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Freitag, 16.12.2011 | von: rw

Nizza / Florenz

Für den 100 Meiler im August entlang des ehemaligen "antifaschistischen Schutzwalls" brauchte ich ein ärztliches Attest. Und um diese Investition mehrfach zu nutzen, meldete ich mich für den Marathon von Nizza nach Cannes an. Jetzt suchte ich noch nach einem anderen Marathon im Umkreis für eine Woche gemeinsamen Urlaub mit meiner Frau.

Da ein Gabelflug von Hamburg nach Nizza und von Florenz zurück (Teilstrecke dann mit "Austrian" und dem leckeren Ottakringerbier) nur 5 Euro teurer war als Nizza und zurück entschied ich mich für diese Variante und meldete mich nach 2000 erneut beim Florenz-Marathon trotz Preisexplosion von 80.000 Lire auf 70 Euro inklusive 20 Euro Ausländeraufschlag an. 20 Euro? Dafür gibt's gleich zwei Öjendorfmarathons. Euro(pa) muss man sich eben leisten können, und wüsste ich nicht genau, dass Italien Gründungsmitglied der EU ist, würde ich jetzt die These wagen, die sind in Europa noch nicht ganz angekommen. 


Der Hamburg Airport befindet sich immer noch in Fuhlsbüttel, daher hatte ich bei meinem Bericht "Hamburg Airport goes Ulzburg" http://www.100mc.de/bericht.html?&tx_ttnews[tt_news]=1604&cHash=29c8e33749 das grammatisch sinnvolle Wort "to" weggelassen.


Ankunft in Nizza - Aber warum steht auf den Flughafenbussen Madrid?


Hier steht aber was auf Französisch, sind wir also wohl doch richtig. Die Benutzung dieser Toilette war übrigens kostenlos.


Nicht aber im Einkaufscenter "Nicetoile". 50 centimes? War das nicht mal 1/2 Franc? Und jetzt wollen die hier einen halben Euro?


Und in diesem Café war die Toilettennutzung nicht inklusive.


Der Flughafenbus vom Airport in die City kostete 4 Euro. Der Fahrschein galt für den Rest des Tages auch für Busfahrten innerhalb Nizzas. So weit die Theorie. Als wir dann auf einen Bus warteten, kamen nur volle Busse und unsere Linie hielt erst gar nicht an. Dann kann ein Reserve-Bus, der Busfahrer schmiss uns gleich wieder raus - die Accents übersehen: réservé?


Phantasiepreise an der Zimmertür im Hotel?


Laut Tafel an der Rezeption kostete das Zimmer 203 dann nur 50 Euro als Doppelzimmer. Im Internet bezahlte ich aber nur 28,25 Euro. Bei den Hotels in Italien registrierte ich das selbe Phänomen und der Flug wäre bei Buchung auf der Lufthansahomepage auch mehr als doppelt so teuer gewesen. Sieht so Kundenbindung aus?

Da eine Buchung der gleichen Leistung über Suchmaschinen in der Regel günstiger ist als direkt beim Anbieter, dann aber auch evtl. günstigere Angebote der Konkurrenz mitangezeigt werden, die Kunde sonst vielleicht gar nicht registriert hätte, liegt doch die Versuchung nahe, trotz Zufriedenheit in der Vergangenheit beim Mitbewerber zu buchen. Den Spruch "Danke, dass Sie heute mit ... geflogen sind" können die Stewardessen sich also sparen, da der Flug mit "..." eh nicht geplant, sondern nur gerade ökönomisch vorteilhaft war.


Eine Nudelparty gibt es hier nicht, aber ein sehr gutes Asiabuffet in der Nähe des Gare Nice-Ville: je nach Tageszeit und Wochentag gestaffelt von 11,90 Euro bis 17,90 Euro.



Mit mehreren Eissorten, Obst und Kuchen als Leckerlies.


Zur Abgabe der Kleiderbeutel standen mehrere LKWs bereit, die die Sachen dann ins Ziel fuhren.



Wie bei fast allen Megaevents sind die Toiletten auch hier knapp bemessen. Also ein Vorteil, wenn die Übernachtungsmöglichkeit nicht weit weg war...
...einige männliche Sportler fanden aber dann doch noch...

...eine Alternative...




...aber Vorsicht, wenn die Flut kommt.




Côte d'Azur oder Côte des pierres in Nice?


Kurz vor dem Start lassen sich auch Läufer gerne in einen Käfig sperren - nächster Knastmarathon in Darmstadt am 20. Mai 2012




Cannes war erreicht, noch ca. 4 1/2 km bis zum Ziel. Bei so schönem Wetter wie heute ist die Strecke ein Genuss mit toller Aussicht aufs Meer. Einige Schippen Sand sorgten dafür, dass es nicht langweilig wurde. An den Verpflegungsstellen gab es viel Obst, auf der 2. Streckenhälfte auch manchmal Schokolade und Cola.


Geschafft. Die Asiaparty gestern hatte mir gut getan, in diesem verkorksten Jahr lief ich mit 3:42 netto meine Jahresbestzeit, trotz Chipzeitnahme steht aber nur die Bruttozeit 3:44:00 auf der Urkunde.


Gratulation vom Maskottchen, natürlich komme ich wieder.


Leihchipabgabe: Zeigt her eure Füsse


Und dann warteten jede Menge Staubfänger auf neue Besitzer.


In Cannes kennt man wohl den feinen Unterschied zwischen Männchen und Weibchen; es spricht also sehr viel für die Qualität und Richtigkeit der Shirtgrößen.  Wenn ich bei L.l.s. einkaufe und probiere, habe ich festgestellt, dass mir Shirts in männlich M immer reichen während weiblich L etwas knapp ist. Bisher hatte ich diese getrennten Shirtausgabestellen nur in Paris und Stockholm gesichtet - hier gibt es also keinen (billigen) Schrott.


Ich wunderte mich dann, als diese leeren Tüten von Lafayette verteilt wurden. Es gab an dieser Stelle doch nur einen Riegel, 'ne Flasche Wasser und Gebäck.


Aber hinter den Kleider-LkWs befand sich dann die Fruchtbar...wie Fischmarkt ohne Marktschreier...dafür mit reichlich Orangen, Clementinen, Weintrauben, Äpfeln und Bananen im Angebot...natürlich for free...also gleich Vitaminvorat für die nächste Woche eingepackt...bei den Preisen in den französischen und italienischen Geschäften war das auch gut so.




Nach dem Lauf können in Cannes unterschiedliche Treffpunkte vereinbart werden:  z. B. nach Buchstaben


Oder man wählt in Gedenken an den Moskaumarathon das entsprechende Länderbonbon.


Bonbons gibt es hier viele mit Infos über das jeweilige Land.


Treffpunkt für Antalyafans - Wer ist schon für den 4. März 2012 angemeldet?


Mitreisende Fans hatten die Möglichkeit, für nur 5 Euro ein Sonderticket für den Transfer Nice-Cannes-Nice zu erwerben.


Strandzelt für die Massage


Wir sehen uns wieder an der Côte des sables in Cannes.


Einziger Schwachpunkt dieses Marathons war die Rückfahrt. Mit 7000 zusätzlichen Fahrgästen an diesem Sonntag war SNCF sichtlich überfordert. Schon vor dem Bahnhof bildete sich ein Stau, der langsam Richtung Bahnsteig führte, und der Fahrplan wurde nicht eingehalten. Dazu kommen dann noch die fehlenden Duschen - auch wenn man es selber vielleicht nicht merkt...aber ob der Geruch der Läufermassen für die nichtlaufenden Fahrgäste so angenehm war?


In Nizza wurde rollende Polizei gesichtet.


Und General de Gaulle passt hier auch auf.


Ein Ausflug nach Monaco fiel dem Streik bei SNCF zum Opfer. Bereits zuvor am Automaten gekaufte Fahrkarten wurden mir anstandslos erstattet. Also shoppen - ah deshalb macht Mario meist nur verlängerte Wochenendtrips, damit Doris die Geschäfte erst gar nicht findet? Die Straßenbahn in der Hauptshoppingstraße machte ständig mit Geklingel auf sich aufmerksam. Bei dem Konsumangebot blieb auch keine Konzentration für den fließenden Verkehr übrig.


In der Nähe dieses Platzes befand sich die Marathonmesse. Die Figuren an den Säulen waren bei Dunkelheit erleuchtet.



Eigentlich war die Weiterreise nach Florenz überflüssig. Eine Statue mit Pipimann gibt es nämlich auch in Nizza.


Wenn man sich so die Menschen anschaute, wurde deutlich, hier trifft sich die Welt.
Entsprechend wurden an den Banken Wechselkurse von exotischen Währungen angezeigt.




Aber wo wird mit "Napoléon" bezahlt?


Noch mal günstig eingekauft. Hatte zu Hause im Internet recherchiert. Es sollte drei Läden dieser Kette in Nizza geben, Firence Fehlanzeige.


Pizza gibt es natürlich auch in Südfrankreich


In Frankreich werden die Fahrgäste "Sortie"rt, hier sind die Gleise nicht numeriert, sondern haben Buchstaben.


Die italienische Version von Andorra.


Sah zwar sehr modern aus, aber merke: Was neu ist, taugt nicht immer was. Die Sitze in diesem Regionalzug von Ventimiglia nach La Spezia waren jedenfalls ziemlich unbequem. Sie Streckenführung entlang der Küste und durch Genua hat mir aber sehr gefallen, da könnte man irgendwann mal 'ne Radreise draus machen.


Interessant fand ich den Bahnhof in Bogliasco:
Der Bahnsteigt wurde in der Mitte durch Straßenkreuzung und Schranke unterbrochen.




In La Spezia gibt es viele Treppen.


Oben thront dieses Castello.


Blick von "oben" Richtung Meer.


Im Hotel "Astra" werden kleine Brötchen gebacken.


Die Äpfel vom Frühstücksbuffet sind dafür umso größer.


Im Hotel hängen viele Bilder rum. Der Hotelchef sagte mir, dass sie von seiner Mutter gemalt wurden. Er bat mich, was Postives zu schreiben, wenn es mir gefallen hatte, was ich hiermit mache: für 55 Euro DZ inklusive all-you-can-eat-Frühstücksbuffet, kostenloser Gepäckaufbewahrung bis zum späten Nachmittag sehr empfehlenswert - leider gibt es hier allerdings keinen Marathon, hatte die Stadt nur ausgewählt, damit die Reise nach Florenz nicht so lang wird.


Diese Pizza war richtig teuer. Denn zu den Kosten lt. Speisekarte kam dann noch die Bedienungsgebühr hinzu. Dabei standen die (wenigen) Kunden gar nicht im Mittelpunkt. In mehreren kleinen italienischen Geschäften fiel mir auf, dass die Selbstständigen ihre Kinder auf / während der Arbeit betreuen.


In dieser Pizzeria mit Plastikgeschirr und Do-it-yourself-Abfallentsorgung brauchte man hingegen keine extra Gebühr bezahlen.


In La Spezia gibt es auch eine Döneria.


Und so ein großes Eis für nur 2,50 Euro in der Bar Gelateria Borrini Caterina...wer gute Augen hat: Steht auch auf der Waffel.


Nächstes Ziel Pisa.


In einem Französischlehrbuch hatte ich mal gelesen, dass das Münchener Oktoberfest "La fête de la bière" genannt wird - die italienische Version ist wohl das Novemberfest in Pisa.


Mal was neues: Die Zimmer mit den Hunderternummern befinden sich im Hotel "Astor" sowohl im Erdgeschoss als auch im 1. Stock. 35 Euro bezahlte ich hier pro Nacht, mehr wäre auch nicht gerechtfertigt gewesen...kaum Platz, Betten die sich bewegten (da auf Rollen), kaputtes Fenster, kein Fernseher auf dem Zimmer und kein Platz im Gemeinschaftsbad trockene Klamotten zu deponieren. Originalpreis 75 Euro für Unterjugendherbergsniveau!

Solltet Ihr doch mal hier absteigen und bringt auch noch Haustiere mit...bitte vorher auf Diät setzen...denn passend zu den Raumgrößen stand Folgendes in der Buchungsbestätigung: "Haustiere bis zu 30 kg werden gegen eine zusätzliche Gebühr in Höhe von 5.00€ in der Unterkunft akzeptiert."


In Hamburg hatte ich sowas früher auch schon mal beobachtet, als die Züge nach Lübeck und Kiel zeitgleich vom gleichen Bahnsteig abfuhren. Hoffentlich hat es hier kein Fahrgast eilig und besteigt den falschen Zug.


Etwas älteres Modell, aber dafür mit bequemen Sitzen.


Auf der Rückseite der Fahrkarten ein Hinweis zum CO2-Ausstoß für die Strecken Napoli-Milano (31kg Zug, 76kg Auto, 115kg Flug) und Roma-Venezia (26,52,104) .


Und wieder geht es in ein anderes Hotel. Das Hotel Emma in Florenz befindet sich in der Via A. Pacinotti 20. Aber wo ist es denn nun...zwischen den Nummen 12 und 24 nichts zu sehen. Es gibt zwei Nummerierungen. Nur die blauen Ziffern sind Hausnummern, die Nummer 24 ist eine Geschäftsnummer.


Ich weis zwar nicht was hier gefährlich sein soll, aber die Frühstückskontrolle des Chefs könnte es mit so manchem Geheimdienst aufnehmen.

Ich hatte gefragt, ob es hier ein Buffet gab, da selbiges aufgebaut war. Chef tat so, als wenn er kein Englisch verstünde...Frühstück kam 5 Euro extra, im Gegensatz zu Pisa stand aber nirgends, was in diesen 5 Euro enthalten war...mich wunderte schon, dass Chef die Brötchen, Marmeladenpäckchen usw. jeweils einzeln aus dem Schrank holte und wohl im Kopf zusammenzählte...als ich dann auch die zweite angebotene Joghurtsorte testen wollte, sagte er "this is breakfast and not lunch"...ach der Typ sprach doch Englisch...wollte jetzt 10 Euro statt 5 Euro fürs Frühstück...wenn's mir nicht passt, könne ich auch sofort das Hotel verlassen...wozu baut der denn so ein Buffet überhaupt auf, wenn man nichts davon essen darf? Nur zur Zierde?

Später entschuldigte er sich aber und berechnete nichts für das Frühstück. Er bedankte sich sogar für meinen Aufenthalt. Bezahlen musste ich aber 2 Euro Kurtaxe pro Person und Nacht. Nur wofür?


Im Gegensatz zu den Kurgebieten an Nord- und Ostsee gibt es in der Stadt  Florenz keine kostenfreien Toiletten und die Straßen werden anscheinend auch nur einmal im Jahr (wenn Marathon ist) gereinigt. Jedenfalls sah ich noch nie bei einem Wettkampf so dunkle Schwämme auf der Laufstrecke. Die Bürgersteige sind ziemlich schmal und verkraften die Massen nicht, gleiches gilt für die Straßen.

Abgesehen vom Frühstücksärger ist das Hotel Emma aber durchaus empfehlenswert, vorausgesetzt man bekommt die Nacht für 27 Euro, für den Originalpreis von 100 Euro kann man sicherlich auch einen Fahrstuhl anstatt enger Treppe in den zweiten Stock verlangen. Die Bushaltestelle (Fahrpreis in die City 1,20 Euro) war direkt vor der Tür und...


...die Startnummernausgabe ca. 15 Minuten zu Fuß entfernt. Hier gab es auch gleich die Teilnehmershirts. Aber warum ohne Jahresangabe? Hier die Lösung: Meiner Frau gefielen die Hemden, und sie wollte auch so ein Shirt haben. Gibt es aber erst im nächsten Jahr käuflich zu erwerben. Modelle aus vergangenen Jahren gab es für 30 Euro. Bei der Shirtausgabestelle endete die Messe übrigens in einer Sackgasse...also wieder zurück...darum war auch überall so ein Gedränge...war in Nizza eindeutig besser organisiert.


Und wenige Meter vom Hotel entfernt - hier war Marathonkilometer 26 - fielen mir diese Motorräder auf.


Eine Pizzeria mit riesen Portionen...


...für nur 5 Euro...


...und Getränkeflatrate für 2 Euro...zwar nicht freeway...aber Pepsi all-you-can-drink...bisher hatte ich nur mal bei einem Japaner in London eine Grüne-Tee-Flatrate für 1 Pfund erlebt...ansonsten langen ja die Gastronomen bei Getränken immer richtig hin und der gute, alte Spruch "Konkurrenz belebt das Geschäft" wird hier dann zu "Einheit stärkt den Profit"...also Supersache, und nicht die Pizzeria Pepe auf der anderen Straßenseite wählen...schmeckt nicht (bekam am Folgetag Bauchschmerzen) und berechnet pro Kopf 2 Euro Bargebühr.


Auch nicht weit vom Hotel: Die Florentiner Stadtmusikanten?


Eine Erklärung für die Frühstücksgeschichte: Der Hotelier dachte evtl. er setzt zu. Denn was kaum ein Touri weis: Futter ist hier richtig teuer. Während ich in La Spezia und Pisa gar keine Supermärkte sah und für eine 1,5 l Wasserflasche in Kiosken bis zu 2 Euro bezahlte, entdeckte ich hier mitten in der City diesen Laden: 1,5 l no-name-Cola für "nur" 1,99 Euro...?


Nachfragen, suchen...es gibt sie doch...allerdings sind die Supermärkte hier ziemlich versteckt und nicht so auffällig und weiträumig ausgeschildert wie bei uns. Dieser Supermarkt hat Samstags offiziell bis 20:00 Uhr geöffnet, am 26. November war aber bereits acht Minuten zuvor der Eingang geschlossen.


Ja, wird denn hier überhaupt gearbeitet? Oben seht Ihr die Öffnungszeiten des Postamts. Geschäfte haben Vormittags und Abends jeweils für 3 bis 3 1/2 Stunden geöffnet, unterbrochen durch eine mindestens 3 stündige Mittagspause. Kann man von so wenig Arbeitsstunden überleben? Auf Deutschland ist das wohl nicht übertragbar: man denke nur an die Kritik am Ladenschlussgesetz vergangener Tage und der Trend geht wohl eher zum Rund-um-die-Uhr-Shopping. 

Sicherlich eine althergebrachte und der Besitzstandswahrung unterliegenden Tradition, denn die Chinesen und die im kleinen Rahmen vertretenden internationalen Modeketten trotzen der Mittagshitze. Und im Kern von Florenz machten die Geschäfte wohl dem Geld der Touris wegen auch eine Ausnahme. Jetzt bin ich doch mal auf Kommentare unserer italienischen Mitläufer und Sammler gespannt.

Wenn ich auch viel kritisiere bleibt festzuhalten; die Italiener sind sehr liebe und hilfsbereite Menschen, auch wenn die verbale Kommunikation mangels Englischkenntnissen nicht immer funktioniert. Das fiel mir schon bei meinen ersten Italienreisen in den Jahren 1999 und 2000 auf, und als ich dann im Zug Richtung Turin saß, fragte mich ein Mitreisender: "Warum sollten die Italiener denn Englisch sprechen? Nur weil die Amis das so wollen?" Recht hatte er, also das italienische Wörterbuch nicht vergessen.


Der Service bei der Post wird auch nicht groß geschrieben. Erstmal 15 Minuten auf einer Bank warten; die Marken darf man dann selber aufkleben. Und wo ist der Postkasten?


Am Stand für Brot, Käse und Wurst  wird erstmal eine Nummer gezogen. Hier war es etwas billiger als beim Spar (Der Name des Geschäfts hat eh nichts mit Sparen zu tun. Ist er deswegen im sparsamen Deutschland fast ausgestorben? Nur auf Wangerooge hatte ich letztes Jahr nach Ewigkeiten mal wieder so einen Laden gesehen.), aber 50 bis 100 Prozent mehr als in Deutschland sind durchaus normal. Hab' noch nie für einen Liter Milch über einen Euro gezahlt (z. B. Schweden 8 bis 8,5 Kronen), die 1,5 l Colaflasche kostete mich 1,13 Euro. Da frage ich mich, wie Reiseveranstalter so günstige Pauschalreisen mit all-you-can-eat angebieten können. Liegt wohl an der Masse, denn die Geschäfte sind hier doch alle recht klein.

Es wäre jetzt doch etwas übertrieben Feinkost Albrecht und L.l.s. als Ernährer der Menschheit zu bezeichnen. Aber trotz Gewinnstrebens und imperialistischer Ausbreitung sorgen diese Konzerne doch bisher für die günstigen Lebensmittelpreise in Deutschland und Europa, und sogar das angeblich so teure Skandinavien erweist sich so lebensmitteltechnisch als echtes Schnäppchen, das merken aber nur Individualtouristen, die etwas länger als einen Wochenendtrip in den einzelnen Ländern verbringen.


Dieses Monopol findet man auch in Italien.
 

Wieder mal ein neues Chipsystem kennengelernt...


...mittels Gummiband an der Startnummer fixiert.


Eine Stunde vorm Start standen die Signale noch auf Rot.


Und richtig kalt war es geworden. Vor 2 Tagen noch T-Shirt-Wetter jetzt kurz nach 9 nur 6 Grad.


Und jetzt ging's los.


So ein Fotoshooting dauert keine Sekunde, wie Ihr Euch anhand der Zeitangaben an der Finishline ausrechnen könnt.

Mit dem Florenzfinish lief ich im Jahr 2011 in 10 Ländern außerhalb Deutschlands Marathon: Dänemark (6 mal), 2 mal auf Zypern und je 1 mal in Ungarn, der Ukraine, Österreich, Tschechien, Frankreich, Italien, Serbien und der Türkei.


Staubfänger gab es auch


Eine Tüte mit 2 Flaschen Wasser, einem Gebäckstück und einer Orange - kein Nachschlag, eben knapp bemessen, da ein Supermarkt unter den Sponsoren. Zitat aus dem Teilnehmerheft:"10. What to eat. Anybody who runs the Marathon in less than 4h.30' shouldn`t have this problem. ... If you really feel you need something, then take advantage of it, but be careful to eat too much."

Und dabei waren die Läufer richtig platt. Ich hatte mal wieder nachgelassen und brauchte für die 2. Hälfte ca. 7 Minuten länger als für die Erste. Beim Halbmarathonpunkt hatte ich aber meine schlechteste Platzierung aller 9 Meßpunkte und arbeitete mich dann von Platz 2607 auf 2484 vor. Nur nach Kilometer 5 und 10 war ich besser platziert als im Ziel: Da folgere ich...Sturm und Drang Periode ohne genug Futter geht meist nicht gut (obwohl, dass Verpflegungsangebot war doch da). Netto war ich dann nach 3:41:16 im Ziel...neue Jahresbestzeit aber das muss wieder schneller werden...also gleich mal nachhaken: Wurde die Trainerfrage http://www.100mc.de/bericht.html?&tx_ttnews[tt_news]=1698&cHash=ce4524b77f  schon geklärt?

Das Zeitlimit in Florenz betrug 6 Stunden. Da gab es aber einen Satz, den ich nicht verstand: "Athletes running faster than 8'30'' per km must observe traffic regulations."???


Kurz vorm Auschecken aus der Läuferbox: Sali schmeckte besonders gut...


...diese Sachen eher nicht...


...und dann wurden auch noch Brote geschmiert.


So ein Citymarathon sorgt regelmäßig für Verkehrsbehinderungen.


Handarbeit war hier out - Massage mit Technik


Nachdem mich der hiesige Veranstalter bereits 2000 verarschte und mich zum Duschen durch die halbe Stadt jagte, wusste ich bereits, dass es hier keine Duschen gibt. Den Kommentar, der mir bei obigem Bild auf der Zunge liegt, spare ich mir mal jetzt, könnte als "rechts" ausgelegt werden.

Als ich meinen ersten Parismarathon lief, war ich im Ziel betreffs der fehlenden Duschmöglichkeiten geschockt; schließlich ging es über Nacht mit dem Bus nach Hamburg und dann gleich auf die Arbeit. Damals gab es aber XXL Dixis inklusive Waschbecken, musste dann reichen, und nach gut 3 1/2 Stunden Laufzeit waren die damals auch noch nicht so verdreckt.

An dieser Stelle ein großes Lob an die deutschen Marathonveranstalter, die regelmäßig beweisen, auch bei Megaevents lassen sich Duschen organinsieren. Passend zum Thema die Antwortmail des Veranstalters aus Dresden http://www.100mc.de/bericht.html?&tx_ttnews[tt_news]=1743&cHash=c6c1a04f6e, welche mich am 24. November erreichte:

Sehr geehrter Herr Wallesch,

die Veranstalter des Dresdner Marathon haben uns Ihre Mail mit der Bitte um direkte Beantwortung weitergeleitet.

Wir möchten uns bei Ihnen und den weiteren Läufern/-innen für die entstanden Unannehmlichkeiten entschuldigen.

Sie durften auf Grund der Ankündigung davon ausgehen, dass die Springerhalle für das Ausschwimmen zur Verfügung steht.

Offenbar ist die Vorbereitung hierfür innerhalb unseres Hauses nicht optimal verlaufen, da die Mitarbeiter/-innen in der Schwimmhalle von dieser Zusage an den Veranstalter keine Kenntnis hatten.

Leider war auch eine kurzfristige Öffnung der Springerhalle am Sonntag nicht mehr möglich, da kein Mitarbeiter/-in mehr verfügbar war, um die in öffentlichen Bädern zwingend erforderliche Wasseraufsicht zu gewährleisten.

Sicherlich haben auch die Verantwortlichen vor Ort am Sonntag dann nicht kreativ genug reagiert, als diese festgestellt hatten, dass mehrere Marathonteilnehmer auf einen kostenfreien Eintritt bestanden.

Zwar wurde auf die Möglichkeit zur Nutzung des zeitgleichen öffentlichen Schwimmens hingewiesen, hierfür jedoch der Normaltarif von 2,00 Euro verlangt.

Eine kurzfristige Entscheidung auf der Führungsebene unseres Hauses, dieses Angebot kostenfrei anzubieten, ist nicht eingeholt worden. Wir haben diese Situation mittlerweile ausgewertet.

Für den diesjährigen Marathon bleibt uns allerdings nur die nachträgliche Entschuldigung.

Wir würden uns freuen, wenn Sie trotz der entstandenen Unannehmlichkeiten im kommenden Jahr wieder beim Dresden Marathon dabei sind.

Mit freundlichen Grüßen


i.A. Jörn-Torsten Verleger
Abteilungsleiter Sportstätten und Bäder
Beauftragter der Landeshauptstadt Dresden für die FIFA Frauen-WM 2011
und den 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2011

Landeshauptstadt Dresden
Eigenbetrieb Sportstätten- und Bäderbetrieb
Freiberger Str. 32
01069 Dresden



In diesen LKWs lagerten die Kleiderbeutel.


Hat Schlafdieter sich schon so reich geschlafen, dass es für einen eigenen Fuhrpark reichte?


Kurz vorm Ziel wurden kostenpflichtige Fotos geschossen. Wie gut, dass wir in Öjendorf den Arne haben.

Der Marathon führte erst die letzten Kilometer durch die City. Diese Bilder habe ich am Montagmorgen gemacht:















Der ist hier so berühmt, da gibt es auch Ansichtskarten von.


Und jetzt durfte auch wieder gearbeitet und restauriert werden bis die (Lauf-)Touris wiederkommen. Mich werden die hier aber in den nächsten Jahren nicht wiedersehen. Andere merken sich einfach den 25. November 2012 vor.


Die Fussgängerampeln zeigen in Florenz auch "Gelb". Und jetzt noch zur Situation für Zweiräder:


Abstellflächen gibt es viele? Hier stehen meist nur ältere Modelle.


Ist hier wohl auch nicht so sicher, wenn der Sattel schon extra gesichert werden muss.


Auch wenn die Farbe etwas runtergekommen ist, manchmal gibt es neben den engen Straßen auch Radfahrstreifen...


...und sogar entgegen der Einbahnstraße.


Und wie kommt nun diese italienische Cola in die Hamburger S-Bahn? Flüssigkeiten dürfen in dieser Menge ja nicht ins Handgepäck, und Wegkippen dieses Luxusguts (dazu siehe weiter oben) wäre Verschwendung...also im Rucksack mit aufgeben und beim Zwischenstopp in Wien fast verdursten.

Da ich vor der Reise nicht wusste, was es zu essen geben wird, hatte ich meinen Campingkocher mitgenommen. Und da ja fürs Handgepäck so viele Verbote gelten, hatte ich die Streichhölzer in den großen Rucksack gepackt. Falsch gedacht: Müssen in die Jackentasche, zulässige Anzahl ist begrenzt, hat aber keiner nachgezählt.


дружба
Товарищ René
in Europa zu Hause








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3 Kommentare

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Nr. 1   Hartmann Stampfer schrieb am 16.12.2011 - 19:33 email homepage

Ja was wird er wohl schreiben der Italiener? Rene` Glückwunsch zum 10ten Land außerhalb 2011, aber in Deutschland ist es doch am schönsten nicht wahr !! ??

in diesem Sinne schöne Feiertage Cool

Nr. 2   von Palombini schrieb am 16.12.2011 - 21:23 email

René, wieder ein wunderschöner Bericht von Dir, molto grazie et merci beaucoup!

Nr. 3   Mario Sagasser schrieb am 17.12.2011 - 00:21 email

Klasse Bericht - diesmal nicht ganz so abenteuerlich wie Bukarest, da ohne Fahrrad, dafür mit Emily als Begleitschutz.

 

Mario

 

PS: Das Wort "Shopping" kennt Doris überhaupt nicht.

 

PPS: Camping-Kocher: als wir im August in Reykjavik um Mitternacht abgeflogen sind, sahen wir 3 junge Männer, die mit Kochtopf incl. Mahlzeit sowie erloschenem Gasbrenner die Abflughalle betreten. Offensichtlich war das Kochen innerhalb des Gebäudes nicht gestattet.