Sonntag, 07.06.2009 | von: af

Heinz Helmuth im Wald

2.Segeberger Forstmarathon am 06.06.2009

 

Man sollte ja nicht planlos durchs Leben latschen, manchmal zerfliegen dann auch Pläne in der Luft oder landen sonst wo.

Angemeldet für obiges Event hatte ich schon 2008 nachdem feststand dass nach 2008 in 2009 es eine Neuauflage geben würde.    So hatte ich die Startnummer 4 auch ergattert.

Nun lag ich nach dem Steinburg Ultramarathon vom 21 Mai 2009 auf genau 65 Marathon. Da bot es sich ja richtig gut an am 06.06. meinen 66sten Marathon zu laufen. Die Weichen standen gut für dieses Vorhaben.

Im Hinblick auf die Deutsche Meisterschaft der DUV im Stunden lauf am 20./21/06.09 in Stadt Oldendorf „verschrieb“ ich mir noch so ein paar kleine Trainingsläufe zu Hause auf meine Trainingsstrecke. So hatte ich am Samstag den 30.05.09 einen privaten 6 Stundenlauf eingeplant. Eigentlich verlief das auch sehr gut, bis dann so nach einer Stunde der Wind einsetzte. Da der immer stärker wurde hatte ich nach 5 Runden und 29,5 km die Nase voll und beendete das dann nach 03:45 Stunden.

Montag dann 12,2 km, Dienstag das selbe mit 12,2km.   Soweit alles Palettie!

Mittwoch Morgen leichte Schmerzen im rechten Fuß!

 

Naja das wir wird wieder.

 

Abends werden die Schmerzen stärker!  Gegen 23.00 Uhr gehe ich noch mit dem Hund gassy und die Schmerzen werden wieder stärker!  Letzte Weisheit, Fuß nicht mehr belasten und ab in die Heia. Auch das wird nichts, liege seit einer Stunde in der Koje und die Schmerzen lassen nicht nach. Normalerweise geh ich in die Heia, liege 5 Minuten auf dem Rücken, fange an zu träumen (das Zeichen fürs pennen) Kehrtwendung nach links und bin weg für 6 Stunden Tiefschlaf!

Aber Heute wird das nichts. Ich bin müde und total sauer, verfluche die ganze Lauferei weil das eh alles Blödsinn ist, soviel ist doch Schwachsinn zu laufen mit 10 km Läufen kann man sich auch wunderbar fit halten , warum muss ich 100 Marathons und mehr haben Kohl alles großer Quatsch nun ist Schluss mit den Mist!! Mein Frau befürchtet schon das Schlimmste!

 

Letzte Rettung Schmerztabletten!  Nehme eine und nach einer Stunde immer noch kein positives Resultat.  Hätte ich mir ja eigentlich denken können, den  ich brauche immer alles doppelt.  Also 2te Pille und das hilft!!  Ich bin ab 02.00 weg im Reich der Träume bis 09.00 Uhr.   Kann ich mir leisten wegen  Dauerspätschicht!

Werde wach, steh auf und der Schmerz im Fuß ist fast ganz weg.  Hatte schon vor zu meinem Spezialisten in Nottensdorf zu fahren.   Jedoch begnügte ich mich erst einmal damit dem per Email meinen „desulaten“ Zustand zu erklären um dann später anzurufen zwecks. Can you help me??. Da ich ihn leider nicht erreichen konnte überlies ich mich dann erst einmal meinem  Schicksal. Tatsächlich wurde der Schmerz immer weniger.

Nun war ich im Unklaren, soll ich nun bei Arne und Co. In Segeberg starten oder nicht, hatte schon vor abzusagen.

 

Die Antwort meines Medicus aus Nottensdoorf kannte ich ja schon fast!

Der ist knüppelhart und hätte gesagt, Kohl wenn der Fuß noch nicht abgefallen ist dann laufen sie! Da kennt der kein Pardon mit dem armen kleinen Kohl!

 

Also habe den verschont mit meinem Phone call und entschloss mich die da in dem unheimlichen Segeberger Wald nicht alleine laufen zu lassen. Außerdem konnte ich ja wenn die eine Flosse streikt in jeder Runde aussteigen so mein neuer Plan.

Außerdem hatte ich Werner Burmeister, der ja Heute seinen 100sten Marathon laufen wollte dabei zu sein. Nun hat er ja Heute seinen 100sten gelaufen und ist endlich von seinen „Leiden“ befreit und „erwachsen“ geworden! 

 

Der alte Haudegen Günter Antoni hatte sich auch bei mir gemeldet und da stand ich ja auch noch im Wort, da wir zusammen fahren wollten und ich ihn abholen sollte.

So strand ich um 07.00 Uhr vor Günters Luxus Appartement in Buxtehude, da wo der Hund mit dem Schwanz wedelt,  womit auch sonst?

 

Kurz nach Acht kamen wir dann den Veranstaltungsgelände näher und hinter uns „drängelte“ so ein rotes neues Fahrzeug. Aus diesem dann entsprang unser Teichwiesen Doc in Begleitung seines weiblichen Coaches. Hatte er doch endlich mal seine Rostbeule eingetauscht!  Wurde auch Zeit!!

 

Das Veranstalterteam um den noch leicht läuferisch lädierten Arne hatte schon beachtliches vollbracht. Es folgte die obligatorische Begrüßung aller Laufverrückten was zu jeder 100MC Veranstaltung nun mal dazu gehört. Lothar mit seiner Rita war richtig munter vor Ort, was mich auch sehr erfreute. Es gab sogar schöne gestiftete Tshirts mit denen dann auch ein Gruppenfoto gemacht wurde auf bitten des Sponsors dem man dann auch gerne nachkam.

 

Der Lauf!

 

Die Strecke war identisch mit der vom letzten Jahr, also 4 große Runde und 3 kleine Runden.

Dies alles im Wald auf ausschließlich Waldweg. Teilweise war es nicht ganz leicht durch losen Sand und auch etliche Steine im Wege. Aber was macht das einem kampferprobten Ultra schon aus, da geht/läuft man durch.

 

Auf den ersten 3 Km hatte ich Peter Genz an meiner Seite und ich konnte aus seiner Alchimistenküche einige brauchbare, für das Laufen spezifische gute Tipps erfahren.

Als Peter sich dann absetzte hatte ich mit meinem Beifahrer Günter Antoni einen neuen Laufpartner. So drehten wir Beide  zusammen, mal er vorne, mal ich vorne usw. die großen Runden.

So in Mitte der 3ten Rund lief Hartmut Feldmann an mir vorbei mit einem Hallo Helmuth und der Bemerkung, Helmuth du läuft aber eine schönen gleichmäßigen Stil. So ein Lob von so einem erfahren Ultra wie Hartmut das tat dann auch meiner Läuferseele gut.

Wenn ich daran denke das es da so Tüüüüben gibt die dich nach 38 km, wenn du happy bist bald durch zu sein and still only four km und dann  hörst: Helmuth die läuft die ganze  Zeit auf dem Vorfuß und lauf doch mal etwas leichtfüßiger, dann bist du bald nicht mehr motiviert überhaupt noch einen Meter zu laufen!!

Aaaber einen Ultra haut auch das nicht um, - im Gegenteil jetzt erst recht!

 

Günter hatte so Ende der 3 Runde mit einigen Rückenproblemen zu kämpfen und lies sich etwas zurückfallen. So kämpfte ich mich alleine weiter durch den finsteren Segeberger Wald.

Jürgen Kuhlmay kam mir auch mal entgegengeflitzt und er war Heute sogar mir seinem Flieger da. Machte später noch mit ein paar Freunden ein paar Flüge gratis.

 

So in meiner letzten der 4 großen Runden schlich sich Harald Petersen an mich heran mit der Begrüßung, da ist ja unser 24 Stunden Kanzler, Altbundeskanzler, Dönerkanzler, Ultrakanzler, was kommen da noch für Namen??

 

In der ersten Runde der 3 Kleinen schlich sich auf die Kaki Gazelle mit dem Old Män an mich heran. C.E. Hat sich wohl allen nicht getraut, den Altkanzler alleine zu versägen!!

 

Aber ich habe es ertragen........

 

Als ich dann Nonstop nach 05:05:14 die Ziellinie überquerte war ich doch sehr zufrieden mit meiner Leistung besonders hat mich gefreut dass mein Fuß so durchgehalten hat.

Auch immerhin über 8 Minuten besser wie 2008, da kommt Freude auf.

 

Verpflegung gab es dann auch reichlich, liebevoll von Doris und Claudia gebackene Spezialitäten, wodurch es durchaus sein könnte, dass ich da 2010 auch wieder am Futternapf stehe.

 

Alles in Allem ein mal wieder ein sehr schöner Samstagnachmittag im Kreise netter Lauffreunde/innen der einer Wiederholung bedarf.

 

Auch dass ich nun hier an meinem PC sitze und diesen Bericht geschrieben habe, nicht den geringsten Schmerz im Fuß, wo ich doch am Donnerstag bald verzweifelt bin ist für mich fast unfassbar.

   

Heinz Helmuth Kohl

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