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Freitag, 13.02.2015 | von: ms

Auf und ab in Hong Kong (Kapitel 2)

Kommen wir also zur Rückseite des Geschenkgutscheins zu Doris´ Geburtstag.
Schon vor ein paar Monaten wurde mir anlässlich meines runden Geburtstags in diesem Jahr von der besten aller Gattinen die Frage gestellt, ob wir denn reisetechnisch etwas im ersten Quartal vor hätten. Sie würde mir doch so gern auch mal eine Marathonreise schenken. Nachdem ich bestätigte, dass ich etwas geplant hätte, wurde sie nun konkreter und nannte den Ort, erkannte aber umgehend, dass eine organisierte Reise mit einem Veranstalter nicht die Art von "Abenteuer" wäre, die meiner Vorstellung entspricht.

Darum machte ich ihr auf der Rückseite einen Vorschlag, was ich mir so vorstellen könnte: Hong Kong.


Zu meiner Überraschung war Hiren bei der Offenlegung meines Plans sofort Feuer und Flamme, da er geschäftlich früher mehrfach in der Stadt gewesen ist - und diese Städte alle noch mal Marathon-technisch abhaken möchte.

Reisetipps holte ich mir von unserem ehemaligen Werkstudenten Bond, gebürtiger Hong Kong-Chinese.

Begrüßung am Flughafen (man beachte das Telefon in der Mitte!)


Auch der Marathonveranstalter begrüßte die Neuankömmlinge.


Ein Meetingpoint für Marathonteilnehmer wurde eingerichtet.


Und sogar die doppelstöckigen Straßenbahnen begrüßen die Marathonläufer und informieren die Anwohner.


Wir hatten uns mit dem Franzosen Philippe verabredet, gemeinsam zur Startnummernausgabe zu gehen.
Angekommen, wurde gefachsimpelt und gelacht.


Bei der Startnummernausgabe hatten wir uns mit Yen, Philippe und Peter aus dem Countrymarathonclub verabredet.


Gelbhemden vor dem Start am Sonntagmorgen.


Start war wieder sehr früh, für mich um 6:10, Doris und Hiren und 6:40 Uhr. (Obwohl die Temperaturen mit ca. 20°C. vormittags gut verträglich waren.)
Vorab verteilten einige Aktivisten gelbe Schweißbänder, mit denen man seine Sympathie zu einer frei aufgestellten Kandidatenliste bekunden konnte. Vor dem Start demonstrierte eine ca. 20 köpfige Gruppe ebenfalls dafür. Einige Läufer waren auch mit gelben Regenschirmen unterwegs, ebenfalls eine politische Willensbekundung.

Nach dem Start ging es Richtung Nordwesten in Richtung Containerhafen, der auf einer anderen Insel liegt. Nach dem Wendepunkt hatten wir ständig Gegenwind. Dazu kamen die Anstiege an den (inselverbindenden) Brücken und Tunnel. Und sogar auf der Hauptinsel kamen zwischen Kilometer 39 und 41 noch 2 Steigungen über Autobahnen. Am Ende habe ich 15 Anstiege gezählt.
Dafür war die Verpflegung mit Wasser, Iso, Schwämmen und später Obst sehr üppig - und auch noch bei den späteren Läufern ausreichend vorhanden.

Trotz der Anstiege und des Gegenwinds wollte ich mein Ziel, für mein aktuelles Ziel60-Spiel endlich international eine 3:22 zu laufen, nicht aufgeben. Dazu musste ich allerdings bis ins Ziel den 5er-Schnitt halten. Geholfen hat mir dabei ein jüngerer Läufer, der mich bei km 15 fragte, ob es mir keinen Späß brächte. Er hätte mich noch nicht lachen sehen - die Antwort sparte ich mir bis km 32 auf, als ich die ersten afrikanischen Tempomacher traf. Sie waren ausgestiegen, aber da es in einem Tunnel war, mussten sie bis zum Tunnelende weiterlaufen, um ins Betreuerfahrzeug zu steigen. Kurze Zeit später überholte ich auch den Fragesteller und teilte ihm mit, dass jetzt der Spaß beginnt.

Schlussendlich hat es auch für die anvisierte Zielzeit gereicht und nach 3:22:05 Stunden überquerte ich die Ziellinie. Doris war nach 5:13:20, Hiren nach 4:42:04 im Ziel.

Ziel erreicht - Medaille bekommen - Mission erfüllt.

Eigentlich gab es sogar 2 Medaillen, denn die erste erhielten wir schon mit der Startnummer.
Fragt nicht warum, wir wissen es nicht - und es konnte uns auch niemand erklären.

Dieses Megaphon sagte in einer Endlosschleife an, welche Läufergruppe in dieser Richtung den Zielbereich verlassen sollte, um ihre Kleiderbeutel abzuholen.


Nach der Dusche im Hotel und einem gemeinsamen Abschlussessen in einem ital. Restaurant, verabschiedeten wir uns von Hiren, der zurück nach Mumbai flog. Wir flogen erst 4 Stunden später via Frankfurt nach Hamburg zurück.

Auf dem Flughafen trafen wir den Sieger (natürlich der linke, denn der ist ja viel fröhlicher) und einen weiteren afrikanischen Läufer.
Der Sieger meinte, dieses Jahr lief es besser, weil nicht so kalt. Letztes Jahr hätten ihm die kühleren Temperaturen den Erfolg verhagelt. Über die (von uns genannten) Steigungen haben beide nur gelächelt.



Und jetzt: Sightseeing!

Als wir am Donnerstag ankamen, hatten wir den Manhattan-Effekt!
Kopf in den Nacken, weil sich alles im Himmel abspielt.

Tatsächlich hat Hong Kong 8.000 Wolkenkratzer, mehr als doppelt soviele wie New York City.
Hiren sagte: "Die haben alles, nur keinen Platz. Darum bauen sie nach oben."

Entsprechend viele interessante Gebäude gab es zu sehen.

Die Bank of China:




Die "umgedrehte" Gin-Flasche.


Gewölbt gebaut, wegen der besseren Aussicht aus den oberen Stockwerken.


Der südliche Teil der Insel - sogar mit Strandabschnitten.


Und gleich dahinter das Ostchinesische Meer.


Alt-Hong Kong - wie lange dieses Viertel wohl noch existiert?


In der Stadtrundfahrt ist auch eine Bootsfahrt enthalten.


Dabei wird dieses schwimmende China-Restaurant sehr angepriesen.


Wie gesagt: in Hong Kong hat man alles, nur keinen Platz. So wird auch geparkt.


Hiren und Mario leisten einer jungen Dame mit überladenem Transportwagen "Pannenhilfe".


Walk of Fame made in Hong Kong:


Da darf einer der berühmtesten Bewohner Hong Kongs nicht fehlen.


Diese Treppe erzählt die Geschichte der modernen Olympischen Sommerspiele:


Was tagsüber schon beeindruckte, zog mich abends vollkommen in seinen Bann.


Taghell bei Nacht.


"Freilichttheater"




Lasershow mit Musik! Die Projektoren stehen auf diversen Gebäuden.


Die gesamte Skyline im Panorama-Format:








Mit dieser Bahn erklimmt man den höchsten Punkt der Stadt, den Peak. Der Anstieg ist so steil, dass der Fahrgast glaubt, die nebenstehenden Gebäude würden gleich umfallen.


Und dann dieser Ausblick.


Die Fenster dieses Wolkenkratzers erzählen Geschichten.


Futurische Gestaltung des obersten Stockwerks.




Ein weiteres Phänomen sind die ca. 300.000(!) philippinischen und indonesischen Hausmädchen, die in Hong Kong arbeiten und leben. (Zum Vergleich: Hong Kong hat 7,2 Mio Einwohner)

Da sie am Wochenende frei haben, treffen sie sich auf öffentlichen Plätzen, in Parks, auf Gehwegen, überall.
Sie bringen sich ihr Essen mit und machen Picknick.



Das war Hong Kong, Doris´ 40. Länderpunkt.

(Doris, Hiren und) Mario
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2 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Sigrid Eichner schrieb am 16.02.2015 - 16:23 email

Lieber Mario, herzlichen Glückwunsch zur Nummer 401 und zu meiner persönlichen Bestzeit vom 20.04.1986 beim 7. Usedom Marathon von Wolgast nach Swinoujscie in

3:22:05 mit der ich 1. Frau wurde!

Lang, lang ist´s her. Mr. Green

Grüße vom Sturmvogel

Nr. 2   Hirendra Kurani schrieb am 17.02.2015 - 20:57 email homepage

Ja Mario,

netter Bericht und nette Bilder.

Ich habe die Ereignisse jedoch etwas anders in Erinnerung.

Ich glaube ich muss mich doch noch hinsetzen und selbst einen Bericht schreiben, damit das von dir glatt und gerade gemalte Bild wieder schief gerückt wird.

 

Bericht folgt sobald die Polymer Preise sich etwas stabilisiert haben.

Herzlichen Gruß

Hiren