heija gehüpft und die Piste war nun nur noch von den Läuferinnen und Läufern belebt.

Da ich ja nun auch offiziell 100 MC Vollmitglied war, lief ich natürlich auch im 100MC Shirt, ist man ja auch im Dunklen mit dem yellow shirt gut zu sehen.  Bei meinem ersten 24h Lauf genau hier an der selben Stelle hatte mir ja mal ein Clubkollege den Rat gegeben: „Helmuth du bist noch nie über 50 km gelaufen, so bei km 70 und 80 wirst du dich fragen, warum mache ich diesen Quatsch denn hier überhaupt? Muss das sein?“  Jedenfalls habe ich mir diese Frage in einem long run noch nie gestellt.  Dass jeder Lauf für die nächsten 4 Wochen erst einmal der Letzte ist , wenn es dann etwas schwer wird im Lauf, das wird sich auch bei mir nie ändern.  Aber diese Feststellung hält dann bekanntlich eben mal 3 Tage!!!

Also heute fühlte ich mich bei so km 70 einfach suppie und so a little bit on cloud number seven.  In dieser wunderbaren Stimmung läuft dann ein Clubkamerad, den ich schon lange nicht mehr auf der Piste gesehen hatte an mit vorbei.  Als ich ihm zurufe, er könne mir ja auch mal zu meinem 100sten gratulieren, gibt mir dieser Wurzelzwerg aus Bremen die Antwort mit erhobenem Zeigefinger (Guten Tag Herr Oberlehrer!): Für mich hast du noch keine 100 Marathons, erst nach Beendigung dieser Veranstaltung.  Der Eumel, der neben ihm lief lästerte dann auch noch: „Noch nicht mal 100 Marathons aber das 100MC Shirt an!“

In diesem Moment war meine Stimmungslage total abgestürzt und die Beiden hatten Glück dass sie mittlere Weile 20 Meter von mir weg waren, sonst wäre dieser 24h Lauf für die werten Sportkollegen hier an der Stelle beendet gewesen.  Da bin ich nun aber ehrlich, da habe ich mir dann wirklich erstmals die Frage gestellt warum mache ich das überhaupt hier!?

Aber als Altkanzler ist man ja schon durch tiefere Täler gewandert, nur beschäftigte mich einige Zeit die Frage warum es Menschen gibt, die die Leistung anderer einfach nicht anerkennen können, sondern immer am suchen sind zu stören.

Da ich aber die Fähigkeit besitze Probleme schnell abzuschütteln wie ein Hund das Wasser, habe ich dann wieder meine Stimmung positiv herstellen können mit netten Gesprächen zum Beispiel mit der netten Andrea Möhr die von ihrem Norbert wie immer gut betreut wurde.  Ebenso klönte ich sehr schön mit einem netten Pärchen, die wie Schwester und Bruder aussahen: Kai-Uwe und Sabine.  Mit einer sehr rüstigen 70 jährigen Walkerin, Traudel unterhielt ich mich auch so eine Runde lang und gab ihr einige Tipps bezüglich ihrer Arthrose.

Gegen Morgen war es allerdings so kalt, dass ich mich entschloss noch einen Pullover anzuziehen.  Nun ging die Rechnerei los, am Seilersee mit 25m Höhenunterschied 126,4 km.

Also rein theoretisch müsste dann hier ja mehr drin sein.  Nun aber habe ich auch gelernt 2 Läufe miteinander zu vergleichen, auch wenn es die selbe Strecke ist, hat keinen Zweck.

Es spielen so viele Umstände mit, wie Tagesform und Wetter, um nur einige zu nennen, - wer kennt das nicht!?  Also sagte ich mir es reicht ja auch wenn ich symbolisch zu meinem 100sten Marathon genau 100 km laufe.  Also für jeden ehemaligen Marathon/Ultra einen km.

Sieht man in jedem Tun auch nur einen kleinen Sinn, ist es halt leichter.

Also sagte ich mir ich laufe nun bis km 90 durch, lege mich noch einmal hin und laufe die restlichen 10 km dann am Morgen.  Als ich dann für den Rest wieder auf die Piste ging, traf ich Hannes Staarmann und Hannes lag eine Runde vor mir.  Hannes bot mir an mit ihm zusammen die 100km zu knacken.  Das setzte voraus, dass ich wieder etwas anzog und Hannes etwas reduzierte.  Das hat auch gut funktioniert und HaWe ließ es sich nicht nehmen uns dabei zu begleiten.  Nun wollte ich ja bei genau 100 km aufhören, aber ich lies mich dann doch gerne dazu überreden die Fähnchenrunde mit Hannes together zu absolvieren.

So bin ich dann von der Piste; gegen 09:00 Uhr mit exakt 101,298 km gegangen.

Auch bin ich dennoch mit meinem Resultat sehr zufrieden und konnte in meiner AK noch Platz 4 belegen und in der Gesamtwertung von 63 Finnishern auf Platz 44 landen.

Danach gab es noch eine schöne Siegerehrung und vom Chef des Ganzen Hans wurde mir dann auch die Spezielle Urkunde des 100 Marathon Club Deutschland e.V. übergeben über die ich mich sehr gefreut habe.

 

Meine 100sten Marathon/Ultra wollte ich mit Lauffreunden in einer netten Veranstaltung zelebrieren.  Festzustellen bleibt für mich, mit der Entscheidung dies in Delmenhorst durchzuführen habe ich genau richtig gelegen und bedanke mich an dieser Stelle auch recht herzlich bei dem gesamten Orga-Team.  Bei Jedem von Euch hat man das Gefühl, ihr macht das gerne und seid auch richtig bei der Sache.

Nicht zu vergessen Karl-Ludwig Rittel, der den Einzelkämpfern jeden Wunsch von den Augen ablas.

 

Also, das Erdinger für den Altkanzler für 2011 in Delmenhorst könnt ihr schon einmal kalt stellen!



Delmenhorst 24 h Teilnehmer



die Laufstrecke



Helmuth & Kurt-Ludwig



Nachtbeleuchtung







HaWe, Hannes & Helmuth



100 km geknackt



der 100 Marathon Pokal



die Urkunde vom 100 Marathon Club



 

Heinz Helmuth Kohl

 

Mehr Bilder unter www.Ultrahelmuth.de


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3 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Hartmann Stampfer schrieb am 24.06.2010 - 08:01 email homepage

Great Old Kanzler

Hartmann

Nr. 2   christel schrieb am 24.06.2010 - 08:32 email

Ein schöner Bericht , Helmuth .

Vielleicht lauf ich im nächsten Jahr auch wieder in Delmenhorst .

Nr. 3   Rita Brämer schrieb am 24.06.2010 - 10:59 email

Lieber Altkanzler,

 

auch von mir herzlichen Glückwunsch zur 100, die du in Delmenhorst ja im doppelten Sinne geknackt hast Cool

Die Nachtbeleuchtung sieht irre aus, da bekommt sogar die müde Blindschleiche Lust auf eine Nachtwanderung Mr. Green

Als ich von deinen Tipp gegen Arthrose gelesen habe, mußte ich schmunzeln - auf jeden Fall scheint dein Getränketipp bei mir wahre Wunder zu bewirken und mittlerweile würde ich ohne meine mobile Minibar gar nicht mehr an den Start gehen zwinker

 

Wenn du am Samstag nicht zu schnell bist, sehen wir uns wahrscheinlich noch in Allermöhe...

 

...bis denne dann und Grüße Big Grins