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Dienstag, 22.12.2009 | von: mw

Der Brocken in Berlin 19./20.12.2009

Neuer Kälte- und Streckenrekord am Brocken in Berlin

Nachdem nicht nur ich wegen der bevorstehenden Kältewelle etwas unsicher geworden war, ob der Lauf stattfinden würde, beruhigte mich Sigrid am Telefon, wir bewegten uns ja, dann sei es nicht so schlimm. Nun denn, ich reiste an, in der Hoffnung, dass wir an beiden Tagen zumindest drei Starter sein würden.
Sonnabend war ich dann ganz überrascht, dass neben acht Startern mit Zielabsichten – diese acht kamen auch alle durch – weitere Teilzeitläufer am Start waren: bei minus 15 Grad. In der ersten Runde, die gleich mit einem kaum laufbaren Abschnitt beginnt – jede Runde á 2,5 km weist 87 Hm auf – pumpten unsere Herzen dann auch gewaltig, aber es war erstaunlich, wie schnell man sich an die neue Kälteumgebung gewöhnt hatte. Die Mitläufer vorne waren mir bis auf Felix neu, so dass das übliche Bestzeitenposing stattfinden konnte. Schnell stellte ich fest, dass Christian mit einer aktuellen Bielzeit von 8:34  meinem Streckenrekord von 3:53 gefährlich werden könnte, er würde aber unter 14 Minuten pro Runde laufen/gehen müssen.
Um es kurz zu machen: Ich hätte es ihm bei dieser Schneeunterlage und diesen arktischen Temperaturen nicht zugetraut, aber er lief die 42 km couragiert alleine und: schaffte es! In 3:50:06 kam er ins Ziel, was wirklich eine hervorragende Leistung auf diesem winterlichen Parcours darstellt. Glückwunsch!
Felix lief trotz durch Schneefegen blockierten Rückens gute 4:08, worauf dann Michael und ich mit deutlichem Abstand in 4:19 folgten. Michael lief dabei erst seinen achten Marathon, davon sieben in diesem Jahr, inklusive der World Trail Masters in Dortmund. Er war morgens um 3:45 aus Northeim losgefahren. Ich staune immer wieder, was für Entbehrungen manche Läufer für ein Lauferlebnis erster Güte auf sich nehmen.
Ebenfalls bravourös finishten Frank Stein in 4:25, gefolgt von Stefan Bicher, mittlerweile berlinerbrockenerprobt, Klaus-Peter und Sigrid. 

Tag 2:  Dreimaliger Badwater-Sieger am Start!
Der nächste Tag versprach leider nicht, wärmer zu werden, erst nach dem Lauf sollten die Grade klettern.
Zufälligerweise traf ich am Sonnabend meinen Freund Tom Possert, der das einmalige Kunststück schaffte, dreimal hintereinander, von 1988 – 1990 Badwater (Insider wissen Bescheid) zu gewinnen. Sigrid hatte an diesem wohl heißesten Lauf der Welt (135 Meilen u. a. durch das Death Valley in Arizona) ebenfalls einmal teilgenommen. Zudem hatte er beim Iditarod-Race (800 Meilen on foot mit 20 KG-Schlitten im Schlepptau) mal den zweiten Platz belegt und war in 13 Tagen 1000 Meilen bei Sri Chinmoy in N.Y. gelaufen.
Plötzlich rief er mich um 22:00 Uhr am Samstag abend an, ob ich ihm Schuhe leihen könne, er wolle mitlaufen. Zwar sei er nach einer zweimonatigen Indienreise nicht im Training, aber er wolle es probieren.
Tatsächlich stand er dann um 8:30 am Start, zum Glück, denn außer Frank Stein, der für mich überraschend auch einen Doppeldecker wagen wollte, waren nur Sigrid und ich gekommen.
So kam es also, dass eine Ultralegende aus Cincinnati bei minus 14 Grad mit uns den Brocken in Berlin versuchte zu bezwingen. Nach sechs Runden hatte er aber genug, vermutlich waren ihm meine Schuhe zu groß.
Frank Stein erwies sich als hartnäckiger Konkurrent  für den von mir ersehnten Doppeldeckerpokal, den ich vor sieben Wochen schon erlaufen konnte und unbedingt noch einmal haben wollte.
Am Ende reichte es zum Glück, mit 4:27 lief es ungefähr so wie am Vortag.
Sigrid lief in ihrem 121. Marathon/Ultra in diesem Jahr (mit 69 Jahren) wieder ein klug eingeteiltes Rennen und finishte sicher unter sechs Stunden.
Es bleibt festzuhalten, dass Eike Tank und Wolfgang Ziegler durch ihre jeweilige Betreuung der Läufe die beiden Rennen geprägt haben. Bei 17 Runden ist es immer unheimlich schön, wenn jemand einem die Getränke einschenkt, ja sogar anreicht bzw. alle Rundenzeiten notiert, auf die Sachen aufpasst etc. Danke!




Dieser Doppeldecker war wieder ein unvergessliches Erlebnis, das ich jedem Marathonsammler ans Herz legen möchte.

Fröhliche Weihnachten an alle von Jobst

Hier noch die Ergebnisse:


 
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2 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Old Män schrieb am 22.12.2009 - 11:03 email

Hallo Jobst,

ich vermisse die löffelschen Hotpants.

Sollte doch Dein Markenzeichen werden!

Gruß

Old Man

Nr. 2   von Palombini schrieb am 22.12.2009 - 15:35 email

@OLD MAN:

Ja, Du hast recht, die hätte gut zur Clubjacke gepasst.

Ich darf noch anmerken, dass es mein 350. M/U-Streich war. Einer der ganz schönen und besonders intensiven!

Danke an Sigrid für die Idee!

Valete!