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Montag, 24.12.2007 | von: fb

Sigrid Eichner zu Weihnachten

Liebe Mitglieder,

in wenigen Tagen rutschen wir in ein neues Jahr. Dass es besonders zu dieser Zeit nicht nur für Euch anstrengend ist, erzählt Euch die kleine Geschichte, die ich auf einer meiner Bahnreisen in der dort ausliegenden Zeitschrift „DB Mobil“ von Hans Sarkowicz lesen konnte und die ich jetzt leicht gekürzt und verändert wiedergebe.

Engel ist ein harter Beruf. Und das nicht nur zu Weihnachten. Wer kann es sich schon aussuchen, ob er Engel werden will oder nicht? Man wird es einfach und muss dann zusehen, wie man mit Harfenklang und Manna zurechtkommt. Und dann der Heiligenschein. Den Anforderungen, die heutzutage an Engel gestellt werden, wird er kaum noch gerecht. Vom Luftwiderstand ganz zu schweigen. Und dann drückt er, vor allem auf zarte Gemüter. Denn er wird ja nicht gewichtssparend aus Leichtmetall, sondern aus purem Gold gefertigt. Kein Wunder, wenn Engel zunehmend über Kopfschmerzen klagen. Zum Glück lässt Petrus mit sich reden und genehmigt dann ein Modell aus Aluminium – mit Goldstaubbeschichtung versteht sich, damit wenigstens der Schein gewahrt wird. Engel kennen wir nur als glückliche Wesen, die Gutes tun und niemals klagen. Aber ihr Alltag sieht ganz anders aus. Ein Hauptproblem scheinen neben dem Heiligenschein die Flügel zu sein. Nicht immer gelingt der Startversuch. Manchmal werden dann die Flügel nur noch als eine Art Schmuck verwendet und dienen nicht mehr der Fortbewegung. Engel kann dann nicht mehr aufgeregt flattern, sondern nur noch majestätisch einher schreiten. Solche flugunfähigen Exemplare taugen kaum als persönliche Schutzengel, denn diese müssen extrem beweglich und belastbar sein. Menschen vor Unglück zu retten, bedeutet Dauerstress und gilt nach himmlischen Maßstäben als Strafarbeit. Nur wer die anstrengende Bewährungsprobe besteht, darf im Wolkenorchester die Fidel streichen. Die anderen müssen auf der Erde bleiben und hocken dann vielleicht auf einer Fernsehantenne, um mit akrobatischen Übungen für die Weihnachtsengelweltmeisterschaften zu trainieren. Oder sie sitzen in einer Mülltonne und geben Ratschläge – zum Beispiel zum bevorstehenden Weihnachtsfest. Selbstverständlich erwarten sie dafür eine kleine Aufmerksamkeit. Das könnte eine leckere Suppe sein, die man vor das Fenster stellt. An Heiligabend ist diese Stärkung bei Engeln sehr begehrt. Denn wer weiß schon, was es zu Weihnachten im Himmel zu essen gibt – und ob dann der Heiligenschein wieder drückt. Übrigens sollte es zu Weinachten niemals Hühnerbraten geben, denn es gibt Gegenden wo Engel mit Hühnern verwechselt werden. Und wer will schon einen gegarten Engel auf seinem Teller haben? Es könnte ja der persönliche Schutzengel sein und dann wäre das nächste Laufjahr nicht mehr abgesichert.

Schöne Weihnachten und Prosit Neujahr!

Sturmvogel
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