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Samstag, 04.06.2011 | von: rw

Ein Wochenende bei Sri Chinmoy

Diesmal ging es zum 6-Stunden-Lauf im Stromovka Park. Als ich Anfang des Jahres nach einer Ausschreibung fragte, entschuldigte sich der Veranstalter, dass nur eine englische Version verfügbar war.

Ursprünglich wollte ich den Mai in Polen mit den Marathons in Jelcz Laskowice und Katowice beginnen, aber als die Info von Christian kam, dass der Marathon in Jelcz aufgrund eines Ereignisses im Vatikan um einen Tag vorverlegt wurde, war mir diese Kombination zu zeitintensiv. Also startete ich meinen internationalen Mai in Prag.


im Hintergrund die Staubfänger




Übernachtet wurde im Emma-Hostel, von der U-Bahn sehr gut ausgeschildert. Aber wie kommt man legal in die U-Bahn? Den EC 179 verließ ich in Praha-Holesovice ohne eine tschechische Krone in der Tasche. Beim Geldautomaten orderte ich 2000 Kronen und bekam ein Blatt Papier bzw. eine Banknote. Und damit war ich wieder bei der Geschichte: Kleingeld ist Fahrgeld. Die (Service)mitarbeiterin verwies mich auf den Fahrkartenautomaten, der wollte aber keine Scheine haben; 2. Anfrage bei der Frau: Wechseln bei Mc D. - die konnten aber auch erst an der 2. Kasse dieses Wertpapier (immerhin ca. 81 Euro) kleinmachen. Am Sonntag in Wien nahm dann der U-Bahn-Automat auch Kreditkarten, aber kleine Euros hätte ich auch gehabt.


Wie in Hostels üblich gab es auch hier einen Internetanschluss (Gelegenheit zum Durchlesen des Helgolandberichts auf der 100er Seite) und eine Küche...


...mit Trinkwasser.


Der 100 km Lauf und der 12er starteten bereits um 7:00 Uhr. Ich entschied mich diesmal fürs Ausschlafen und startete erst um 13:00 Uhr. Bei der Startnummernausgabe erhielt ich ein T-Shirt mit dem Aufdruck 100 km - da muss ich wohl nächstes Jahr hier die 12 Stunden laufen.


Kurz hinter dem Start der 1,9 km Runde waren die Toiletten mit improvisiertem Waschbecken.


Diese Schilder kenne ich bereits vom 6er aus Nürnberg - nur konnte ich sie damals lesen und verstehen.


Es gab zur Rundenmitte eine Wasserstelle und gegen Rundenende diese Verpflegungsstelle...


...unter anderem mit japanischen Fischspezialitäten.


Dann noch einige Schritte im Park und schon war eine Runde vorbei. Zur Erholung ist aber nur die eine Seite des Parks geeignet, da in Hörweite häufiger Güterzüge vorbeidonnerten.


Nach 22 Runden erhielt ich dann ein Fähnchen und nach wenigen Metern...


...wurde es mir hier wieder abgenommen. Und 181 Monate nach meinem ersten Marathonlauf habe ich jetzt in jedem deutschen Nachbarland einen zählbaren Lauf zustandegebracht - mit knapp über 4 Stunden heute aber nicht der Hit.


Dieses könnte mein Grabstein werden. Renteneintritt mit 70 und dann ab in die Kiste? Jedenfalls fühlte ich mich heute so.


Vermessungsexpress


Als ich wieder im Startbereich ankam, staunte ich nicht schlecht: Mit dieser "Leistung" 7.? Nein auch Veranstalter übersehen mal jemanden (nicht nur ich, wie beim Außenalsterultra geschehen, sollte aber nicht passieren): Wurde nur Achter.


Duschmöglichkeiten sollte es auf dem Tennisplatz geben, aber da war heute niemand. Da Läufer aber Experten im Improvisieren sind, tat's auch die jetzt ausgediente Wasserstation für die Schwämme.


Im Ziel gab es Nudeln mit reichlich Salat - EHEC wohl hier nicht bekannt


Ca. 90 Minuten nach Zielschluss gab es diese Fotourkunde, das sollen erstmal andere Veranstalter nachmachen.


Damit sich die Tram nicht verfährt, steht oben, welche Linie wohin steuern muss. Für mich hieß es erstmal Fahrkartenkaufen, die gibt es in Prag nämlich nicht an der Straßenbahn, sondern in irgendwelchen Geschäften, die jetzt bereits teilweise geschlossen hatten.


Umsteigen heißt hier Transfer. Es gibt 3 U-Bahnlinien und an 3 Treffpunkten treffen sich jeweils 2 davon.


Ich habe mich sehr sicher in der Stadt gefühlt, aber falls doch mal was wegkommen sollte: Die Stufen der Rolltreppe wurden schon mal durchnumeriert.


Eine Tageskarte kostet 100 Kronen, 3 Tage 330 Kronen...?


Mit dem Euronight ging es für 29 Euro weiter nach Wien zum nächsten 6-Stunden-Lauf. 1 1/2 Stunden vor Abfahrt wusste noch keiner, von welchem Gleis der Zug abfahren würde. Diese Organisation hatte ich bereits vor Jahren in Stockholm und Madrid beobachtet. In riesigen Wartesälen saßen damals die Leute und glotzten auf die Anzeigentafeln. Heute in der Nacht sah das etwas entspannter aus, aber da lobe ich mir doch die Fahrpläne in deutschen Bahnhöfen.

Dieser EN ließ sich nicht online buchen. Und da ich vor 3 Monaten ortsabwesend war, rief ich vor ca. 3 1/2 Monaten bei der DB an und buchte telefonisch - bei dieser Verbindung gab es das Ticket bereits 6 Monate im Voraus. Die Verbindungen Hamburg-Prag (29,25 Euro) und Wien-Hamburg (29 Euro) buchte ich jeweils am 1. Verkaufstag vom Internetcafé Lapta in der Türkischen Republik Nordzypern.


In Praha hl. n. wird immer nur der Fahrplan der aktuellen Stunde eingeblendet. Wer erst in 10 Stunden fahren will, muss die Knöpfe unten drücken.


Ankunft in Wien Westbahnhof - Hier wird den Briten für die Aufnahme sogenannnter "Kindertransporte" während der NS-Zeit DANKE gesagt.


In Wien steht man früh auf - jedenfalls wimmelte es bereits um halb acht im Prater von Läufern. Vielleicht mag der Laufweg ein Grund dafür sein.


Hier einige Trainingstips - weiter geht es: 7. Tempo und Pulsfrequenz sind individuell und sollen durch Laktat-Test ermittelt werden. 8. Reichlich Trinken, vor allem nach dem Lauf 9. Richtige Bekleidung (nicht zu warm), 10. Vorher und nachher Muskulatur dehnen.








gesichtet entlang der Hauptalle auf dem Weg zum Startgebiet


Eine Pferderennen fand hier allerdings heute nicht statt.


Muskeln noch etwas müde - minimale Vorgabe 20 Runden


Erst mal einen guten Kilometer die Hauptallee entlang...


...den Veranstaltungsfotografen gesichtet (es gab wieder Urkunden mit Foto)...


...hier ging es dann über einen Nebenweg wieder zurück...


...begleitet von einem Bacherl...


...und solchen Schildern (diese Aussage müsste ich mir mal verinnerlichen)...


....Strecke mit Luftballons markiert...


...musikalischer Untermalung...


...und damit es nicht zu langweillig wird, noch ein Konzert...


...an diesem Punkt stand heute niemand, der die Zeit aufschrieb, Glück gehabt...


...hier lachte die Sonne...


...und diese Brücke führte über einen See...


...schöne Aussicht...


...und auch für die Kleinen war gesorgt, Spielplatz direkt an der Laufstrecke, da gibt es doch nichts zu me(r)ckern, also keine Laufausrede bei Kindersegen...


...tja, und dann war auch die Verpflegungsstelle erreicht...


...mit zahlreichen Leckerlies, Cola, Apfelsaft und frischem Wiener Wasser...


...und nach 2,5 km die gutgelaunten und stets motivierten Rundenzähler...


...nach 21 Runden bekam ich dann ein Sandsackerl für die Schlussrunde.


Im Ziel gab es dann Tiramisu...lecker...beim Hamburg Marathon habe ich solche Köstlichkeit für das doppelte Startgeld nicht bekommen.


Genauso wie in Prag gab es auch heuer in Wien Salat.


Im U-Bahnkino erfuhren wir, die Seuche grassiert nur in Deutschland. Zwar sollen in Österreich auch bereits drei Verdachtsfälle im Spital gewesen sein - aber das waren alles Deutsche...das ist aber komisch...haben evtl. die Einsparungen im Gesundheitswesen was damit zu tun?...Oder sind die Germanen nur so hysterisch mit Gurken & Co...Fragen darf ja wohl mal erlaubt sein.


Kurz vor der Siegerehrung malten die Kinder das entsprechende Wort.


Wie in der Schule - alles schaute gespannt nach vorne - nur in der 1. Reihe waren noch Plätze frei - Ist der Veranstalter etwas Chemielehrer?


Interessant: 3. Mannschaft von Ungarn Boys lief der 1. Mannschaft davon.


So und jetzt noch einmal für die unverbesserlichen Timms und wie sie auch alle heißen: Der Sieger des heutigen Tages lief in 6 Stunden 2 Marathons und war erst 2 oder 3 Wochen zuvor einen Marathon in 2 1/2 Stunden gelaufen.

Obwohl nicht platziert erhielt ich nachher auch noch ein Präsent. Und da obige Sprüche ja alle in Tschechisch bzw. Englisch waren, möchte ich jetzt mal den Deutschen Spruch von meinem Kärtchen zitieren, damit wenigsten alle mal was davon gehabt haben: "Du folgst der Liebe deines Herzens. Und das Glücklichsein deines Lebens wird dir folgen." (von Sri Chinmoy)


Minijobs scheinen hier auch beliebt zu sein. Da der "Billa" am Praterstern zu voll war, musste ich auf diesen Supermarkt am Westbahnhof ausweichen.

Im Zug aus Prag hatten mir Fahrgäste erzählt, dass der "Billa" am Praterstern auch am Sonntag geöffnet hat. Morgens hatte ich noch dort eingekauft, am Nachmittag schien es aber so, als kauft halb Wien dort ein, meterlange Schlange an der Kasse und Milch gab es auch nicht mehr (jetzt kann ich Euch auch nicht erzählen, wie die Milch in die Milchstraße kam, das stand nämlich auf der Packung, die ich am Morgen gekauft und dann entsorgt hatte, Geschichte wird dann vielleicht nächstes Jahr nachgereicht).

Aber kein Wunder, das es keine Milch mehr gab: Spätestens nach Erhalt der Zielverpflegung beim Hamburg Marathon ist mir bekannt, dass beim REWE Konzern Mangelwirtschaft vorherrscht. 


Haben die Österreicher Pfingsten vorverlegt? Der EN "Hans Albers" wurde über Salzburg und München umgeleitet. Folge: Gut 2 Stunden Verspätung. Als ich das Fahrgäste-Formular zwecks Fahrpreiserstattung einreichte, hieß es im Reisezentrum: 2 Wochen Bearbeitungszeit, die sind jetzt richtig schnell geworden - alles relativ mit der Schnelligkeit, soll angeblich 50% wiedergeben bei über 2 Stunden Verspätung, schau'n mer mal.

Und was sollte ich um 11:00 Uhr auf der Arbeit, wenn die Kunden schon fast wieder weg sind. War wohl nichts mit dem ersten Auslandsdoppeldecker in zwei Ländern ohne Urlaub, habe dann noch kurzfristig einen Tag frei genommen. Mal sehen ob es nächstes Jahr besser klappt...dieser Doppeldecker ist auf jeden Fall eine Wiederholung wert.


дружба
Товарищ René
in Europa zu Hause


PS: Und für Nordlichter, die der angekündigten Baustellenreise über Pfingsten entgehen wollen. Es sind noch Startplätze beim Jägermeistermarathon frei: http://www.100mc.de/newsartikel.html?&tx_ttnews[tt_news]=1593&cHash=49934fef24
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2 Kommentare

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Nr. 1   christel schrieb am 04.06.2011 - 10:01 email

René , wieder mal ein schöner , spannender Fotobericht !

Nr. 2   Oliver Scheer schrieb am 04.06.2011 - 10:57 email homepage

moin moin rene "globetrotter" ;-)

wie immer eine interessante foto-reportage deiner laufreisenabenteuer.

die verpflegung bei sri chinmoy events ist öjendorfverdächtig :-) die musikalische untermalung wohl eher speziell, zumindest für meinen musikgeschmack. aber wie sagt man so schön "immer leben und leben lassen" motivation ist die halbe miete bei solchen stundenrennen. see you on road, track or trail oliver "the alsterman"