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Donnerstag, 03.10.2013 | von: rw

Interessentenermittlung Kampala

Am 24. November 2013 soll der 10. Kampala Marathon in Ugandas Hauptstadt stattfinden. Genauere Infos betreffs Startort und Anmeldung konnte ich bisher aber noch nicht ermitteln. Hab eine e-mail-Adresse rausgekriegt, aber noch keine Antwort erhalten. Wäre schon schade, wenn der Lauf nicht starten würde, da es sich laut Infos im Internet in der Vergangenheit um einen Benefizlauf  handelte...die letzten beiden Male ging der Erlös an Projekte für sauberes Trinkwasser in entlegenen Gebieten. 

Sicher ist aber, dass einen Sonntag später – also am 1. Dezember 2013 – ein Marathon im westkenianischen Kisumu stattfindet, bin dort bereits schon angemeldet. Hierbei handelt es sich auch um einen Benefizlauf...den World AIDS Marathon.

Jetzt die entscheidende Frage: Möchte jemand mit mir mein nächstes afrikanisches Abenteuer teilen und sich nicht nur mit wenigen Bildern zufriedengeben? Nachfolgend schildere ich kurz meine Eindrücke, die ich dieses Jahr bei meinem Transit von Kenia nach Ruanda wahrnahm.

Da war erst mal die Grenze. Alles sehr gut beleuchtet und die Geldwechsler waren auch nicht so aufdringlich...also gleich 1.500 Kenia Schilling in 45.000 Uganda Schilling besehend aus je einem 20.000er und einem 5.000er sowie 2 mal 10.000 eingetauscht...


...ob mir das hier was geholfen hätte? Der Klowärter musste aber meine „großen“ Scheine nicht wechseln. Nach der Passkontrolle fragte ich den Busfahrer von "Simba"nach einem Örtchen, und er brachte mich hierher und bezahlte die anfallenden 300 Schilling. Wechseln musste aber die Dame bei der Immigration. Meine 10-Dollar-Note lehnte sie ab, da dort etwas daraufgekritzelt war...also bekam sie drei 20er und musste Wechselgeld aus dem Tresor besorgen.


Zweiter Eindruck von Uganda: Die Straßen sind voll aber es gibt keine Staus. Immer auf der Überholspur: die Motorradfahrer


An jeder Straßenecke warten sie auf potentielle Fahrgäste.


Und an Kreuzungen drängeln sie sich immer vor und stellen sich vor die Autos. Im Gegensatz zu Ruanda gibt es hier keinen Fahrgasthelm.


Ein Fahrradgeschäft habe ich aber auch gesehen.


Und Leute, die dieses Verkehrsmittel in Kampala nutzen. Über diese Straße führt übrigens eine eigentlich ganz normal wirkende Brücke...


 ...wenn nur dieses Hindernis nicht wäre...also erst das Fahrrad bequem die Rampe hochschieben und dann bücken...Jugend trainiert für Olympia...


...und schon sind wir im Uganda Museum unweit der britischen Botschaft...die ist in Kampala genauso streng bewacht wie in Berlin. Am Eingang des Museum hing ein Plakat, auf dem die 6 verschiedenen Banknoten Ugandas abgebildet waren. Den höchsten Schein (50.000 UGX = ca. 14,40 Euro) hatte ich aber noch nicht zu Gesicht bekommen, obwohl ich mir von Geldautomaten 500.000 und 400.000 Shilling auszahlen ließ. Die Dame an der Kasse zeigte mir zwei 50.000 Schillingnoten und sagte, ich solle froh sein, dass ich solche Scheine nicht bekommen habe, denn kaum jemand könne sie wechseln. Für 5.000 Schilling Eintritt ließ die Dame  mich dann ins Museum. 


Ein Teil der Ausstellung ist Olympia gewidmet. Natürlich gibt es auch eine umfangreiche Ausstellung über die Steinzeit, Kultur, Flora und Fauna.

Hinter der Kasse standen mehrere junge Leute, und ein Mädchen sprach mich an. Es handelte sich um Studenten, die sich etwas Geld verdienen, indem sie Touristen durch die Ausstellung führen. Nur welches Trinkgeld ist angemessen? Nachdem ich mit ihr eine Cola...Kostenpunkt 1.000 Schilling wie überall, wäre bei uns an dieser Stelle sicherlich wesentlich teurer als an nicht von Touristen frequentierten Orten...gab ich ihr 10.000 Schilling...war sie auch mit einverstanden. Aber was gab es nun zu sehen?


Druckmaschinen und die erste Bibelveröffentlichung, eine Übersetzung in Luganda von George Pilkington


eine Anleitung zur Herstellung von Bananenbier


und die praktische Durchführung


Originaltext auf der nebenstehenden Tafel: "cupping horns were used for headaches couchs and abscesses "


Ugandas erster Ford


Häuser der unterschiedlichen Stämme...noch mehr soll in den Kasubi Tombs zu sehen sein, die leider im Jahre 2010 Opfer eines Feuers wurden und noch nicht wieder rekonstruiert sind


Traditionelle Musikinstrumente luden zu Aktivität ein.



Im Museum gibt es auch ein Modell des Wasserkraftwerks und Nalubaaledamm in Jinja. Dieses hatte ich am Vortag vom Sammeltaxi aus gesehen.


Zu den Möglichkeiten der Malariaprophylaxe hatte ich ja bereits letztes Jahr was geschrieben Kenia: 100MC . Jetzt juckten mich irgendwelche Stiche, und da dachte ich mir, diese Apotheke kann für einen Marathonläufer nicht verkehrt sein und bekam 1 Blister Tabletten sowie 2 Salben für 28.000 UGX.


In Jinja ist es um die Mittagszeit sehr ruhig und warm. Motorradtaxen kommen einem hier natürlich auch überall entgegen.


Beim Sightseeing entdeckte ich diesen indischen Tempel, und der Wachmann erlaubte mir auch, ein Foto zu machen. Er meinte, ich solle abends wiederkommen, wenn die Sonne nicht so stört.


Auf dem Gelände des Golfclubs... 


...hatte ich dann meine erste Begegnung mit dem Victoriasee. Hatte vorher gefragt, ob ich die Anlage betreten dürfe, da wollte ich die beiden jetzt vor Ort anwesenden Gärtner nicht noch bei der Arbeit stören und machte ein Selbstporträt.


Denn hier herrschen strenge Regeln. Und joggen scheint auch auf anderen Golfplätzen in Uganda nicht gern gesehen zu sein.


Jedenfalls sagte mir David aus Haarlem in den Niederlanden, den ich zufällig in Kampala bei einem Trainingslauf traf, dass Jogger auf dem lokalen Golfplatz nicht gern gesehen sind.


Ach ja, Mitte Mai war noch Regenzeit und in wenigen Minuten wurde aus drückendem Sonnenschein ein lang anhaltender Starkregen. Wie gut, dass hier das Bier nur 2.000 Schilling kostete...wohl in den Genuss des Clubrabats gekommen.


Als der Regen dann doch endlich aufhörte, fuhr mich der Chef des Golfclubs zur Bushaltestelle. Das hatte für mich natürlich zwei Vorteile. Erstens war die Straße zum Club nicht asphaltiert und jetzt sicher matschig, und zweitens war ich vor wenigen Stunden ganz woanders ausgestiegen.

Das System mit den Minibussen muss man auch erst mal durchschauen. Jede Linie startet in Kampala woanders, und die Wagen haben alle ein Taxischild auf dem Dach, was mich an meinem ersten Tag in Kampala doch etwas irritierte. Und nachdem ich mehrfach vergeblich nach einem Bus gefragt hatte...


...nahm ich dann ein Motorrad zum Namugongo Martyr´s Shrine, der bereits von Papst Paul VI. im Jahre 1969 besucht wurde. Der Fahrer musste aber erst tanken und bekam für 4.000 Schilling 1,07 Liter. Sein Fahrstil war sehr gewöhnungsbedürftig, und die ständige Slalomfahrt zwischen den Autos würde bei der deutschen Polizei wohl so nicht durchgehen. Im Gegensatz zu mir, hatte der Fahrer einen Helm, den er aber nicht ständig trug, sondern immer mal wieder auf- und absetzte. Auf meine diesbezügliche Frage antwortete er mir, dass es ihm unter dem Helm zu heiß wäre.


An diesem Ort, wo später eine Kirche errichtet wurde, wurden diese Märtyrer bei lebendigem Leib verbrannt.



Ihr Verbrechen: Es war damals Tradition, dass der König die höchste Autorität war. Und wenn der König zum Jagen oder Fischen ging, hatten seine Arbeiter zu warten bis er wiederkommt und ihn zu empfangen. An einigen Tagen kehrte er in den Palast zurück und seine Arbeiter waren nicht anwesend, sondern damit beschäftigt, Religionsunterricht bei den Missionaren zu nehmen. Die Priester der bekanntesten Götter Bugandas, Medizinmänner und Hexen forderten dann den König auf, die weißen Missionare zu vertreiben...sie kamen also mit dem Leben davon.



Heute war Montag der 13. Mai 2013...da war ich also zu spät...das Zeitlimit war aber auch nicht ohne falls es denn auch wirklich 42,195 km waren...zur Strecke konnte mir niemand Auskunft erteilen.


Und hier liefen die vorbereitenden Bauarbeiten für den Märtyrertag...ein allgemeiner Feiertag in Uganda am 3. Juni.


Nur 34 km von Kampala entfernt liegt Entebbe. Auf der Rückseite dieses Schildes steht, dass es noch 6 km bis zum Flughafen sind.


Hier gibt es einen botanischen Garten....  


...in dem seinerzeit die alten schwarz/weiß -Tarzan-Filme gedreht wurden. Und fast schwarz/weiß wurde auch dieses Bild...Akku am Ende, hatte zuvor im Tierpark wohl zu viele Fotos gemacht. Hier demonstrierte mir mein Guide, wie Tarzan und Jane sich damals durch den Urwald bewegten

Er gab mir noch viele Infos, welche Produkte alles aus Pflanzen und Bäumen erzeugt werden, die ich danach fast alle wieder vergaß. Aber es was schon interessant zu hören, wie nutzbringend die unterschiedlichen Baumarten sind. Er zeigte mir eine Pflanze, aus der der Impfstoff gegen Gelbfieber gewonnen wird und einen Amarulabaum, auf den häufig Affen klettern und dann besoffen runterkommen..Es gab sehr viele Termitenhügel. Und hallblerte Ameisen können auch als Pflaster dienen.


Eingang zum Zoo, dem Uganda Wildlife Education Center (UWEC) entstanden aus einer Auffangstation für Tierwaisen, die von den ugandischen Behörden von Schmugglern konfisziert wurden...und jetzt mal bitte der Giraffenstatue durch die Beine schauen


Sicherheitskontrolle am Eingang


Was gab es zu sehen? Neben konservierten Tierknochen auch eine Kollektion von Scheiße.


Auch hier schloss sich mir ein Führer an, der wohl so ähnlich arbeitete wie das Mädel im Museum. Als ich ihm 5.000 Schilling Trinkgeld gab, fragte er nach mehr, mit 10.000 Schilling war er aber zufrieden...also wohl der übliche Preis. Nun gab es auf dieser Seite ja schon genug Tierfotos, daher hier nur eine Info, was Ihr sehen könntet, wenn Ihr Euch entscheiden solltet, am 24. November in Kampala zu laufen.


Dieses gefährliche Exemplar möchte ich Euch aber nicht vorenthalten. Die eigentlichen Hausherren – die Könige des Dschungels – kehrten erst später zurück.


bitte Warnhinweis beachten


Und dann noch ein Vergleich von Schildis grünen Reich hier in Entebbe...


...und dem Tierpark an den Thika Falls in Kenia. Auf der Speisekarte im Restaurant an den Thika Falls befand sich übrigens eine Rubrik "Vegetarische Gerichte".


Und wem ein Tag hier zu wenig ist, hat auch die Möglichkeit im Tierpark zu übernachten. Anscheinend boomt das Geschäft, denn ein neues Gästehaus wird gerade gebaut.


Das Essen im Restaurant wurde persönlich vom Koch serviert...


...und zog massenhaft Insekten an.


Da schuf jemand Abhilfe und deckte mein Essen zu. Mein erstes Bier wurde von den kleinen Tieren getrunken.


Begehrt war auch der Beutel vom letzten Hannovermarathon. Wenige Tage später musste ich ihn eh wegschmeißen, da Plastik in Ruanda nicht gern gesehen...aber jetzt brauchte ich ihn noch, hat der Affe dann auch eingesehen.


Zurück zu Kampala: Zum Überqueren der Straßen gibt es Zebrastreifen...


...und solche Mittelstreifen mit Durchgang. .



In diesem Kleidergeschäft wird hauptsächlich geschlafen...wer sich noch an meinen Bericht Rumänien / Serbien: 100MC erinnert weiß, was lala heißt.  


Dann gibt es noch die Friedrich-Ebert-Stiftung...


...Handel mit dem Iran...


...und eine Gaddafistraße.


Hier passen doch wohl noch einige Pakete rauf.


Der Briefkasten beim Postamt wird zwar häufiger geleert, die Karte war aber trotzdem 3 Wochen unterwegs.


Und was gab es zu essen? Natürlich Matoke...jeden Abend war ich zu Gast im Jose Restaurant unter dem Galaxy Guest House.


Serviert wurde ein Brei aus Kochbananen zusammen mit einer Suppe. Ich fragte die Bedienung, ob sie ein Foto von mir machen könne. Hat einige Anläufe gekostet, bis es was wurde. Als sie mich am nächsten Abend wiedersah, lächelte sie mir zu. Das Fotografieren hatte ihr anscheinend vorher noch niemand beigebracht.

Im Tierpark bei den Thika Falls in Kenia hatte mein Guide sogar zugegeben, das er nicht wisse, wie so eine Kamera funktioniert. Also doch noch zu wenig weiße Paparazzi in der Gegend?

Bemerkenswerter fand ich aber, was sich draußen auf der Straße vor dem Restaurant nach Einbruch der Dunkelheit abspielte. Sehr viele Menschen teilweise mit kleinen Kindern richteten dort ihr Schlaflager ein und aßen ihr karges Mahl. In Nairobi wäre ich als „reicher“ weißer Mann jetzt sicherlich von Bettlern umzingelt wurden; hier war aber alles ganz friedlich, und nur vereinzelt strecken sich geöffnete Hände nach mir aus.


Schälen, Zerkleinern und Eintüten in kleine Portionen waren schon ein interessantes Schauspiel. Ich nahm dem Mann gleich eine ganze Frucht für 2.000 Schilling ab und aß sie dann später im Hotelzimmer...auf der Straße war es mir zu staubig und hektisch.


Den Namen kannte ich schon aus Kenia, aber das Tusker-Bier in Uganda schmeckt anders.


Wer hat also spontan Zeit und Lust auf eine manchmal recht abenteuerliche Reise und nicht immer bekannten Ausgang mit Walleschreisen? Lauftraining in der City von Kampala ist mangels großer Parks schwierig, aber vielleicht wird der Marathon um so besser.


Das Touristhotel habe ich bereits wieder gebucht (Einzelzimmer mit Frühstück und Obstbuffet 63.300 UGX). Es liegt nicht nur zentral, sondern ist sogar im Internet zu finden. Der Service hat mich auch überzeugt. In Uganda hatte ich mir keine Telefonkarte gekauft; und wenn Emily an der Rezeption durchklingelte, klopfte es wenig später an meiner Tür: „Your wife is calling..“

Die Benutzung des Internets war kostenfrei wenn auch langsam. Am Anreisetag konnte ich mein Zimmer bereits um 8 Uhr morgens beziehen und am Abreisetag mein Gepäck kostenlos bis zum Abend lagern. Apropos Abreise: Ich hatte das Zimmer für 3 Nächte von Montag bis Donnerstag gebucht, für die Nacht auf Freitag hatte ich von daheim aus nichts organisiert. Noch Schlaftrunken von der Nachtfahrt und ohne genaue Meinung, wie es weitergeht, bezahlte ich beim Einchecken für 4 Übernachtungen. Nach Realisierung des Irrtums und Buchung des Nachtbusses nach Ruanda für Donnerstagabend bekam ich dann auf Nachfrage mein zu viel gezahltes Geld am Abreisetag zurück...das hatte ich in Afrika bisher noch nicht erlebt und so auch nicht erwartet.

Komisch fand ich nur die Steckdosen. Also in Ostafrika gibt es ja andere Streckdosen als bei uns. Fernseher und Ventilator hatten aber Stecker nach dem deutschen System, die dann auch wie mit Gewalt auseinander gepresst aussahen. Ich bevorzugte dann beim Einstecken doch lieber einen Adapter.  




дружба 
Товарищ René
in Europa zu Hause 
manchmal auch in anderen Teilen der Welt zu Gast


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1 Kommentar

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   von Palombini schrieb am 04.10.2013 - 20:18 email

Ich hätte Riesenlust, mit Dir den (mir) unbekannten Kontinent zu erforschen, allein, die Schule ruft...

Dein Bericht ist wie immer hochinteressant.

Vielleicht klappt es ja mal irgendwann mit einer gemeinsamen Afrikareise.

Gruß Jobst