Mittwoch, 09.12.2009 | von: mw

Zum 8. Mal Sondershausen

Es war meine 5. Teilnahme in diesem Jahr. Und sie begann noch im Dunkeln mit einer Fehlentscheidung. Wie so oft hatte ich auch dieses Mal wieder einen Kleiderbeutel mit Clubbekleidung für ein Vereinsmitglied dabei. Da ich nicht sicher war, den Empfänger im Bergwerk auszumachen, stellte ich den Kleiderbeutel bei der Startnummernausgabe ab. Die Startunterlagen für  Jürgen wurden auf den Beutel gelegt damit seine Ausgabe nicht vergessen werden sollte. Bedenken gegen diese Art der Übergabe verdrängte ich. Im Bergwerk dann waren meine Startunterlagen nicht mehr auffindbar. Verzweifelt durchsuchte ich meinen Rucksack, nichts zu finden. Schnell wieder warme Bekleidung angezogen zur erneuten Fahrt nach oben, denn nur dort konnte ich meine Unterlagen liegengelassen haben. Nach oben durfte ich allerdings nicht, dafür bekam ich auf meine registrierte Startnummer einen neuen Chip. So ausgerüstet stellte ich mich in die Schlange vor den Toiletten. Bewundenswert wie sich eine solche Schlange kurz vor dem Start immer wieder auflöst. Ohne Startnummer reihte ich mich in das Starterfeld ein. Läufer ohne Startnummer fischen wir aus dem Rennen, auch wenn sie einen Chip tragen, tönte es an mein Ohr. Was nun? Eine andere Startnummer nur zum Ausweis als Läufer gab es nicht. Da fiel mir ein, wo ich in meiner Bekleidung noch nicht gesucht hatte – in der Innentasche der Winterjacke, denn die hatte ich bei der Startnummernausgabe an. Noch 5 Minuten Zeit bis zum Start. Rucksack auskippen, Jacke ausrollen und siehe da, da waren sie – die Startunterlagen. Eine Startnummer hatte ich jetzt und eine neue Registrierung auch. Jetzt traf ich auch auf Jürgen, der wissen wollte, ob ich wie verabredet seine Bekleidung mitgebracht habe. Ich war sehr erstaunt, dass er sie noch nicht hatte und sagte ihm, dass er sie bei der Startnummernausgabe hätte bekommen sollen. Aber wie das so ist, niemand dort wusste mehr Bescheid und seine Startunterlagen waren nicht mehr auffindbar, so dass er andere bekam. Seine Bekleidung fand Jürgen dann nach dem Lauf an der Stelle, an der ich sie abgegeben hatte. Soweit, so gut. Soviel Stress vor dem Lauf, da war ich froh, als es endlich losging. Langsame 400 Meter – Fotostart – hieß das, und dann ging es wirklich los. Viele Füße vor mir, erst einmal Platz schaffen, dann nur noch laufen und die einmalige Atmosphäre und Umgebung genießen. Geländeläufe laufe ich sehr gerne. Ich mag den Wechsel von Hoch und Runter, das abwechslungsreiche Muskelspiel. Wie immer ein anspruchsvoller Marathon, der mir sehr gefallen hat, noch dazu in leichter Laufbekleidung. Kein Wind, kein Regen, keine Kälte – alles Bestens. Und mal ehrlich, so brutal wie dieser Lauf beschrieben wird, war er doch gar nicht. Ich bin jedenfalls gut vorangekommen und sah mich schon im Ziel. Da kamen sie, die sich schon in der dritten Runde sachte angekündigt hatten, die Krämpfe. Dieses Mal nicht in den Waden, sondern der Bizeps im hinteren Oberschenkel bahnte sich den Weg durch das Bindegewebe und trat hühnereigroß nach außen. Da geht nichts mehr; da muss man stehen bleiben, das Bein entspannen und versuchen mit beiden Händen die Muskelbeule wieder ins Gewebe zurück zu drücken. Das kann dauern und dauerte auch. Dann ganz vorsichtig wieder beginnen und langsam und locker laufen, kein Tempo, keinen Endspurt. Hoffentlich hält es. Nur noch 500 m lagen vor mir. Da schossen 2 Blitze an mir vorbei; einer davon war Christian der andere Joe, dessen Bericht unter
http://www.marathon4you.de/laufberichte/untertage-marathon/tiefer-schmerz-im-salz-der-erde/1123/2
gelesen werden kann. Die gleiche Situation wie im Vorjahr, nur da waren wir beide 10 Minuten schneller. 

Aus der Ergebnisliste habe ich die Clubmitglieder herausgefischt. Ist einer durchs Netz gegangen, dann bitte anhängen:

Platz AK   Starter                                        Laufzeit 1.Laufzeit 2.Laufzeit 3.Laufzeit 4.Laufzeit 
           
12    M20 Dilling, Matthias (Sohn Daniela)  4:24:49   1:10:47   1:04:24   1:12:50   0:56:48
22    M20 Bicher, Stefan                             4:57:30   1:28:31   1:18:01   1:16:03   0:54:55
7      M40 Peemöller, Sven                          3:52:13   1:06:42   0:59:18   1:01:19   0:44:54
54    M40 Förster, Udo                                5:17:15   1:24:21   1:21:07   1:26:27   1:05:20
52    M45 Ulmschneider, Klaus-Peter          5:49:02   1:30:05   1:24:04   1:35:40   1:19:13
4      M55 Neumann, Klaus                          5:02:34   1:25:04   1:16:16   1:18:39   1:02:35
5      M55 Steinbrecher, Diethard                5:04:23   1:28:21   1:15:06   1:19:35   1:01:21
ohne Wertung M55 Etzrodt, Frank-Ulrich    1:24:39    fehlt!        fehlt!        fehlt!    1:24:39
3      M60 Schulz, Jürgen                             6:01:58   1:36:46   1:26:47   1:33:03   1:25:22
1      M70 Meyer, Hans-Joachim                   5:39:42   1:32:42   1:23:55   1:30:06   1:12:59
3      M35 Jäger, Nicole                                5:04:42   1:24:14   1:17:05   1:22:02   1:01:21
6      M45 Dilling, Daniela                             5:14:18   1:23:42   1:18:38   1:25:18   1:06:40
1      M65 Eichner, Sigrid                              5:21:45   1:30:30   1:19:49   1:25:28   1:05:58
1      M55 Schroeder, Christine  (HM)           2:45:53   1:40:15   1:05:38    
21    M50 Hottas, Christian                           5:20:00   1:40:18   1:19:04   1:22:11   0:58:27 

Glückwünsche an alle und die nächste Herausforderung sieht uns am Wochenende bei der GMH Null und beim Siebengebirgsmarathon.

Sturmvogel
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