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Samstag, 22.05.2004 | von: mw

10. Prague International Marathon

Nach kurzem nachrechnen wird Prag mein 10. Marathon in diesem Jahr und das passt ja mit dem Jubiläumslauf dem 10. in Prag. Diesmal brauchte ich mich um nichts kümmern, denn wir fuhren zu dritt, die Madridconnection vom letzten Jahr Peter Hippler und Ortwin. Dieser Ortwin besorgte günstige Bahnfahrkarten und eine ebenfalls günstige Pension in Prag. So brauchte ich mich nur beim Marathon anmelden und Himmelfahrt in Hannover am Bahnhof stehen. So war ich pünktlich um 13:00 Uhr im Bahnhof, der Treffpunkt war wie so oft bei Mister Phung um schon mal nudelmässig vorzusorgen.  13:30 Abfahrt mit umsteigen in Leipzig und Dresden von dort nach Prag immer an der Elbe entlang und auch was fürs Auge. Herrliche Landschaften zogen vorbei und es wurde eine kurzweilige Fahrt. Pünktlich 20:20 Uhr erreichen wir den Prager Vorortbahnhof Holesovice wo uns Ortwin ehemaliger Arbeitskollege Zdenek der in Prag wohnt abholte und zur Pension brachte. Am Freitag um 9:00 Uhr holte uns Zdenek wieder ab. Bei herrlichem Wetter fuhren wir Richtung Zentrum und dort wartete schon Olga eine Bekannte von Zdenek die uns in den nächsten Stunden zu Fuss Prag näher brachte. Ein aufschlussreicher Tag. Anschließend wurde im Marathon Expo Zelt die Startnummer abgeholt. Das klappte reibungslos. Freitagabend schlug dann das Wetter um, eben noch 25 Grad, jetzt nur noch 10 und regen.  Samstag machte ich noch einen Stadtbummel und anschließend fuhren wir 3 zur Nudelparty die vor einem Restaurant im freien stattfand. Gott sie Dank regnete es mal nicht. Essen und trinken konnte jeder hier bis er nicht mehr konnte. Wir hörten kurz davor auf. Sonntagmorgen der Lauftag, nach kurzem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur 10 min. entfernten Metrostation Luzny. Es war eiskalt ca. 3-5 Grad. Gut das ich mir eine lange Laufhose eingepackt hatte. 20 min. Bahnfahrt und wir sind im Zentrum. Hier herrscht schon reges treiben. Zelte zum umziehen waren aufgebaut, aber wärmer war es dort auch nicht. Das übliche umziehen, einschmieren, Kleiderbeutel abgeben und Toilette aufsuchen. Die Männer hatten es einfach, eine 20Meter lange, na ja sah aus wie eine Dachrinne halt nur in männlicher Höhe. So wurde die Innenstadt sauber gehalten. Sonst waren auch genügend Toilettenhäuschen aufgebaut.  Es fing wieder an zu regnen, meine Kamera brachte ich in Sicherheit und konnte während des Laufs keine Bilder machen. 9:00 Uhr und 5000 unentwegte starteten trotz regen und kühle durch. Erst mal eine runde um die Innenstadt herum. Nach 6 km die erste Pendelstrecke bis km 11 und wieder zurück, drüben liefen wieder die schnelleren, da sehe ich Peter und hat 500 Meter Vorsprung. Für mich kam auch der Wendepunkt und entlang der Moldau zurück, natürlich nicht ins Ziel. Bei km 17 über die Moldaubrücke und links herum stadtauswärts. Dort stand Zdenek der trotz widriger Bedingungen an der Strecke stand und uns anfeuerte. Jetzt ging es los. 8km geradeaus um bei km 25, 5 wieder umzudrehen. Bei 18 km kamen auf der anderen bereits die ersten entgegen, die waren bei 33 km. Stunden später werde ich auch dort sein.  Der regen hörte einfach nicht auf, es regnete blasen auf der Strasse. Diese lange Wendepunktstrecke hat auch seine vorteile, es wird nicht langweilig. Irgendwann kam auch Peter mir entgegen, hat seinen Vorsprung ausgebaut. 1, 5 km vor mir. Der Wendepunkt, jetzt geht es 12 km nur geradeaus zurück. An der Stelle wo ich Peter getroffen habe, treffe ich Ortwin ca. 1 km hinter mir. Jetzt konnte ich gut verfolgen wer da noch so hinter mir unterwegs ist. Doch noch eine ganze Menge. Bei km 33 sehe ich das erste Mal den sogenannten Besenwagen, der auf der anderen Seite bei km 18 hinter der letzten Läuferin fuhr. Der wird mich wohl nicht einholen. Km 36 das Highlight der Strecke steht bevor, die Karlsbrücke heute nur für Läufer und was ich nicht für möglich hielt, die Sonne zeigte sich. Nach der Brücke km 37 und rechts 41 nur durch ein Gitter getrennt. Die gleiche Gemeinheit wie in Linz. Für mich noch mal einen Kreis um die Innenstadt die bei starkem, orkanartigen Wind, sogar manch Absperrgitter flog einen vor die Füße sich noch ein bisschen hinzog. Die letzten Meter und nach 4:28:12 Std. war Marathon 152 beendet. Eine Streckenführung die seinen eigenen Charakter hatte mit den beiden endlosen Pendelstrecken. Kleiderbeutel abgeholt was Trockenes angezogen und ab zur Pension erst mal heiß duschen. Peter lief wie immer mit 3:55 Std. unter 4 Stunden und Ortwin 4:39 Std. Abends waren wir bei Zdenek eingeladen, der wohnte in der Nähe der Pension und seine Frau Daniela hat für uns ein herrliches Essen vorbereitet und konnten die Gastfreundschaft der beiden noch mal richtig genießen. Am Montag holte er auch noch unser Gepäck ab und brachte es pünktlich zur Abfahrt zum Bahnhof. Damit wir uns vormittags noch mal in Prag umschauen konnten. 13:24 Uhr wir verabschiedeten uns von Zdenek dessen Gastfreundschaft und das ganze Wochenende überhaupt in Erinnerung bleiben werden. Die gleiche Strecke zurück nach Dresden umsteigen nach Leipzig umsteigen nach Hannover und umsteigen nach Nordstemmen.  So war ich um 21:15 Uhr wieder in Nordstemmen. Marathon 153 wird am 06. 06. wie jedes Jahr in Duisburg sein. Danach am 08. 06. kommt der schwere Weg in die MHH zu einer wahrscheinlichen Knochenmarksentnahme, der unangenehmste Tag im Jahr für mich. Aber um auf den neusten Stand der Leukämie zu kommen muss es sein. Danach hoffe ich schnell wieder fit zu werden, das laufen geht weiter und am 19. 06. eine Premiere, der Tirol-Speed Marathon mit Start in Italien am Brenner und Ziel in Innsbruck. Durch die Bergwelt der Alpen aber der Lauf hat nur Gefälle. Da bin ich gespannt drauf. So gehe ich meiner anderen unheilbaren Krankheit weiter nach, der Marathonitis, alternativer Ausdruck von Laufsucht.






Wolfgang Schwabe.
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