Sonntag, 26.08.2012 | von: mw

1. Siegener Marathon mit Musik 26.08.

Nachdem der Veranstalter des Koberstädter Waldmarathons in Egelsbach mit der zu kurzen Strecke die Teilnehmer im letzten Jahr verärgert hatte, habe ich beschlossen, Egelsbach bis auf Weiteres zu meiden. Lag zwar mit 200 km Anreise relativ günstig, aber ich hatte mich entschieden.

Mit dem 1. Siegener Marathon gibt es aber am selben Datum eine reizvolle neue Veranstaltung, auch, wenn dies mit einer Anreise von rund 340 km von Stuttgart aus verbunden ist.

Dies erfordert damit eine Anreise bereits am Vortag, bei der wir, Peter vom Lauftreff und ich, leider auch lange im Stau stehen, in dem wir wenigstens die Flugzeuge beim Landeanflug auf Frankfurt beobachten können.
 

Wir sind aber trotzdem früh genug vor Ort, um nach dem Einchecken im nur wenige 100 Meter entfernten Hotel unsere Startnummern abzuholen. In der Startgebühr von 30,55 Euro (bei frühzeitiger Anmeldung) ist ein Funktionsshirt inbegriffen. Die Startunterlagen erhalten wir im Veranstaltungsbüro :anlauf am Bahnhof Eintracht, ein altes Stellwerkhäuschen direkt am Veranstaltungsgelände undweit der Siegerlandhalle.

Der Autor des Berichts  mit den Startunterlagen (einziges Foto dank Peters Handy).  

Um 18:00 Uhr wird am Samstag der Halbmarathon gestartet, bei noch sommerlichen Temperaturen über 20°C.

Die Runde ist amtlich vermessen und mit Wendepunkt exakt 4,2195 km lang.

Nach der ersten von 5 Runden passieren die Läuferinnen und Läufer die Bühne direkt vor dem Start-/Zielbereich. 

Peter vom Lauftrefff und ich hatten uns für den Frühstart um 7:00 Uhr vorgemeldet, nachdem ich in Dresden beim Parkhausmarathon nur knapp unter 5:30 h gelaufen war. Ausserdem haben wir ja noch die lange Rückreise vor uns.
Rafael und Horst treffen wir hier auch zur frühen Stunde noch in der Dämmerung.

Auch Dietmar kommt gerade, um seine Startnummer abzuholen. "Lauf doch gleich mit uns um 7:00 Uhr los" sage ich ihm und das macht er auch.  

Laut Starterliste, die in einem dicken Programmheft der Stofftasche mit den Startunterlagen beigefügt ist, haben sich knapp 100 Läuferinnen und Läufer für den Marathon angemeldet. Nur 8 davon haben sich für den Frühstart entschieden.
Es ist trocken bei Temperaturen um 13°C, also idealem Laufwetter. Horst und den anderen Teilnehmern stehen bei ziemlich flacher Strecke also ideale Laufbedingungen zur Verfügung, ganz anders, als dies noch vor Wochenfrist der Fall war.

Schirmherrin dieser Veranstaltung, von der ein Teil der Startgebühren zuzgunsten der Mukoviszidose eV verwendet wird, ist Sabrina Mockenhaupt, die natürlich vor dem Start des Hauptlaufs ein Interview gibt.
Wir haben zu diesem Zeitpunkt gerade unsere 3. von 10 Runden hinter uns. 

Aber noch bevor das Hauptfeld gestartet wird, beginnt der große Regen, der uns für die nächsten Runden begleiten wird. Da wird das Fotografieren schwierig. Rasch nähern sich zwei schnelle Läufer, die aber nicht den ganzen Marathon laufen, sondern die Marathonstaffel oder den sogenannten Herbstmarathon-Test über 29,5 km.

"12 Musikgruppen - 3 Bühnen" steht dick und fett und rot auf der Titelseite des Programmheftes. Musikgruppen gibt es aber nur auf der Hauptbühne (siehe Foto vom Halbmarathon). Hier aus diesem kleinen LKW kommt nur "Konserve" aus der Anlage, wenn auch mit tollem Sound.

Die Strecke verläuft links und rechts der Sieg, wobei der linke Teil länger ist und zum Wendepunkt führt, dort auch wieder umkehrt und nach einer kleinen Brücke ist es auf der anderen Seite nur ein guter km. Peter vom Lauftreff hat einige hundert Meter Vorsprung vor mir herausgelaufen.

Durch den langen Abschnitt mit Gegenverkehr kommen einem die Mitstreiter mehrfach entgegen. Eine gute Möglichkeit für Schnappschüsse, sofern der Regen mal eine Pause einlegt und das tut er zum Glück für einige Runden. Christoph ist mit dem Hauptfeld gestartet. Ihn treffe ich nun in jeder Runde.

Dietmar war mit Raphael auf den ersten Runden sehr flott unterwegs und die beiden haben sich einen deutlichen Vorsprung erlaufen. Doch Runde um Runde komme ich näher und der Vorsprung ist dahin.

Wem gehört dieses interessante Shirt mit Foto, des mich überholenden Läufers? 

Es ist Gerhard aus Österreich, den ich schon häufiger getroffen habe. Sein Tempo kann ich aber nicht mitlaufen, so bleibt auch die Lösung der T-Shirt Frage unbeantwortet. Ich müsste daher mal die genannte Webseite studieren.

Unweit des Wendepunktes finden wir die 3. "Bühne" mit "Hummer" Musik im wahrsten Sinne des Wortes. 

Rafael ist längst auch hinter mir. "Kopf hoch" rufe ich ihm zu. Nah geht doch!

Noch ein bekanntes Gesicht. Im Regen hat der Apparat zu spät ausgelöst, aber Ex-Mitglied "Porsche" Günter bleibt kurz stehen und gibt mir eine zweite Chance.

Natürlich läuft Sabrina Mockenhaupt mit, wenn auch "nur" diesen Herbstmarathon-Test.

Aber sie ist natürlich sehr flott unterwegs, so dass ich für diese beiden Schnappschüsse mehrere Anläufe nehmen muss, zumal auch bei diesen schwierigen Witterungs- und Lichtverhältnissen.

War ich die ersten Runden jeweils gut 27 Minuten unterwegs, verleiht mir das an der Verpflegungsstelle gereichte Red Bull in der Tat Flügel, es können aber auch die guten äußeren Bedingungen sein.
Runde 8 schaffe ich in 24:24 Min. und habe doch tatsächlich kurz vor Ende dieser Runde locker Peter überholt, der zu kämpfen hat. Noch zweimal so eine Zeit unter 6 min/km ergäbe am Ende ca. eine 4:20 h Endzeit. Kann ich nicht gebrauchen für mein Ziel-60 Spiel, aber eine 4:17, 4:18 oder die 4:22, an der ich schon so oft knapp vorbei geschrammt bin. Also nochmal Gas geben, sofern es mich auf diesen 8,4 km nicht doch noch "aufhängt". Nach dem Wendepunkt liegt Peter klar hinter mir und ich kann weiter Gas geben. Normaler Weise ist Peter immer deutlich vor mir. Auch das motiviert. Aber wieder setzt sarker Regen ein. Schluß für Fotos und volle Konzentration auf den Lauf. Runde 9 schaffe ich in 24:16 Min. Die Uhr zeigt aber eine hohe 3:55 h, will heißen, dass für eine 4:18 h jetzt schon eine fast glatte 23 Min. nötig wird. Kaum zu schaffen, aber ich versuche es. Plötzlich läuft Peter locker an mir vorbei. Woher hat er diese zweite Luft? Ich drücke weiter auf's Tempo, aber der Abstand vergrößert sich. Peter greift an der Verpflegung nicht mehr zu, ich brauche nochmal "Flügel". Trotzdem erreiche ich Peter nicht mehr, der in ca. 4:17 h einläuft. Ich erreiche die Brücke, über die die letzten 100 Meter zu laufen sind, nach 4:18:52. Unter 8 Sekunden kann aber kein Mensch 100 Meter laufen. Schade, dass meine Anstrengung nicht belohnt wird. Zu viele, teilweise vergebliche, Fotostopps haben auch ihren Teil dazu beigetragen. So warte ich auf der Brücke auf eine passende 4:22 h und muss doch tatsächlich den Marathonsieger hier passieren lassen. So ist nur Peter vor ihm im Marathonziel, aber kein all zu großes Kunststück bei über drei Runden Vorsprung vor dem Start des Hauptfeldes.    

Die offiziellen Ergebnisse werden nachgereicht. Sie sind bis zum späten Abend leider noch nicht veröffentlicht.

Grüße
 Michael Weber      
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