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Montag, 24.11.2014 | von: mk

Höhenflug im Sauerland

Wie kommt man als Schwabe dazu, im fernen und geheimnisvollen Sauerland auf dem Höhenflug-Wanderweg zu laufen und das ausgerechnet im November?

Ganz einfach: Günter M. bei einem Marathon im Sommer treffen und der Idee, den Höhenflug bzw. einen Teil desselben etappenweise abzulaufen, nicht sofort und entschieden widersprechen - schon stand ich in der Starterliste neben Cornelia B., Karl R., Michael K., Klaus N. und Sylvia F.

Es soll ein geführter Gruppenlauf werden, was mir angesichts der Leistungsstärke der anderen Teilnehmer eine gewisse Sorge bereitet.  Na egal, hätte ja die Klappe nicht so weit aufzureissen brauchen.

Ich lade also am Vortag des Laufes Klaus in´s Auto und los geht’s. Bereits die Anreise gestaltet sich schwierig. Denn kurz vor Frankfurt, dem Tor zu Norddeutschland(für Süddeutsche beginnt der Norden spätestens auf der Höhe von Frankfurt) gibt es eine Vollsperrung der Autobahn, so daß wir das M.´sche Anwesen erst mit gehöriger Verspätung erreichen. Schnell werden die Schlafplätze in Günters Keller bezogen, Essen beim Italiener bestellt und zielgerichtet isotonische Getränke nord- und süddeutscher Brauereien konsumiert. Nachdem Sylvia und ich den Rest der Bande unter den Tisch getrunken haben folgt eine kurze Nacht.

Etappe 1, 47km, 1460 HM

Am Morgen gibt´s ein Frühstück vom Allerfeinsten. Renate, Günters bessere Hälfte, hat sich mal wieder selbst übertroffen. Dann wird es ernst, wir werden von Volker, der die Verpflegung übernehmen wird, zur Burg Altena, dem offiziellen Ausgangspunkt des Höhenflugweges, gefahren.

Nach den üblichen Fotos erfolgt pünktlich um 8 Uhr der Start.

Die Bedenken, die ich aus leidvollen Erfahrungen von anderen „geführten Gruppenläufen“ hatte, stellten sich schnell als überflüssig heraus, da sich alle vorgenommen hatten, den Lauf zu geniessen.

Der Weg ist abgesehen davon so gut ausgeschildert, daß ein Verlaufen so gut wie ausgeschlossen ist(auch wenn Sylvia was anderes behauptet).

Bei kühlem, aber schönem Wetter verging die Etappe wie im Flug(Nomen est Omen). Ständiges Auf und Ab bescherte uns immer neue Ausblicke, garniert mit reichlich Verpflegung von Volker, der einen tollen Job gemacht hat. Hat man auch schon anders erlebt, deshalb soll das an dieser Stelle explizit erwähnt werden.

Dazu kamen noch reichlich Insiderinformationen von Günter, dem es offensichtlich viel Freude gemacht hat, uns die Schönheiten des Sauerlandes nahezubringen. Nach etwa 7 ½ Stunden war das erste Etappenziel, Wilde Wiese, erreicht.

Kurz die Zimmer bezogen, dann war es schon Zeit, mit wirklich leckerem Essen und isotonischen Getränken, diesmal von sauerländischen Brauereien, die Grundlage für den nächsten Tag zu legen.

Etappe 2, 45,9km, 1270HM

Business as usual, üppiges Frühstück, kein Regen, starker Wind, also für die Jahreszeit beste Bedingungen. Entspanntes Laufen durch schöne Landschaft, so soll ein Etappenlauf sein.

Nach und nach verfestigt sich der Eindruck, daß Günter für die Vorbereitung erheblich mehr Aufwand betrieben hat, als er zugeben will; er scheint wirklich jeden Meter der Strecke zu kennen.

Ohne Zwischenfälle erreichen wir Holthausen, das Ziel der zweiten Etappe.

Auch die dortige Unterkunft erweist sich als wohl gewählt. Das nahe Ziel vor Augen wird kampfmässig getrunken, diesmal kann allerdings Michael mit mir und Sylvia mithalten.

Etappe 3, 43,1km, 1210HM

Beim Frühstück herrscht gedämpfte Stimmung, in der Nacht hat es angefangen zu regnen, es ist neblig und nasskalt. Nur Michael, unsere Northeimer Frohnatur, vermutlich noch in Hochstimmung wegen seiner Top-20 Platzierung beim Spartathlon, verbreitet unverdrossen gute Laune.

Bei Dauerregen geht es los, der Kahle Asten ruft. Viele richtig steile Anstiege mit viel Matsch und Schlamm, keine reine Freude. Trotzdem, mir gefällts die schroffe Gegend um und auf dem Asten wirkt bei den Bedingungen gespenstisch unheimlich und sehr beeindruckend.

Volker schafft es tatsächlich, seine VP´s im Trockenen und windgeschützt zu platzieren und heisse Brühe im Angebot zu haben- gut, um die klammen Finger zu wärmen. Erst als wir das Ziel in Hallenberg erreichen lässt der Regen nach. Jeder Teilnehmer erhält eine kleine Medaille; klein deshalb, weil nur die ersten 136 von 200 Km des Höhenflug absolviert wurden. Nach kurzem Kleiderwechsel werden wir nach Ihmert gefahren, wo uns Renate mit wohl gelungenem Kuchen und Kaffee überrascht. Können wir jetzt alle gut gebrauchen.

So gestärkt machen wir uns auf den Heimweg.

Fazit: Perfekt organisierte Veranstaltung, die Appetit auf mehr, sprich die ganze Strecke, macht.

Klaus-Peter U.

Bilder von Michael K.


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1 Kommentar

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Nr. 1   Günter Meinhold schrieb am 25.11.2014 - 10:38 email

Lieber K.P, vielen Dank für den netten Bericht, da bin ich ja mal gut weggekommen. Gerne haben sich Renate + Volker mit eingebracht, damit der 1.selbst organisierte Etappenlauf auch gelingt. Froh und glücklich stellen wir fest, das sogar das Wetter mitgespielt hat, na ja , fast. Auch wenn es viel mehr Interessenten gegeben hat, war die Größe unserer Gruppe ideal.

Michael, nie gefordert, hat diesen

Einladungslauf als Regeneration nach seinem bisher erfolgreichsten Jahr gesehen und hat nach hinten abgesichert. Auch der Rest der Truppe war wie aufeinander abgestimmt. Das hat es mir auch leicht gemacht, denn eine gewisse Nervosität konnte ich nicht leugnen, ist eben was anderes als Runden im Kreis zu drehen zu lassen, das machen wir ja auch häufig genug.

Den Termin 2015 werden wir noch abstimmen, für die große Medaille

Auch allen anderen Teilnehmern nochmals meinen herzlichsten Dank