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Mittwoch, 24.09.2008 | von: mw

Doppeldecker der Extraklasse durch Sigrid Eichner gefinished




Trans Gaule 18 Tage über 1150km und mit nur einer Woche Pause den Deutschlandlauf 17 Tage über 1200 Km 

Ja, sie hat das geschafft !!!!

Ich, Günter, habe davon geträumt, geschwärmt, vielen davon erzählt, habe mich mit der Illusion getragen, der Erste zu sein, der sich das traut, sogar zutraute.
Ich wollte gerne der Erste sein, dem dieser Doppler gelingt, bin mir aber sicher, das sich hierüber noch keiner einen Kopf gemacht hat. Kurzum, ich habe es nicht geschafft, hatte beim TG schon Probleme, diesen allerdings zu Ende gebracht, und musste mich 2 Tage nachdem ich zuhause war einer Operation unterziehen.

Sigrid hat beide gefinished

Zur Erinnerung:
Sigrid „ Sturmvogel „ war in der Schweiz zu tief geflogen und durfte dann mit dem Rettungsheli den Rest der Strecke von oben begutachten, was eigentlich nicht der Art entspricht, Läufe so abzukürzen. Grosse Steine hatten ihr den Weg versperrt und so zu einer heftigen Verletzung geführt.
Nach kurzer Reha hat sie sich dennoch beim Baltic Run über die 5 Tagesetappen getraut und diesen auch beendet.

Frankreich:
Ich habe Sigrid dann beim TG in Frankreich getroffen. Sie machte einen müden, schlecht vorbereiteten Eindruck.
Aber woher sollte die Vorbereitung auch kommen, Kompressionverbände und Physio bringen nur bedingt Kondition. Somit schleppte sich Sigrid von Etappe zu Etappe, kam müde ins Ziel und machte nicht den Eindruck weitermachen zu wollen, dies wurde auch manches Mal so geäußert.

Aber wer sie kennt, weiß, die Frau hat einen Plan, eisernen Willen und kennt nur finishen. Worthülsen des Vorabends waren am Start wie weggeblasen.
So wurde sie zur Mitte des Etappenlaufs besser, hatte sich eingelaufen und gab sich auch schon mal  ausreichender Nahrungsaufnahme hin, um nicht zu sagen, sie schlemmte.

Dennoch hatten wir beide unabhängig voneinander den Plan aufgegeben, beide Etappenläufe bestreiten zu wollen, einer war ja auch schon gut, und den wollten wir erst mal zu Ende bringen.
Jörg König, unser in Multiday-Läufen erfahrener Mitläufer, setzte dann aber einen Stachel in Sigrids Fleisch, indem er sie rundherum aufforderte sich doch mal darauf zu konzentrieren, den DL auch finishen zu wollen und nicht mittendrin aufzugeben oder auf Kurzetappen umzusteigen. Ich schenkte dieser Provokation keine weitere Bedeutung, da während der Etappen viel, vor allem viel nicht Ernstzunehmendes geäußert wird.
Zum Ende des TG war die Luft dann ziemlich raus.

Die Entscheidung, nicht den DL zu laufen, wurde bekräftigt, es sollten auch keine Ultras mehr gelaufen werden, Marathon ist auch schön und lang genug.
Endlich wirst du vernünftig, war mein Kommentar, allerdings war ich, im Nachhinein betrachtet, nicht ganz bei Sinnen, sondern nur kaputt.
Wie konnte ich mir anmaßen, diese Situation für Sigrid zu beurteilen?

Ich hatte sowieso keine Chance auf weitermachen, da der vereiterte Oberkiefer und ein heftig geschwollenes Sprunggelenk nicht  die idealen Voraussetzungen für die Fortsetzung beim DL waren, außerdem fühlte ich mich müde.

Aber da saß noch der Stachel von Jörg König!
Der Anruf von Sigrid war deshalb nicht sehr überraschend für mich:
„Du, Günter, ich wollte dir nur sagen, ich laufe den DL“
Natürlich wünschte ich viel Erfolg, Tipps kann ich sowieso keine geben, vielleicht nochmals auf reichlich Nahrungsaufnahme hinweisen.

Voller Spannung habe ich dann jede Etappe verfolgt, nach der 7. habe ich dann mit Sigrid telefoniert, hörte sie nur lachen, als ich sagte, sind doch nur noch 10 Etappen, ich wollte sie loben, das sie mit fast exakt 6 km je Std unterwegs ist, und ich das sehr klug finde, sie antwortete nur, ist keine Taktik, ich kann nicht schneller.
Aber man konnte ihn hören, nein fühlen, den Willen ankommen zu wollen.

Und nun ist es geschafft!!!!
Die 67 jährige Sigrid „ Sturmvogel „  Eichner hat den Trans Gaule und mit nur wenigen Tage Pause anschließend den Deutschlandlauf gefinished. Sie ist damit die/der Erste, der dieses gelungen ist.

Ich möchte hiermit dazu herzlich gratulieren und hoffe, dass diese Leistung auch Anregung gibt, dies auch zu probieren, nicht nur darüber zu reden, sogar zu kritisieren.
Wenn ich mir vorstelle, um wieviel höher diese Leistung zu bewerten ist, als tagelang um irgendwelche Rundstrecken zu kreisen, jeden Abend im eigenen Bett schlafen zu können, als in irgendwelchen Turnhallen, so kann man dann erst ermessen, dass unsere Statistik nur bedingt aussagefähig ist.

Ich finde die Willenskraft und das Durchhaltevermögen sowie die Leidensfähigkeit einmalig.

Super Sigrid
Gute und schnelle Genesung, damit wir wieder zusammen laufen können, aber nur noch Marathondistanzen, oder?

Günter Meinhold
 
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5 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Silke schrieb am 25.09.2008 - 08:39 email

Liebe Sigrid,

ich bewundere Dich sehr und möchte Dir ebenfalls meine uneingeschränkte Hochachtung für diese Leistung aussprechen! Du bist ein Vorbild für viele. Was für ein starker Wille da ist, das ist beispielhaft für viele. Nicht nur für Läufer, für das Leben insgesamt kann man dadurch viel von Dir lernen. Ich wünsche Dir alles alles Liebe und hoffe, wir treffen uns bald wieder, damit ich Dich auch noch persönlich beglückwünschen kann!

Silke

Nr. 2   Holger Kösling schrieb am 25.09.2008 - 12:16 email

Hallo Sigrid,

 

auch von mir Herzliche Gratulation zu dieser überragenden Leistung.

 

Gruß

Holger

Nr. 3   Christian Hottas schrieb am 25.09.2008 - 14:31 email homepage

Respekt und Glückwünsche!

Nr. 4   Christian Hottas schrieb am 25.09.2008 - 14:32 email homepage

... und Dank an "Porsche" für den schönen Bericht!

Nr. 5   Ramona schrieb am 25.09.2008 - 14:54 email homepage

Hallo Sigrid,

 

auch ich schließe mich den Gratulanten sehr gerne an. Ich wünsche Dir weiter alles Gute und viel Gesundheit!

Ramona