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Donnerstag, 17.05.2012 | von: mw

Das Glück eines Marathonläufers

zum 25. Jahresjubiläum des "Ziel-60-Marathons"
von Kurt Hahn

68 Marathons bin ich von 1980 bis 2005 gelaufen. In meinem Buch "60 Marathonstrecken hat eine Stunde" und den Fortsetzungen "Wie es weiterlief..." habe ich darüber berichtet. Als zusätzliche Motivation war von mir dabei die Absolvierung des "Ziel-60-Marathons" erdacht worden, dessen Vollendung mir 1998 gelang. Einigen Marathonis war der Abschluss bereits vorher gelungen, anderen später und wieder andere sind zur Zeit noch dabei; ein paar jedoch haben leider auch aufgeben müssen. Michael Weber führt seit 2008 die entsprechenden Listen und hat dankenswerter Weise auch die gesamte Verwaltung übernommen mit Herausgabe der Jahresbücher, Zertifikate und Medaillen sowie den Aktualisierungen im Internet.

Warum hatte ich die Arbeit am "Ziel-60-Marathon" abgegeben? Nun, ich wurde von verschiedenen Krankheiten (Parkinson, Diabetes) heimgesucht, hatte oft Rückenschmerzen, musste u.a. regelmäßig Marcumar nehmen, trage einen Herzschrittmacher und konnte "schlecht gut hören", aber dafür "gut schlecht sehen".

Trotzdem: wenn ich die Wahl hätte zwischen Kerngesundheit aber nicht hätte laufen dürfen und dem jetzigen Gesundheits- bzw. Krankheitsstand aber mit den vor, während und nach dem Laufen gehabten großartigen Erlebnissen, ich würde mich immer wieder für Letzteres entscheiden.

Viele interessante Orte, wie Honolulu, New York oder auch Istanbul und Reykjavik, hätte ich ansonsten nie kennengelernt, aber, was noch wichtiger ist, auch mit vielen Menschen wäre es nie zu einer Begegnung gekommen. Über 22.000 gemeinsam gelaufene Kilometer mit "Petra" wären nicht vorhanden gewesen; Die berühmte Abenteurerin Evelyne, die als erste Schweizer Frau 2001 den Mount Everest bestiegen hat und den Südpol mit Fahrrad und auf Skiern erreichte, wäre wohl nie den Jungfrau-Marathon gelaufen. Meine Frau Isabel hätte sicherlich nicht zweimal die Marathondistanz mit Erfolg hinter sich gebracht. Und von der Weltrekordlerin, der Engländerin Paula Radcliffe, der ich meine Marathonbücher geschickt hatte (sie spricht sehr gut deutsch), hätte ich sicherlich nie ein persönliches Autogramm erhalten. Übrigens: Es ist wohl verständlich, dass ich ihr für die Olympischen Spiele 2012 in London ganz heftig alle Daumen drücke und mich so auch weiterhin mit dem Marathonlaufgeschehen verbunden fühle.

Irgendwann muss auch ein Marathoni abtreten von dieser Welt. Bis dahin sollte er - in welcher Funktion auch immer - das Leben mit dem Marathonlauf einfach genießen und dankbar und glücklich darüber sein, dass er noch dabei ist.

Dass recht vielen das gelingen möge wünscht Kurt Hahn.


Kurt Hahn (Nr. 525) am 17.05.1987 im Ziel des München Marathons. Es war Kurts 10. Marathon und alle Zeiten endeten in verschiedenen Minuten. Dies war der Startschuß für den Ziel-60-Marathon Wettbewerb. Es gilt hier in einem Zeitrahmen von einer Stunde genau 60 verschiedene Marathonzeiten zu laufen. Jede Minute eine Zielankunft.
Siehe auch www.marathonziel60.de

     
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