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Dienstag, 28.02.2012 | von: mw

Clubreise nach Marathon/Florida

von Jürgen Kuhlmey assisted by Claudia Erdmann

Endlich war es so weit - eine Clubreise nach Florida mit drei geplanten Marathons: in Fort Lauderdale, auf der Insel Marathon und der „Norwegian Sky“,  einem prachtvollen Kreuzfahrtschiff. So reisten am 16. Februar acht reiselustige Marathonfans über London nach Miami – vom eiskalten Winter in das hochsommerliche Florida.
Jürgen hatte schon „vorgewarnt“: Es herrschten „unterhemdfreie“ Temperaturen. Bei der Ankunft mussten wir gleich unseren angemieteten Van wegen unseres umfangreichen Gepäcks gegen ein größeres Modell tauschen, und nur Claudia war noch bereit, dieses angenehmere Monster zu fahren. Harald hatte uns diesen Trip durch seine Idee, einmal in seinem Leben einen Marathon in Marathon/Florida zu laufen, eingebrockt. Böse waren wir ihm dafür aber ganz und gar nicht. Bei der Einladung in ein amerikanisches Restaurant vergaßen wir schnell den langen Flug und die sechs Stunden Zeitumstellung.

Am nächsten Morgen ging es nach einer Erkundungstour durch das nahegelegene Shoppingcenter erst einmal zum Strand und wir schwammen im 24 Grad warmen Atlantik weit hinaus. Zur Entspannung war nachmittags eine Bootsfahrt mit der “Jungle Queen“  durch die Wasserstraßen von Fort Lauderdale mit seinen Luxus-Yachten und Traumvillen angesagt. Bei dem anschließenden Besuch der Marathon-Messe wurden wir mit viel Achtung begrüßt. Jürgen hatte unsere Marathon-Königin Sigrid schon lange vorher angekündigt, so dass Sigrid nicht nur einen Freistart erhielt, sondern auch noch einen Reisekosten-Zuschuss vom Veranstalter des A1A Marathons.

Der Samstag vor dem A1A-Marathon verging mit Einkäufen in dortigen Sportgeschäften und einer leckeren Pasta Party bei Jürgen sowie natürlich einem Geburtstagskaffeekränzchen zu Ehren von Kalli, der an diesem Tage seine offizielle Aufnahme in die „M75“ feierte. Zum A1A Marathon mussten wir schon um 4 Uhr in der Frühe aufstehen – aber kein Problem, denn diese Zeit entsprach einer Zeit von 10 Uhr vormittags im kalten Deutschland. Sigrid wurde dann noch vor dem Start lobend hervorgehoben und wir waren stolz, mit ihr alle im gleichen Club zu sein.

Die Temperaturen waren an der Obergrenze des Erträglichen. Der Marathon zog sich durch die zum Teil langen Geraden an der Atlantikküste ganz schön hin, aber schließlich erreichten wir alle wohlbehalten das Ziel am Beach, wo einige die Gelegenheit nutzten, sich im erfrischenden Atlantik zumindest leicht abzukühlen.

Der 100 MC war mal wieder sehr erfolgreich.

So war Karl-Heinz der zweitälteste Teilnehmer des Marathons und “guter“ 2. in der M75 und Sigrid „natürlich“ 1. in der W70. Auch die drei ersten Plätze in der  M70 fielen mit Jürgen, Arwed und Günter wieder an den 100MC, ebenso wie mit Harald der 1. Platz in der M65, während Claudia und Uli die schnellste deutsche bzw. der schnellste deutsche TeilnehmerIn waren.


Nach dem erfolgreichen Marathon gab es dann am Montag ein Entspannungsprogramm: Fahrt auf einem für den 100MC gecharterten Airboot durch die Everglades-Sümpfe. Die Fahrt ging in rasendem Tempo durch die mit Wasser bedeckten Sümpfe. Einige Alligatoren schauten uns hungrig an, wir waren dann aber wohl doch zu mager. Auch einige Raubvögel blickten uns von vertrockneten Baumstümpfen nach. Eine anschließende Fahrt zu der größten Einkaufsmeile der Welt beendete den Tag und auch den Aufenthalt in Fort Lauderdale.

Dienstag ging es weiter Richtung Marathon, einer Insel der Inselkette Keys, die sich südlich von Florida Richtung Westen hinzieht und zum Teil mit langen Brücken verbunden ist. Jürgen hatte eine Schnorchel-Tour mit einer Motoryacht zu den vorgelagerten Tauchgründen von Key Largo geplant, die aber leider wegen zu starken Wellenganges ausfallen musste. So ging es gleich weiter zu unserem eigentlichen Ziel, der Insel  Marathon. In urigen Hausbooten wohnten wir für die nächsten drei Tage. Ein Empfang bei der dortigen Industrie- und Handelskammer unterstrich deren Interesse und Hilfsbereitschaft für den geplanten Marathon. Es gibt dort eine 7-Meilen-Brücke zur nächsten Insel, die man aber wegen uns Marathonis nicht sperren konnte. So mussten wir die geplante Ersatzstrecke auf der Halbinsel Sombrero-Beach aktivieren. Nach gemeinsamer Besichtigung entschieden wir uns dann für eine sehr attraktive 2.580 m Rundstrecke um einen gepflegten Golfplatz mit schattigen Palmen und vorbei an dem dortigen Clubhaus und einem kleinen Yachthafen.

Von Harald, Uli und Claudia wurde dann per GPS eine genaue Vermessung der Strecke vorgenommen.

Nach gemeinsamem Schwimmen am dortigen Sombrero-Beach ging es für die einen weiter nach Key West und für die anderen zurück zu den Hausbooten mit anschließendem Dinner in einem idyllischen Restaurant am Wasser und einem eindrucksvollen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen startete der Marathon-Marathon auf Marathon wegen der zu erwartenden Hitze bereits wieder um 6 Uhr in der Frühe. Der Verpflegungsstand wurde unter schattigen Bäumen aufgebaut und von Ingrid und Ruth betreut, die auch die Rundenzählung übernahmen. Es waren 16 Runden mit einem Auftaktpendelstück für die Marathondistanz zu laufen  – irgendwie schon mal in Hamburg geschehen…
Der Start war locker, jedoch machte die zunehmende Hitze ganz schön zu schaffen. Die Frauen konnten mit ihren Eisvorräten zumindest für gekühlte Getränke sorgen, während  Jürgen dies durch mehrmalige Schwimmeinlagen erreichte. Kalli brauchte bei der Hitze für seine Runden „ein wenig mehr“ Zeit. Kein Problem, da der gemietete Van sich (mit Schlüssel drinnen) selber verschlossen hatte und erst ein Spezialist gefunden werden musste, der den Van wieder für uns nutzbar machte. So haben alle diesen Marathon-Marathon auf Marathon geschafft.

Sieger wurde Uli gefolgt von Harald, bei den Frauen hatte Claudia die Nase vorn. Kalli hatte für diesen Marathon eine Medaille kreiert, die dann beim Abendessen bei einer kleinen Feier überreicht wurde.


Ein weiterer Höhepunkt sollte die Kreuzfahrt werden. Gegen Mittag erreichten wir das Kreuzfahrtschiff “Norwegian Sky“, das auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut und zu seiner Zeit das modernste und teuerste Kreuzfahrtschiff der Welt war. Die Einschiffung war nicht ganz einfach, da wir aus den Vereinigten Staaten ausreisten, die reservierten Kabinen entsprechend den befreundeten Teilnehmern getauscht werden sollten und wir eine Bordkarte erhielten, die für die nächsten vier Tage unseren Reisepass, Kreditkarte und Zimmerschlüssel ersetzen sollte.

Nach dem obligatorischen Bord-Foto ging es zum Buffet auf der Heck-Terrasse, von der wir einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Miami hatten. Eindrucksvoll war auch die Ausfahrt aus dem Hafen und ein letzter Blick auf Miami Beach im Sonnenuntergang, bevor die Küste unseren Blicken entschwand. Nach einem eleganten  Abendessen in einem der vielen Restaurants an Bord besuchten wir noch gemeinsam eine nette Musik-Show des bordeigenen Ensembles.

Als wir am nächsten Morgen zum Frühstück auf dem Dachrestaurant am Heck kamen, lagen wir bereits vor Anker vor der Privatinsel der Norwegian Cruise Line: Great Stirrup Key. Hier sollte eigentlich der dritte Marathon dieser Clubreise starten. Wir waren einen Tag zu früh und haben daher kurzerhand beschlossen, den Marathon am Sonntag zu belassen und in Nassau/Bahamas den Marathon zu laufen. Mit Tenderbooten wurden wir zur Privat-Insel übergesetzt:

ein kleines idyllisches Eiland, welches von der Schifffahrtslinie zu einer netten Badeinsel umgestaltet werden soll. Liegestühle standen in ausreichender Anzahl zur Verfügung und schattige Essecken waren bereits geschaffen für ein Mittagsmahl für die Kreuzfahrtgäste. Nicht fehlen durfte auch eine karibische Band mit den hier üblichen Steeldrums (Stahltrommeln).

Und weiter ging es über Nacht nach Nassau auf den Bahamas.

Am Sonntag sollte nun der dritte Marathon, der Kreuzfahrt-Marathon sein. Ein Stadtplan von Nassau konnte nicht aufgetrieben werden. Von früheren Besuchen wussten wir, dass Nassau nur gut für organisierte Touristen-Touren war. Einen Marathon wollten wir zwar laufen, jedoch auch nicht auf einen Ausflug nach Nassau verzichten, schließlich wollten wir alle mal auf den Bahamas gewesen sein. Guter Rat war schwer, bis Uli auf die geniale Idee kam, ein Zeitlimit für den Kreuzfahrt-Lauf von 12 Stunden zu planen.

Start sollte gemeinsam um 8 Uhr sein und der gemeinsame Abschluss um 20 Uhr. So konnte jeder den Tag nach freiem Ermessen gestalten, ohne auf den Marathon oder auf die Besichtigung von Nassau zu verzichten. Der Titel des Rennens war dann auch schnell gefunden:

          „1. Magic Bahamas Cruise Line 12h Race”


Die “Norwegian Sky“ ist das einzige mir bekannte Schiff mit einer ebenen Laufbahn, die eine Länge von 460 m hat, so dass für einen Marathon 92 Runden zu laufen waren. 100 Runden ergaben dann schon einen Ultra von 46 km.  Pünktlich um 8 Uhr war der Start zu diesem Kreuzfahrt-(Ultra)Marathon.

Da wir alle „eingefleischte“ Marathonis sind, liefen wir erst einmal den vollen Marathon und besserten anschließend zu einem Ultra nach, nachdem wir unserer sonstigen Tagesplanung nachgegangen waren.

101 Runden absolvierten Uli, Jürgen, Claudia, Sigrid und Kalli, Günter sogar 111 Runden und Harald wollte es genau wissen, lief stolze 154 Runden und damit über 70 km!

Das Runden-Laufen war eigentlich sehr interessant, da sich um das Schiff herum ein abwechslungsreiches Hafenleben abspielte. So kamen und verließen drei Kreuzfahrtschiffe die benachbarten Molen und Rettungsboote wurden zu Übungszwecken zu Wasser gelassen.

Die letzte Runde dieses Magic Bahamas Cruise Line 12 h Races liefen wir in Abendkleidung und mit Laufschuhen kurz vor 20 Uhr und beendeten damit offiziell unseren Kreuzfahrtlauf.

Anschließend ging es in das noble Palace-Restaurant zur Siegerehrung. Sieger waren wir alle, da wir nicht nur einen Marathon, sondern auch einen Ultra geschafft hatten.

Die Medaillen werden nachgereicht, da sie in Fort Lauderdale liegen geblieben waren.
Jedoch die Ober im Restaurant hatten unsere Marathon-Veranstaltung mitbekommen, hatten für uns einen Creme-Kuchen serviert und ein Marathon-Ständchen gebracht, das von allen Restaurant-Gästen entzückt beklatscht wurde. Dieser erfolgreiche Tag klang dann aus mit einem Besuch der Farewell-Show sowie einer der Bordbars

und einem netten Gedichtvortrag von unserer Marathon-Königin Sigrid.

Vor der Ausschiffung am Montagmorgen war wurden noch schnell Einkäufe getätigt und Erinnerungsfotos erworben und somit die letzten Guthaben auf den Kreuzfahrtkonten aufgebraucht werden. Mit unserem geliehenen Straßenschlachtschiff, dem Chevrolet Suburban, ging es dann über Miami Beach (Deco Art Center) noch zu einigen Einkäufen in Supermärkten, um das restliche Bargeld noch sinnvoll auszugeben. Bei einer gemeinsamen Pizza in einem italienischen Restaurant feierten wir Abschied. Ingrid und Jürgen fuhren zurück nach Fort Lauderdale, Arwed und Ruth flogen weiter nach Costa Rica und  Sigrid, Claudia, Uli, Karl-Heinz, Harald und Günter machten sich auf den Heimflug in das winterliche Deutschland. Es war eine unvergessliche Clubreise, die ruhig wiederholt werden sollte, nicht unbedingt auf den Bahamas und während der Schulzeit, sondern eventuell wieder bei einer Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer und einem Marathon in einer Hafenstadt. Jürgen ist schon am Recherchieren.  





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