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Dienstag, 24.11.2009 | von: af

Der Kanzler läuft seinen ersten Doppeldecker in Ellerdorf

 

Mein erster Doppeldecker (Nr. 81 und 82) in Ellerdorf.

Von Heinz Helmuth Kohl

 

 

Nachdem ich am 04.04.2009 nach dem Lothar Gehrke Geburtstags Marathon in den 100 MC eingetreten war, wollte ich ja dann als „Einstand“ am nächsten Tag den Cuxhaven Marathon als Doppeldecker laufen.  Da ich mich da schon in der 2ten Runde ziemlich quälen musste, hatte ich mich dann entschlossen nach der 2ten Runde Schluss zu machen.  Die Urkunde zum Halben konnte ich ja dann noch vom Veranstalter ergattern, so war ich jedenfalls nicht ganz umsonst an diesem Sonntag in Cuxhaven gewesen.

 

So entschloss ich mich dann beim zweiten Versuch einen Doppeldecker in meine Liste eintragen zu können etwas anders vorzugehen. Dabei kam mir Ellerdorf in den Kopf, nun gibt es bei Nicole Themm und ihrem Thorsten ja jedes Jahr im November ein Ultra Marathon Weekend ansteht.  6 Stundenläufe hatte ich dort ja schon 2006 und 2007 gelaufen.

Also meldete ich mich rechtzeitig bei Thorsten Themm an.

 

In der Starterliste fand ich meinen Club Kollegen Günter Antoni aus Buxtehude und nach einem kurzen Telefonat war klar. wir fahren zusammen. Natürlich mit meinem mobilen Kanzleramt.

So sind wir dann am Freitag Abend gegen 18.30 Uhr ganz gemütlich in Ellerdorf eingetrudelt.

 

Thorsten hielt sein Wort und wies uns einen Spitzenstandplatz für unseren Wohnwagen an.

Im Gegenzug hatte ich ihm 2 Kisten Altländer Äpfel, die ja auch schon bei der Null bekannt sind mitgebracht, selbst gepflückt einen Tag vorher!

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, begaben wir uns in den „Festsaal“. Dort waren dann auch schon einige Ultras anwesend, unter anderem die Trans Europa Finnsherin Heike Pawzik die mich auch gleich begrüßte und einer anderen Läuferin mit: und das ist Helmuth vorstellte.

Die Vizepräsidentin der DUV Dagmar Liszewitz war auch höchstpersönlich angereist und hatte im „Handgepäck“ natürlich ihren Wolfgang dabei!  Ebenso konnte ich the family Bullig, Conny mit ihrem unermüdlichen Siggi auch sichten.

So war es denn, dass man mal wieder einige Bekannte traf und einige Neue kennen lernte.  So unter anderem auch der nette Clubkollege Ralf Simon aus dem Hessische.

Es gab dann auch ein sehr hervorragendes Abendessen und der Abend verlief sehr harmonisch im Kreise der Ultramarathonis.  Gegen 21.00 Uhr begab ich mich mit Günter ins rollende „Kanzleramt“.  Noch so en bisschen klönen und ne Buddel Serveza, und dann ging es in die Heya.

 

Ellerdorf 21.11.09

 

Nach einer gut durchschlafenen Nacht, begaben wir uns dann zum Frühstück.  Als wir dann den Diner Room betraten, war der schon ganz schön voll.  Also was dann dort so auf dem Tisch stand, lässt mich an eine 4 Sterne Bleibe erinnern.  Bei meinen Trainingsläufen esse ich ja fast gar nichts.  Aaaber die Versuchung war doch sehr groß.  Dies wurde ja noch beflügelt durch das Essverhalten meiner Mitstreiter.  Nun ist es so, dass ich gut fasten kann, aber auch sehr gut genießen kann.  Allerdings war ich an diesem Morgen vom Fasten etwas entfernt.  Das sollte sich rächen.

 

Der Ultralauf.

 

Ausgeschrieben sind 60 Km, das heißt 4 Runden a 15,0 km. Hier wird Keiner gezwungen oder disqualifiziert der 4 Runden nicht schafft.  Es gibt ab der 3ten Runde sogar eine Urkunde über die Ultradistanz von 45,0 km.

Das Wetter sah eigentlich gut aus, zwar alles bewölkt, aber dafür trocken.

 

Punkt 08.00 Uhr schickten uns Nicole und Thorsten nach einigen Laufinfos auf die Strecke.

Die ersten 5 Kilometer waren hart für mich und ich musste kämpfen.  Warum das so war, darum brauchte ich mir keine Gedanken zumachen, denn das war mir klar.  Erst einmal musste das Bier vom Vorabend „verdunsten“ und dann auch noch das Frühstück verdaut werden.  Die Hoffnung und die Gewissheit, dass das bei Km 6,7,8 oder 9 alles besser wird hielt mich dann auch über dem berühmten Wasser.

Tatsächlich war ich so bei km 8 wieder guter Dinge und ich konnte meine Gedanken dem Lauf widmen.  Erstaunlicher Weise hatte ich nicht eine einzigen Durchhänger und konnte locker durchlaufen.  Lediglich in der 3ten Runde bekam ich Schmerzen im rechten Oberschenkel die auch immer stärker wurden.  So etwas hatte ich schon einmal, bei einem Trainingslauf hier zu Hause und musste dann eine Woche aussetzen.

Dachte mir schon, sollte ich denn mein 2ter Versuch für den Doppeldecker wieder nicht vervollständigen können.  Beim Verpflegungsstand bei Km 40, hielt ich mich etwas länger.

Ca. 2 Minuten auf.  Als ich dann wieder loslief, waren die Schmerzen weg, als wenn nie etwas gewesen wäre.  So konnte ich die letzten 500 Meter vor dem Ziel noch einen Endspurt hinlegen.  Nach einer schönen warmen Dusche in der Turnhalle fühlte ich mich wie neugeboren und die 45 km gingen spurlos an mir Heute vorbei.

Die Aftermarathonparty mit anschließender Siegerehrung lies auch ,mal wieder keine Wünsche offen und der Kalorienverlust konnte auch wieder vollständig ausgeglichen werden.

Mir wurde das große Vergnügen zu Teil, Horst Preisler als meinen Tischnachbarn gegenüber zu haben und konnte wieder einige nette interessante Laufgeschichten aus seinem bewegten Marathonleben erfahren

Gegen 21.00 Uhr wurden höflich gebeten einmal an die frische Luft zu gehen um dann am nächsten Morgen wieder zu kommen.  Der Dinner Room wurde schon wieder geschmückt für den nächsten Morgen.

 

Ellerdorf 22.11.09

 

Geschlafen hatte ich very good und aufgrund meiner Eigenmassage mit einem guten Arnikaöl

so gut wie keine Schmerzen in den Beinen.

Frühstück schon wie einen Tag vorher, nur vom Feinsten, dennoch schaffte ich es Heute mich ein wenig zu bremsen.  Es gab die alten Gesichter noch von Gestern, die auch von einmal nicht genug hatten.  Denen das von Gestern gereicht hatte, die waren nun at home.  Dann gab es da wieder welche die aber unbedingt mindestens bei einem Ultra dabei sein wollten.

Zu denen gehörte dann auch mein Lauffreund Götz Eipper den ich immer wieder gerne she bei so einem Event. Auch über seine Leistungen in seinem Alter bin ich immer wieder erstaunt.  Konrad Schwarz konnte ich auch noch begrüssen.

Auch Marianne Dahl, die frischgebackene Weltrekordhalterein des 24 Stundenlaufes in ihrer Altersklasse war angereist.  Leider musste sie verletzungsbedingt schon nach 3 Runden aufhören. Hatte sie schon auch schon auf der Piste vermisst.

 

Der 6 Stundenlauf.

 

Dies ist ebenfalls ein Rundkurs aber lediglich von 3.671 km. Man fährt ca 1 km zum Start und Ziel und dann geht die Post ab.  Man hat wie immer eine erstklassige Verpflegung pro Runde.

Nach der Leistung vom Vortage kam es mir nur darauf an meinen Doppeldecker sicher nach Hause zu bringen.  Das war mein Ziel für diesen Sonntag!  Wären es dann 12 Runden gewesen, hätte ich meinen ersten Doppeldecker gleich mit 2 kleinen Ultras gefinnisht.

Aber man ist ja bescheiden und ich denke für den Anfang war das schon mal okay.

 

Der Himmel zeigte sich aber im Gegensatz zum Vortage leider von seiner hässlichen Seite. Fast 3 Stunden Non Stop im Regen gelaufen.  Dazu auch teilweise noch ein richtig kalter Wind.  Da war man automatisch gezwungen zu Laufen, sonst hätte man ganz schön gefroren.

 

So startete ich von Anfang an in einem sehr angenehmen Lauftempo.  Auch lies ich mich auch nicht beirren dadurch wenn einige des öfteren an mir vorbei bretterten.  Das langsame Laufen hat ja auch seine „Vorteile“.  Da ich ja von Haus aus ein Genussmensch, also auch Genussläufer bin, genieße ich es auch immer very wenn unsere hübschen Ultra Lady’s an mir vorbei düsen.  Aber dann auch immer mit einem netten kleinen Gruß an den „Altkanzler“. Heike, Simone, Conny, Dagmar, Martina, Doris und unsere Kaki Gazelle Claudia. Vor allem nicht zu vergessen unseren Sturmvogel Sigrid.

Ja dann macht es mir doch Spaß mit denen auf der Strecke zu sein und zu fighten.

Nicht zu vergessen die Männerwelt, Horst, Hajo, 2 Mal Peter , 2 Mal Ralf ,Rene, Wolfgang,

Günter, Ulli, Sven, and Olli. 

Sollte ich eine/n vergessen haben, -sorry ist natürlich automatisch dabei,- Gelle.

 

Das man so gut wie gar keine Tiere sichten konnte, hatte den einfachen Grund, dass Enno Keibel dieser Eumel sich in den Kopf gesetzt hatte die Läuferschar mit einigen Gesangs= stücken zu „beglücken“.  In Christian Staden fand er sogar noch einen Gleichgesinnten und das Unheil nahm seinen Lauf.....

 

So latschte ich dann so Runde für Runde vor mich hin.  Also habe ich gemerkt, das Tempo ist genau richtig und ich hatte auch nicht ein mal das Verlangen zu gehen.  So in Runde 8 glaube ich war das, lief Peter Kellermann auf mich mal wieder auf und meinte er wäre am Anfang zu schnell gewesen und hätte sich von den jungen Hirschen hinreißen lassen.  Ja Peter sagte ich dann, wir sind nun mal keine 30 mehr.  Bezüglich meines Vorhabens des Doppeldeckers rechnete Peter dann hoch und meinte das müsstest du aber locker schaffen.  Das war so eine kleine Motivationsspritze.  In der letzten Runde wurde ich von Achtern mit Hallo Herr Bundeskanzler begrüßt.  Diese Stimme kenne ich ja nun schon gut genug um sofort zu registrieren, dass mich der Sturmvogel wieder mal im Visier hatte.  Gnadenlos versägte sie dann den kleinen Helmuth.  Meine bewunderten Blicke galten dann dennoch ihr und ich war mal wieder sehr beeindruckt von ihr, was dieser zierliche Körper schon an Leistungen vollbracht hat und immer noch vollbringt, selbst in diesem Alter.  In diesem Gedankengang lief dann unser zweiter Alchimist Peter Genz auf mich auf.  Bezüglich meines Vorhabens hier und Heute meinen ersten Doppeldecker zu zelebrieren, lobte er mich auch schon für das bis jetzt Geleistete.  Mit Helmuth das schaffst du war er dann weg.

Endorphine!!

Irgendetwas hatte doch Peter da bei mir wieder etwas freigesetzt.  Jedenfalls sah ich unseren Stumvogel so in ca. 300 Metern vor mir.  Jeder Insider weiß, dass es gar nicht so einfach ist nach fast 6 Stunden Lauf einen einzufangen der 300 Meter vor dir ist.  Mein Jagdinstinkt war geweckt und ich sagte mir:  Wenn du es schaffst den Sturmvogel noch zu erreichen vor der Ziellinie, dann läufst du Hand in Hand mit Sigrid ins Ziel.  Aber was will man da machen??, ich war so in Fahrt, dass ich diesen Plan schnell aufgab und voll durch bretterte.  Zum Glück hat mein Sturmvogel mir das nicht übel genommen.  Im Ziel angekommen war ich natürlich überglücklich.  Persönliches Soll erfüllt, nix kaputt, alles Heile.

Noch etwas sehr Positives konnte ich der Veranstaltung festgestellt werden.  Waren doch alle unsere 4 über Eintausender Marathonis mal wieder in einer Veranstaltung vereint.

Hat der Laufsport sie doch alle wieder zusammen geführt.  Sollten diese 25 % der 4 auch einmal begreifen, dass persönliche Wehwechen selbst ausgetragen werden müssen und dies nicht zu Lasten und Nerven der Anderen, könnte das ein richtig schönes Kleeblatt werden.

Wenn man bedenkt, dass wir das einzige Land auf diesem Globus sind, die solche Ultralaufgrößen vorweisen können, sollten wir doch auch global gesehen stolz sein.

Dies war aber nur so ein Gedankenspiel nacht dem Motto: I have a dream!

 

Ansonsten bleibt dem Veranstalter Nicole & Thorsten Themm plus Team ein dickes Dankeschön aus zusprechen für die nette Gastfreundlichkeit den Service und alles was ihr uns geboten habt in diesen 2 Tagen.

 

Jedenfalls ist eines klar, unter diesen Umständen miete ich jetzt schon wieder einen Stellplatz für mein mobiles Kanzleramt 2010.

 

Euer Altkanzler

Helmuth Kohl


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4 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Hartmann Stampfer schrieb am 28.11.2009 - 10:00 email homepage

Wo war der Altkanzler ?

Und schon wieder bei einer Verleihung einer Auszeichnung „ dem goldenen Reh“ war kein Altkanzler zu sehen!! Wo sich der Helmuth schon wieder rumtreibt? Hatte ich mir schon gedacht daß sich Helmuth nichts aus Waldtieren macht. Treibt er sich schon ab und zu mal im Wald herum. Hatte er doch aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Da soll es glatt eine schlimme Krankheit (Sucht) zur Zeit geben, der Helmuth nicht widerstehen kann, soll etwas mit der Zahl 100 zu tun haben. Wahrscheinlich treibt er sich deswegen ab und zu auch im Wald herum, nicht Bambis zu jagen, nicht genaues weiß man nicht. Wollen wir hoffen daß der Altkanzler bei der nächsten Ehrung wieder anwesend ist, wann die ist weiß nur der Altkanzler selbst. Sollten wir aber vorher schon erfahren.

Cry

Nr. 2   Oliver Scheer schrieb am 29.11.2009 - 18:16 email homepage

ahoi ahoi lieber altkanzler,

gewohnt kurzweilig dein schöner bericht und wie mir berichtet wurde laufen wir z.zt. in der selben liga zur nummer 100 ;-) wann soll es bei dir so weit sein ? auch ich habe nun mit einwöchiger verspätung einen kleinen artikel zum ellerdorfer 6 stunden race in meinen blog auf meiner website gelauncht. in diesem sinne, see you on road, trail or track, oli "the alsterman"

Nr. 3   Kohl Heínz Helmuth schrieb am 29.11.2009 - 19:57 email homepage

Hallo Hartmann,

Aus Waldtieren mache ich mir schon was, aber wie schon beschrieben, wenn du Enno dabei hast, hauen die Waldbewohner lieber alle ab. Mr. Green

Ja die magische 100 ist ja greifbar nahe Neutral, aber unter Druck setzt sich ein Altkanzler ja nicht! Big Grins Das lasse ich alles auf mich zukommen wie es kommt. Rolleyes Haushalten und Einteilen steht bei mir im Vordergrund.

Hartmann habe Dich in Troisdorf vermisst, hast Du dich verlaufen?

Mr. Green

Wie sieht das aus, sehen wir uns in Antalya wieder??. Habe mich gerade angemeldet Cool

Gruß von der Elbe und grüße mir die Berge

Dein Altkanzler zwinker

 

@ Hey "Alsterman" Oli,

Thanks für die positive Bewertung Razz. Genauen Plan für Number 100

habe ich natürlich nicht. Genau wie jeder Mara erst einmal gelaufen werden muß und auch erst bei 42,195

in der Tasche ist würde ich sagen,

schaun wir mal Big Grins.

Könnte sein beim 24er in Delmenhorst dieses Jahr oder irgendwo in the outland.

Cool

Vielliecht machen wir das Ding ja auch together??

Oli till to the next run

 

Dein Altkanzler

Helmuth zwinker

Nr. 4   Hartmann Stampfer schrieb am 30.11.2009 - 08:17 email homepage

Hallo Helmuth,

ja Antalya wäre schon schön aber, aber,meine Prinzipien gebe ich nicht auf, wie du vielleicht ja noch weißt

laufe ich jeden Marathon nur einmal.

Mein Programm für das Frühjahr steht

und da soll Hamburg mein 150ter sein,

auch wenn Hamburg für manch einem aus dem Klub zu teuer ist, es soll aber jeder es so halten wie er will.

Ab 1. Jänner bin ich ja offiziell auch Mitglied in diesem Verein der Verrückten und Süchtigen ;-)

Wenn du auf meiner Seite www.stampfer.org auf 2010 gehst, siehst du was ich so alles vorhabe,

in diesem Sinne alles Gute und wir sehen uns sicher wieder mal irgendwo.