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Sonntag, 19.05.2013 | von: mw

1. Schaichtal Marathon 18.05.2013

Anfang Dezember des Vorjahrs wandte sich ein gewisser Volker alias Roman an den Clubvorstand, denn er beabsichtigte in der Nähe von Stuttgart eine Marathonveranstaltung ins Leben zu rufen, vergleichbar mit Veranstaltungen unserer Clubmitglieder. Nur, als Marathonveranstaltung lässt sich das nur schwer ausschreiben, zu hoch und kostspielig sind die Hürden, wenn beispielsweise mehrere Kreise und Fortstämter um Genehmigung zu bitten wären, die dafür ihren Obulus haben wollen. So kam eine Ausschreibung zustande, die den Veranstalter von der Verantwortung befreit. Das soll aber nicht heißen, dass damit ein illegaler Lauf geplant war. Nein, Jobst beispielsweise wurde befragt, wie man so etwas am besten durchführt und bei einer Teilnehmerzahl bis 25 kann so etwas wie ein Trainingslauf unter Freunden problemlos durchgeführt werden. Im Lauftreff machen wir ja Woche für Woche auch nichts anderes. Wir treffen uns und laufen los.
Es kamen dann Fragen auf bezüglich der Zählbarkeit, denn konform zu unserer Zählordnung sollte der Schaichtal Marathon schon sein. Es wurden Vermessungen per GPS und Fahrradtacho durchgeführt, den man zuvor auf einer Teststrecke "geeicht hatte". Aber das erschien uns nicht ausreichend.
Mario und Peter hatten im November ihren Vermessungskurs in Tangermünde. Gerne wäre ich auch dabei gewesen, doch aus verschieden Gründen hatte ich zu diesem Termin leider keine Zeit. Aber sämtliche Schulungsunterlagen wurden mir von Mario und auch vom Seminarleiter Karl Josef Roth zur Verfügung gestellt. Mario konnte für mich bei der Schulung einen Jonescounter erwerben. So war ich diesbezüglich gut gerüstet.

"Ich komme im März, wenn das Wetter frühlingshaft ist" schrieb ich Volker auf Anfrage nach einem Termin für die Streckenvermessung. Aber der schöne Tag wollte und wollte nicht kommen. Hatten wir im Januar und Februar den trübsten Winter aller Zeiten, war der März seit 40 Jahren der Sonnenärmste, wobei sich diese Angabe auf Baden Württemberg bezieht. Der Raum Stuttgart hatte gar noch wesentlich weniger Sonnenstunden. Auch im April setzte sich dieses Wetter fort. Nur einmal hätte es an einem Wochenendtag gepasst, aber da war Volker verhindert.
So dauerte es bis zum 21. April, bis die Streckenvermessung nach einer Laufrunde durchgeführt werden konnte. Auch diesen Tag würde ich als naßkalt bezeichnen bei Temperaturen um 10°C.
Doch nun war die Strecke vermessen und der Marathon konnte kommen (Foto: Volker D.).


Volker konnte das Theaterhaus "Theaterleut" für diese Veranstaltung bekommen. So war ein Raum für die Starnummernausgabe und Datenverarbeitung vorhanden nebst Umkleide und Toiletten.
Was hierzulande kaum jemand für möglich hielt: Wir bekamen für diesen einen Tag herrliches Wetter mit Temperaturen um 20°C. Fast schon zu warm bei einem Start nachmittags um 14 Uhr, nachdem wir noch am Vortag bei regnerischem Wetter gerade mal 12°C als Höchsttemperatur hatten.

Volkers Ehefrau kümmert sich um die Startnummernausgabe und kassiert das Startgeld. 5 Euro sind für den Marathon zu zahlen. Wer wollte, konnte auch eine Startnummer (1 Euro) und eine Medaille (2 Euro) vorbestellen.

Ich gönnte mir diese Zusatzleistungen. Super gemacht bei diesen geringen Gebühren.

Auf der Rückseite sogar mit bebilderter Streckenbeschreibung.

Die Strecke ist ausreichend markiert. Teilweise durch Pfeile auf dem Boden oder auch durch solche Hinweise.

Die Ideallinie führt quer über den Parkplatz und wird natürlich für die Läufer freigehalten.

Da kommen gerade zwei Läufer, die hier den Ultra laufen, also zusätzlich zum Marathon noch eine weitere 20,8 km Runde. Sie waren bereits um 12:00 Uhr gestartet.


Wir haben noch ein paar Minuten und warten im Schatten hinter dem Theaterheim.

Dann geht es auch für uns los. Gemäß der Streckenvermessung 164 Meter zurück an den Beginn einer Brücke.

Vorbei am Theaterheim geht es nur auf der ersten Runde einmal um den Häckselplatz. Schade, dass keine anderen Läufer auf dem Bild zu sehen sind, aber meine Uhr wollte beim Start nicht loslaufen. Ich versuchte noch etwas zu retten, gab dann aber auf, die Stoppfunktion zu aktivieren. Das Feld war da leider schnell 100 Meter enteilt.

Stephan suchte als Begleitung einen langsameren Läufer, wobei er sich langsam im Bereich 6:45 - 7:00 Min/km vorstellt. Das ist aber auch mein Bereich, wobei ich für heute eher knapp über 5 Stunden Zielzeit kalkuliere.

Endlich habe ich Stephan erreicht. Der Blick fällt rechts nach Walddorfhäslach.

Auch Ewald läuft anfangs verhalten, denn er hat Trainingsrückstand. Irgendwann stellen wir fest, dass wir drei in der selben Altersklasse laufen. "Dann können wir ja gemeinsam über die Ziellinie laufen" merkt Ewald an. Wir werden sehen. Die ersten Kilometer laufen wir auf Asphalt ohne Schatten, den aber der Wald später spenden wird.

Wir laufen durch eine Wohnstraße in Schlaitdorf mit schönen Steingärten. Nach etwa hundert Metern geht es ein paar Meter links hinauf.

Dann geht es den Schaichberg angenehm hinunter ins Schaichtal.

Bald haben wir den Wald erreicht. Relativ eben läuft es sich hier ganz gut. Wir sind noch immer zu dritt, die anderen sind schon nicht mehr zu sehen (Foto: Volker D.).

Ab und zu ein See. Wir laufen hier übrigens auf einem Streckenteil, der früher auch beim Schönbuch Marathon gelaufen wurde, eine Veranstaltung die es inzwischen nur noch als Halbmarathon gibt, ohne diesen Streckenabschnitt.


Nach ungefähr 10 Kilometern erreichen wir den Häfner-Brunnen.

Hier haben wir eine gute Gelegenheit, uns zu erfrischen. Verpflegungsstationen gibt es bei dieser Veranstaltung nicht. Das Mitführen einer Trinkflasche liegt mir gar nicht und hindert auch am Fotografieren. 

Die Strecke steigt so langsam leicht an. In der ersten Runde merkt man das aber noch nicht so (Foto: Volker D.).

Es geht nach links über eine kleine Brücke (Foto: Volker D.),

dann geht es schon stärker bergauf, teilweise in Serpentinen (Foto: Volker D.).

Bei ungefähr km 15 gibt es dann doch etwas zu trinken. Es ist ein ursprünglich nicht vorgesehener Kontrollpunkt, aber ich finde es gut, die Läufer hier zu notieren und ihnen etwas zum Trinken anzubieten. Das sollte auf jeden Fall beibehalten werden. Hier gelingt es, uns an den beiden Damen Anja und Kati vorbei zu mogeln.

Nach weiteren Kilometern, häufig leicht bergauf, verlassen wir den Wald. Seit dem Kontrollpunkt begleitet uns der "Macher" Volker. Bis auf den Anstieg hoch zur Brücke, an der wir gestartet waren, läuft es nun angenehm bergab.

In der zweiten Runde setzt sich Stephan etwas nach vorne ab, kann aber den Anschluss nicht mehr halten, als er, im Schaichtal angekommen, die Steinchen aus seinen Schuhen entfernt. Kurz zuvor in Schlaichdorf hatten wir Klaus-Peter überlaufen.
Am Häfner-Brunnen läuft es bei mir super und so fällt auch Ewald zurück. Wenige Kilometer später stoße ich auf Anette und Hans. Auch die "steileren" Berge laufe ich noch hoch, bis - wieder am Kontrollpunkt angekommen - bei mir der Ofen aus ist. Kraftlos schiebe ich eine Gehpause nach der anderen ein. Ewald ist längst an mir vorbei gezogen, erreicht am Ende eine 5:00 und auch Annette und Hans muss ich wieder vorbei lassen. Sie kommen nach 5:06 ins Ziel. Für mich wird es eine 5:11.

Nach dem Lauf können wir noch die mitgebrachten oder im Theaterheim gekauften Getränke genießen und unsere mitgebrachten Leckereien grillen. Klaus-Peter steckt übrigens noch der Etappenlauf im Bergischen Land in den Beinen, weshalb er heute etwas länger unterwegs war.

Dann gab's noch die Medaillen mit Dokumentation auf der Rückseite.

Eine sehr gut gelungene Premiere, die am 28.09. ihre Fortsetzung findet und auch danach hoffentlich regelmäßig angeboten wird. Nur 30 km von Stuttgart entfernt, ist das für mich eine gute Option, ist doch hierzulande das Marathonangebot vergleichsweise dünn. Die Strecke hat es allerdings in sich, vor allem merkt man die letzen 10 km mit ihren langen Anstiegen, die man in der ersten Runde noch locker wegsteckt.

Heute, am Pfingstsonntag, hat übrigens das kühle Regenwetter Stuttgart schon wieder fest im Griff.

Urkunden und Ergebnislisten sind bereits im Internet verfügbar. Danke Volker für dieses tolle Event.

Viele Grüße
 Michael Weber
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2 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Gunla Eberle schrieb am 20.05.2013 - 10:48 email

Lieber Michael,

 

danke für deinen sehr informativen Bericht mit den schönen Fotos!

Leider muss ich einigen Läufen fernbleiben, da ich zwei Wurzelresektionen habe machen lassen müssen und ein starkes Antibiotikum einnehmen muss. Ich hoffe, dass ich zum Rennsteig fit

bin! Confused

Liebe Grüße

Gunla

Nr. 2   Mario schrieb am 22.05.2013 - 01:31 email

Hallo Michael, danke für Fotos, Bericht und Engagement.

Hoffentlich wird die Veranstaltung ein fester Bestandteil des Marathonlaufkalenders!

 

... und mit dem Wetter hattet ihr ja wirklich Glück!

 

Mario