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Dienstag, 03.11.2009 | von: mw

Die Jagd nach dem Streckenrekord

Irgendwie merkte ich während der Woche, dass die Formkurve leicht stieg (sie war noch beim Wolfgangseelauf in Österreich ganz unten). Mal ein WE ohne WK, das hatte etwas gut getan.
Pünktlich stand ich 7:19 am Automaten in Zehlendorf, doch der Kasten hakte, er bat mich fünf Sekunden zu lange um Geduld. Währenddessen fuhr die S-Bahn ein, der Bahnführer schaute mitleidig aus seinem Fenster. Dachte ich.  Aber dann fuhr er drei Sekunden zu früh los, ich war außer mir vor Wut, trommelte gegen den Wagen. Pure Ignoranz! Was tun? Sigrids Nummer im neuen Handy nicht dabei, Taxi zu teuer bzw. nicht genug Geld mit bis zum Prenzlauer Berg.
Ich kam schließlich mit der nächsten Bahn um 8:24 an, von da ca. 1,5 km bis zum Start. Falscher Ausgang, Mist. Wie ein gehetztes Tier rannte ich durch die Straßen, kam dann 8:31 glücklich an, lauthals (sorry) meinen Ärger den zufällig noch Wartenden kundtuend.
Hatte ich doch heimlich auf den Streckenrekord (von mir auf der „Mit-Stein-Strecke“ in 3:57:13 gehalten) geschielt und mein Dauerrivale Felix Kainz war auch am Start. Würde das jetzt noch gelingen?
Ich schoss los, die erste Runde in 12:20. Aber man muss die Strecke taktisch laufen, sprich teils gehen, das wusste ich. In Runde 9 war Felix dann da, hatte gerechnet. Pro Runde – es sind 17 mit 87 HM plus jeweils – 14 Minuten, das ergäben 3:58. Also ca. 5:30 pro Kilometer, wer die Runde kennt, weiß, dass das zehrt. Ich gönnte ihm schon den Sieg, aber im gleichen Moment kam wieder ein Anstieg – der zum Stein – und ich ging vorbei. Um es kurz zu machen: Ich rannte, wo ich konnte und dachte, das reicht locker. Aber dann in Runde 16 der erste leichte Krampf und in der letzten, Runde 17, ein mittlerer. Mit Müh und Not und Aufmunterungen durch Klaus-Peter gegen meine Kreislaufschwäche erreichte ich völlig groggy das Ziel in 3:53:40, Felix, der viel besser bergab läuft als ich, 1:36 danach. War das ein Rennen gewesen!
Natürlich kann ein wirklich ausgeruhter guter Bergläufer diese Zeit locker toppen, aber wir Sammler wissen, wie schwer es nach 377 Lauftagen am Stück und 56 Wettkämpfen 2009 ist, ordentliche Zeiten zu rennen.
Am nächsten Tag wurde es dann zwangsläufig schonender in 4.24, was zum Glück noch mal zum Sieg reichte. Natürlich: Der Lauf ist kein Vergleich zu Reunion, aber er ist schon hammerhart, das wird ein Dreifach-Reunion-Finisher wie Lothar Preißler konzedieren.
Sehr bewundert habe ich wieder Sigrid, wie immer, die mit 69 Jahren bravourös diesen schweren Parcours bewältigte sowie Stefan Bicher, der seinen ersten Doppeldecker dort wagte, kaum zu glauben für mich. Später erfuhr ich, dass er schon in Bernau 107 km in 24 Stunden geschafft hatte. Ebenso erstaunlich die Leistung von Rainer Pufahl, der 15 Minuten schneller als in Öjendorf lief, weil er seit einiger Zeit immer morgens um fünf trainiert und dadurch s.E. viel fitter ist.
Ich finde, dieser Lauf hat absolut das Zeug, zum Kultclublauf zu avancieren. 3000 HM an zwei Tagen, das riecht doch nach würdiger Klubmeisterschaft.
Danke an alle Teilnehmer fürs Mitmachen,

Valete wünscht Jobst
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1 Kommentar

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Nr. 1   Eichner schrieb am 04.11.2009 - 23:23 email

Die folgende Ergänzung von Jobst erreichte mich gestern:Hallo Sigrid, bitte füge unten in meinen Bericht ein, dass das Ganze ohne den 76-jährigen Wolfgang nicht möglich wäre.Er muntert auf, gießt für jeden stets Getränke ein, ist einfach ganz wichtig! Ich bewundere ihn für sein Engagement. Gruß Jobst