Alt-Text
jagaball erima Powerschnecke lg-duv



Montag, 24.11.2008 | von: af

Ellerdorfer 6-Std. Lauf (23.11.2008)

Mit recht gemischten Gefühlen fuhr ich am Sonntag nach Ellerdorf – sollte es doch mein erster Ultralauf werden!  Da der Wetterbericht  Anfang der Woche Schnee prophezeite, stellte ich mich auf einen recht schwierigen Lauf ein und dachte an meinen Marathon im Februar 2007 in Berne, der  mit Eisregen und Schnee ein echter Härtetest war…

Der Start in Ellerdorfwar zeitig am Morgen – 8.00 h – Treffen zum Frühstück doch bereits eine Stunde vorher. Daher ging mein Wecker auch schon um 5.30 h und um 6.40 h verließ ich das Haus  und stand draußen im Stockdunklen und Kalten. Eine wunderschöne Mondsichel und viele Sterne waren am Himmel und versprachen einen klaren Wintertag. Schon nach wenigen Metern sah ich einige Rehe auf einem Stoppelfeld stehen – eine wunderschöne Morgenstimmung.

Doch dann ging es zügig über die Autobahn und kurz nach 7.00 h erreichte ich das Feuerwehr-gerätehaus in Ellerdorf, das bereits gut mit mehr oder weniger wachen, frühstückenden Läufern gefüllt war. Fast hätte ich schon mein Frühstücksbrötchen, das ich zu Hause gegessen hatte, bereut, so lecker sah das Frühstücksbüffet aus, aber so knapp eine Stunde vor dem Start,  wollte ich meinen Magen nicht noch unnötig belasten.

Nach einer kurzen Erklärung von Thorsten zum Lauf sollte es noch – laut Aussage einer Helferin – 500 m bis zum Startpunkt gehen. Da die anderen schon vorausgefahren waren, als ich startbereit war, fuhr ich natürlich erst einmal verkehrt (an einer Kreuzung mit 4 Wegen entschloss ich mich zunächst für einen falschen, traf aber dann bei zweiter Wahl zumindest den richtigen…) und traf noch rechtzeitig am Startpunkt ein.

Nach ein paar Worten von Thorstens Frau Nicole wurden wir auf die Strecke geschickt, zunächst ca. 1 km (?) in  „die falsche Richtung“, Wende um Thorsten und dann in die „richtige“: Runden von 3,67 km entlang  an  Wiesen, Feldern, Waldstücken, vorbei an zunächst noch erstaunten, dann eher gelangweilten Schafen, größten teils auf Asphalt/Betonwegen aber auch einem Stück Schotterweg, der vor allem in den letzten Runden noch volle Konzentration forderte.

Schon in der ersten Runde begrüßte uns die Morgensonne, die sich im Laufe des Vormittags bester Laune zeigte (wie auch schon am Vortag) und uns Läufer Ihre wärmenden Strahlen schickte, über die  wir uns, wenn wir aus den schattigen Abschnitten kamen, stets sehr freuten.

Freude machte aber auch das Passieren des Verpflegungsstandes, an dem freundliche, frierende Rundenzähler und vielleicht nicht ganz so frierende (durch leichte Zeltbeheizung) aber auf jeden Fall ebenso freundliche Damen und Herren  auf uns warteten bzw. sich um unser leibliches Wohl kümmerten. Ob Kuchen, Wurstbrot, Salzstangen, Schokolade, Kräcker, Fladenbrot (sicherlich hab ich was vergessen) oder Cola, Tee, Wasser, fette Brühe, Kaffee und – hola: später Glühwein! -  wer hier nichts für sich fand muss ganz schön „krüsch“ sein!

Irgendwie muss ich einen guten Tag erwischt haben: ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich in den 30er km auf einem Marathon bzw. gegen Erreichen der 42,195 km – Marke je so gut gefühlt hatte, aber wahrscheinlich lag  es wohl auch daran – wie mir mein ultraerfahrener Coach Rainer sagte – dass ich mich im Vornherein auf eine Distanz von um die 50 km eingestellt hatte. Aber auch auf den Runden 12, 13 und 14 (!) wollte sich keine Erschöpfung einstellen, klar, dass die Beine schon schwerer wurden, aber das war’s dann auch!  Als sich Rainer in der 13. Runde aufgrund von Magen-problemen zurückfallen ließ, warf ich meinen „Turbo“ an – will heißen schaltete den I-Pod ein und beschloss ich zu versuchen, an Enno und Thorsten, die gerade munter schwatzend an uns vorbei gekommen waren, „dran“ zu bleiben, was mir auch recht gut gelang, und Enno wohl zwischendurch wirklich Sorge hatte, dass ich ihnen sogar „davon ziehen“ könnte (ich ließ sie dann auch ein paar Sekunden vor mir ins Ziel kommen – allerdings  hatten sie dann auch 2 Runden mehr als ich „im Kasten“.

Aber auch ich war happy, denn ich hatte doch tatsächlich meinen ersten Ultralauf in 6:16 h mit sage und schreibe 53,7  km gefinisht!

Nach einer kurzen Stärkung am Verpflegungsstand, Empfang von Gratulationen, Medaille und Urkunde sowie einem gemütlichen Auslauf im Anschluss , ging ein wunderschöner Lauftag mit einer ebenso wunderschönen , bereits tiefstehenden  Sonne und einem gewissen Glücksgefühl zu Ende.

Allen Ultraläufern und denen, die es werden wollen sei gesagt: ein Start in Ellerdorf bei Familie Themm  ist ein Muss und ein Genuss! Und natürlich – last but not least auch eine tolle Initiative, für einen guten Zweck, d.h. hier  an das Ronald McDonald Haus in Kiel, tätig zu werden!

Claudia Erdmann, Kaltenkirchen



Claudia vor einem Marathonlauf um den Öjendorfer See 


« zurück

Möchtest Du einen Kommentar zu diesem Beitrag schreiben?
Dann logge Dich bitte links in der Navigation ein!
4 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Stampfer Hartmann schrieb am 24.11.2008 - 20:23 email homepage

Hallo Claudia, das ist der Anfang vom Ende Big Grins einer Marathonläuferin du wirst jetzt nur mehr wie manch anderer Verrückte 12 bzw 24h Etappenläufe über mehrere Tage und Wochen laufen oder ?

nein Spaß beiseite, Gratulation soweit bin ich noch nicht, grueße aus dem verschneiten Südtirol

Nr. 2   Christian Hottas schrieb am 26.11.2008 - 02:13 email homepage

Sehr schöner Bericht, Claudia! Und vor allem eine noch bessere Leistung beim ersten Ultramarathon!

 

Weiter so!

 

Übrigens: Mein Bericht vom 60-km-Lauf am Samstag, 22.11.2008, ist inzwischen fertig und unter teichwiesen.myblog.de/teichwiesen/art/6120979/Ellerdorf-7-Ellerdorfer-Ultramarathon-uber-45-bzw-60-km-am-22-11-2008-von-Christian-Hottas zu finden.

Nr. 3   Claudi schrieb am 26.11.2008 - 15:40 email

Dein Kommentar

Hallo Stampfer und Christian! Vielen Dank für Eure Gratulationen! Die angesprochenen 12/24/Etappenläufe interessieren mich (noch?) nicht, ich werde mich jetzt wieder auf die Kurzstrecke von 42,195 konzentrieren...! zwinker (Was nicht heißen soll, dass ich keinen Ultra mehr laufen werde!) Und Lob zurück an Dich, Christian, für Deinen auch sehr schönen Bericht, sogar mit Bildern! Ich hatte meinen Foto zwar auch mit, ihn aber dann doch nicht benutzt! Gruß nach Südtirol und Volksdorf - Claudia

Nr. 4   Kohl Heínz Helmuth schrieb am 30.11.2008 - 22:25 email homepage

Hi Claudi, smile

 

Congratulation!!

Es hat doch geklappt! hast Du mich sogar um 2 Runden überholt Evil

War Gestern in Bad Arolsen

Advents-Waldmarathon - Bericht folgt.

 

by

Helmuth