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Freitag, 12.07.2013 | von: ms

Weiße Nächte bei Peter dem Großen

1703 ließ Peter der Große, St. Petersburg auf einem Sumpfgebiet errichten. Darum besteht die Stadt aus über 40 Inseln und hat dementsprechend viele Brücken. Sie wird auch Venedig des Nordens genannt – übrigens ebenso wie Stockholm, Kopenhagen, Amsterdam, Hamburg u.a. Städte..

Allerdings mit eigenem Stadtstrand

und Wasser in Badequalität, wie es diese Jungs hier zeigen.



Da hier im Sommer die Sonne zwar untergeht, es aber trotzdem hell bleibt, wollten wir es nach dem Regenwetter und Temperaturen unter 10° C in Tromsö (2010) einmal hier versuchen, die Weißen Nächte zu genießen. Sonnenuntergang ist gegen 23:30 Uhr, aber dunkel wird es tatsächlich nicht wirklich und um 4:30 h geht sie wieder auf. Deshalb einige Bilder der Strecke von unseren Spaziergängen am Abend.

Am Freitag auf der Messe wurden wir von Jürgen und Björn begrüßt, beide aus Schleswig-Holstein und Jürgen war bereits Teilnehmer im Segeberger Forst. Die Nudelparty war sehr übersichtlich, sowohl von den Teilnehmerzahl als auch von der Portionsgröße.


Darum machten wir uns recht bald auf den Weg, um weiter die Stadt zu erkunden. Die Metro betraten wir durch diese futuristische Station. Irgendwie erinnerte sie mich an die ersten Versuche des Fernsehens, UFOs darzustellen.


Zum Marathon am Sonntag fuhren wir ebenfalls mit der Metro; die Stationen sind vollkommen sauber und oftmals mit interessanten Wandbildern, wie hier in der Station Admiralität, nahe dem Schlossplatz.


Freitag und Sonnabend stellten die Hilfsvereinigungen (ähnlich wie bei uns Feuerwehr, THW, etc.) der Region noch ihre Leistungsfähigkeit zu Schau, u.a. mit großen Fahrzeugausstellungen, so dass wir uns fragten, ob für die Marathonveranstaltung wohl ausreichend Platz sein würde.


Die Fahrzeuge waren am Sonntag morgen dann aber abgerückt. Auf dem Schlossplatz begrüßte uns sofort Günter aus Hemer, der offensichtlich bereits seit dem Knastmarathon plante, uns mit seiner Anwesenheit in St. Petersburg zu überraschen.


Günter bot uns auch an, unsere Kleidersäcke im Laufreisen-Bus von Nils Krekenbaum abzustellen. Das war eine große Erleichterung. Danke.

Sekunden vor dem Start (da war die Kamera leider bereits im Kleidersack verstaut) läuft Sergej aus Moskau an uns vorbei, der im September 2011 an unserem Mini-Marathon in Moskau teilgenommen hatte. Große Wiedersehensfreude – es sollte nicht die letzte Überraschung bleiben.

Wir starteten und liefen über die Schlossbrücke, die nachts für den Schiffsverkehr hochgeklappt wird.

 

Da werde ich von einem russischen Mitläufer auf englisch angesprochen, ob ich schon mal in Hamburg gelaufen sei. Dann fragte er nach Hamburg-Öjendorf. Ich bestätigte – und sagte, dass ich Mitorganisator bin. Daraufhin erklärte Kyrill, dass er im Winter 2012 selbst in Öjendorf gelaufen war.
Seinerzeit fand Kyrill morgens den Weg von der U-Bahn zur Veranstaltung nicht, ging in eine Bäckerei und ich dirigierte einen Bäckereikunden per Handy zum Parkplatz an den Öjendorfer See. Dieses Wiedertreffen war natürlich genauso überraschend. Ich kann nur empfehlen, die Club-Kleidung zu tragen, denn sonst wäre ich wohl nicht angesprochen worden.

Es geht weiter über die Festungsinsel
 

vorbei am Panzerkreuzer Aurora, von dem 1917 das Startsignal zur Oktoberrevolution gegeben wurde.


Bei km 33  passieren wir das Hotel Moskau

(deutlich imposanter als das Hotel St. Petersburg! Da zeigen die Hauptstädter mal kurz, wer Herr im Haus ist. Besonders deutlich wird das auch beim Besichtigen des Moskauer Bahnhofs in St. Petersburg: der ist nämlich eine eigene kleine Stadt, mit Ladenzeilen, etc. Dagegen ist der LENINGRADER Bahnhof einer von 9 Bahnhöfen in Moskau, also nichts außergewöhnliches. Und er heißt 20 Jahre nach der Rückbenennung in St. Petersburg immer noch Leningrader Bahnhof. Hier zeigt sich, wie die Hauptstädter mit der Metropole an der Ostsee umgehen.)

Doris hat während des Laufs Sonia von den Weserpesern kennengelernt und die beiden vertreiben sich gemeinsam die Kilometer, die hier übrigens von Streckenposten angezeigt werden, die die Kilometerzahl auf ihrem Leibchen aufgedruckt haben.


Die beiden treffe ich nach meinem Zieleinlauf und Massage an der Hermitage vorbeilaufend, in der wir am Freitag die Werke von Matisse, Picasso und Rembrandt bewundern konnten.
(Das Museum besitzt ca. 3 Mio Exponate, von denen lediglich 60.000 gezeigt werden. Für den "Rest" fehlt es an Platz!)


Nun geht es zurück auf den Schlossplatz,


wo sich das Ziel befindet:


Nach erfolgreichem Finish noch ein Foto vor der Siegesgöttin mit ihrem 6-Spänner


Nach meinem Zieldurchlauf sah ich den Sieger, der bei der Siegerehrung u.a. eine Kaffeemaschine erhalten hat – so ist es, wenn deren Hersteller zu den Top-Sponsoren gehört.

Im Nachgang finden wir in der Ergebnisliste auch Clubmitglied Dirk aus Montabaur.



Mit dem Wetter hatten wir Glück: bedeckter Himmel, Temperaturen um 20°C, kein Regen.
Denn der Regen kann hier zu chaotischen Zuständen führen, zu denen fehlende Kanalisation und riesige Pfützen auf den Straßen beitragen.

Ein Regenwasserrohr (der Fuß daneben gehört meiner 14-jährigen Tochter, keinem Kleinkind!)



Ein Regenwasserrohr in „Aktion“


und ein SUV, der seine Wassertauglichkeit beweist.


Am nächsten Tag ging es weiter nach Moskau, doch im Gegensatz zu unserem Lauf im September 2011, bei hochsommerlicher, kontinentaler Wetterlage. Sprich es war so warm und schwül wie auf Malle.

Abkühlung versprachen die Springbrunnen am Kreml.


oder die städtischen Wasserwagen, die die Pflanzen und Blumen in den Beeten rund um den Kreml morgens und abends ausgiebig wässern.


In der Hauptstadt besuchten wir einige Stationen, die wir 2011 nicht geschafft haben.

Den 537m hohen Moskauer Fernsehturm, von 1968 bis 1975 das höchste Gebäude der Welt und noch immer das höchste freistehende Europas. (Karten gibt’s nur an einem ausgelagerten Ticketcenter (anderes Gebäude) unter Vorlage des Reisepasses. Rucksäcke und Taschen müssen draußenbleiben und an den stündlichen Besichtigungen dürfen max. 20 Personen teilnehmen. Wer hier rauf will, muss sich am besten voranmelden, pünktlich da sein und dann noch Zeit und Nerven mitbringen! Aber der Ausblick entschädigt um ein Vielfaches.)


Der Sockelfuß ist einer Baumwurzel nachempfunden.

Blick durch den Glasboden der Besucherplattform in 334 m Höhe.

Den Kreml haben wir diesmal nicht nur von außen

sondern auch von innen besichtigt (morgens um 8:30 h waren wir die ersten beim Ticketverkauf, da nur dort und nur taggleich Karten gekauft werden können).

Zarenkanone

Zarenglocke (leider bereits bei der Herstellung 1735 platzte dieses mannshohe Teil heraus.)

Der Park, in dem Gaddafi bei Staatsbesuchen sein Beduinenzelt aufstellen durfte.

Die Gagarin-Eiche, mit der der Kosmonaut an seinen, den ersten bemannten, Raumflug erinnert.

Außerdem haben wir den Diamantenfond besichtigt, in dem 30kg schwere Goldbrocken, 300-Karat-schwere Diamanten, Kronen, Zepter und noch vieles mehr für Staunen beim Besucher sorgen.
Aus verständlichen Gründen durften wir keinen Fotoapparat mitnehmen.
(Die Karten gibt’s übrigens nur im Vorraum selbst, nicht am Kreml-Ticketcenter (das dem Kulturministerium unterstellt ist, während der Diamantenfond dem Finanzministerium zugeordnet ist.)
Der Staatsschatz gehört mit den englischen Kronjuwelen und der Sammlung des ehemaligen persischen Schahs zu den drei größten der Welt.

Am letzten Tag haben wir eine Aufführung im Bolshoi-Circus (im Ausland als Russischer Staatszirkus bekannt) in seiner festgebauten Zirkusarena (mit 3.500 Sitzplätzen) erlebt


– und alle waren da: 3 Bären, 7 Araber-Schimmel, 3 Flusspferde, Jongleure, Trapezartisten, usw usf.
Die Aufführung dauerte fast 3 Stunden: wir waren begeistert.


So wurde ich für den „trouble“ bei der Kartenbestellung auf der russischen Webseite und nicht funktionierenden Bezahlung per Kreditkarte, so dass ich die Abendkassenreservierung 3-mal verlängert habe, voll entschädigt.

Noch zwei Besonderheiten zum Abschluss:
In Moskau schalten „abgestürzte“ Geldautomaten nicht auf blue screen, sondern auf Testbild:

und wer seine Tasche mit in den Supermarkt nehmen möchte, schweißt sie einfach ein:

Das war´s aus St. Petersburg und Moskau.

Doris und Mario
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1 Kommentar

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Nr. 1   René Wallesch schrieb am 18.07.2013 - 00:29 email

Wieder mal schöne Bilder...aber Mario: Die Kamera gehört nicht in den Kleidersack! Evil !1. keine Garantie für Wertsachen und 2. weiß man nie, was so Interessantes auf der Strecke passiert und wen man trifft. Die Empfehlung zum Tragen der Clubkleidung versuche ich auch in der Fremde umzusetzen, aber in der Heimat, wo man auch so erkannt wird, müssen auch mal die anderen Shirts aufgetragen werden, auch wenn Sigrid das vielleicht manchmal ärgert. Mr. Green