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Donnerstag, 28.08.2014 | von: rw

Blue Port



Am Mittwoch 30. Juli traf sich ein Haufen Laufbegeisteter auf der Hamburger Landungsbrücke 10...


...nicht zu verwechseln mit dem gegenüberliegenden Dock 10.


Nicht nur er war heuer angetreten, um 42 Kilometer zu laufen.


Christian H. (ganz links im Bild) hatte mal wieder eine außergewöhnliche Laufidee, die für manchen vielleicht verrückt klang und immer noch klingt und für andere sicherlich auch verrückt war. Wenige Meter nach dem Start liefen wir an der Störtebeker vorbei...dabei gleich der Hinweis: 3. Störtebekermarathon ist am Sonntag 31. August, dann aber nicht so flach wie heute...bei Erscheinen dieses Berichts nur noch 2 Startplätze frei.


Je weiter wir uns von Brücke 10 entfernten, umso voller wurde die Laufstrecke, die sich auf Pontons mitten in der Elbe befand. An diesem Raddampfer war stop and run angesagt.


Wer hier ankam, hatte wieder eine halbe Runde geschafft.


also 36 mal von Brücke 10 zum Museumsschiff Rickmer Rickmers und dann auch wieder zurück 


Und wenn dann gerade mal eine Fähre angelegt hatte, war hier auch noch etwas mehr Verkehr.


Oftmals konnte man sich auch nur noch in die Schlange einreihen...


...und kam gar nicht mehr zum Laufen.


Jens hier noch in freier Wildbahn...


...hatte auch manchmal seine Mühe mit den Zuschauermassen...noch lächelte er aber. Dieser Lauf erinnerte mich an meinen ersten Marathon 1996...auch in Hamburg, zwar mit abgesperrter Laufstrecke aber entsprechend mehr Teilnehmern und entsprechender Anzahl Remplern...nur dass die SportfreundInnen damals mehr Verständnis für die unbeabsichtigten Hautkontakte hatten als heuer die unfreiwillligen Zuschauer.

Bei diesem stop and run in Kombination mit der Affenhitze und...


....der Currywurst Dänemark, die ich beim Warmlaufen durchs Hamburger Stadtgebiet entdeckte und mir noch eine Stunde vorm Start reinzog...


...war eine Pause dringend von nöten...Auswahl gab es genug...  


...und so legten Christine, Affenzahn und ich einen Stop beim Captain für Bier...


...und Jägermeister ein.


In der "Fischkajüte" herrschte schon Weihnachtsstimmung.


Und dann entdeckte ich ein verlassenes "Dithmarscher"...wie die Flaschenpost wohl den Weg alleine aus dem Wasser fand, oder war da etwa noch Gerstensaft drin?


Andere hatten ihre speziellen Durstlöscher selber mitgebracht.


Nach dieser Pause hatte ich dann schon 2 Runden Rückstand auf den Veranstalter. Fragte dann beim nächsten Überholvorgang mal vorsichtig nach dem Zeitlimit an...soll ich vergessen, meinte dieser...aber da ich am Ende dann doch einige Runden vor Christian lag, war meine Sorge wohl eh unbegründet.


Vor einigen Stunden sah es noch so aus, als wenn der Veranstalter gar nicht mitlaufen würde. Aber dann fand sich doch noch ein Helfer aus dem Läuferumfeld.

Der Kuchen sah zwar verlockend aus, nach der Currywurst hatte ich aber nicht das Bedürfnis, heute noch etwas zu essen.


Im Laufe des Abends durfte (fast) jeder mal ran und sich als HelferIn einbringen.


Auch hoher Besuch tauchte auf. Irgendwann erschien Ex-Sportwart Peter der K(leine). Apropos Sportwart: Mehrere Passanten fragten, was das denn hier für ein Lauf sei, und ob es da evtl. einen Grund gäbe. Auch an der S-Bahn-Station Landungsbrücken wurde ich noch auf die Medaille angesprochen.

Diese Veranstaltung wäre doch der ideale Ort, fürs Laufen Werbung zu machen, z. B. durch Verteilen von 100-MC-Flyern...erinnere mich noch an die ersten Teichwiesenweihnachtsserien, als massenweise Spaziergänger nachfragten, was denn da so läuft, Helfer Ronald gar nicht mehr aus dem Erzählen rauskam und irgendjemand ein großes Banner aufhing.


Auch unser Kassenwart aus der Nordheide ließ sich blicken.


Madame Schroeder mit "oe" wurde einige Runden von ihrem Sponsor begleitet. Sie ist ja richtig "faul" geworden...sagte sie mir doch beim spontanen Eisessen am 22. Juli, dass sie diesen Monat erst Zähler hätte...das kann nur besser werden.


Aber ob das Laufen im Hafen so sicher war? Christine meinte zu mir, nach diesem Lauf braucht sie erst einmal einen "Hugo". Was das ist, konnte sie mir auch nicht genau erklären...


...ob sie wohl den "Hugo" unter der Rickmer Rickmers meinte?

Bei den unzähligen Angeboten der Marktschreier und da Christian sich ja nicht konkret zum Zeitlimit geäußert hatte, schlug ich Christine vor, während des Laufs noch eine Hafenrundfahrt zu machen; aber dazu kam es dann doch nicht.

...
Nicht nur auf Brücke 10 gestartet, sondern auch die Startnummer 10...Brigitte meinte schon beim ersten Foto des Tages, dass das heute nichts werden würde...ihre Haare säßen nicht...


...Jens wirkte dagegen heute sehr fotogen.


Christoph gewann den 1. Blue Port Marathon. Als er fertig war hatte ich erst 20 Runden absolviert. Es ist mir ein Rätsel, wie man sich unter 5er Schnitt durch diese Menschenmasse drängeln konnte. Herzlichen Glückwunsch.


Gegen Ende der 31. Runde gab es noch ein Bierchen...Affenzahn wollte schon eher Pause machen, hatte ihm allerdings gesagt, man müsse sich auch Zwischenziele setzen.


Und dann störte uns doch noch so ein Organ des Vorstands, und wir liefen schnell unsere letzten Runden.


Nach meinem Finish sah der Blick auf Dock 10 dann so aus, doch wesentlich blauer als auf meinem Foto von heute Nachmittag...und das lag nicht am Alkohol.


Mangels Teichwiesenzaun und daher mangels Bechermehrnutzung wurden irgendwann die Trinkgefäße knapp. Während meiner Helferphase am Verpflegungsstand sah ich, dass es auch hier eine Möglichkeit gab, genutzte Trinkbecher zu deponieren...schon mal für 2016 vormerken. 

Beim Bierchen hatte ich schon mal überlegt, ob diese Laufstrecke nicht auch zu anderen Jahreszeiten ihren Reiz hätte. "Hör bloß auf", sagte Peter der K(leine), "sonst gibt es bald eine Herbst-, und Winter-...Edition" Obwohl, dass wäre doch noch harmlos. Da kam dann des Nachts ein Sportfreund aus Schleswig zu mir an den Verpflegungsstand...er war heuer nur dienstlich und nicht läuferisch in Hamburg...und fragte, ob wir hier jeden Tag laufen würden...also Peter, dagegen war doch mein Nachdenken echt harmlos.


Alle zwei Jahre leuchtet der Hafen blau. Dann treffen sich die Marathonläufer sicherlich wieder hier auf Brücke 10...es sei denn, Christian entwickelt bis dahin noch eine verrücktere Idee.
 
Noch einige Laufbilder von diesem unvergesslichen Tag:


  


















Und dann gab es zwei Tage später natürlich auch noch einen zweiten Teil dieser Laufserie.



Gestartet wurde auf der Freihafenelbbrücke. Nun ist eine Straße diesen Namens auch im Stadtplan verzeichnet...wenn ich denn mal reingeschaut hätte...hatte mich durch den Begriff "HafenCity" in der Ausschreibung irritieren lassen und in Kombination mit Hafen dann die U-Bahnhaltestelle "Baumwall" gewählt. Auf die Frage nach einem alten Zollhaus, wurde mir gesagt, die seien fast alle abgerissen worden, aber zu einem Gebäude wurde mir der Weg gezeigt.

Für länger als 400 Meter waren die Brücken hier allerdings etwas zu kurz...Veranstalter war telefonisch nicht zu erreichen, also mal auf die aushängenden Übersichtspläne der HafenCity geschaut...2 Brücken nahe der U-Bahnstation "HafenCity Universität" könnten von der Länge passen. Da gab es dann auch eine Brücke, die sah aber nicht so aus, als wenn sie aus dem letzten Jahrhundert stammen würde. Und da der Veranstalter immer noch nicht erreichbar war, nahm ich dann auch mal meinen Stadtplan aus dem Rucksack und entdeckte den Namen "Freihafenelbbrücke"; der direkte Weg war allerdings durch eine Baustelle versperrt und so hoffte ich, über die bereits erwähnte neumodische Brücke zum Start zu gelangen...


...und so erschien ich das erste Mal bei einer FEM-Veranstaltung zu spät und startete mit einer Runde Rückstand aufs Hauptfeld an diesem Wendepunkt.


Aber es gab noch genügend Runden diesen Rückstand wieder wettzumachen...aus ursprünglich geplanten 45 wurden nach neuer Vermessung 50...ließ sich auch besser rechnen.


Einen zweiten Wendepunkt gab es hier.


Ein Novum bei FEM-Veranstaltungen: Alle 100 Meter war eine Markierung.


Aber ob man hier überhaupt laufen durfte? "Betreten verboten"


Welche Ausblicke bot die Strecke? Auf der einen Seite fuhren regelmäßig Züge...


...und Autos vorbei...


...auf der anderen Seite hatten wir einen Blick auf diesen Pott und etwas Hamburger Panorama...


...welches Erika hier genoss.


Kurze musikalische Unterhaltung kam von diesem Kahn.


Wenn die Strecke auch ziemlich öde wirkte, fanden doch Schlachtenbummler den Weg zu diesem Event.



Und auch das Paar aus Wentorf schaute wieder vorbei.


"Mit 17 hat man noch Träume", aber Jens-Peter ließ stark nach...da fehlte sicherlich der Jägermeister made in Oldesloe.


Oder es war die Hitze...der August begann so wie der Juli endete...zum Laufen zu heiß.


Er wollte schon aussteigen.


Aber da kam ihm ein Sportfreund zur Hilfe...St. Pauli und patzen in Hamburg, das geht auch gar nicht.


Hatte schon befürchtet, dass der Tee bei diesem ganzen Gebecher irgendwann alle sein wird. Schließlich war er bei dieser Sonneneinstrahlung doch wesentlich kühler und schmackhafter als die Cola. Der Veranstalter hatte mitgedacht und im Laufe des Rennens die Teebehälter ausgetauscht.


Auch Becher waren heute ausreichend vorhanden jedoch gar nicht nötig, da heuer aufgrund weniger Passanten wieder die bekannte Teichwiesen-Becher-Mehrnutz-Regel angewandt werden konnte.


Gegen Abend tauchten immer mehr Paparazzi auf der Strecke auf...aber nicht der Läufer wegen...der Hafen wurde wieder blau und ein Feuerwerk war auch angekündigt. Auch das Deck der Brücke schimmerte jetzt etwas bläulich...


...so richtig zur Geltung kam das aber erst, als schon fast alle im Ziel waren.


Auch das Feuerwerk sollte erst spät in der Nacht stattfinden, als ich mich bereits auf dem Heimweg befand. Angeregt durch diese Blue-Port-Laufserie besuchte ich aber Samstagabend mit meiner Frau den Hafen und genoss das Zusammenspiel von Kreuzfahrtschiffen und Raketen.


Die Frauensiegerin in ihrer letzten Runde...Kirsten finishte heuer übrigens ihren 50. zählbaren Lauf und hat damit die halbe Quali für die Mitgliedschaft bei den 100ern geschafft...Christians Schlagzahl vorausgesetzt, ist die Hundert im nächsten Winter sicher noch machbar.

Halbzeit hatte ich an diesem Tag übrigens auch: Wurde ich doch heute Vormittag mit einem Blumenstrauß daran erinnert, dass ich bereits 25 Jahre Arbeitsjahre hinter mir habe, und dann in 25 Jahren bereits die Pensionierung ansteht.


Am Ende waren alle froh, es geschafft zu haben und einen Staubfänger um den Hals zu tragen.


Meine erste Fahrt mit der U4...und nettes Personal gibt es hier, als ich die Treppe runtereilte, wurden die Türen gerade geschlossen, der Fahrer winkte mir zu, und ich durfte noch einsteigen.










Vielen Dank Christian für diese Laufveranstaltung...warum immer in die Ferne reisen, denn das Gute liegt oftmals so nah...wieder mal habe ich einen Teil Hamburgs (wenn diesmal auch nicht die Örtlichkeit, sondern das blaue Ereignis) kennen und schätzen gelernt, von dem ich vorher keine Ahnung hatte...weiter so.

Mein Vorschlag für den Blue Port 2016: Den Start am Freitag etwas nach hinten verschieben, damit LäuferIn den blauen Lichteffekt auch bei Dunkelheit wahrnehmen kann. Am Mittwoch sollte die Startzeit wohl nicht verändert werden. Während sich der Stau in den Nachmittagsstunden hauptsächlich auf den Bereich der Hafenfähren konzentrierte und auf den hinteren Brücken noch freie Bahn war, herrschte mit zunehmender Bläue auf der ganzen Laufstrecke reger Betrieb.


дружба 
Товарищ René 



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3 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Christoph schrieb am 29.08.2014 - 09:27 email

Danke, für die schönen Bericht und die tollen Bilder wieder einmal!

Also den 5er Schnitt habe ich nur durch die Bereitstellung, der ausgewogenen Verpflegung hinbekommen. Danke an den Verpflegungsstand! Gelaufen bin ich dann in Intervallen.

D. h. zwischen den Touris abstoppen, danach dann umso schneller weiter! zwinker

Nr. 2   Christian H. schrieb am 29.08.2014 - 13:51 email homepage

Danke für den anschaulichen und reich bebilderten Doppel-Bericht, René!

 

Zum 1. Blue Port / 1. Landungsbrücken Marathon am 30.07.2014: Beim Einpacken fand sich übrigens noch eine nicht ausgepackte 100er Stange an Bechern. Es waren also reichlichst da! Big Grins

 

Zum 2. Blue Port / 2. Freihafenelbbrücke Marathon am 01.08.2014: Auch beim Lost Places Marathon am 24.10.2010 auf der inzwischen abgerissenen Weseler Rheinbrücke von 1953 hatten wir (dort sogar alle 50 Meter!) Zwischenmarkierungen. Und beim Lost Places Marathon am 05.02.2011 auf der ebenfalls abgerissenen Itzehoer Störbrücke von 1967 auch alle 100 Meter. smile

Nr. 3   Christian H. schrieb am 30.08.2014 - 22:02 email homepage

Von 100MC-Mitglied Falko gibt es ebenfalls kurzweilige Berichte über diese beiden FEM-Läufe:

 

1. Blue Port / 1. Landungsbrücken Marathon am 30.07.2014:

www.elchontour.de/Marathon/123-BluePort1/BluePort1.htm

 

2. Blue Port / 2. Freihafenelbbrücke Marathon am 01.08.2014:

www.elchontour.de/Marathon/124-BluePort2/BluePort2.htm