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Nachdem wir im April einen Flugplan vom Belgrader Flughafen mitgenommen hatten, fand ich endlich eine günstigere Flugverbindung aus Deutschland nach Podgorica, der Hauptstadt Montenegro. Montenegro liegt auf dem Westbalkan - und die Lufthansa fliegt nur für Sch... viel Geld hin. Auch die anderen Airlines, sogar mit Weiterfahrt aus Dubrovnik o.ä., sind kaum günstiger, dafür aber zweimal umsteigen oder einer Flughafenübernachtung.

Jetzt war aber die Lösung gefunden. Mit dem Auto nach Dortmund Flughafen, von dort mit Wizzair nach Belgrad und weiter mit Air Serbia nach Podgorica.
Auf dem Belgrader Flughafen trafen wir Yen und Peter aus dem Country Club. In Podgorica selbst trafen wir dann noch Anton aus Wien.

Die Startnummern gab es in einer Tourismusschule, dummerweise erst nach ein 45-minütigen Pause. So lernten wir aber schon mal die Mitläufer aus Schweden und Serbien kennen, die als Reisegruppen ebenfalls warteten. Aus Belgrad waren sie Freitag nacht mit einem Reisebus losgefahren. Da Montenegro im Landesinneren sehr bergig ist, kann man aber nicht direkt fahren, sondern entweder über Albanien oder Bosnien. Das dauert dann entsprechend, so dass der Bus für 300 km Luftlinie über 12 Stunden benötigte.

Montenegro wirkte auf uns etwas "gespalten":
wegen der Nähe (und tw. Verbundenheit) zu Serbien schreibt man in kyrillischer Schrift. Andererseits wird mit Euro bezahlt, obwohl Montenegro kein Mitglied der Eurozone ist.

Das Wichtigste aber gleich zu Anfang: Doris hat GELD erlaufen: 3. Platz in ihrer AK! Und da ist es natürlich gut, dass die "Kohle" in Euro ausgezahlt wird, auch wenn vorher noch 9% Steuern abgezogen wurden.

Nach der Startnummernausgabe am Vorabend erkundeten wir den Startbereich. Hier war zwar nichts zum Lauf aufgebaut, dafür viele Männer, tw. mit Flaggen und Kamerateams. Die kamen aber nicht zum Fussball sondern zur Spontandemonstration gegen die Regierung (bereits die 3. in einer Woche). Wir hatten genug gesehen und gingen zurück ins Hotel. Dabei hörten wir lautes Knallen, was offensichtlich kein Freudenfeuerwerk war. Nun erklärte sich auch die größere Anzahl von Polizisten in unserem Hotel.

Am nächsten Morgen gingen wir nach dem Frühstück zum Startbereich, dem die Demonstration nicht mehr anzusehen war. Vielmehr war alles für den 22. Podgorica-Marathon gerichtet und da parallel die Balkan-Marathonmeisterschaft ausgetragen wurde, gab es reichlich Pokale.
Vor dem Start trafen wir Countryclub-Mitglieder uns zum obligatorischen Gruppenfoto für Gründer und Homepage-Inhaber 'Maddog' Wallace.

Wir standen wg. der großen Zahl von 5- und 10-km-Läufern noch gar nicht richtig, als der Startschuss fiel und wir "mitgetrieben" wurden. Bei (nach deutscher Skala) sommerlichen Temperaturen von mittags 24°C und sonnigem Himmel verließen wir bald die Stadt, Richtung Flughafen, um dann im ländlichen Bereichen eine große Runde zu laufen. Bei km 38 erreicht man wieder die Stadtgrenze. Zwischendurch alle 2,5 km Wasserstellen, die leider bei den langsameren Läufern "trocken" waren. Außerdem gab´s Orangen, Würfelzucker und 3-mal Schwämme. Dafür stand an jeder Einmündung ein Polizist und die Strecke war absolut verkehrsfrei.
Schließlich läuft man am Sportkomplex vorbei, noch einmal über die Drahtseilbrücke, um auf dem Platz der Republik zu finishen. Nachdem wir unsere Medaillen bekommen und trockene Sachen angezogen hatten, waren auch die Siegerehrungen abgeschlossen, so dass wir endlich ein Foto mit den Siegern erhaschen konnten.
Danach ging es ins Hotel zur Dusche und weiter zum Lunch des Veranstalters. Dabei wurden auch die weiteren Siegerehrungen durchgeführt: und Doris bekam Urkunde und Pokal.

Da der nächste Rückflug nach Dortmund erst am Dienstag möglich war, nutzten wir den Sonntag Abend und Montag, um die Stadt (180.000 Einwohner) zu erkunden:

aus dem Zentrum zu unserem Hotel  gehen wir durch ein kleines "Amphitheater" und die Autos haben wie in Dänemark und Schweden "Wunschkennzeichen". Außerdem sehen sie den früheren deutschen Nummernschildern sehr ähnlich.
Am Montag mittag (13:30 Uhr) spielte dann noch die erste Fussballliga in Montenegro. Eintritt wird nicht bezahlt. Trotzdem ist das Nationalstadion (17.000 Plätze) fast leer. Die Tore werden erst kurz vor Anpfiff geöffnet. Wir gehen auf der Supportersseite rein und rechnen schon damit, dass wir nicht reinkommen, da wir unsere Einkaufstaschen dabei haben und die wenigen einheimischen Fussballfans akribisch gefilzt werden. (Hände an den Zaun, Beine nach hinten, Abklopfen, Schuhe aus, etc.). Wir dagegen werden als "Fremde" identifiziert und müssen nur kurz die Taschen öffnen. Das war´s und wir sind drin. Bei diesen "Vorsichtsmaßnahmen" und der äußerst "arbeitnehmerunfreundlichen" Anstoßzeit ist klar, warum sich in diesem schönen Stadion beim Heimspiel der beliebtesten Vereinsmannschaft des Landes nur ca. 200 Leute ins Stadion verirren (oder trauen).
Interessante Erfahrung.

Noch interessanter wird die Rückreise am Dienstag. Wir sind früh am Flughafen, checken das Gepäck ein und sind rechtzeitig am Gate. Nur der Einstieg ist etwas verspätet. Dann starten wir nach Belgrad. Nach einer ganzen Zeit erscheint mir das Motorengeräusch sehr monoton. Aus einer unverständlichen Ansage verstehe ich nur Podgorica. Meine Nachfrage beim Purser lüftet das Geheimnis: wg. schlechtem Wetter können wir nicht landen, sondern fliegen zurück. Nach dem Aussteigen können wir den Abflugbereich nicht verlassen und die Informationen sind sehr dürftig. Die einzige definitive Aussage ist, dass heute aus Podgorica kein Flug nach Deutschland geht, maximal nach Wien. Deshalb sind nach dem Auftanken auch wir wieder mit an Bord und der Pilot versucht es ein zweites Mal.  Diesmal erfolgreich! Einziges Manko: als wir in Belgrad zum Gate rollen, startet unsere Wizzair-Maschine (zwar verspätet, aber ohne uns) nach Dortmund.  Plan B ist schnell geschmiedet. Mit Air Serbia am Abend nach Düsseldorf fliegen. Zwischenzeitlich hat Tochter Jenny uns in Düsseldorf einen Mietwagen gebucht, so dass wir dort ohne größere Verzögerung weiter nach Dortmund fahren können. Nach einer guten Stunde erreichen wir den dortigen Flughafen und unser Auto, um schnell nach Hause zu düsen. So sehen wir wenigstens noch eine "gewisse" Zeit unser heimisches Schlafzimmer, bevor morgens der Wecker klingelt.
Mein 46. Länderpunkt war - zumindest rückreisetechnisch gesehen - ein hartes Stück Arbeit. (Doris steht bei 45.)

Doris und Mario

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