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Dienstag, 30.03.2010 | von: af

Heinz Helmuth Kohl in Holtenau

13.Holtenauer Geländemarathon am 27.03.2010

 

Von Heinz Helmuth Kohl

 

Wie schon des öfteren, war auch mal wieder dieser Marathon eigentlich gar nicht in meiner Planung.  Dann habe ich den Organisator Siggi Schmitz in Antalya mal wieder am Ziel getroffen und auf seine Frage, ob ich denn keine Lust hätte bei ihm am 27.03.2010 den 13. Geländemarathon mit zu laufen, wollte ich ja erst einmal nicht zusagen.  Nun hatte Siggi ja so einen treuen Hundeblick aufgesetzt, dass ein Nein praktisch da nicht hin passte.  Außerdem ist der Siggi ja fast 2 Köpfe größer als der Altkanzler und meine Mutter hat mir beigebracht sich nicht mit Größeren anzulegen.  Nun wollte ich den Siggi da nicht länger leiden sehen und habe dann zugesagt. Versprechen soll man auch einhalten und so bin ich dann mit meinem mobilen Kanzleramt am Freitag nach Kiel Holtenau gedüst.  Siggi hat dann wirklich einen prima Platz für das mobile Kanzleramt freigehalten, nur der rote Teppich fehlte noch.  Gerade als ich anfing den Wohnwagen zu placieren fing es natürlich schön an zu regnen.  Aber was soll’s, man ist ja nicht aus Zucker:

Kurz darauf konnte ich dann Sigrid und Hajo, die auch schon gerade eingetroffen waren, begrüßen.  Laufgenosse Rene, Stefan Bichler und Affenzahn höchstpersönlich hatten den Weg von Neumünster nach Holtenau läuferisch unter die Fußsohlen genommen, so als kleiner „Warmmacher“ für den Geländemarathon am nächsten Tag.  So gegen 21.00 Uhr kamen sie dann eingetrudelt und wir saßen dann alle noch im Vereinslokal einige Zeit zusammen und klönten ein bisschen.

Nun da ja mein letzter Öjendorf Einsatz mein 89. Marathon/Ultra war, sollte das dann Heute am 27.03.2010 meine Number 90 sein.  Das Wetter zeigte sich von seiner hässlichen Seite und es goss in Strömen.  Mein Kanzleramt war ja 100 Pro wasserdicht und ich brauchte mir jedenfalls darüber keine Sorgen zu machen.  Regen auf dem Dach, da kann man ja eigentlich gut schlafen.  Aber was da herunter kam hatte mit Regen nicht zu tun.  Das schepperte und klang so als wenn 100 Raben oben sitzen und auf dem Dach rumdonnern würden.  Irgendwann entschloss ich mich dann doch in die „Heija“ zu hüpfen und konnte auch schnell einschlafen.  Gegen Morgen war es dann total ruhig geworden und sah für unser Laufvorhaben wirklich gut aus.

Gegen 07.00 Uhr kamen dann die ersten Laufsüchtigen angedüst und es wurden immer mehr.

So konnte ich dann Horst Preisler und auch Türken Mike , mit dem ich noch vor 3 Wochen an der Türkischen Riviera in der warmen Sonne kämpfte, begrüßen.

Nach der Startnummernausgabe gab es noch ein kleines Frühstück, Kaffee und belegte Brötchen, was will man mehr!? Was braucht man mehr!?

 

D e r  L a u f.

 

Es wurde in 2 Gruppen gestartet: Um 08.00 Uhr die etwas langsameren Läufer und um 09.00 Uhr dann die schellen Hirsche.  In Andenken an unseren kürzlich verstorbenen Clubkollegen und Freund Lothar Gehrke wurde eine Schweige-Gedenkminute eingelegt.  Pünktlich um 08.00 Uhr gingen wir dann auf die Reise.

Ein besonderes Highlight war für mich erst einmal festzustellen, dass all unsere über 1000 Marathons Riege vereint am Start stand.  Christian Hottas hatte ja eigentlich Heute etwas Größeres vor und wollte in Athen einen 48 Stundenlauf zelebrieren.  Wegen Problemen mit dem Zoll ect. hatte er dann seinen Flieger verpasst und sendete ein SOS nach Holtenau.  Siggi hatte ein Einsehen und schleuste ihn noch somit hinein.  Mit im Gepäck hatte der Teichwiesen Doc natürlich unseren blonden Engel Christine.  So kam es dann , dass alle 4 Tausender hier und Heute am Start waren.  Die Laufstrecke immer wieder zurück durch das Stadion als Rundkurs von 1.320,25 Metern war dann 32 Mal zu bewältigen.

An Laufprominenz hat es ja Heute wirklich nicht gefehlt.  So war sogar ein schwedischer Ultramarathon Veranstalter mit einem Topläufer auch dabei.  Nun habe ich mir mal, die Arbeit gemacht und die Marathons/Ultras zusammengezählt nur von den Leuten, die ich kenne.

Vom und Sturmvogel, Hajo , Horst Christian weiß ich ja die Stände persönlich.  Bei den anderen habe ich mir mit Hilfe der Jahresstatistik 2009 die Zähler herausgesucht.  So komme ich bei nur 20 mir bekannten Marathon/Ultraläufern auf die 10.260 Marathons!  Mit den anderen kommt man da locker auf 13.000 gelaufenen Marathons.  Also einem Otto Normalverbraucher darf man so etwas gar nicht erzählen.  Das begreift ja noch nicht einmal ein Normalläufer der brav 2 x die Woche seine 10 km dreht und ganz stolz darauf ist.

Zurück zum Lauf.

Infolge des Unwetters am Abend davor war natürlich die Laufstrecke teilweise ganz schön matschig und aufgeweicht.  Das hatte man dann drei mal, im Stadion 2 mal und dann noch so ein Stück Wiese auch ca. 100 Meter.  Ansonsten war die Strecke angenehm zu laufen.  Ich hatte mich entschlossen mein Angeber Shirt vom GMH Nuller anzuziehen was natürlich den Vorteil hatte , dass sich auch keiner verlaufen konnte da sie alle hinter mir her liefen!!.

Das sollte sich aber bald ändern!

Thorsten Themm war dieses Mal nicht von der Partie, dafür unterstützte er aber die Veranstaltung als Rundenzähler.  Er saß da mit Wollmütze, wie ein Hahn im Korb flankiert von 4 Damen.,  während wir mit den Naturgewalten kämpften.  Aber das habe ich ihm dann auch gegönnt, hatte er doch einmal wieder in Kienbaum beim 100 km Lauf eine beachtliche Leistung abgeliefert in 09:56:59.

Irgendwann kam dann unser türkischer deutscher Botschafter Mike mal wieder auf meine Höhe und meinte:  Helmuth weist du noch vor 3 Wochen in Antalya? Rechts das Meer, links und voraus die Berge, keine Wolken und ein strahlender Himmel – „Ja Mike, wenn ich die Augen schließe könnte ich mich ja an diesen Gedanken klammern, wenn das dann hier bloß nicht so nasskalt und rutschig wäre.“  So trabten wir weiter unserem Läuferschicksal ergeben. Dass Heute nicht mein bester Tag war, war mir schon seit längerem klar.  Wie oft mich der Sturmvogel und Hajo versägten weiß ich schon gar nicht mehr.  Der Teichwiesen Doc war ja voll Power, wollte er doch eigentlich Heute in Athen 48 Stunden laufen, also musste die aufgestaute Power irgendwo hin.  So tobte er sich hier aus und hat den kleinen Altkanzler 2 mal versägt, (Die Rache ist ihm sicher!).  Kalli Jost hatte ja länger ausgesetzt wegen Kniebeschwerden und kam auch auf einmal an mir „vorbeigehumpelt“. „Nun wollen wir hier mal wieder für Ordnung sorgen“ sagte er zu mir und setzte zum Versägmanöver an. „Ich denke du hast dein Knie kaputt, wieso kannst du denn heute wieder laufen?“, meine Frage. „Ist ja auch kaputt, habe jede Menge Schmerztabletten genommen mal sehen ob das geht“, so Kalli. „Aha!, da haben wir ihn ja, unseren Dopingsünder“, meine Antwort. „Sage das aber bloß keinem“, seine Antwort. „Ist doch klar, das bleibt unter uns Kalli.“

Gefühlsmäßig ging es mir eigentlich recht gut.  Die Verpflegung war ja auch Bestens aber bei diesem nasskalten und dann immer wieder diese Stopper durch den Schlamm, ne das war nicht das richtige für Helmuth.  Aaaber Heute wollte ich auf jeden Fall meine Number 90 mit nach Hause nehmen.  Allerdings als mich dann auch noch der Kaleu versägte, da fing ich dann doch ein weinig an zu grübeln, aber nur ein wenig.  Nicht dass ich Günter dass nicht gegönnt hätte, nein so fies ist der Altkanzler nicht.  Im Gegenteil, ich bewundere den Kaleu immer wieder, wie der durchhält und nie aufgibt.  Meinen Trott hatte ich sowieso nicht mehr vor zu verändern, 5 oder 10 Min. mehr oder weniger, was soll’s, ankommen Heute, ist alles. Gedanken an das kühle Erdinger und die heiße Dusche hielten mich aufrecht.  Schneller wurde ich bestimmt nicht mehr, also musste der Kaleu einen kleinen Getriebeschaden oder so etwas ähnliches haben.  Konnte ich doch tatsächlich ungewollt wieder Land zurückgewinnen. In Gedanken hatte ich nach meiner Rechnung schon 27 Runden, also 5 Rest. Anfrage meinerseits bei den netten Damen ergab: du hast noch 4 Runden.  Man kann sagen was man will, so etwas tut mich dann immer wieder beflügeln.  Jedenfalls wusste mein Body, es geht dem Ende zu.  Nur noch 4 Runden das ist doch ein Lacher und so trudelte ich dann tatsächlich noch im Ziel ein und war noch nicht einmal der Letzte.  Uwe C. stoppte dann auch eine 05:43:11 und dann bekam ich auch noch eine schöne Medaille von einem netten Mädchen umgehängt.

Eine Sub 5 war Heute für mich inpossible und 43 passte ja mit meiner Startnummer 43.

Die Kunst ist ja, in einer negativen oder schlechten Sache immer noch etwas Gutes zu sehen und zu finden.  Jedenfalls wieder schadlos einen Marathon im Sack sowie neue brauchbare Erkenntnisse gewonnen.

Die anschließende Dusche war natürlich eine Wohltat und dann ging es zum together meeting. um den Kalorienverlust wieder auszugleichen.  Es gab dann noch eine schöne Rede über Lothars Wirken und Schaffen zu seiner Lebzeit zum Wohle des Clubs und der anderen Läufer und die Erkenntnis, dass er leider viel zu früh zu seinem letzten Marathon gestartet ist.

Urkunden gab es dann auch vor Ort, richtig schön handgemacht noch von Siggi immer mit einem netten Spruch für Jeden, wie sich das auch für einen ordentlichen Veranstalter gehört. Auch wurden die ganzen Helfer einmal geehrt, denn was wären die Veranstaltungen ohne die Helfer!? Die meiste Arbeit haben die doch. Wir brauche ja nur zu laufen, - Gelle.

 

Nachdem ich mein Kanzleramt wieder vorschriftsmäßig an meine Staatskarosse angeschraubt und große Verabschiedung erledigt hatte, begab ich mich auf die Heimreise.

 

So ca 20 Minuten war ich schon auf der Autobahn Richtung Hamburg und tuckerte so schön gemütlich durch die Landschaft. Da brettert mit Gehupe, Blinken und Bremslicht usw. ein weißer Golf an mir vorbei und schiebt sich vor mich. Grübel, - Rocker oder Panker usw.??? Dann die Entschlüsselung  HH-JM  das kann nur Hajo, Sturmvogel und Laufgenosse sein. Mann, dachte ich so bei mir, da sitzen in dem kleinen Golf zusammen 3.500 gelaufene Marathons/Ultras

 

Jedenfalls hat sich die Reise nach Holtenau gelohnt, mal wieder mit vielen netten Laufverrückten zusammen gewesen.



Doris und Hiren



Karl-Heinz und Hajo



die Prominenz kommt ... 



der Kaleu und Karl-Heinz



alle bitte recht freundlich



Startnummernausgabe



Fachsimpeln



Laufstrecke im Holtenauer Stadion



die AFTER RACE PARTY kann beginnen

 

Heinz Helmuth Kohl


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1 Kommentar

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   René Wallesch schrieb am 30.03.2010 - 19:53 email

Hallo Kanzler, das Gefährt HH-JM war diesmal etwas leichter, und kam daher wohl so schnell voran. Neutral Gut 2000 Zähler (Sigrid und ich) waren bereits am Kieler Hauptbahnhof in ein größeres Taxi (weiße Farbe mit so'nem roten Streifen in der Mitte) umgestiegen. Razz Du weißt ja: Konkurrenz belebt das Geschäft. Mr. Green