Samstag, 24.05.2014 | von: mw

zum Jubiläum ins Freibad

Am 24.04. lief ich bei Volker Drexler im Schaichtal - ich hatte die Strecke seinerzeit vermessen - meinen 298. M/U. Ein Läufer wurde anschliessend für seinen 100. Marathon geehrt. Ich sagte zu Volker, dass es für mein Jubiläum hier nicht ganz gereicht hatte. Mit dem Trollinger Marathon stand die 299 bereits fest, aber wo das Jubiläum laufen? Bad Waldsee am 17.05.? Welzheim am 25.05.? Nein, das sind keine Läufe für langsamere Läufer, wenn in der Ausschreibung steht, dass nach 5 Stunden Zielschluss ist. "Lauf doch einfach in Schwäbisch Gmünd" schlägt Volker vor. Er ist bereits für den 6 Stunden Lauf am 24.05. angemeldet. Ich schau mir das Ganze am Abend im Internet an. Es gibt dort die 1. Gmünder Ausdauer Challenge im Bud Spencer Freibad. Ja, das Bad ist tatsächlich nach dem bekannten Schauspieler benannt. Doch wie kam es dazu? 2011 wurde im Internet nach einem Namen für den neuen Tunnel der lang ersehnten Ortsumgehung B 29 gesucht und die große Mehrheit sprach sich für einen Bud-Spencer-Tunnel aus. Doch im Gemeinderat hatte der Bud-Spencer-Tunnel keine Chance. Aber eine breite Mehrheit stimmte dafür, das Freibad im Schießtal umzutaufen in Bud Spencer Bad, denn 1951 war er als Leistungssportler unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli tatsächlich hier geschwommen und blieb damals als einziger über 100 Meter unter einer Minute. 1954 trat er hier nochmal als Schwimmer an. Und der als Haudegen bekannte Schauspieler ließ es sich nicht nehmen, Anfang Dezember 2011 zur Taufe des Freibades zu kommen.
Ein 6 Stundenlauf im und um ein Freibad, das hat schon was und um daraus eine Challenge zu machen gibt es außer einem 6 und 12 Stundenlauf auch ein 12 Stunden Indoorcycling und ein 12 Stunden Schwimmen, wobei die meisten Teilnehmer aus Teams sind.

Kurz vor 8 Uhr machen sich die Läuferinnen und Läufer des 6 und 12 Stundenlaufes bereit für den pünktlichen Start.
Kurios: Die Startnummern sind alle handgeschrieben.

Die offiziell vermessene 2,464 km Runde führt uns aus dem Bad hinaus auf den Gehweg entlang der Straße.

Man merkt nicht, dass die Straße ein ganz klein wenig ansteigt, sie kommt mir ganz flach vor.

Wechselnde Teamläuferinnen und -läufer machen das Starterfeld abwechslungsreich.

Dann geht es rechts herum an einem Parkplatz vorbei auf der einzigen spürbaren Steigung ein paar Meter hinauf in den Wald. Frank (223) und Harald (208) begleiten mich auf den ersten gut 30 Kilometern.
 
Im Wald geht es fast ständig leicht bergab. Da kann man richtig Gas geben. Auch liegt dieser Abschnitt im Schatten, wobei sich die Sonne in den ersten 5 Stunden so gut wie nicht blicken lässt. So ist es von den Temperaturen ideal, wenngleich ich mir für das Freibad sonnigeres Wetter gewünscht hatte.

Vor einigen Garagen ist der Wald zu Ende. Auf einer Runde kann ich hier Klaus-Peter überrunden.

Dann geht es über den Gehweg rechts herum wieder zum Freibad,

wo es über 200 Meter in jeder Runde über die Liegewiese geht. Auch Sara und Joachim sind hier, sind aber vorsichtshalber für den 12 Stundenlauf gemeldet, damit Sara die Marathondistanz in jedem Fall packt.

Im 6 Stundenlauf auch dabei: Dieter aus Gerlingen. Über 100 Mal hat er die Marathondistanz bereits bewältigt, aber da einige Mehrtagesläufe darunter sind, die nicht einzeln gewertet wurden, steht er nun erst bei 96 Zählern. Aber die 100 packt er sicherlich auch noch.

Mehrmals hatte mich diese Läuferin bereits überrundet, jetzt musste ich durch einen kleinen Sprint die Dame von vorn ablichten. Sie ist die 2. Frau im starken Frauenfeld des 12 Stunden Laufes.
Der Sprint hat mir nichts ausgemacht, ich kann sogar mühelos folgen, ja sogar vorbei ziehen, wobei mir schon klar ist, dass man sich für 12 Stunden die Kräfte anders einteilen muss.

Die Führende und höchstwahrscheinlich spätere Siegerin über 12 Stunden läuft ein Tempo, das mich beeindruckt. Oftmals überholt sie mich, auch wenn sie an ihrer privaten Verpflegungsstation gerne etwas länger verweilt.

Da lässt es diese Dame viel ruhiger angehen, wodurch ich sie mehrmals überrunden kann. Von der Hose her würde sie gut in unseren Club passen.

Gerhard aus Stuttgart ist auch so einer, der die längere Strecke der kürzeren vorzieht. Das gibt mir die Möglichkeit, auch ihn zwei Mal zu überrunden.

Und noch ein Urgestein der Ultraszene. Walter hat kürzlich 543 km bei einem 6-Tage Lauf in Athen geschafft auf einer 1 km Runde!

Nicht zu vergessen, die anderen Disziplinen dieser 1. Gmünder Ausdauer Challenge.
In einem großen Zelt strampeln die Biker,

während im 50 Meter Becken die Schwimmer ihren Wettkampf austragen.

Bei mir läuft es richtig gut, ich werde auch gegen Ende nicht langsamer,

doch um vielleicht 12 Meter schaffe ich es nicht mehr, die 21. Runde zu Ende zu laufen. Mit 51,7 Kilometern bin ich an meinem Jubiläumstag aber mehr als zufrieden.

Extra aus Georgsmarienhütte angereist ist Sylvia, um mir im Namen des 100 Marathon Club die Jubiläumsurkunde zu überreichen. Leider verletzt musste sie den Lauf nach nur 8 Runden beenden, was ihr aber trotzdem einen Pokal für die 2. in der Frauenwertung bescherte.

Bei der Siegerehrung im 6 Stundenlauf wurde ich als erster aufgerufen. Nein, ich habe keinen Spitzenplatz belegt, den Pokal gab es vom Veranstalter, dem ich schon bei der Anmeldung mein Jubiläum mitgeteilt hatte. Vielen Dank für diese Sonderehrung.
Sylvia, ich habe Deinen Pokal mitgenommen, also bis zum nächsten Treffen.

Viele Grüße
 Michael Weber  
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