Alt-Text
jagaball erima Powerschnecke lg-duv



Sonntag, 19.02.2006 | von: mw

Peninsula Marathon Kapstadt 19.02.2006

Unserer Kälte entfliehen, mal Sonne tanken. Mit dem Kapstadt Marathon bot sich diese Möglichkeit an, denn dort ist jetzt Sommer mit Temperaturen bis über 30°C. Nach einem ersten Tag zum Relaxen mit dem Besuch des botanischen Gartens in Kirstenbosch, musste es früh morgens des nächsten Tages ein erster Trainingslauf sein, endlich wieder im luftigen Sommerdress, um sich an das Klima und den frühen Marathonstart zu gewöhnen. Doch welch grausamer kalter Wind auf der Trainingsstrecke an der Talstation der Seilbahn zum Tafelberg. Gerade mal 14° C hatte es hier gegen 6:30 Uhr und es war hart, eine Stunde gegen den Wind anzukämpfen.

Tags darauf wählten wir eine Trainingsstrecke entlang der Uferpromenade. Diesmal war es windstill und man traf unterwegs viele Läufer, die hier früh morgens ideale Trainingsbedingungen vorfanden. Kapstadt fasziniert nicht nur durch die tolle Lage am Fuße des Tafelbergs. Bei einem Stadtrundgang haben wir das Castle of Good Hope besucht. Durch den ca. 5,5 ha großen botanischen Company’s Garden gelangt man zum South African Museum und zur South African National Gallery.

Am Fuß des Signal Hill liegt Bo Kaap, das Malaien-Viertel. In den bunt gestrichenen Häusern wohnen noch heute vor allem Malaien, Nachfahren von Sklaven, die im 17. Jahrhundert aus Ostindien ans Kap gebracht wurden. Beeindruckend die Victoria und Alfred Waterfront im Hafenviertel mit eleganten Hotelanlagen, zahlreichen Restaurants, dem Seefahrtsmuseum und Two Oceans Aquarium. Hier liegen auch die riesigen Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Kapstadt ist auch der ideale Ausgangspunkt für eine Fahrt durch die Weinbaugebiete, wie z.B. Franschhoek oder Stellenbosch oder zum Cape of Good Hope, in dessen Richtung auch der Peninsula Marathon verläuft.
Wir hatten unseren Radiowecker im Guesthouse, im traumhaft gelegenen Stadtteil Oranjezicht gelegen, gestellt und zur Sicherheit auch die Weckfunktion unserer Handys aktiviert. Letzteres hat uns vor dem verschlafen gerettet, denn kurz vor 3 Uhr war in Kapstadt für kurze Zeit der Strom ausgefallen. Als wir kurz vor 4:30 Uhr Green Point, den Start des Marathons erreichen, fällt in ganz Kapstadt erneut der Strom aus. Eine gespenstische Atmosphäre, als nach und nach die Teilnehmer aus dem Dunkel auftauchen und sich hier zum Start versammeln. Mit einem Kompressor gelingt es, wenigstens ein wenig Licht zu machen und die Lautsprecher zu versorgen, aus denen dann plötzlich zu hören ist, dass sich der Start von 5:15 Uhr auf  5:45 Uhr verschiebt, sollte die Straßenbeleuchtung nicht wieder brennen. Man ist aber so flexibel, dass man innerhalb von fünf Minuten starten möchte, sollten die Lampen wieder brennen.  Doch das Licht bleibt aus. Nebelschwaden ziehen plötzlich auf und dann geht wie aus heiterem Himmel ein Platzregen runter. Die Läufer, die sich schon an der Startlinie aufgestellt hatten, suchten in alle Richtungen laufend einen Schutz vor dem Regen, der dann genau so schnell wieder vorbei war, wie er begonnen hatte. Dann ging es um 5:45 Uhr los. Die ersten Kilometer wie in einer Waschküche durch das dunkle Kapstadt,

später entlang des Atlantiks auf faszinierender Strecke durch Muizenberg und Fish Hoek zum Ziel nach Simon’s Town, wo man sich bei inzwischen sonnigem Wetter auf dem Rasen des Naval Sports Grounds erholen konnte.

Kurz hinter Simon’s Town findet man übrigens in Boulders einen kleinen Strand, den sich Menschen und Pinguine teilen. 


« zurück

Möchtest Du einen Kommentar zu diesem Beitrag schreiben?
Dann logge Dich bitte links in der Navigation ein!