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Montag, 01.12.2008 | von: af

Arolsen-Advent-Waldmarathon (29.11.2008)

Eigentlich waren meine Marathonpläne für den Rest des Jahres 2008 schon festgelegt.

Da ich alle „Runden“ bei Club 100 MC Veranstaltungen absolvierte, war das auch für meinen 50ten so geplant am Öjendorfer See am 28.12.2008. P.W. 2. Geburtstagsmarathon.

 

Also Number 10 & 20 im Alten Elbtunnel, Number 30 Dezember 2007 Öjendorf, dann Number 40 Günter Heyers Geburtstagsmarathon am 19.07.2008 wieder in Öjendorf.

Nummer 48 war dann bei „Abbi“ Henne und 49 sollte dann der Georgsmarienhütter Nuller bei Georg Rolfing sein. Nummer 50 natürlich wieder am See in Öjendorf. So war das geplant, aber Pläne kann man ja auch wieder ändern und der neuen Situation anpassen!

 

Nun hatte ich schon des öfteren von Bad Arolsen gelesen und gehört. Dort treffen sich ja all die Spezies aus der Marathon und Ultraszene und der soll ja auch nicht ganz einfach sein, hatte ich gehört. Nun war da aber mein Plan! Vom 15.11.08 bei „Abbi“ bis 13.12. bei Georg sind ja 4 Wochen. 4 Wochen nur auf der Trainingsstrecke rumdaddeln ist eintönig und bringt nichts.

Also rief ich da erst einmal bei Heinrich Kuhaupt an ob ich da noch mitlaufen könne. Eigentlich werden telefonische Anmeldungen nicht anerkannt, aber als die Kuhaupts hörten dass der „Ex-Kanzeler“ persönlich am anderen Ende der Leitung war, wurde dann die „Ausnahmegenehmigung“ erteilt. Allerdings mit Aufschlag, da kannten die kein Pardon. So schleppte ich dann flugs  € 30,00, verpackt in einem Brief zur Post an Heinrich Kuhaupt.

2 Tage später erkundigte ich mich nach dem Stand der Dinge und der war gut die „Kohle“ war angekommen. Blieb noch die Frage der Unterkunft, da ich ja bereits Freitag anreisen wollte, da versicherte man mir dass ich in der Turnhalle campen könne. Jörg Koenig hatte ich noch angemorst ob er mitkommen wolle, so als „Beifahrer“ jedoch meinet er, er bekomme kein Frei am Freitag von seiner Firma. So machet ich mich dann am Freitag den 28.11.08 auf die „Socken“ Kurs Bad Arolsen. Bin dann über Kassel gefahren und bekam dann beim Ansteuern auf Bad Arolsen einen Vorgeschmack was mich am nächsten Tag dort erwarten sollte. Kam mir vor wie in den Alpen oder auch in meiner Heimat im Westerwald. Serpentinen, eine nach der Anderen. Um 19.45 Uhr bin ich dann an der Twistsee Turnhalle in Bad Arolsen „gelandet“. Es hieß zwar bis 21.00 Uhr kann man da hinein, aber dass man dann nicht mehr heraus und wieder reinkam das erfuhr ich dann erst vor Ort. Mein Magen meldete sich, also wenn du hier morgen laufen willst dann brauche ich aber noch etwas Futter Chef sonst wird das nichts. Also musste Futter ran! Man empfahl mir ein Lokal 200 Meter entfernt, genannt Saustall. Naja dachte ich wenn das mal was wird. Saustall,  das fängt ja gut an!

Der Saustall war aber sehr beliebt hier im Ort und ich glaube da war keiner mehr zu Hause, die waren alle im Saustall. Gerammelt voll das Haus! Da was zu Essen bekommen hätte Stunden gedauert und die hatte ich nicht zu Verfügung. Man empfahl mir aber dann freundlicher Weise 200 Meter weiter eine italienische Pizzeria. Die fand ich dann schnell und sah dann beim Ansteuern des Lokals eine in auffälligem Gelb gekleidete bärtige Gestalt beim  „Mampfen“. Beim Annähern an diese Gestalt wurde mein Verdacht bestätigt und Bremen hatte einen seiner Botschafter auf die Menschheit losgelassen in Form von Helmut Rosieka (Kennt den Einer??). Aber er war nicht alleine, - hat sich wohl nicht getraut. Als Verstärkung hat er mir dann Stampfer Hartmann aus Tirol vorgestellt. Nun hatte ich die Ehre Ihn  auch mal persönlich kennen zu lernen. Aus Kommentaren auf der Homepage des 100MC war er mir ja schon ein Bergriff.

Dem Pizzeria-Chef habe ich dann klar gemacht, dass ich unbedingt und schnell eine große Pizza brauche, da um 21.00 Uhr in der Turnhalle die Tore geschlossen werden. Dies hat der sehr ernst genommen und ich konnte noch rechtzeitig die Twistseehalle entern. Zum Glück hatte ich noch einige Falschen Erdinger im Auto und er Abend war gerettet. Meine Mitcamper schauten etwas besorgt auf die vielen Zwiebeln auf meiner Pizza, aber erfreulicher Weisen ist da in the night nichts „passiert“. So lag ich tatsächlich um 10.30 Uhr schon in der Heija. Was tut man doch nicht alles für den Sport, aber ich war ja nicht der Einzige. Habe erstaunlicher Weise sehr gut geschlafen und bin so gegen 08.00 Uhr aus meiner „Höhle“ gekrochen.

Die Ersten Anreisenden waren schon eintroffen und in die Turnhalle kam Leben. Tatsächlich

fanden sich 507 Marathonis und Ultras ein. One of the best oculist HaWe Reher aus  Osnabrück traf ebenfalls frühzeitig mit seinem „Gefolge“ ein, so dass  noch reichlich Zeit war für einen kleinen Erfahrungsaustausch. Sigrid Eichner, Hajo Meyer sowie Rene Wallesch konnte ich schon am Vorabend begrüßen, auch rechtzeitig erschien Horst Preisler mit einem Rucksack, als wenn er einen Berg besteigen wollte.

Heinrich Kuhaupt erklärte Allen die Regeln für diesen Lauf mit der Bemerkung aufzupassen damit alle gesund zurückkommen.

 

D e r   L a u f.

   

Ca 400 m hatten wir dann zu gehen um zum Start am Twistsee zu gelangen.  Dieser erfolgte dann pünktlich um 11.00 Uhr. Leider hatten die Wetterfrösche uns getäuscht und es hatte schon früh morgens kräftig geschneit.  Zum Start hatte es zwar aufgehört aber die Strecke war teilweise ganz schön rutschig durch den Schnee und das Laub.  Aber es ging man konnte laufen. Die angekündigten „Berge“ kamen da auch so ab km 5 zum Vorschein.  Helmut Rosieka passierte mich so bei km 8 und gab mir noch ein paar nützliche Hinweise zur Strecke.

So bei km 15 etwa „pirschte“ sich Karl Ernst Roesner an mich heran und ich begrüßte ihn dann vorschriftsmäßig.   Da ich zum Advents-Marathon eine rote Weihnachtmannmütze anhatte, erkannte mich Karl Ernst zunächst nicht.  Als ich ihm dann zu erkennen gab wer da unter der roten Tarnkappe lief war die Sache klar.  Karl Ernst lief mit Kalle Wiegand und einem anderen Läufer, den ich nicht kannte, in einer Gruppe.  Ich entschloss mich dieser Gruppe einwenig anzuschließen.  Kalle war Karl Ernst dicht auf den Fersen was Karl Ernst auch nervte.  So ließ Karl Ernst Kalle vor und wir beförderten ihn zum Gruppenführer.  Diese Position gefiel Kalle eigentlich ganz gut, solange es den „Berg“ herunter ging.  Unten angekommen überließ er dann die Führung wieder Karl Ernst.  Allerdings wurde diese Position untereinander öfter durchgetauscht.  Irgendwann zogen die 3 dann von dannen und ich kämpfte wieder alleine.

Irgendwann so bei km 27 war da vor mir wieder so ein „Bergsteiger“ mit umgedrehtem Kappi.  Ich ahnte schon wer das sein konnte und Bingo es war Heiner Schütte.  Seine Laufpartnerin Birgitt Koszy hatte sich für ein paar Minuten unsichtbar gemacht. Von Heiner erfuhr ich dann dass Birgitt Heute ihren 100sten Marathon lief.  Etwas später ließen mich die Beiden dann wieder alleine.

Beim vorletzten Verpflegungsstand war ein 1 Helfer und 3 Helferinnen mit den selben roten Weihnachtmannmützen wie meine.  Als die mich sahen, hoben sie die Arme und feuerten mich an, Helmuth wir warten schon auf dich ,- gib Gas.  Später sollte ich erfahren woher die meinen Namen wussten! 

So bei km 30 versägte mich dann Altmeister Horst Preisler , mit einem kurzen Hallo Helmuth zog er von an mir vorbei.  Mir blieb nur noch das Staunen.  Die eigentlichen „Berge“ waren ja nun vorbei, es  waren doch so einige langgezogene leichte Steigungen die es aber in sich hatten. Natürlich habe ich mir wieder zig mal geschworen, dass ich so etwas „nie“ mehr mitmache.  Schuhe durch nass, kalte Füße usw. nee Herr Kohl es reicht nun!- so meine Stimmungslage.  Plötzlich war der Besenwagen hinter mir.  Aber ich war noch lange nicht der Letzte.  Die Stoßstange an meinen Fersen, das nervt. Also blieb ich erst einmal stehen dass die vorbeifahren konnten.

Fürsorglich haben sie mich dann gefragt ob bei mir alles in Ordnung sei und der Letzte wäre ich noch lange nicht. Eine Läuferin mit der ich schon etliche km zusammen lief war ganz besorgt wenn sie die Letzte wäre. Da beruhigte ich sie und sagte zu ihr: Bei diesem Läuferfeld und diesem Wetter musst du dir darum keine Gedanken machen. Hier zählt nur das Ankommen ohne Verletzung, die Zeit ist da nicht wichtig. Bei Ultras zählt nur Eines. Durchhalten und finnishen.  Das half irgendwie denn  auch sie kam im Ziel an.

Bei km 38 hatte ich auf einmal wieder richtig Lust am laufen und gab Gas. So begann dann das Einsammeln und kurz vor dem Ziel hörte ich dann durch den Lautsprecher, dass auch Heiner gar nicht so weit von mir weg war.  Auch Karl Ernst und Kalle befanden sich noch am Ziel.  So konnte ich mit 05:22:49 finnishen und war doch irgendwie stolz, diese Zeit bei dieser Strecke. Gut Chicago dieses Jahr war ab km 30 tierisch heiß über 30° aber dafür ganz flach. Dann 6 Minuten besser wie Chicago bei diesen Bedingungen und ohne Verletzung, - ich war zufrieden. Nach einer „herrlichen“ kalten Dusche (was uns nicht umbringt macht uns nur härter!!) nachdem ich mich wieder einigermaßen hergerichtet hatte, begab ich mich an die Futterstelle. Helmut Rosieka traf ich dann auch wieder und erzählte ihm unter anderem von den 4 Weinachtmännern die mich so stürmisch begrüßten. Da schmunzelte das Schlitzohr und sagte denen habe ich gesagt das da gleich so ein Weihnachtmann kommt mit einer roten Mütze und das ist der Helmuth, den sollen sie mal anfeuern.

 

Die Streckenführung war eigentlich Bestens. Ein Verlaufen fast unmöglich es sei denn man war blind. Auch die Verpflegungsstände bestens ausgerüstet und auch immer gute Infos.

Das Schöne an der Sache für Heinrich Kuhaupt, Alle haben gefinnisht, Keiner verletzt!!

 

Da es die Urkunden erst viel später gab und ich wieder nach Hause wollte, hat Kalle Wiegand mir angeboten sie mit nach Georgsmarienhütte zu bringen am 13.12.. Also muss ich am 13.

dahin wenn ich meine hart erkämpfte Urkunde haben will!!  Aaaaber nur um die Urkunde

Abzuholen...........(Glaubt das Einer??)



Heinz Helmuth Kohl (links) zusammen mit Hans Jürgen Lange in Öjendorf

 

Heinz Helmuth Kohl    


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5 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Claudi schrieb am 01.12.2008 - 20:40 email

Mann Herr Kanzler, wieder mal ein Bericht, der so unterhaltsam ist, dass Außenstehende sicher denken, Marathonlaufen ist ein kulinarischer Wochenendtrip mit Tanzeinlage! Ich freue mich auf die nächsten 50 Berichte!

Viele Grüße

Claudia

Nr. 2   Werner schrieb am 01.12.2008 - 20:51 email

Hallo Helmuth,

schöner Bericht - da hat Claudia recht. Cool Das mit der Tanzeinlage hätte ich dann schon gern mal gesehen! Mr. Green Kommst Du denn totzdem noch zum Nuller? Ansonsten sehen wir uns zum P.W.

Gruß Werner

Nr. 3   Stampfer Hartmann schrieb am 02.12.2008 - 08:30 email homepage

Schöner Bericht Helmuth,alles Gute für die nächsten 50

Nr. 4   Günter Antoni schrieb am 02.12.2008 - 10:45 email

Helmuth, herzlichen Glückwunsch zu Deinem 50. Wir wollten ja eigentlich diesen zusammen beim PWM in öjendorf laufen, na ja, wenn die Beine jucken, muss man halt Marathon laufen.Ich bin beim Ratzeburger Adventslauf(für mich Tradition)gelaufen, waren aber nur 31,5km. War aber super.

Viel Erfolg beim Nuller.

Nr. 5   Christian Hottas schrieb am 05.12.2008 - 20:22 email homepage

Von Hartmann gibt es auch einen Bericht im Web: Hab ich samt Foto kopiert und unter teichwiesen.myblog.de/teichwiesen/art/6164527/Bad-Arolsen-Advent-Waldmarathon-am-30-11-2008-Bericht-von-Hartmann-Stampfer aufgespielt... Mr. Green