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Dienstag, 03.06.2008 | von: af

20,8 km durch das Auetal!

Zum zweiten Mal trat ich Bliedersdorf zum internationalen Volkslauf im Auetal an. Bliedersdorf?? Ein ganz kleiner Ort im Norden von Niedersachsen, irgendwo zwischen Buxtehude und Stade. Die längste Strecke, die in Bliedersdorf angeboten wird, beträgt 20,8 km und über diese Distanz ging ich am 01.06. an den Start. Warum eigentlich 20,8 km und nicht 21,1 km? Eine kleine Streckenverlängerung ist durch eine angrenzende Sportanlage sicherlich ohne Probleme möglich! Die ganze Veranstaltung hat ein recht dörfliches Flair, 62 Teilnehmer werden die 20,8 km in diesem Jahr bewältigen. Die Laufstrecke ist recht anspruchsvoll, vielseitig und zum Teil wirklich sehr schön (Brückenpassage/hügeliges Waldgebiet …) mit fast jedem möglichen Belag (feiner Sand, Asphalt, Kopfsteinpflaster, Wiesen, Waldwege mit vielen Wurzeln, Plattenwege …). Die Streckenmarkierung erfolgt fast ausschließlich durch blaue Pfeile auf der Straße oder an Bäumen, es gibt nur recht wenig Posten. Ein bisschen Konzentration ist während des Laufes also schon erforderlich, um nicht irgendwo eine falsche Abbiegung zu nehmen. Drei Getränkestände stehen für die Läufer zur Verfügung, der erste Stand allerdings erst nach 10 Kilometern, was von den langsameren Teilnehmer häufig kritisiert wurde. Bei Halbmarathonläufen trinke ich normalerweise gar nicht oder nur ganz selten, diesmal war es jedoch sehr warm und so nahm ich mir an jedem Stand einen Becher Wasser. Unverständlich für mich, dass die Helfer sich kaum bewegten, um den Aktiven Getränke zu reichen. Auch steht der Getränkestand Nr. 2 in einer breiten Rechtskurve ganz links, da gehen beim Anlaufen natürlich ein paar wertvolle Sekunden verloren, besonders wenn der direkt Kontrahent den Getränkestand auslässt.
   

Ich arbeitete mich bei meinem 331. Wettkampf (Laufen/Triathlon und Duathlon) während des Rennverlaufes im Feld immer weiter nach vorne und erreichte nach ca. 6 Kilometern den Führenden. War mir aber nach einiger Zeit schon recht sicher, dass es am Ende nur maximal zu Platz 2 reichen würde, denn meine Stärke sich leicht anspruchsvolle Waldstrecken und nach km 16 gab es fast nur noch recht flache lange Straßenpassagen. Wie vermutet konnte sich mein noch junger Kontrahent (Jahrgang 1979) ab Kilometer 16 ganz leicht entfernen. Im Ziel hatte er dann genau 15 Sekunden Vorsprung. Meine Zeit lag bei 1:27:30 Stunden, mit meiner Zeit vom vergangenen Jahr (1:27:02 Stunden/Platz 3) hätte ich diesmal gewonnen.

Nach einer kurzen Pause lief ich dem Läuferfeld entgegen, denn der wichtigste Mann war zu diesem Zeitpunkt noch auf der Strecke. Mein Cousin Carsten! Er wohnt im Nachbardorf Nottensdorf und hatte mich nach dem Lauf zum Grillen eingeladen, also ihm durfte bei diesem Lauf nichts zustoßen! Nach ca. 2 Kilometern tauchte er auch auf. Er sah nicht mehr ganz frisch aus und sein Trinkrucksack mit zwei Liter Fassungsvermögen hatte sich auch schon um ca. 1,5 Liter reduziert. Nachdem er die Ziellinie nach 2:03:27 Stunden als 43. überquert hatte, lief ich noch einmal den restlichen Läufern entgegen und traf ca. 600 Meter vor dem Ziel auf dem auch beim 100 MC recht bekannten Heinz-Helmuth Kohl, der nach 2:12:02 Stunden (Platz 56) bei seinem Heimatverein das Laufen einstellen konnte. Warum es nach dem Lauf bei fast 30 Grad Temperatur nur warmen Tee für die Aktiven gab, ist sicherlich ein Geheimnis des Veranstalters. Wenigstens etwas Cola für die 20,8 km Läufer wäre angebracht gewesen, doch Cola wurde ein paar Meter weiter für 60 Cent pro Glas verkauft. Die Duschen in dem Vereinshaus direkt neben dem Ziel/Start waren allerdings ganz hervorragend. Bei der Siegerehrung, die leider nur nach Altersklassenwertung durchgeführt wurde, bekam ich als 1. M45 Läufer noch eine leckere Mettwurst vom Veranstalter.

Lecker war an diesem Tag natürlich auch das Grillfleisch bei meinem Cousin, den ich dann gegen 18:30 Uhr verließ, damit ich noch rechzeitig zum Rockkonzert der Formation Schiller in das restlos ausverkaufte Docks auf der Hamburger Reeperbahn erscheinen konnte. In der sehr aufgewärmten Konzerthalle habe ich dann wohl mehr Flüssigkeit verloren, als beim 20,8 Kilometerlauf in Bliedersdorf!

 

Fazit: Der SV Bliedersdorf präsentiert für wenig Startgeld (20,8 km z.B. für nur 3 Euro, ohne Urkunde) eine kleine nette dörfliche Laufveranstaltung, die über eine recht abwechslungsreiche Streckenführung verfügt. Bei der sehr günstigen Startgebühr habe ich auch überhaupt keine Probleme kleine organisatorische Schwachpunkte zu akzeptieren. Wenn es in meinem Terminplan passt, dann werde ich in Bliedersdorf im kommenden Jahr sicherlich erneut an den Start gehen und nach Platz 3 (2007) und Platz 2 (2008) kann es dann ja eigentlich nur noch ein Ziel geben …

 

AF (Quentsch)                                      


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