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Mittwoch, 27.06.2007 | von: dm

Nr. 1.500 ist im Kasten!

Der große Lauf im fernen Thailand!
Phuket-Marathon am 17. Juni 2007

Es ist vollbracht!
Der Jubiläumsmarathon, die Nummer 1.500, ist im Kasten!

Wunschgemäß konnte ich ihn in Phuket/Thailand als symbolische „Hommage“ an den Kontinent „Asien“!

Hinter mir liegen aufregende sechs Monate, die Endphase im Trubel um den Jubiläumslauf. Es scheint mir, die „magische Zahl 1.500“ hat wohl doch eine besondere Bedeutung.
Diese ist deutlich mehr im Blickfeld als zum Beispiel die Nummer „1.400“ es war und wohl auch die vielleicht kommende „1.600“ es sein wird.
Das kommt mir dann vor wie ein „Laufen auf dem Präsentierteller“!

Es beginnt alles mit den Gedanken, die jährlich spätestens im November/Dezember auftauchen, die Beschäftigung mit der Gestaltung des kommenden Laufjahres. So auch Ende 2006, allerdings mit der Wahrscheinlichkeit, dass im kommenden Jahr das besondere Jubiläum anstehen würde.
Ganz konkret können diese Gedanken erst nach dem Silvestermarathon in Knoop bei Kiel in eine erste Planungsgedanken umgesetzt werden.
Nun steht fest, ich gehe mit der Zahl „1.471“ in das neue Jahr und kenne meine Aufgabe, zunächst eine zeitliche Wunschliste für 28 Marathons aufzustellen.
Achtundzwanzig Marathons sind unweigerlich die Voraussetzung für das Erreichen des „Finales“, den Jubiläumslauf.
In der kommenden Monaten, die jährlich geprägt wird vom Ende der Saison der Fußball – Bundesliga, die dann immer von den kommenden „Endspielen“ spricht, empfinde ich nun jeden der kommenden Marathons als „Endspiel“!
Jeder dieser Marathons hat die gleiche Wichtigkeit. Gelingt einer in dieser Reihenfolge nicht, kann auch nicht durch einen anderen ersetzt werden, dann bricht das ganze Kartenhaus in sich zusammen.
Das gilt natürlich nur für die Wahl eines ganz besonderen Marathons für den „Gipfellauf“, ansonsten kann es natürlich jeder andere auch so sein.
So ganz stimmt das nicht, denn jeder besondere Marathon braucht eine längere Vorbereitung, kann eben nicht beliebig durch einen anderen ersetzt werden.
Das wird sich zeigen.
Der Jubiläumslauf ist allerdings nicht der einzige Schwerpunkt des Jahres 2007.
Ein anderer hat eine mindestens gleichwertige Rangstellung in meinen Gedanken:
Es ist das erste Jahr, das ich bewusst ohne di enorme zeitliche Belastung durch die erhebliche Sitzungsfolge erlebe.
Für dieses Jahr habe ich über Jahrzehnte Geld zurück gelegt, um eine größere Zahl an besonderen Marathons laufen zu können, fast ausschließlich im Ausland.
Das führt zu einer erheblichen Verminderung der Doppeldecker, was ja auch altersgemäß angemessen ist.
Das passt!
Doch so streckt sich auch die Liste, das Erreichen des Jubiläumsmarathons verzögert sich dadurch.
Es ist amüsant, zu erleben, wie sich andere meinen Kopf zerbrechen zu scheinen und Hochrechnungen anstellen, wann es denn so weit sein könnte, ohne mich zu fragen, wie viele ich dann in welchem Zeitraum laufen möchte.
Meine Liste steht, bleibt aber nur für mich, ist nicht öffentlich, denn zu oft habe ich in der Szene zu hören bekommen „Du wolltest doch!!!“ und dann komme ich in einen Erklärungsstand.
Nein, wir alle befinden uns auch als Läufer, vielleicht sogar besonders, auf einem sehr schmalen Grat.
Ob ein geplanter Lauf gemacht werden kann, hängt nicht nur von einer Verletzungs-         freiheit ab, auch ob die Veranstaltung überhaupt stattfindet, eine Reise durchgeführt werden kann, viele Dinge, die man selbst nicht im Griff haben kann.
Das zeigt sich sehr bald, als ich im Januar auf dem Weg zum Marathon in Mumbai/Indien nur bis Rotenburg/Wümme kam und dann der Orkan „Kyrill“ die Weiterfahrt verhinderte.
Dies kann ich schnell ausgleichen, durch die spontane Teilnahme am Team – Marathon in Berlin. So etwas ist nicht immer möglich.
Ein erster Höhepunkt des Jahres ist dann meine Teilnahme am Marathon in Marrakesch in Marokko.
Ganz wichtige Eckpunkte in dieser Marathonfolge wird mein „italienischer Frühling sein“.
„Ferrara, Treviso, Padova, Bologna, Pisa“, alles klangvolle Namen, nicht immer ist es einfach, „italienische Wünsche“ auch in die Wirklichkeit umzusetzen.
Der Marathon in Bologna steht als Beispiel dafür. Erst am Tag vor dem Lauf war ich mir sicher, dass ich ihn laufen könnte, hatte schon glücklicherweise einen Ersatzlauf am gleichen Tag bereit.
Der Wunschmarathon auf der „Isle of Wight“, der Stadtmarathon in Edinburgh und dann als besonderer Höhepunkt der „Marathon Mont Saint Michel“, der von Cancale in der Bretagne an der Küste entlang zum Mont Saint Michel führt, ein eindrucksvolles Erlebnis diesen Berg mit seiner Kathedrale im Dunst des Abendlichtes zu erreichen, die Nummer 1.499.
Erstmals habe ich nun auch an den absoluten Höhepunkt der Serie gedacht, an der Marathon auf der Insel Phuket in Thailand.
Es ist nicht nur die Ferne, die in heraushebt und seine besondere Bedeutung für mich ergibt.
Wer mich kennt und meinen Spruch:
Laufen ist MEHR als Beinebewegen!“ versteht die ideelle Linie, die sich hinter dieser Wahl befindet. Keiner der später folgenden Marathons hätte in diese gepasst.
Dahinter steht:
Nummer 500 = Nanisivik/Kanada = Kontinent „Amerika“!
Nummer 1.000 = September 2000 der Berliner Marathon = Europa!
Nummer 1.500 = Juni 2007 in Phuket/Thailand = Asien!
Doch auch dieses stand letztlich auf schwankenden Planken. Erst am 29. Mai erfuhr ich, dass die gebuchte Gruppenreise durchgeführt werden später, erst später wurde mir mitgeteilt, dass diese aufgrund der geringen Teilnehmerzahl von 6 Personen ohne professionelle Betreuung erfolgte.
Erst in Phuket selbst bekam ich mit, dass auch dies lange Zeit nicht feststand, den drei der sechs waren eine Familie und bei derem Rücktritt wäre die Reise in letzter Minute total abgesagt worden, ohne Chance für mich, eine gleichwertigen Ersatz zu finden.

Sechs Monate mit enormer psychischer Anspannung, einem erheblichen Druck und dann doch der Erfolg.
Es zeigt auch, was Menschen imstande sind, zu machen, imstande sind, auszuhalten. Doch spuren sind spürbar.

Der 17. Juni, der große Lauf:
Der Start ist um 5 Uhr in der Frühe, noch im Dunkeln, um ein wenig der Hitze entgehen zu können.
Das ist gut!
Doch es bedeutet auch, mitten in der nacht aufstehen zu müssen, um 3 Uhr, kein ordentliches Frühstück. Es wurde uns ein Lunchpaket offeriert. Übergeben wurde es uns erst um 4 Uhr, als der Bus zur Abholung vom Hotel zum Start erfolgte.
Viel zu spät!
Ein Defizit an Schlaf in hohem Maß war die Einstimmung zum Marathon.
Wer es kann, hat es gut. Ich jedenfalls kann mich nicht abstellen wie eine Maschine und auf Kommando schlafen.
Also hat es keinen Zweck, sich um 20 Uhr schlafen zu legen.
Ein weiteres kam hinzu, eine mir unbekannte innere Aufregung. Wohl die Hälfte der Schlafzeit habe ich mich von einer Seite auf die andere gewälzt, keine gute Vorbereitung.

Bekannt ist allen Teilnehmern an diesem Lauf, auch mir, die besonderen klimatischen Bedingungen, auch diese bedeuten eine Minderung der persönlichen Leistungsfähigkeit.
Etwas anders war es dann doch, wenn auch nicht unbedingt besser.
In Thailand herrscht zu dieser Zeit bereits die Regenzeit, wenngleich sie sich auch noch nicht auf dem Höhepunkt befindet.
So habe wir auch kurz vor dem Lauf noch Regen erleben dürfen.
Die besonderes, dadurch erzeugte Schwüle war belastend.
Positiv ist dabei das Zeitlimit von 7 Stunden zu werten.

Der Lauf im Dunkeln, das ist für mich auch immer ein Stück „blind laufen“, denn ich kann meine Stoppuhr nicht ablesen. So gelang es mir nicht, gezielt Kilometerschilder, die gut erkennbar vorhanden waren, mit meiner Zwischenzeit gezielt in Einklang zu bringen.

So war ich schon früh mental schwach, doch in der Gewissheit (spätestens ab Halbmarathon), innerhalb des Zeitlimits das Ziel zu erreichen.
Das ergab insgesamt die Fähigkeit, in Ruhe diese Traumlandschaft zu genießen.
Auch die mopedfahrenden Sanitätsbegleitungen, die wohl durch meine schon früh einsetzenden Gehphasen verunsichert waren, mich dauernd fragten, ob alles ok wäre, haben sich auf der zweiten Hälfte an meinen Mischmasch gewöhnt und erkannt, dass ich auf Erfolgskurs war.
Zum Schluss erkannte ich selbst, dass ich mit einem etwas gestiegenen Einsatz eine der Stundenmarken knacken könnte, was zu einer Motivationssteigerung führte und zum Erfolg.
Nach 5:53:50 – so die offizielle Zeitnahme des Chiplaufes – habe ich das Ziel erreicht und damit das Jubiläum eingesackt.

Dieser Marathon hat – unabhängig vom Jubiläum – eine hohe Wertigkeit, die ich stets als „Diamant“ bezeichne.

Horst Preisler
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2 Kommentare

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Nr. 1   Sturmvogel schrieb am 28.06.2007 - 14:42 email

Dein Kommentar

Lieber Horst, meine Gratulation und Hochachtung zu Deiner großartigen Leistung. Es freut mich, dass Deine Planung so gut gelungen ist. Ich hatte im Stillen gedacht, dass Deine 22. Teilnahme am Hamburg Marathon Dein 1500. sein könnte. Aber so, wie Du es arangiert hast, ist es noch großartiger. Ich hoffe und wünsche, dass es Dir vergönnt ist, die handvoll von nur fünf mal hundert Zählern bis zum nächsten Erdteil (dann vielleicht die Antarktis)auch noch zu bewältigen. In Liebe, Hochachtung und Respekt

Sturmvogel Sigrid Eichner

Nr. 2   Hartmann schrieb am 30.06.2007 - 09:25 email homepage

Hallo Horst,

meinen Glückwunsch, es ist nicht unbedingt die Zahl 1500, aber etwas magisches hat sie schon an sich; ich darf mich glücklich schätzen dich in Bologna kennen gelernt zu haben; wir haben uns in Saint Michel wieder kurz getroffen, es bedurfte nicht vieler Worte um deine Laufidee zu verstehen.Ich hoffe dich bei bester Gesundheit ab und zu wieder mal irgendwo zu treffen.

Alles Gute

Hartmann