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Mittwoch, 13.08.2014 | von: rw

Moshi 2014



Die Straße nach Kahama war überraschend gut...


...und die Gegend sehr grün. Vor der Abfahrt bekam ich genau wie bei Simba Coach (Nairobi-Kampala) eine Flasche Wasser gratis, die für diese lange Strecke auch nötig war.


In einem Dorf sah ich diese Tiere, und der Busfahrer fuhr extra langsam, damit ich auch ein schönes Foto machen konnte.


Mehrere Hundert Kilometer gefahren und nur Dörfer gesichtet. Auch auf der Fahrt durch die Innenstadt Kahamas zum Busbahnhof sah ich keine Bank. Das machte mir Sorge: Wo bekomme ich Geld her? Noch vor dem Aussteigen fragte ich den Busfahrer...auf dem Busbahnhof war es mir zu voll und Verfolgung durch undursichtige Gestalten nicht auszuschließen. Hinter dem ZOB fand ich dann einen momentan defekten Geldautomaten.

Also rein in die Bank...ich hatte ja noch einen Stapel ruandische Scheine...Ruanda Francs? Was ist denn das?...so wechselte ich also meine letzten 100 Euro ein. Einerseits verständlich: Da im Gegensatz zu Europa das Reisen für die meisten Afrikaner finanziell unmöglich ist, werden andere afrikanischen Währungen außerhalb des direkten Grenzgebietes wohl kaum nachgefragt. Dass heißt, die Bank in Kahama wäre meine RWF wahrscheinlich die nächsten Jahre nicht los geworden.

In der Wechselstube neben dem Postamt in Kigali wollte ich bereits meine 100 Euro in TSh eintauschen...da es sowohl Umrechnungskurse für Euro-RWF und RWF-TSh gab, sollte die rechnerische Aufgabe zu lösen sein, dachte ich mir, und erst wurde auch dem Umtausch zugestimmt...als die dann aber meine 100 Euro sahen, passten die, evtl. war gar nicht so viel Fremdwährung vorhanden? An der Wechselstube vom Flughafen Nairobi war ein An-und Verkaufskurs für RFW angeschlagen; beim Verkauf bekam man nur die Hälfte zurück.

Für den Reisenden ist das natürlich blöd. Bereist man mehrere Länder und erreicht radiusbedingt nicht immer gleich Städte, wie z. B. beim Laufen und Radfahren, müsste man immer einen Großteil der Reisekasse an den Grenzen wechseln...mit entsprechenden Wechselkursverlusten (wir erinnern uns: vor Jahren, machten die Politiker uns so den Euro schmackhaft), und ob die kleinen Händler an der Grenze dann auch genug Bargeld haben, um 3 - 4 stellige Eurobeträge zu wechseln, möchte ich doch stark bezweifeln.


Unterkunft fand ich in der "African Night Lodge" für 15.000 Shilling nicht weit vom ZOB. Am nächsten Morgen musste ich bereits früh raus: Mein Bus nach Arusha fuhr bereits um 6:30 Uhr. Beinahe könnte man sagen, alle Busse fuhren um diese Zeit ab, und bei so vielen Vehikeln konnte man sich schon fast verirren. Da Nachtfahrten verboten sind, starten die Busse rechtzeitig, um auch ja vor der Dämmerung ihr Ziel zu erreichen.


Aber zurück zur Lodge: Jedes Zimmer war nach einem anderen afrikanischen Staat benannt.


Und als hätte die Wirtin geahnt, wo ich gerade herkam, gab sie mir das Zimmer "Rwanda".


Heuer ein ganz anderes Landschaftsbild...vom Bus aus sah ich nur ausgedorrte Landschaften. Dass es hier wärmer ist, hatte ich bereits in der Nacht in Kahama gemerkt.





Machte der Bus mal kurz Pause, wurden gleich Getränke angeboten.


Kurz vor Arusha wurde die Straße repariert, und dann wurde eben neben der Fahrbahn gefahren.



In Arusha wollte ich wieder bei dem Chinesen nächtigen, wo ich bereits vor 2 Jahren war. Der zweite Motorradfahrer wusste auch den Weg, sagte er jedenfalls...irgendwann wollte er aufgeben, und ich musste ihm sagen, wo er lang fahren soll. Die Tür war aber verschlossen, und das Grundstück sah verlassen aus; später erfuhr ich, dass dieses Lokal bereits Ende 2012 geschlossen wurde...schade, das Essen schmeckte, und es war auch recht gut besucht.

Da entdeckte ich aber an der nächsten Straßenkreuzung ein Hinweisschild auf einen anderen Chinesen. 55 sollte die Nacht kosten, bin natürlich jetzt von Tausendern ausgegangen...nach dem Abendessen bekam ich 2 Rechnungen: Eine für das Futter in TSh und die Zweite für die Übernachtung in Dollar...letztere hatte ich natürlich gerade nicht griffbereit und auch nicht die Kamera...  


...am nächsten Abend bekam ich die Rechnung fürs Zimmer gleich in Shilling. Einheimische brauchen nur 55.000 davon zu berappen.


Durch dieses Gestänge machte das Zimmer erst einen sehr luxuriösen Eindruck...Kabel waren zwar vorhanden, aber der Fernseher fehlte.


Der Abfluß war auch defekt, und nach dem Duschen stand das Bad stundenlang unter Wasser. Für westliche Preise sollte auch westliche Qualität drin sein.


Und mit dem Öffnen dieser Tür hatte ich auch meine Probleme...die Einbrecher aber wohl auch. Morgens zwischen drei und vier hörte ich Kratzgeräusche an der Tür. War es nur die Hauskatze oder machte sich jemand am Schloss zu schaffen? Später fragte ich den Wachmann; der wusste aber von nichts.


Äpfel hätte ich in dieser Gegend zum Frühstück nie erwartet. Die Würste sahen eher europäisch als afrikanisch aus, und so schmeckten sie auch.


Dann doch besser ein richtiges Leckerlie...ja, ich hatte meinen Besuch im Snakepark wiederholt...


...bekam Streicheleinheiten von Mr. Baboon...  


...und entdeckte diese Parkbar, die ich letztens übersah. Gäste hatten viele mitgebrachte Fotos, T-Shirts, Geldscheine, Fahnen und anderes Gedöhns aufgehängt...


...wie zum Beispiel den Nürnberger Bär.


Und natürlich hielt man hier auch einen Tip zum Wassersparen bereit. Und wer richtig sparen möchte: Die Übernachtung im eigenen Zelt ist hier kostenlos...betrinken sollte man sich dann allerdings woanders, damit der Spareffekt auch lange anhält.


Er brachte mir die Kultur der Massais etwas näher.


Beim morgendlichen Joggen entdeckte ich, dass in Arusha auch eine Straße nach dem berühmten Läufer Haile Selassie benannt ist. Bernd hatte mir bei der Clubreise in Florida gesagt, dass dieser jetzt in seinem Heimatdorf auch einen Marathon veranstaltet...laut Homepage fällt der aber dieses Jahr aus, mal sehen, was die Zukunft so bringt...Äthiopien fehlt mir noch als Laufland in der Sammlung. Als ich nun dieses Schild fotografieren wollte, waren die Batterien alle.

Während des Wechselns hörte ich Musik wie auf den Sklavengalieren alter Piratenfilme. Eine Horde Männer in roten Anzügen und an den Beinen aneinandergefesselt kam aus der Straße, die der Haile Selassie Road gegenüberliegt und schrie "no photo". Begleitet wurde sie von einigen Soldaten, die den gleichen Satz schrien, mit der Hand abwinkten und mich genau beobachteten. Ich gehe mal davon aus, dass es Sträflinge beim Morgenjogging waren...genau konnten es mir die anderen einheimischen Passanten auch nicht sagen...und als die Gruppe schon fast außer Sichtweite war, schauten die letzten Uniformierten noch mal zu mir, ob ich nicht doch ein Foto machte...dabei wollte ich doch nur Batterien wechseln...so schnell kommt man manchmal in unbegründeten Paparazziverdacht.


In Moshi wurde sich noch eifrig nachgemeldet.


Es gab auch neue Strecken zu erlaufen.


Diese Karte ist allerdings nicht ganz maßstabsgetreu. Die unteren Pfeile rechts sind der erste Halbmarathon und der große Bogen nach oben Runde zwei. Die Etappe durch die Innenstadt entfiel. Auf Nachfrage wurde mir als Grund angegeben, weil eine Streckensperrung dort nicht möglich sei. Tatsächlich fuhren dieses Jahr auf der Laufstrecke nur vereinzelte Autos...wahrscheinlich Anliegerverkehr...große Busse oder LKW wie vor 2 Jahren habe ich aber nicht gesichtet. Leider entfiel mit der neuen Streckenführung auch der Anstieg hinter dem alten Bahnhof Moshi mit seinen vielen begeisterten Zuschauern...merke: manchmal gibt es für ein Foto keine zweite Chance...schade.


Die Startnummernausgabe war wie schon vor 2 Jahren im Keys Hotel...dort hinten, wo man die roten Banner sieht. Im angeschlossenen Souvenirgeschäft wurden die Preise in Dollar angegeben, kassiert wurden 1.500 Shilling pro Dollar...etwas günstiger als der richtige Wechselkurs, aber für die sicherlich einfacher zu rechnen. Und wenige Schritte vom Keys entfernt entdeckte ich dann dieses Hinweisschild zum Hotel Plateau und ging doch mal hin.


Bereitwillig zeigte man mir die Zimmer. Dieses kostet 20.000 Shilling, es gibt auch eine Koje für 25.000 Shilling. Und da mir zwei Zimmer gezeigt wurden, waren trotz Marathon auch noch mindestens zwei davon frei...gut zu wissen fürs nächste Mal, für Reservierungen erhielt ich folgende Telefonnummer 0755813308, auf dem Hinweisschild an der Straße stand allerdings eine andere Nummer 02750033. Die Zimmerpreise enthielten übrigends auch Frühstück. Was das beinhaltet, werde ich dann später sehen.


In der Horombo Lodge im Zentrum Moshis fiel es jedenfalls sehr bescheiden aus. Es wurde eine Kanne heißes Wasser auf den Tisch gestellt; und nachdem ich mir die zweite Teetasse gefüllt hatte, wurde die Kanne wieder abgeräümt. Der Kleks Marmelade bedeckte gerade nur eine der drei Brotscheiben...den Rest also trocken reingeschoben...und dann fragte ich nach einem Omelette, als ich Gehen wollte, wurden mir dafür noch 1.000 Shilling abgenommen.

Die Zimmereinrichtung sah etwas moderner aus als im Hotel Plateau, hatte aber auch ihren Preis: 30 Dollar. Allerdings hatte ich keine Dollar, also was nun? An der Rezeption wussten die den Umrechnungskurs nicht und meinten, ich solle morgen bezahlen. Obwohl: Was ist denn das für eine Kalkulation? Man verlangt für eine Leistung einen Gegenwert, und weiß gar nicht, was für einen Wert der hat? Und warum bezahlte ich so wie in Arusha wieder mal 60% mehr als die Einheimischen? Auf dem Markt an der Straße ist dieser Beschiss an den "reichen Weißen" ja nachzuvollziehen, aber die Preise für dieses Hotel standen offiziell im Internet.

Nun ist es ja auch in Deutschland so, dass gewisse Gruppen ( z. B. Kinder, Rentner, Behinderte) oftmals weniger zahlen, da man davon ausgeht, dass sie weniger Geld haben, was in der Regel ja auch so ist. Und wenn in staatlichen Nationalparks und Museen Afrikas Weiße mehr löhnen müssen, ist dieses aus dem gleichen Grund sicherlich ok., auch wenn man sich vielleicht im ersten Moment diskriminiert fühlt, und nicht jedes Bleichgesicht ein Millionär ist.

Bei privaten Unternehmern grenzt diese Preispolitik aber schon stark an Rassismus und sollte nicht unterstützt werden, eine Alternative für meinen nächsten Moshibesuch habe ich ja bereits gefunden. Man stelle sich nur vor, die Horombo Lodge wäre ausgebucht gewesen; dann hätten die doch mehr Interesse haben müssen, Ausländer zu beherbergen und Einheimische abzuweisen. Laut Know How Reiseführer, wird dieses Hotel von vielen Travellern empfohlen. Ich gehöre nicht dazu.


Früher gab es mal im kenianischen Malindi einen Marathon, den ich verpaßt habe...aber den Geschmack der Stadt gibt es immer noch...hier in Moshi...scheint Müde zu machen...


...dabei wird doch unter anderem auch das angeblich beste Bier Afrikas serviert.


Also Prost zur Nudel- bzw. Bierparty before the run...  


...mit Hamburger.


Der nette junge Mann, den Ihr 2 Fotos vorher gesehen habt, begleitete mich morgens auch zum Start und zeigte mir eine Abkürzung. Er führt manchmal Touristen auf den Kilimanjaro und wohnt irgendwo in der Nähe des Stadions. Ich gab ihm meine Mailadresse, aber wie so oft sind Zufallsbekanntschaften nur für den Augenblick. In einem anderen Lokal spendierte mir ein Student aus Kamerun zwei Bier...diesmal verlor ich aber seine Handynummer...Zettel wurde im Hotelzimmer wohl Opfer des Windes...für die Biere bekam er aber auch Gutscheine, und die anwesenden Damen der Promotionaktion gaben ihm nachher ein Geschenk.


Auf den letzten Kilometern überholte ich eine US-Amerikanerin, die das passende Shirt anhatte. Sie läuft jedes Jahr hier, sagte sie mir.


Aber zurück zum Start. Dieses Jahr fand ich auch ein Zelt für die Klamottenabgabe. Notfalls hätte ich eben meine Stirnlampe, die ich für den Weg zum Start in der Dunkelheit dabei hatte, in meiner Gürteltasche verstaut...


...so bekam sie einen Aufkleber mit meiner Startnummer, und der klebte auch richtig fest, so dass ich ihn später kaum abbekam.


Nachdem wir aus dem Stadion raus waren, ging es erst so 9 km diese Straße entlang.


Und natürlich musste diese Strecke auch wieder zurück gelaufen werden. Als ich dieses Foto vom Gegenverkehr machte, fragte mich jemand, ob ich diese schnellen Hirsche noch einholen wolle...man will immer, die Frage ist immer das "Kann".


Natürlich gab es auch wieder ausreichend Wasserstellen...im späteren Rennverlauf sogar Cola.


Und an den Verpflegungsstellen konnte ich auch schon mal das T-Shirt in Augenschein nehmen, welches ich in wenigen Stunden erhalten würde. Ist das S-Shirt von vor 2 Jahren mir doch etwas knapp, gab es heuer die Einheitsgröße "M" - und zwar "M" nach europäischen Maßstäben.


Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...Beweisfotos sind noch besser...also ich war am Wendepunkt, gell.


noch ein Verpflegungspunkt


Und dann war die Hälfe fast geschafft.


Colastand auf der großen Runde, einige Male konnte ich noch den großen Berg sehen...er war dann aber nicht mehr sehr fotogen. Zuerst fand ich diesen Streckenabschnitt ziemlich langweilig, kamen mir doch vor 2 Jahren hier die ganzen Halbmarathonläufer entgegen.


Aber irgendwann, als die Straße nach rechts abbog, liefen wir geradeaus weiter, und ich entdeckte Neuland.


Wer an dieser Stelle nach rechts abgebogen wäre, hätte nach 4,4 km das Kibosho Hospital erreicht.


Wir liefen aber nach links.


Es ging über diese Brücke.


Aussicht von der Brücke (linke Seite)


Wir erreichten wieder eine asphaltierte Straße...der "Bus" war schon voll...aber wir wollten ja auch laufen.


Läufernachwuchs in Aktion


Irgendwie fand ich dieses Plakat so toll, aber Zucker gab es an dieser Verpflegungsstelle nicht. Als ich weiterlaufen wollte, hielt der Mann im blauen Hemd die Hand auf...aber wofür?


Ab 10 km vorm Ziel war jeder Kilometer ausgeschildert.


Die Zielgerade war erreicht.


Nach 4:28 war ich im Ziel. Auf den letzen Kilometern wurde ich ständig überholt. Vielleicht 1/2 km vor dem Ziel mobilisierte ich dann meine letzten Kräfte und überholte noch einen Farbigen, im Gewusel vor dem Stadioneingang mit den zahlreichen Fußgängern verlor ich dann den Überblick auf die mitlaufenden Konkurrenten, aber in der Ergebnisliste steht ein Kenianer eine Sekunde hinter mir drin.


Jeder Finisher durfte sich in diesem Gang eine Tüte...


...mit obigem Inhalt schnappen. Am Ausgang des Zielkanals fragte ein Helfer, ob die Medaille auch im Beutel sei...spätere Reklamation nicht möglich.


Lauf ist empfehlenswert...gern auch mal im Rahmen einer Clubreise...plane 2016 wieder hier zu laufen und dann auf dem Landweg zum Two Oceans Marathon nach Südafrika weiterzureisen (Ostern liegt in dem Jahr im März)...also wer kommt mit?


Bier gab es wieder nicht vom Veranstalter...Kilimanjaro ist eben auch Wasser, das Bier gleichen Namens musste käuflich erworben werden.


Und wem Staubfänger und Shirt noch nicht reichten, fand im Zielbereich vielleicht doch noch das passende Souvenir.



Und natürlich gehört zu einem richtigen Wettkampf auch eine Siegerehrung.


Wenn auf dem Ticket steht, man soll 30 Minuten vor der Abfahrt zum Report erscheinen, kann das auch manchmal einen Grund haben. Ich hatte den aus Daressalam kommenden Bus um 14:00 Uhr nach Nairobi gebucht. Ob das nun an Verspätung lag oder planmäßig so war...der Bus hielt nicht am ZOB...der Fahrkartenverkäufer brachte mich mit einem PKW an die große Straße...fünf nach kam der Bus dann auch...Gepäck war kaum verladen, und schon setzte er sich wieder in Bewegung...nächster Halt an dieser Station in Arusha. Die Busfahrt machte jede Achterbahn überflüssig. In Ostafrika (mit Ausnahme von Ruanda, dort werden Geschwindigkeitsbegrenzungen auch so beachtet) gibt es immer mal wieder Bodenwellen, die der Bus mit Anlauf bewältigte in den hinteren Sitzreihen aber zu einem überraschenden Auf und Ab führten.

Viertel vor fünf erreichten wir dann die Grenze. Der Schaffner fragte mich, ob ich schon ein kenianisches Visum hätte...das ist das Gute an Kenia, man kann durch Ostafrika reisen und kostenfrei wiederkommen, erst bei der Abreise am Flughafen wird das Visum ungültig gestempelt. Die Frage hatte natürlich auch einen Grund...wir hatten keine Zeit...der Bus wollte um 18:00 Uhr in Nairobi sein...keine Ahnung, wie die das schaffen wollten, Zeitumstellung und entsprechende Gutschrift gab es nicht...man gab uns 10 Minuten sowohl den Ausreisestempel von Tansania als auch den Einreisestempel von Kenia zu ergattern...auf die Plätze, fertig, los und im Laufschritt über die Grenze, etwas Auslaufen nach der Kurzstrecke Marathon und so einer Fernbusfahrt kann den Muskeln ja auch nur guttun.

Die Furcht, evtl. einen Bus zu verpassen, erklärt dann vielleicht auch die Hektik und das Gedrängel von allen Seiten an den Landgrenzen in Namanga und auch in Busia...von Ordnung und / oder südlicher Gelassenheit keine Spur, sondern das pure Chaos; und wer am meisten drängelt bzw. Egoismus zeigt gewinnt. Der Bus wartete dann doch 45 Minuten und war erst gegen 21:00 Uhr in Nairobi. Endstation war die berühmte River Road, wo man zu dieser Tageszeit vielleicht nicht mehr ziel- und planlos rumirren sollte.

Der Schaffner wollte mich zu einem Hotel für 3.000 Kenia Shilling führen, ich lehnte aber ab...wusste ich doch, wo sich das Accra Hotel befand, was nur 1.800 Shilling kostete. Ich erkundigte mich nur bei einem der rumsitzenden Wachmänner nach der Himmelsrichtung, da links und rechts alles gleich verlassen aussah. Nach wenigen Metern sah ich dann das Siefan Hotel...kostete auch nur 1.800 Shilling...


...allerdings mit Frühstück. Dieses T-Shirt gab es in diesem Jahr auf Wunsch als Zugabe bei der Startnummernausgabe in Moshi.


Und während des Frühstücks konnte ich das morgendliche Treiben auf der River Road im gebührenden Abstand beobachten.


Am letzten Tag meiner Reise wiederholte ich meinen Ausflug ins Giraffe Centre.


Dieses Jahr fand ich auch Zeit für den Trail, der im Preis enthalten ist. Zu sehen gab es allerdings nichts...


...außer etwas Scheiße...


...und einen ausgetrockneten Fluss, obwohl wir noch in der Regenzeit waren. Den Wasserfall brauchte ich dann gar nicht erst zu suchen.


Für eine Laufveranstaltung der besonderen Art würde sich das Gelände allerdings eignen.


Giraffen hatte ich nicht gesichtet.


Ob sie sich hier versteckten?


Giraffen füttern und wieder das Infozentrum besuchen...Giraffenknochen sind richtig schwer...Getränke im Centerkiosk hatten normale Preise.



Wettlauf mit Schildi


Nachts im Hotel konnte ich mir ein Bild von der Security machen. Ich kam nämlich erst gar nicht raus. Als der Taxifahrer anklingelte und ich die Treppe runterstürzen wollte, versperrte mir eine verschlossene Gittertür den Weg. Als ich Lärm machte, kam ein Wachmann und schloss mir auf.

Ach und zum Sicherheitsgefühl in der Nacht noch ein Vergleich mit deutschen Landen. Es geschah letztes Jahr in Magdeburg. Ich wollte von der Marathonmesse ins Hotel und sollte an einer Haltestelle von der Straßenbahn auf den Bus umsteigen. Es kam aber kein Bus, dafür ein Taxi, und der Fahrer sagte, er sei der Bus (mangels Busfahrern). Einige Stopps weiter in einem Industriegebiet warteten 2 Frauen. Die Jüngere war skeptisch. Der Fahrer zeigte ihr seinen Fahrplan, das Schild, dass er im Auftrag der Verkehrsbetriebe fahre und verwies auf das Taxischild auf seinem Dach. Aber er bekam die Antwort "hier steigt meine Mutter nicht ein"; also ging die Fahrt weiter, und die Frauen blieben alleine im Dunkeln zurück.


дружба 
Товарищ René 
in Europa zu Hause 
manchmal auch in anderen Teilen der Welt zu Gast

  
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1 Kommentar

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   von Palombini schrieb am 16.08.2014 - 22:45 email

René, wieder ein sehr spannender Bericht. Haile Selassie war allerdings der letzte Kaiser von Abessinien (von 1941 bis 1974) und sozusagen der größte Regent Äthiopiens. Der Läufer heißt wie der Bremer Spieler Gebreselassie.

Danke, René, Gruß Jobst