Montag, 25.05.2009 | von: af

It´s time to say good bye ...

It’s time to say good bye …

 

… zu dem „A“ hinter meiner Mitgliedsnummer!

 

oder

 

… wie alles begann!

 

Im April 1991 lief ich meinen 1ten Marathon – damals der SHELL Hamburg Marathon. Ein freundlicher Arzt hatte mir damals – im Oktober 90 mitgeteilt, dass ich nie wieder Sport machen könnte. 04:06:19 habe damals gebraucht und hatte abends einen leichten Sonnenstich und massive Krämpfe. Habe damals gesagt „… niemals wieder!!!“. Man soll ja niemals „nie“ sagen! 16 ½ Jahre später im September 2007 lief ich meinen 2ten beim 34 real,- Berlin Marathon. Warum??? Hatte 2006 aufgehört mit dem Rauchen und dann „ein wenig ausgelegt“! Begann dann nach Silvester mit guten Vorsätzen für das neue Jahr mit Jogging. Es folgten dann 9 Halbmarathons und dann der  gesponserte Lauf in Berlin.

 

Bis hier war ja alles normal … - und wäre auch normal geblieben – wäre!!!

 

Meine Trainingsstrecke für Berlin war der Öjendorfer Park. Und während ich am Wochenende meine langen Trainingsläufe absolvierte fiel mir da eine Läufergruppe auf, die einen Pavillon und Tische mit Verpflegung aufstellte und ein dutzend Mal um den See liefen. Nachdem ich die Truppe dann ein 3tes und 4tes Mal bestaunt habe, wurde das ganze mal geGOOGLEed. 100 MC Öjendorf Marathon. Booooaaah – ein Club mit Mitgliedern mit über 100 Marathons. Ich hatte ja grad meinen 2ten geschafft und die Nachwirkungen steckten mir noch 2 Wochen danach in den Knochen und für mich war das unvorstellbar. Aber es kam noch schlimmer – da stand, dass es Läufer mit über 1000 Marathons/Ultramarathons gibt. Ultramarathons – Läufe die länger sind als Marathon  – Wahnsinn. Mein Respekt war riesengroß (ist er heute auch noch!!!).

Ich nahm aber all meinen Mut zusammen und habe mich dann per E-Mail für den Dezember-Marathon angemeldet. Am 29.12.07 war es dann soweit. Ich habe mir meine Startnummer geholt und mich schüchtern in respektvollem Abstand auf den Rasen gestellt und dem illustrem Treiben zugeschaut. Dann passierte mir etwas völlig Unerwartetes. Ein kleiner drahtiger älterer Mann kam auf mich zu – gab mir die Hand und sagte: „Hallo, mein Name ist Peter, herzlich Willkommen – schön das Du meinen Marathon läufst.“ Ich war völlig perplex und sprachlos. Später realisierte ich dann, dass es sich um das Geburtstagskind und dem Namensgeber des Laufes handelte. Während des Laufes wurde ich – gefühlt – unzählige Male überrundet. Ein Mitläufer fragte mich bei jeder Überrundung ob es mir gut ginge. Andere klönten während des Laufes lustig miteinander. Am Verpflegungsstand wurde ich gefragt ob ich etwas Bestimmtes zu Trinken oder zu Essen habe wollte. Für jemanden der bisher nur bei anonymen Großveranstaltungen war eine ganz neue tolle Erfahrung. Wenn ich heute in die Ergebnisliste dieses Laufes schaue, finde ich viele liebgewonnene Lauffreunde und kann behaupten „die sind alle dafür verantwortlich, dass ich zum Sammler wurde!“

Mit dem kleinen drahtigen älteren Mann bin ich dann meinen 1ten Marathon im Ausland gelaufen. Im Juni 07 in Aabenraa – gemütlich klönend. Peter sagte damals „Werner – zu meinem Geburtstagsmarathon kannst Du doch schön Deinen 50igsten laufen.“ Ich sagte damals nix – nix sagen heißt ja bekanntlich zustimmen!?! Böser Fehler! Meinen 50igsten bin ich im Oktober 08 beim 1ten Helmut Jung Gedächtnis Marathon gelaufen und nun hatte ich ein Problem. Was machen? Gleichzeitig schlidderte ich im November in Formkrise und konnte kaum laufen.

Laufnummer 62 zum 62. Geburtstag von Peter war mein neues Ziel. Das hieß 7 Maras zwischen den 1. bis und 27. Dezember zu finishen. So etwas geht wahrscheinlich nicht in vielen Regionen. Terminlich im Großraum Hamburg kein Problem. Eine Weihnachtsserie an den Teichwiesen – einfach mal 5 an 5 Tagen und gut ist. Gut war übrigens gar nichts! Von dieser Serie stammt der fröhliche Satz: „Werner, lächelst Du – oder hast Du Schmerzen?“ (Zitat der Renn-Gazelle)

Aber alles wurde gut. Ich überwand meine Formkrise und genoss wenige Wochen später die Trainingseffekte und ich finishde am 28.12.08 meinen 62ten zu Peters Ehrentag. Besonders schön war wie Peter mit seiner Frau zu mir kam und zu ihr sagte: „Das ist Werner und der läuft heute seinen 62ten…“.

Zum 01.01.2009 bin ich dann eingetreten in den Verein. Habe das „A“ in kauf genommen, obwohl ich vorher immer zu mir gesagt habe „ …erst 100 und dann …“ („A-phobie“). Da mein Ziel den 100ten 2009 zu laufen klar war und gern ein wenig Werbung für unseren Verein machen wollte, war das o.k. für mich…

 

… und nun ist es bald soweit. Am 06.06.09 soll es passieren! Beim 2. Segeberger Forst-Marathon möchte ich mit vielen Lauffreunden (sind auch sehr viele vom Peter Wienecke Marathon 2007 dabei) meinen 100ten finishen und Vollmitglied werden.

 

Einen ganz herzlichen Dank an Euch alle, die mich so lieb aufgenommen haben. Einen besonders lieben Dank an Rita und Lothar, die mich immer besonders verwöhnen.

 

Auf bald bei irgendeinem Mara …


Werner

einige Fotos von Werner Burmeister by Quentsch:



Leens Marathon in den Niederlanden (2008)



Aalborg Brutal Marathon in Dänemark (2009)



75 km Lauf Lübeck - Hamburg (2009)



Flensburg Marathon (2008)



Alter Elbtunnel Marathon (2009)



Marathon/Ultra Nr. 50 für Werner beim 1. Helmut Jung Gedächtnislauf in Kaltenkirchen (2008)



noch eine Anmerkung vom Quentsch:

Lieber Werner Burmeister, wir (Claudia, Doris, Mario und ich) freuen uns ganz besonders, dass du so eine kleine Veranstaltung (Segeberger Forst Marathon) für deinen 100. Marathon ausgewählt hast. Hoffentlich erleidest du nun keinen Motorschaden bei uns ...! 

Für mich war es übrigens auch ein toller sportlicher Moment, als unser Kieler 100 Marathon Mitglied Günter Heyer am 02. Juli 2006 mit der Startnummer 100 beim letzten Kaltenkirchener Sommermarathon nach 6:30:57 Stunden als letzter Läufer die Ziellinie überquerte und damit seinen 100. Marathon/Ultra in seiner Statistik hatte.       

 

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