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Sonntag, 20.03.2011 | von: mw

Würzburger Gedächtnislauf

Der traditionelle Würzburger Gedächtnislauf zur Erinnerung an die Flucht tausender Würzburger nach der Zerstörung am 16. März 1945 findet bereits zum 17. Mal statt und bei "nur" 150 km Entfernung aus Stuttgart kann man dort ja mal laufen.
Es wird hier kein Startgeld erhoben, statt dessen wird eine Spende zugunsten der Kolpingstiftung entrichtet. Mit der Spende werden bedürftige Familien in der Region unterstützt. Jeder bestimmt selbst, welchen Betrag er geben möchte und erhält dafür auch eine Spendenquittung.
Auf der Fahrt hat es bis kurz vor Würzburg nur geregnet. Hier ist es aber trocken. Wird es so bleiben? Was soll man anziehen, denn um 10:30 Uhr sind es noch immer nur 6,5°C?
Ich entscheide mich daher für die lange Hose, zwei langärmlige Laufhemden und dazwischen noch eine Weste.


Gerd hat mich hierher begleitet und bereits am kommenden Wochenende will der 78 jährige wieder laufen. 

Klaus hatte ich erst vor Wochenfrist in Kandel getroffen.

Klaus-Peter ebenso

wie auch Karlheinz.

Sabine hingegen hatte ich schon länger nicht mehr getroffen

und auch Urgestein Jürgen treffe ich nach Monaten wieder das erste Mal.

Nicole und Jochen haben sich erst am Vorabend entschieden, hier zu laufen. Eine Nachmeldung ist aber problemlos möglich.

Es werden bei diesem Lauf verschiedene Streckenlängen auf dem Radweg mainabwärts angeboten. Das sichert eine ausreichende Teilnehmeranzahl.

Im Biergarten vor dem Talavera Schlösschen füllt es sich so langsam. Jeder bereitet sich auf seine Weise vor.

Das Gepäck wird zu den jeweiligen Zielorten gebracht. Den Weg zurück muss man allerdings selbst organisieren.

Kurz vor 11:00 Uhr begeben sich die Teilnehmer zum Start,

der dann ein paar Minuten verspätet erfolgt.

Die farbigen Punkte auf den Startnummern zeigen an, für welche Strecke man gemeldet hat, wobei man sich je nach Wohlbefinden auch während des Laufes noch umentscheiden kann, kürzer oder auch länger zu laufen.

Die ersten Meter verlaufen, wegen des Flohmarktes unten am Mainufer, zunächst auf dem Bürgersteig.

Dann biegt das Feld nach rechts ab in Richtung des Radweges.

Dort werde ich auch schon von den beiden schnellen Nicole und Jochen eingeholt. Nicole wird über die 44 km später die zweite Frau in 3:42:10 werden.

Wir haben tolles sonniges Wetter, aber ab und zu auch Gegenwind. Daher bereue ich nicht, mich evtl. zu warm angezogen zu haben.

Wir kommen nach Margetshöchtheim bei km 9.
 
Evtl. war die geänderte Streckenführung nach dem Start etwas kürzer als der normale Weg, denn km 4, das erste km Schild, das ich wahrgenommen habe, erreiche ich bereits nach 21:45 Minuten, rund drei Minuten früher, als ich erwartet hatte. 

Für den Großteil der Teilnehmer ist hier schon Schluss. Ich gönne mir eines der leckeren Croissants

und schon geht es weiter entlang des Mainufers. Laut Ausschreibung sind alle zwei Kilometer ausgeschildert, aber tatsächlich war es fast jeder km.

Nicht schnurgerade verläuft die Strecke, sondern auch mal mit etwas Abwechslung, wie hier genau an der 15 km Marke.

Zellingen. Der zweite Verpflegungspunkt bei km 16.

Noch ist einigermaßen etwas los auf der Strecke, denn oft kommen Laufgruppen von hinten auf mich aufgelaufen

und laufen locker an mir vorbei. Die meisten derer laufen ja auch nicht die gesamte Strecke.

Km 19 Himmelstadt.
 
Einen Kilometer weiter ist hier der nächste Ausstiegspunkt. Ich stärke mich mit Wasser und Banane und gleich geht es weiter.

Hinter mir nähert sich wieder jemand. Diesmal aber einer, der auch bis Gemünden die 44 km laufen will: Jürgen. Locker zieht er vorbei.

Laudenbach ist der nächste Ort, den wir erreichen.

Dann führt uns der Weg über eine Treppe auf die Brücke hinauf über die wir auf die andere Mainseite gelangen. Wir sind in Karlstadt.

Bei rund km 26 erreichen diejenigen das Ziel, für die 44 km zu lang ist. Und das sind einige.

Für den Rest geht es hinunter zum Main. Im Hintergrund die Burgruine Karlsburg.
 
und weiter nach Gemünden. Diese Kilometer werden sehr einsam und es dauert bis fast km 33, bis ich Läufer vor mir wahrnehmen kann. Doch ich nähere mich und als diese bei der Verpflegung kurz nach km 34 etwas verweilen, habe ich aufgeschlossen. Jürgen habe ich hier beispielsweise wieder eingeholt.

Nach km 43 geht es wieder eine Brücke hoch. Diesen zweiten Anstieg kann man aber verschmerzen, angesichts des nahen Ziels und immerhin hat man von hier einen herrlichen Blick auf die Ruine der Scherenburg.

Etwas kürzer scheint mir dieser letzte Kilometer, aber was soll's. Das Ziel am Schulzentrum in Gemünden erreiche ich ohne Gehpause nach 4:35:09.

Dreieinhalb Minuten hinter mir folgt Jürgen.

Klaus-Peter hat ab km 30 Gas gegeben. Es reicht diesmal aber nicht, mich noch abzufangen. Seine Zeit: 4:40:38.

Wieder gemeinsam unterwegs Klaus und Karlheinz. Die Zeit: 4:54:52. Klaus erreicht damit Platz 2 in der M55.

Kurz dahinter Gerd, aber er muss noch warten auf eine passende 4:56 Ziel-60 Zeit. Da kann Sabine noch vorbei und in 4:55:30 einlaufen. Für Gerd werden 4:56:00 notiert.

Ein wirklich empfehlenswerter Lauf und die wenigen Verpflegungsstellen waren angesichts der niedrigen Temperaturen kein Problem.
 
Als ältester Teilnehmer gewinnt Gerd die M75 Altersklasse. Obwohl laut Ausschreibung die ältesten und jüngsten Finisher geehrt werden und Gerd vor dem Start bereits als ältester durchgesagt wurde, gibt es außer dem Siegerpokal keine weitere Ehrung, was etwas sonderbar war.
Danach hatten wir noch einen 20 minütigen Fußmarsch zum Bahnhof zu bewältigen, um wieder nach Würzburg zurück zu kommen. Von dort aus ging es für Klaus und Karlheinz gleich weiter nach Fürth.

Viele Grüße
 Michael Weber

  
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2 Kommentare

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Nr. 1   Arne Franck schrieb am 20.03.2011 - 19:10 email homepage

Schöner Bericht mit tollen Fotos. Leckeren Croissants sind mir hier im Norden noch bei keiner Laufveranstaltung aufgefallen!

Nr. 2   Regina Mühleis-Blumenthal schrieb am 22.03.2011 - 11:36 email

Lieber Michael,

mal wieder ein sehr schöner Bericht;

landschaftlich ja echt klasse, wäre gerne dabei gewesen, aber dann eine kürzere Strecke, weil über Marathondistanz hinaus, ist doch etwas zuviel. Liebe Grüße von deiner Lauffreundin Regina