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Montag, 12.07.2010 | von: rw

Laufen beim Adel



Freiherr Jobst hatte ausgeschrieben...und dann hieß es mal wieder: 4 Uhr aufstehen und 45 Minuten später aufs Fahrrad Richtung Bahnhof Winsen / Luhe schwingen. Unterwegs entdeckte ich dann bei Laßrönne eine Gelegenheit zum Kirschenpflücken; auch nahe der Heimat sieht man immer mal wieder was Neues.  Planmäßig war ich um 9:16 Uhr in Bückeburg (real 3 Minuten später) und auf ging es nach...



Der Veranstalter bezeichnete diesen Ort in seiner Ansprache als Altersheim...



...da hat er gar nicht so unrecht. Gelbe Telefonzellen stammen noch aus dem letzten Jahrtausend und stehen schon fast unter Denkmalschutz. Stellt sich die Frage: Wie alt ist die "Neue Straße"?




Der Favorit aus den befreundeten Niederlanden macht sich schon mal warm (den anderen Sportlern reicht die Hitze auch so) und zeigt seine Gelenkigkeit.



Die Presse hatte er gleich aus der Heimat mitgebracht.



Start am Haus Palombini. Jobst verteilt Startnummern (die aber nur für die Trinkbecher gelten) und sagt was zur Streckenführung. Einige hören ihm auch zu: Noch was vergessen Ilse (2. von links)?



Wenige Meter nach dem Start zeigt Jobst mir das Standesamt. Aber da huscht er dann doch noch schnell aus dem Bild. Traut er sich doch noch nicht?



Zur ersten Verpflegungsstelle nach 1050 Metern führt ein ordentlicher Anstieg.



Um Überanstrengungen zu vermeiden empfliehlt der Veranstalter für diesen Streckenabschnitt ein Tempolimit von 10 km / h also 6er Schnitt.



Es folgen 7 Runden. Erst der Aufstieg zum...



Idaturm, der diesem Marathonlauf auch seinen Namen gab.



Dann ging es an einem Freibad mit angrenzendem Schießplatz (nicht zu überhören) und dem RuheForst Schaumburger Land / Bückeburg vorbei - hier unser niederländischer Stargast mit den Vertretern der Tote-Fisch-Fraktion.



Und dann ist da noch der Bensen-Platz.



Vor der Verpflegungsstelle war noch ein leichter Hügel zu bewältigen, da machte mancher Läufer kurz schlapp.



Ilse, hast Du auch meine speziellen unter 3 Stunden Leckerlies eingepackt?















Ob Hamburg vor 2 Wochen, Dänemark vor 1 Woche oder jetzt Niedersachsen...bei dieser Hitze wird gesoffen, was das Zeug hält. Der Veranstalter hatte aber genug Cola und Wasser besorgt. Die (ausrangierten) Mehrwegbecher hatte er anscheinend von enttäuschten Fußballfans erstanden, hauptsächlich Argentiniern.



Abschlussverpflegung im Garten des Freiherrn, der im realen Leben aber einem normalen bürgerlichen Beruf nachgeht. Und wie kam es dazu? Lang sind sie her - die Läufe in Landwehrhagen. Und Hans-Dieter schimpfte immer mit Jobst, weil der sein Studium nicht ernst nahm. Als Folge durfte ich mir dann bei einer gemeinsamen Laufreise mit Jobst zum Doppeldecker Maximiliansau / Werdau von Hannover bis Karlsruhe Shakespeare im Original anhören.
 


Und was kommt jetzt? Ich wollte mich gerade auf den Weg nach Hannover machen, da tischte Ilse auf. Kann man da nein sagen?



Hier Jobst sein Weibchen beim Grillen. Hinweis des Veranstalters: Dieses Menü ist nicht Teil der Veranstaltung und wird von Ilse je nach Kraft und Motivation freiwillig angeboten. Also wenn Ihr nächstens leer ausgeht, stellt Euch doch die Frage, warum Ihr nicht dieses Wochenende mitgelaufen seid. Jobst hat zur Küche leider keinen Zutritt (sagt er jedenfalls). Also immer schön nett zu Ilse sein.

Übernachtet habe ich dann beim derzeitigen passiven Clubmitglied Heinzelmännchen (wer schon länger läuft, kann sich vielleicht noch an ihn erinnern). Kaputt von der Sonnenstrahlung des heutigen Lauftags schlief ich dann während der 2. Halbzeit des Fußballspiels Deutschland - Uruguay ein.



Am Sonntag nahm ich wieder die S-Bahn Richtung Minden um 8:28 Uhr ab Hannover Hbf. Diesmal ging es von Bückeburg 4 km nach Peetzen. Kurz vorm Start regnete es, aber die Hitze blieb und ausgebrannt vom Vortag lief ich heute meinen 7. Marathon in Folge über 4 Stunden. Da werde ich mir jetzt erstmal 2 marathonfreie Wochenenden zur Erholung gönnen.



Neben 5 Aktiven beim offiziellen Start, gab es noch 2 Frühstarter. Hier ist der Eine...



Und hier der Andere. Helmut war bereits im Ziel als ich meine 3. (von 10) Runden startete.



Vorsicht Wild. Diese Zuschauer trennte ein schützender Wassergraben vor dem Läuferfeld. Aber keine Angst, der Jägermeisterfan (siehe meinen Bericht "Dänisches Doppel") lief heute nicht mit.



In diesem See zu baden, kann gefährlich werden. Jobst sagte mir, dass hier durchschnittlich eine Person im Jahr ertrinkt. Also vorm Betreten erst mal nach der aktuellen Quote fragen und dann die eigene Überlebenschance kalkulieren.



Hier ein schmaler Weg durch den Wald. Gegenverkehr durch Radfahrer und Hunde (Vierbeiner sind hier zahlreich vorhanden, aber sehr Fotoscheu) ist möglich.



Service wie letzten Sonntag in Dänemark, die Cola war bereits eingeschenkt, als ich den Verpflegungsstand erreichte. Geboten wurden auch leckere Kekse.



noch ein Streckenfoto



Das haben wir gerne: Erst früher starten, dann in der heißen Zeit ein Sonnenbad auf dem Stuhl nehmen und den Läufern das Wasser wegsaufen. Getränke waren aber reichlich vorhanden. U. a. auch weil sich einige Läufer anmeldeten aber dann einfach nicht erschienen sind. Der Freiherr war darüber schon sauer, da er Verpflegung für die "Laufschwänzer" eingekauft und vorfinanziert hatte (Und das bei dieser Affenhitze in Massen).

Genau wie am Vortag machte sich Helmut später am Verpflegungsstand nützlich. Danke dafür. Bei der Abschlussfete genehmigte er sich 2 Stück Torte, da er ja auch mit 2 Beinen gelaufen ist (behauptet er jedenfalls).



An dieser Mauer war das Ziel. Und unter dem Ziegelstein lag eine Ergebnisliste, in die sich jeder Läufer nach vollendeten 10 Runden einzutragen hatte (à la Teichwiesen). Im Hintergrund das Hofcafé Peetzen 10. Hier fand die Siegerehrung statt.



Die einen tranken Bier, ich aß ein gemischtes Eis mit Sahne für 4 Euro. Die Urkunde war wenige Minuten nach Zieleinlauf schon geschrieben. Hier werden Läufer noch zeitnah und persönlich durch das Orga-Team ausgezeichnet und nicht monatelang später bzw. anonym über das Internet. Das fiel mir übrigens auch in der Vorwoche positiv beim Dänischen Doppel auf.

Jetzt weiß ich ja, das unter der Leserschaft sich so einige Pauker und andere gebildete Leute befinden. Auf den Urkunden steht Bad Eilsen bzw. Bückeburg, den...Datum. Als dieses Bewerbungsschreiben in der 9. Klasse anfing, sagte mir mein Deutschlehrer (auch schon ein älteres Semester) dass das Wort "den" altmodisch ist, und es heißt: Ort, Datum. Was meint Ihr dazu? Vielleicht kommt ja mal von einer amtierenden Lehrerin ein brauchbarer Kommentar. 



Und hier noch zwei ganz wichtige Zuschauer. Hätten diese beiden Menschen nicht vor Jahren die Idee gehabt, einen Jungen (siehe Bild 1) in die Welt zu setzen,...



der in der Schule Peetzen lernte, wie man das Wort "laufen" schreibt, hier konfirmiert wurde (er ärgert den Pastor manchmal, da er seine Brutwarzen nie abklebt und dann Sonntags ggf. wenn das Shirt scheuert  mit freiem Oberkörper rumläuft) hätte es diesen Doppeldecker nicht gegeben.



Jobst meinte, das Hofcafé hätte Duschen angeboten und ich sollte mal nachfragen. Wollte aber nicht noch eine Stunde später zu Hause sein und zog eine kurze Reinigung in der Zugtoilette vor. Aber das einige Leute ihren Müll nicht wegräumen können...was sind das denn für schlechte Manieren.



In Wunstorf kam die Durchsage, dass der Zug von einem verspäteten IC überholt wird, und sich die Abfahrt um 5 Minuten verschiebt. Man könne aber zum Rauchen auf den Bahnsteig gehen. Momentmal...hier steht doch Rauchfreier Bahnhof...gibt es bei Störungen im Betriebsablauf Sonderregelungen? Was zählt nun mehr, die Durchsage oder der Anschlag? Kennt Rauchexperte Affenzahn die Antwort?

Als die Türen schon geschlossen waren, kam wieder eine Durchsage: Es kommt noch ein Zug. Also 12 Minuten Verspätung, Anschluß verpasst, was mache ich jetzt 1 Stunde in Hannover?



Schlemmerjazz im Hauptbahnhof. Hier die weiteren Termin in 2010 lt. Aushang: 22. August, 26. September, 10. Oktober und 7. November (Achtung: evtl. Terminänderungen werden nicht auf dieser Seite angekündigt)



Und da es ja Schlemmerjazz hieß gab's auch was zu futtern (for free). Da war zum Beispiel ein netter Mann vom Geschäft "Nordsee", Pizza Hut kam rum und ein Bäcker wurde auch gesichtet.

Ich war dann doch eine Stunde später als geplant in Winsen / Luhe und um viertel vor neun zu Hause. Jobst hat zwei schönen Strecken, Verpflegung und Auszeichnung waren ok., Startgeld (je 5 Euro) angemessen. Da fahre ich auf jeden Fall wieder hin (schon alleine um Ilse zu zeigen, dass ich auch besser und schneller laufen kann). Die Anreise zu Laufveranstaltungen mit Zug und Fahrradmitnahme kann ich übrigens sehr empfehlen.

дружба
Товарищ René
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1 Kommentar

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Nr. 1   von Palombini schrieb am 13.07.2010 - 15:02 email

Lieber René,

ein erheblicher Teil der Familie von Palombini und Ilse können sich bei Dir nur herzlich bedanken für diesen wunderschönen, witzig-geistreichen Bericht.

Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen!

Irre, dass Du Dich noch an unsere Shakespeare-Fahrt von damals erinnern kannst.

Viele Grüße, Jobst