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Dienstag, 27.10.2009 | von: ce

Mein erster Nachtlauf: Bremen, Zeitsprungmarathon, 25.10.09

Auch die Abteilung Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen war am vergangenen Wochenende nicht untätig. Als ich von Doris und Mario ein paar Tage vorher erfahren hatte, dass sie vor hatten, nach Bremen zu fahren, fragte ich am Samstag bei Damian Roskosch an, ob ein spontaner Start (sollte mein Babysitter-Problem gelöst werden können) möglich sei. Die umgehende und nette Antwort war ein „Ja“, und so meldete ich mich  gegen 17.00 h am Samstag in die Fahrgemeinschaft Sagasser  ein.

Gegen 22.15 h wurde ich abgeholt, und wir machten uns auf den Weg an die Weser . Es war schon ein komisches Gefühl, zu einer Tageszeit, zu der man sonst eher die Beine hoch legt, au f dem Weg zu einer Laufveranstaltung zu sein. Ich hatte mich mit Decke und Kissen ausgerüstet, da ich dachte, das dies auf dem Heimweg nach „durch gemachter“ Nacht wohl ganz angenehm sein könnte. Doch auch schon auf dem Hinweg machte ich es mir auf der Rückbank recht (vielleicht zu?) gemütlich…

Als wir uns kurz vor Mitternacht Bremen näherten, setzte Regen ein. Unsere Hoffnung, dass dieser bis zum Start schon wieder aufgehört haben würde, wurde leider nicht erfüllt. Im Gegenteil, es regnete immer heftiger, je näher der Startschuss kam. Es war schon eine große Überwindung, aus dem gemütlichen Auto  auszusteigen und sich der Naturgewalt zu ergeben…

Vorbei am feinen Strandhotel, in dem festlich gekleidete Menschen eine große Party feierten (und uns „Vermummte“ etwas argwöhnisch beäugten), gelangten wir an die „Maritime Meile“ an der Vegesacker  Fähre. Ausgabe der Startnummern, Verpflegungspunkt sowie Start und Ziel war ein Wohnmobil auf der Promenade, das lediglich Minimalschutz vor dem Regen bot mit einem aufgeklappten Vordach.

Unsere leicht depressive Stimmung wurde durch die nette Begrüßung wieder aufgeheitert, und wir begrüßten alle bekannten Laufkollegen wie Michael und Frank „Phillips“, Dietrich Eberle und Peter Hahl. Irgendwann tauchte dann auch Helmut Rosieka auf, der ja die Werbetrommel für diesen Lauf in Öjendorf kräftig gerührt hatte.



(Vor dem Start, dick vermummt)

Nach Begrüßung der  34 (von 41 gemeldeten) Teilnehmer (9 davon Halbmarathonis), Erläuterungen zur Strecke – die 1 km lange Pendelstrecke musste für den Marathon 21 x , für den HM 10 mal plus jeweils einem Auftaktstück gelaufen werden – und der Zusicherung, dass der Regen spätestens nach einer Stunde aufhören wurde, schickte uns Damian auf die Strecke.






(Die Organisatoren Helmut und Damian)

Doris und ich – als die einzigen Marathonfrauen -  liefen in ruhigem Tempo los. Die Strecke war insgesamt flach, sehr gerade (immer an der Weser entlang),  auf dem Hinweg gab es kurz vor einer zu laufenden Schleife einen minimalen Anstieg mit teils Kopfsteinpflaster, das es auch nach der Wende wieder abwärts zu überwinden galt. Durch den Regen war dies eine leicht rutschige Angelegenheit und auch gab es anfangs einige große Pfützen, doch als – wie angekündigt – der Regen nach einiger Zeit aufhörte und die Läufer nach und nach Ihre raschelnden Weihnachtspapierumhänge abgelegt hatten, empfand ich das Laufen als sehr angenehm. Nach einigen Runden zog ich mein Tempo etwas an bzw. Doris ließ leicht abreißen, uns so lief ich fortan alleine. Wobei man auf diesem kurzen Stück ja niemals allein war, da man immer wieder auf entgegenkommende Läufer traf bzw. überholte oder überholt wurde (sowie auch die einen oder anderen „Nachtschwärmer“). Entgegen meiner Vermutung, dass ich ob der Tageszeit müde werden würde, fühlte ich mich fit und die Temperatur als so angenehm, dass ich nach der 8. Runde meine relativ schwere Regenjacke auszog und nur im Langarmshirt lief. Auf der Rückstrecke blies ein leichter Wind, dem ich versuchte, das eine oder andere Mal zu entkommen, indem ich mir einen Herren „suchte“, in dessen Schatten ich laufen konnte. Ein paar Mal haftete ich mich an Marios Fersen, was mir doch manchmal ein bisschen Puste kostete…

Als ich die 11. Runde hinter mir hatte, rief mir die Rundenzählerin zu: noch 11 Runden! Ich rief zurück: „Ich meine, ich hatte schon 11!“. Doch nach der Wende  (durch einen Klappstuhl auf der Promenade markiert)  bestätigte Damian dann doch meine Zählung. Ich hatte das Gefühl, dass mir hier die 2. Hälfte noch leichter fiel als die erste (vielleicht sollte ich zum Nachtläufer werden?), und so kam ich nach 4:10:26 h (erste Hälfte inkl. Auftakt 2:07) als erste Frau ins Ziel.  (Leider mit Seitenstechen in der letzten Runde, also ohne wirklichen Endspurt.)

Dort gab es dann neben einer Medaille und Glückwünschen auch warmen Tee und leckeren Apfelkuchen sowie einige nette Gespräche mit den anderen Läufer sowie wiederum lustige Anfragen von „nächtlich Gestrandeten“, die ein Bier kaufen wollten…

Erster Mann wurde Dirk Oesten mit einer Zeit von 3:27:02 h,  super  war die Leistung des 15-jährigen Kai Wooßmann, der sich nach dem HM (2:18:09 h)   entschlossen hatte, weiter zu laufen und  den Marathon mit 4:33:28h beschloss. Sieger beim HM wurde Kevin Püschel (Heseper Rennschnecken) mit 1:41:59 h und Nadine Roskosch (LC Hansa Stuhr) mit 2:05:03 h.  Insgesamt finishten 33 Teilnehmer.

Mario kam mit 3:58 h ins Ziel, Doris mit 4:40 h (beides Zirkazeiten, ich meine, es dürfte so ungefähr hin kommen J).



(v.l. Peter Hahl, Nadine Roskosch, Rundenzählerin, 2. Sieger Mara Herren)



(Blick auf die Verpflegungsstelle)



(Helmut hat fertig...)

Nach notdürftigem „Frischmachen“, das sich ja nur aufs Umziehen beschränkte, fuhren wir zufrieden und zum Umfallen müde wieder gen S-H. Gegen 7.00 h war ich zu Hause, und nach knapp 2 Stunden Schlaf begann dann der eigentliche Härtetest für mich, nämlich den Tag zu „überstehen“ bevor ich am Abend sehr früh in Bett ging.

Mein Resümee der Veranstaltung: ein sehr schöner, liebevoll organisierter kleiner Lauf, der mir mit der Startzeit um 1.00 h und Zielzeit um 4:10 h doch endlich mal eine  (wenn auch „künstliche“) „Sub 4“ bescherte,  und der auf jeden Fall die Fahrt nach Bremen wert ist!


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5 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Claudi schrieb am 27.10.2009 - 13:55 email

Kleine Korrektur:

Mario: 3:59:01 h - Ergebnisse sind online auf www.mattejiet.net!

Nr. 2   von Palombini schrieb am 27.10.2009 - 19:56 email

Claudi, genau meine Zeit vom letzten Jahr! (Allerdings mit einer 38:20 über 10 km vom Vortag in den Beinen).

Aber in meiner jetzigen Form muss ich wirklich kämpfen, um Dich noch zu halten.

Ich biete mich als Pacer für dann bald sub 4 an (wenn ich das bringe).

Vale.

Nr. 3   Claudi schrieb am 28.10.2009 - 20:11 email

Hallo Jobi, das Angebot nehme ich gerne an! Also schön trainieren zwinker

 

Sigrid, der 25.10. um 1.00 h war ja auch Sonntag... ???!!! Vielleicht klappt's ja nächstes Mal!

 

Viele Grüße

Claudia

Nr. 4   Ulrich Niehuß schrieb am 28.10.2009 - 22:12 email

Liebe Claudi, jetzt hast Du ja schon zwei Sub4-Pacer-Angebote für 2010. Da können wir ja so einige PBs von Dir nächstes Jahr erwarten. Der Quentsch zittert schon! zwinker Big Grins

Nr. 5   Kohl Heínz Helmuth schrieb am 01.11.2009 - 00:25 email homepage

Hey Claudi Big Grins

Schöner Bericht zu einem sicher auch schönen Lauf.

Jetzt weisst Du auch wie es ist im Dunkeln durch die Gegend zu latschen Mr. Green .

Dazu in the dark diese tolle Zeit Rolleyes

I am very beeindruckt Rolleyes

 

your Altkanzler

Helmuth